Nachdem drei britische Agenten in New York, New Orleans und auf der (fiktiven) Karibikinsel San Monique ermordet worden sind, wird James Bond an den erstgenannten Ort geschickt, um die Hintergründe aufzuklären. Während einer Autofahrt zu seinem amerikanischen CIA-Kollegen Felix Leiter wird Bonds Fahrer getötet. Der Killer führt ihn zu dem Verbrecherboss Mr. Big, bei dem Bond eine Verbindung mit dem karibischen Diplomaten Dr. Kananga sieht. In Bigs Hauptquartier trifft Bond nicht nur dessen mit einer Kneifkralle als Armprothese ausgestatteten Handlanger Tee Hee, sondern auch das Medium Solitaire, das sowohl Big als auch Kananga die Zukunft aus Tarotkarten liest. Einem Mordversuch kann Bond entkommen. Mithilfe der etwas nervösen Agentin Rosie Carver begibt sich Bond auf Kanangas Heimatinsel San Monique, wo man ihm wiederum nach dem Leben trachtet. Es stellt sich heraus, dass Rosie eine Verräterin ist, die Bond in eine Falle locken sollte. Rosie wird von ihren Auftraggebern ermordet, gleichzeitig entdeckt Bond große Mohnfelder, die von dem Voodoopriester Baron Samedi und dessen schwarzer Magie bewacht werden. Bond schleicht sich in Kanangas Domizil ein und gewinnt unter Mithilfe eines gefälschten Kartenblattes die Gunst und Liebe von Solitaire. Nach einer gemeinsamen Nacht fliehen die beiden, von Kanangas Häschern verfolgt, in die USA. In New Orleans werden beide jedoch entführt und zu Big gebracht. Hier stellt sich heraus, dass Big und Kananga ein und dieselbe Person sind. Der Plan ist, dass Kananga zwei Tonnen des auf seiner Insel hergestellten Heroins über die von Big geleitete Restaurantkette „Fillet of Soul“ gratis an alle Rauschgiftsüchtigen verteilt. Dadurch würde die Zahl der Abhängigen verdoppelt werden und Kananga/Big hätte später eine Monopolstellung auf dem Drogenmarkt. Da Solitaire durch die Entjungferung durch Bond ihre Sehergabe verloren hat, ist sie nun nutzlos für Kananga, der sein Medium wie auch Bond beseitigen lassen will. Bond wird auf einer Krokodilfarm im Bayou ausgesetzt, kann der Zwangslage aber durch einen Lauf über einige Krokodilrücken entkommen und mehrere Handlanger Kanangas bei einer Bootsjagd ausschalten. Er begibt sich wieder nach San Monique, wo er Solitaire vor einem Mordanschlag seitens Baron Samedis bewahrt und die Mohnfelder zerstört. Gemeinsam dringt das Paar in Kanangas unterirdische Basis vor, wo dieser das Heroin versandbereit lagert. Kananga nimmt die beiden gefangen und will sie töten. Bond kann sich befreien, und es kommt zum Kampf mit Kananga, der durch eine Pressluft-Patrone zerfetzt wird. Am Ende reisen Bond und Solitaire gemeinsam in einem Zug nach Washington, und genießen, nachdem Bond den in einem Postsack eingeschlichenen Tee Hee im Kampf getötet hat, die mehrstündige Fahrt des Zuges, auf dessen Lokomotive in der Schlussszene der lachende Baron Samedi zu sehen ist.
Das Drehbuch stammt aus der Hand von Tom Mankiewicz. Bei Diamantenfieber hatte er noch ein bestehendes Drehbuch überarbeitet, diesmal war er allein dafür verantwortlich. Somit ist dies der zweite Film der Bond-Serie nach Man lebt nur zweimal, bei dem Richard Maibaum nichts zum Drehbuch beitrug. Wie bereits bei den letzten Bond-Filmen übernahm Mankiewicz nur den Titel, einige Figuren und das Grundgerüst der Handlung von Ian Flemings Roman Leben und sterben lassen.
Der Titel Live and Let Die (deutsch „Leben und sterben lassen“) kehrt das Sprichwort Live and let live („Leben und leben lassen“) ins Gegenteil. Es ist der Titel des zweiten James-Bond-Romans von Ian Fleming. Im Film selbst kommt der Titel als Textzeile vor, die eine Sängerin im Club Fillet of Soul in New Orleans singt.
