1881. Jesse James ist Anführer einer Räuberbande im Mittleren Westen. In den letzten zwölf Jahren, in denen Jesse (inzwischen 34 Jahre alt), sein älterer Bruder Frank und ihre Bande zahlreiche Banken, Eisenbahnen und Postkutschen überfielen, wurden sie durch ihre Taten landesweit bekannt. Unter falschem Namen lebt Jesse James unbehelligt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Kansas City, Missouri. Da alle Mitglieder der alten Bande im Gefängnis oder tot sind, umgeben er und sein Bruder sich für einen weiteren Zugüberfall mit einer Reihe einheimischer Strauchdiebe und Taugenichtse. Darunter befindet sich auch der seltsame, 19 Jahre alte Robert Ford, der den Spitznamen Bob trägt. Er verehrt und bewundert Jesse James, den er aus Groschenromanen seiner Kindheit kennt. Bob Ford buhlt um Jesses Anerkennung, doch dieser hat für ihn nur Hohn und Spott übrig. Allmählich erkennt Bob, dass sein Idol nicht so edelmütig ist, wie er es sich vorgestellt hat. Jesse James ist zwar einerseits charismatisch und ein begabter Anführer, jedoch auch übervorsichtig, gefährlich und komplett unberechenbar. Später kommt es zu einer Auseinandersetzung im einsam gelegenen Haus von Fords Schwester Martha, welches die Bande nach dem Raubüberfall als Versteck nutzt. Bei dieser Auseinandersetzung erschießt Bob Jesses Vetter Wood Hite, nachdem dieser gedroht hat, Dick Liddil in den Kopf zu schießen. Es wird beschlossen, Woods Leiche im Wald zu verstecken und Jesse nichts von diesem Vorfall zu erzählen, da dieser nur in Rage geraten würde. Bob, der inzwischen weitgehend vom realen Jesse James enttäuscht ist, entwickelt zu diesem dennoch eine Art Hassliebe. Dem Sheriff von Kansas City verrät er gegen Straffreiheit und die ausgelobte Belohnung den Aufenthalt einiger Bandenmitglieder in der Hütte seiner Schwester, wo diese dann kurz darauf festgenommen werden. Nachdem Jesse James, zunehmend von Depressionen geplagt und äußerst misstrauisch, ein Bandenmitglied erschossen hat, steigt bei den anderen die Angst, Jesse könne mit ihnen ebenfalls so abrechnen. Getrieben von Angst vor Jesse und der Aussicht auf hohe Belohnung arbeitet Bob Ford weiterhin mit dem Gouverneur zusammen, um Jesse James festzunehmen. James plant zusammen mit den beiden Ford-Brüdern weitere Banküberfälle, zu denen es jedoch nicht mehr kommt. Er quartiert beide Ford-Brüder in sein neues Haus in St. Joseph, Missouri ein, wo sich erneut die Launen von James zeigen. Er spürt, dass er hintergangen wird, aber weiß nicht, von wem. Zur Beobachtung lässt er die beiden Ford-Brüder bei sich wohnen. Bob Ford hat zehn Tage Zeit, James zu verhaften. Die Tage werden immer unangenehmer und beängstigender für die Ford-Brüder, da James immer misstrauischer und unberechenbarer wird. James wirft besonders ein Auge auf Bob Ford und auch sein Bruder hat Angst, dass Jesse eines Tages weiß, was die beiden vorhaben und sie umbringen wird. Schließlich erschießt Robert Ford Jesse James, als dieser unbewaffnet ein Bild abstaubt und ihm den Rücken zukehrt. James hatte zuvor demonstrativ seine Waffen abgelegt und ohne Reaktion beobachtet, wie beide Brüder sich zum Schießen bereit machen. Nach dem Tod von Jesse James nimmt das ganze Land Anteil. Eine regelrechte Robin-Hood-Heldenverehrung, bis hin zur Verklärung, entsteht. Auch Robert Ford genießt einige Zeit lang das Interesse der Öffentlichkeit an seiner Person und gelangt dadurch zu Wohlstand. Im Laufe der Jahre verändert sich jedoch das Bild. Ford wird zunehmend als Feigling und Mörder bezeichnet, der einen amerikanischen Helden hinterrücks erschossen habe. Zunächst wehrt er sich vehement gegen diese Vorwürfe, wird jedoch zunehmend lethargischer. Selbst sein Bruder stellt sich gegen ihn und begeht schließlich Suizid. Bob Ford verfällt in Depressionen und bereut den Mord an Jesse James, den er gerne wieder um sich hätte. Trost findet er in den Armen der Tänzerin Dorothy Evans, der er erzählt, der einzige Grund für seine Tat sei die Angst vor Jesse James gewesen. Zwölf Jahre nach der Tat, Ford ist inzwischen zu einem melancholischen und verbitterten Mann geworden, wird er in seinem eigenen Saloon von dem ihm unbekannten Ed O’Kelley erschossen, der James’ Tod damit rächen will.
Der Film wurde vom 29. August bis zum 10. Dezember 2005 in den kanadischen Orten Calgary, Canmore, und in Edmonton (alle in der Provinz Alberta) sowie in Winnipeg (Manitoba) gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar.
Der Musiker Nick Cave, der im Film auch einen Gastauftritt hat, sammelte Erfahrung im Westerngenre erst kurz zuvor mit The Proposition dort auch als Drehbuchautor.
Der Film hatte seine Weltpremiere am 2. September 2007 auf den am 29. August eröffneten Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2007. Am 8. September 2007 wurde er auf dem Toronto International Film Festival 2007 vorgeführt. Am 21. September 2007 startete die Veröffentlichung in ausgewählten Kinos der USA, in denen der Film bis zum 27. Januar 2008 ungefähr 3,9 Millionen US-Dollar einspielte. Der deutsche Kinostart erfolgte am 25. Oktober 2007.
Casey Affleck wurde im Jahr 2008 in der Kategorie Bester Nebendarsteller für einen Oscar und einen Golden Globe Award nominiert.
Brad Pitt wurde 2007 für die Titelrolle des Jesse James mit der Coppa Volpi, dem Darstellerpreis der 64. Filmfestspiele von Venedig, ausgezeichnet. Bei den Satellite Awards 2007 erhielt Casey Affleck einen Preis als bester Nebendarsteller, außerdem wurden das Produktionsdesign, die Kameraarbeit und die Musik für den gleichen Preis nominiert. Casey Affleck gewann im selben Jahr den Darstellerpreis des National Board of Review und 2008 den National Society of Film Critics Award, außerdem wurde er 2008 für den Screen Actors Guild Award nominiert.
Nominiert wurden Casey Affleck, die Filmmusik und die Kameraarbeit im Jahr 2008 auch für den Online Film Critics Society Award. Casey Affleck und der Film als Film des Jahres wurden 2008 für den London Critics Circle Film Award nominiert. Nominierungen gab es 2008 auch als Bester Film bei den Empire Awards und für den Golden Reel Award der Motion Picture Sound Editors (Kategorie: Tonschnitt).
2016 belegte Dominiks Regiearbeit bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 92. Platz.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll. |