Sein Leben in meiner Gewalt
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Ultra-Film Synchron GmbH (Berlin)
Dialogbuch: Sabine Seifert
Dialogregie: Josef Wolf
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Sein Leben in meiner Gewalt
The Offence; Something Like the Truth
England 1973 - 112 Min.
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Inhalt

Auf einer Polizeiwache dringt eine Gruppe von Beamten in einen Raum ein, in dem ein Mann mit geballten Fäusten neben einer regungslosen Person zu seinen Füßen verharrt. Bei dem Versuch, ihn hinauszueskortieren, werden die Beamten von ihm niedergeschlagen. Das Schrillen einer Alarmglocke holt den Mann in die Wirklichkeit zurück; schockiert erkennt er, was er getan hat. Sergeant Johnson, der Mann aus der Eingangssequenz, ermittelt – bislang erfolglos – in einer Reihe von Vergewaltigungen von Kindern. Drei Kinder wurden bereits misshandelt, so dass die Polizei die Schulen in der Umgebung überwachen lässt. Trotzdem verschwindet erneut ein Mädchen, das nach einer Suchaktion misshandelt, aber lebend aufgefunden wird. Weil das Mädchen von Sanitätern ruhiggestellt wird, erhält Johnson keine Täterbeschreibung. Eine Frau, die das Kind mit dem vermutlichen Täter gesehen hat, macht erst Stunden nach dem Vorfall eine Aussage auf der Wache, und kann auch keine brauchbare Beschreibung abliefern. Die Polizei greift einschlägig Vorbestrafte auf und befragt für sie arbeitende Spitzel. Durch Zufall stoßen zwei Beamte auf einen desorientiert wirkenden Mann in verschmutzter Kleidung und nehmen ihn mit auf die Wache. Die wachhabenden Beamten äußern den Verdacht, bei dem Mann namens Kenneth Baxter könnte es sich um den gesuchten Vergewaltiger handeln. Während des anschließenden Verhörs, dessen Ausgang zu Beginn des Films gezeigt wurde, verletzt Johnson Baxter derart schwer, dass dieser ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Der Sergeant wird vom Dienst suspendiert. Johnson fährt nach Hause, wo er sich betrinkt und seine Frau demütigt. Nach 20 Jahren Polizeidienst ist er nicht mehr in der Lage, die Gewalttaten und Selbstmorde zu verarbeiten, deren Zeuge er im Laufe seiner Ermittlungstätigkeiten wurde. Mit seiner Frau will oder kann er nicht kommunizieren. Als Baxter im Krankenhaus stirbt, wird Johnson noch in der Nacht von zwei Kollegen abgeholt und zurück zur Wache gebracht. Dort wird er von Kriminaloberrat Cartwright befragt, der ihm vorwirft, Berufliches und Privates nicht voneinander trennen zu können. Das Gespräch zwischen den Männern eskaliert, und Cartwright bezeichnet Johnson als „Versager“ (im Original: „Detective Sergeant all your life!“). Im letzten Viertel schildert der Film Baxters Verhör im Detail: Baxter, der sich als Opfer von lange Jahre angesammelten Demütigungen und dadurch aufgestauten Aggressionen sieht, entdeckt dieselben unterdrückten Regungen bei Johnson. Der Johnson verbal ebenbürtige Baxter konfrontiert den Polizisten mit seinen eigenen Gewaltfantasien, der den Verdächtigen schließlich bewusstlos schlägt. Ob Baxter der tatsächliche Täter war, bleibt offen, da es nicht zum Geständnis kommt. Der Film endet mit denselben Bildern, mit denen er begann: Johnson prügelt sich mit Polizeikollegen, die ihn aus dem Verhörzimmer entfernen wollen, bis eine Alarmglocke Johnson aus seiner Trance herausreißt.