Nachdem Sean Connery trotz des großen Erfolges von Diamantenfieber keinen Zweifel daran ließ, dass seine Rückkehr in die James-Bond-Rolle eine einmalige Angelegenheit war, standen die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman zum zweiten Mal nach 1967 vor der Aufgabe, einen neuen Hauptdarsteller zu finden. Ursprünglich hatte man gehofft, dass Connery noch einmal die Rolle spielen würde und ihm angeblich deshalb ein mit 5,5 Millionen US-Dollar dotiertes Angebot gemacht. Auch der Drehbuchautor Mankiewicz versuchte vergeblich, Connery von einem weiteren Auftritt als James Bond zu überzeugen. Letztlich begann die Suche nach einem neuen James-Bond-Darsteller. Broccoli und Saltzman dachten daran, keinen Schauspieler, sondern einen Angehörigen der Armee für die Rolle zu verpflichten. Sie veröffentlichten Anzeigen in militärischen Zeitschriften, in denen sie nach einem Darsteller suchten. Als die Schauspielergewerkschaft davon hörte, wirkte sie auf Eon Productions ein, und der Plan wurde fallengelassen. Die Verantwortlichen bei United Artists wünschten sich einen amerikanischen Schauspieler für die Rolle und Burt Reynolds, Robert Redford und Paul Newman wurden ins Gespräch gebracht. Auch John Gavin, Simon Oates, John Ronane, Michael McStay und Michael Billington wurden in Erwägung gezogen. Broccoli bestand jedoch auf einem britischen Schauspieler in der Hauptrolle und im Juni 1972 kamen nur noch wenige Kandidaten in Betracht, darunter Jeremy Brett, Michael Billington und Julian Glover, der neun Jahre später den Kristatos in In tödlicher Mission spielte. Man entschied sich schließlich für Roger Moore. Angeblich war Moore schon bei den Planungen für Dr. No einer von Ian Flemings Vorschlägen für die Hauptrolle gewesen, bei Diamantenfieber zog man den Briten dann wohl ernsthaft in Betracht, er war vertraglich aber noch an die Fernsehserie Die 2 gebunden. An diesen Vertrag war er auch 1972 noch gebunden, doch aufgrund enttäuschender Einschaltquoten wurde die Serie abgesetzt und Moores Vertrag gelöst. Im August 1972 akzeptierte er einen Vertrag für drei James-Bond-Filme.
Im Drehbuch wurde die Rolle der Solitaire als schwarze Frau beschrieben. Der Autor Tom Mankiewicz stellte sich beim Schreiben Diana Ross in der Rolle vor, doch dann entschlossen sich die Produzenten, Solitaire von einer Schauspielerin mit heller Hautfarbe spielen zu lassen. Daraufhin war Catherine Deneuve als Darstellerin im Gespräch, man entschied sich jedoch für Gayle Hunnicutt als erste Wahl. Diese konnte die Rolle jedoch wegen ihrer Schwangerschaft nicht übernehmen, und schließlich bekam Jane Seymour den Zuschlag, nachdem sie Broccoli in der britischen Fernsehserie Die Onedin-Linie aufgefallen war.
Die Rolle der CIA-Agentin Rosie Carver wurde von Gloria Hendry gespielt. Sie wurde im Drehbuch noch als Frau mit heller Hautfarbe beschrieben.
Da Desmond Llewelyn für diesen Film nicht zur Verfügung stand, musste der 8. Bond-Film ohne den Waffenmeister „Q“ auskommen.
Miss Moneypenny wurde erneut von Lois Maxwell verkörpert.
Die Frau des regulären M-Darstellers Bernard Lee war kurz vor den Dreharbeiten bei einem Hausbrand ums Leben gekommen, es war daher nicht klar, ob er für die Dreharbeiten zur Verfügung stehen würde. Roger Moores Freund Kenneth More bot sich als Ersatz an, doch letztlich kam es zu einem kurzen Auftritt Lees.
Felix Leiter tritt in Leben und sterben lassen wieder auf und wird von David Hedison gespielt. Er ist damit der fünfte Schauspieler in der Rolle des CIA-Agenten.
Clifton James spielte erstmals die Rolle des Sheriffs J.W. Pepper. Im nächsten Bond Der Mann mit dem goldenen Colt tauchte er noch einmal in dieser Rolle auf.