John Hopkins schrieb das Drehbuch nach seinem 1968 im Londoner Royal Court Theatre erstaufgeführten Theaterstück This Story of Yours (deutsch Diese Geschichte von Ihnen, 1970). Die Dreharbeiten unter dem Arbeitstitel Something Like the Truth fanden im März und April 1972 in und um Bracknell, England, statt. Tantallon Films, die gemeinsame Produktionsfirma von Sean Connery, Richard Hatton und Denis O’Dell, produzierte den Film für rund 900.000 US-Dollar. Die Finanzierung übernahm United Artists als Teil eines Angebots, mit dem das Filmstudio Connery zur Annahme der Hauptrolle in dem James-Bond-Film Diamantenfieber überredet hatte.

Während die britische Zensurbehörde BBFC den Film am 11. August 1972 mit einem „X“ (= absolutes Jugendverbot) versah, erhielt er in der Bundesrepublik Deutschland von der FSK eine Freigabe „ab 16 Jahren“. United Artists startete den Film erst 1973 in den Kinos. Der Film war, bei einem verhaltenen Kritikerecho, ein finanzieller Misserfolg und spielte seine Produktionskosten erst rund neun Jahre nach Kinostart ein.

1974 wurde Ian Bannen für seine darstellerische Leistung für den British Academy Film Award als Bester Nebendarsteller nominiert, der Preis ging jedoch an Arthur Lowe für Der Erfolgreiche (O Lucky Man!).

Starttermine:
11.01.1973 England Erstauffühung London
26.01.1973 Deutschland Kinostart
11.05.1973 USA US-Premiere New York
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Sean Connery Detective Sergeant JohnsonGert Günther Hoffmann
2 Trevor Howard Lt. CartwrightArnold Marquis  
3 Vivien Merchant Maureen JohnsonEva Katharina Schultz  
4 Ian Bannen Kenneth BaxterRolf Schult  
5 Peter Bowles Inspektor CameronNorbert Langer  
6 Derek Newark Sgt. Frank JessardtJoachim Pukaß  
7 Ronald Radd Polizeichef LawsonEdgar Ott  
8 John Hallam Panton  
9 Richard Moore GarrettChristian Brückner  
10 Anthony Sagar BillyNorbert Gentzen  
11 Maxine Gordon Janie EdmondsIna Patzlaff  
12 Hilda Fenemore Woman on Common  
13 Rhoda Lewis Frau in der Schule  
14 Cynthia Lund Kind in der Schule  
15 Howard Goorney LambertJürgen Thormann  
Nicht genannte Darsteller
16 John Cannon Police Constable  
17 Les Conrad Detective  
18 Timothy Craven Sanitäter  
19 Jon Croft Detective  
20 Charlie Gray Detective  
21 Brian Grellis Polizist, getarnt als Arbeiter an der Schule  
22 Alan Harris Kantinenbasucher  
23 Bill Hemmings Mannim Hospital  
24 Hubert Hill Lehrer  
25 George Hilsdon Police Constable  
26 Roger Hume Statist  
27 Gordon Keating Pförtner  
28 Eric Kent Detective  
29 Roy Lansford Detective  
30 Ricky Lansing Kantinenbesucher  
31 Roy Macready Barmann  
32 Lou Morgan Detective  
33 Michael Redfern als Arbeiter getarnter Polizist in Schule  
34 Mike Reynell Mann im Hospital  
35 Graham Tonbridge Detective  
36 Reg Turner Detective  
37 Fred Wood MAnn in der Nacht  
Stuntmen
38 Bob Simmons   
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Stab
Musik
Harrison Birtwistle
Drehbuch
John Hopkins
Kamera
Gerry Fisher
Schnitt
John Victor Smith
Produktionsfirmen
Tantallon
Produktionsleitung
Victor Peck
Ton
Chris Greenham (Bearbeitung), Gerry Humphreys, Simon Kaye
Spezialeffekte
John Richardson
Regieassistent
Ted Sturgis (1st AD), Michael Stevenson (2nd AD), Bruno Tonon (3th AD)
Continuity
Angela Allen
Drehorte
Barrie Melrose
Bauten
John Clark (als John W. Clark)
Besetzung
Anne Donne (als Ann Donne)
Kostüme
Evangeline Harrison (als Vangie Harrison), Rebecca Breed
Maske
Eric Allwright
Frisuren
Joyce James
Produzent
Sean Connery (Co-EP), Denis O'Dell
Regie
Sidney Lumet
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