Die Dreharbeiten begannen am 13. Oktober 1972 und dauerten bis zum 15. März 1973. Aufgrund ihres bereits seit 1967 angespannten Verhältnisses teilten die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman die Arbeit an den Bond-Filmen untereinander auf. Für die Produktion von Leben und sterben lassen war hauptsächlich Harry Saltzman verantwortlich. Das zweite Drehteam nahm zunächst in New Orleans die Szenen bei der Trauerfeier auf, die in der Einleitungssequenz des Films verwendet wurden. Leben und sterben lassen ist der erste Bond-Film, in dessen Einleitungssequenz die Figur des James Bond keinen Auftritt hat. Das erste Aufnahmeteam um Roger Moore begann in einem sumpfigen Flussarm in der Nähe New Orleans mit den Dreharbeiten zu der spektakulären Bootsverfolgungsjagd. Darin springt Bond mit einem Motorboot über eine Landzunge und ein darauf stehendes Auto. Dieser Sprung stand mit einer Weite von rund 40 Metern mehrere Jahre im Guinness-Buch der Rekorde als weitester Sprung mit einem Boot, bis er 1988 in Verfluchtes Amsterdam übertroffen wurde. Anfang November erkrankte Roger Moore an Nierensteinen, und der Drehplan musste geändert werden, um ihn an die zeitweise Abwesenheit des Hauptdarstellers anzupassen. Am 29. November 1972 reiste das Filmteam nach Jamaika. Unter anderem wurde in Jamaika auf einer Krokodilfarm gedreht. Der Besitzer der Anlage, Ross Kananga, doubelte Roger Moore in den Szenen, in denen Bond über die Krokodile läuft. Er wurde dabei von einem der Tiere am Fuß verletzt. Der Regisseur Guy Hamilton benannte den Hauptbösewicht des Films nach dem Inhaber der Krokodilfarm. Ab dem 7. Dezember wurden Szenen für die Verfolgungsjagd mit dem Doppeldeckerbus aufgenommen, bevor das Filmteam kurz vor Weihnachten in Urlaub ging und im neuen Jahr in den Pinewood Studios wieder zusammentraf. Abschließend flog das Team nach New York, um die in Harlem spielenden Szenen abzudrehen.
Technische Spielereien sind diesmal:
Armprothese von Tee Hee
Eine Armbanduhr der Marke Rolex, Modell Submariner Ref.Nr. 5513, mit einer starken Magnet-Funktion und eingebauter Kreissäge.
Eine Druckluft-Patrone zur Haifisch-Jagd.
Eine Bürste mit Morsecode-Funkeinrichtung.
Ein Wanzen-Detektor.
Ein Funkgerät in einem PKW-Zigarettenanzünder.
Erstmals in der Bond-Serie war John Barry nicht in die Produktion involviert. Die Filmmusik wurde von dem ehemaligen Produzenten der Beatles, George Martin, komponiert. Der Titelsong Live and Let Die wurde auf Anregung von Ron Kass vom ehemaligen Beatles-Bassisten, -Sänger und -Komponisten Paul McCartney und dessen Frau Linda McCartney geschrieben und von deren Band Paul McCartney and Wings eingespielt. Der Song wurde als bester Originalsong für einen Oscar nominiert. Die Single erreichte Platz 9 in den britischen Charts und Platz 2 in den USA. B. J. Arnau sang eine abgewandelte Version des Titellieds im Film während der in einem Nachtclub spielenden Szene. Live and Let Die ist das erste James-Bond-Titellied, das für den Oscar als bester Filmsong nominiert wurde. 1991 wurde das Titellied von der Gruppe Guns n’ Roses für ihr Album Use Your Illusion I gecovert. Auch Fergie, Geri Halliwell und Chrissie Hynde veröffentlichten Coverversionen des Liedes. Der Soundtrack erschien erstmals bei United Artists Records im Jahre 1973 auf LP. In den US-amerikanischen Album-Charts erreichte er Platz 17.
Bei der Oscar-Verleihung 1974 waren Paul und Linda McCartney in der Kategorie "Bester Song" nominiert.
Bei den Grammy Awards 1974 ging die Auszeichnung in der Kategorie „Bestes Arrangement mit Gesangsbegleitung“ an Live And Let Die von Paul McCartney und den Wings (Arrangeur: George Martin)
Der film errang in Deutschland die Goldene Leinwand 1974 mit 3 Millionen Kinobesuchern in 18 Monaten
Ebenso errang er den Evening Standard British Film Award 1975 in der Kategorie "Bester Film"
Die Softwarefirma Elite veröffentlichte 1988 das auf dem Film basierende Computerspiel Live and Let Die für u. a. C64, Atari ST, Spectrum und Amiga. |