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| Spiel mir das Lied vom Tod | |
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Once upon a time in the west; C’era una volta il West
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Italien; USA 1968 - 164 Min. |
Internationale Titel |
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Spiel mir das Lied vom Tod |
Deutschland |
Once upon a time in the west |
USA |
C’era una volta il West |
Italien |
Era uma Vez no Oeste |
Brasilien |
Bilo jednom na Divljem zapadu |
Kroatien |
Tenkrát na Západě |
Tschechoslowakei |
Vestens hårde halse |
Dänemark |
Huuliharppukostaja |
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Il était une fois dans l'Ouest |
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Volt egyszer egy vadnyugat |
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Ondt blod i Vesten |
Norwegen |
Pewnego razu na Dzikim Zachodzie |
Polen |
Aconteceu no Oeste |
Portugal |
Undeva, cândva în Vest |
Rumänien |
Hasta que llegó su hora |
Spanien |
Harmonica - En hämnare |
Schweden |
Batıda Kan Var |
Türkei |
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Inhalt |
Ende des 19. Jahrhunderts, inmitten der Halbwüste im Südwesten der USA: Drei zwielichtige Revolvermänner in langen Staubmänteln besetzen den einsamen und heruntergekommenen Bahnhof Cattle Corner. Ein Zug trifft ein, doch scheint kein Reisender auszusteigen. Der Zug fährt weiter und die Männer wenden sich zum Gehen, halten jedoch inne, als von einer Mundharmonika eine klagende Melodie zu hören ist. Der Mundharmonikaspieler ist auf der Rückseite des Zuges ausgestiegen. Dieser namenlose Reisende hatte eigentlich einen gewissen „Frank“, den Anführer der drei Männer, erwartet. Dieser ist aber nicht da, sondern hat die drei Revolvermänner vorgeschickt. Der Mundharmonikaspieler erschießt die drei Männer und bekommt selbst einen Schuss in die linke Schulter, kann den Bahnhof aber verlassen. Schnitt zur Farm Sweetwater in einer trockenen Einöde. Der verwitwete irische Farmer Brett McBain bereitet mit seinen drei Kindern ein Fest im Freien anlässlich der Ankunft seiner kurz zuvor in New Orleans angetrauten Frau Jill vor, viele Gäste sind geladen. Plötzlich signalisiert das Verstummen der Grillen Gefahr. Eine Bande von Männern in Staubmänteln erschießt im Auftrag McBain und die zwei ausgewachsenen Kinder Maureen und Patrick aus dem Hinterhalt. Der kleine Timmy rennt aus dem Haus, steht verstört vor den Mördern und wird schließlich von deren Anführer ebenfalls erschossen, nachdem einer seiner Komplizen ihn als „Frank“ angesprochen hat. Jill, die in New Orleans als Prostituierte gearbeitet hatte und diesem Leben entkommen wollte, kommt am Bahnhof der nächsten Stadt Flagstone an. Da niemand sie abholt, lässt sie sich mit einer Kutsche nach Sweetwater fahren und erfährt vom Kutscher, dass McBain für verrückt gehalten wird, auf diesem unfruchtbaren Stück Land eine Farm aufzubauen. Während einer Fahrt treffen sie auf Arbeiter, die eine Eisenbahnstrecke errichten. Bei einer Rast unterwegs erlebt sie mit, wie der gefangene Herumtreiber Cheyenne in einer Schießerei seine Bewacher tötet und auf den rätselhaften namenlosen Mundharmonikaspieler trifft, der sich von ihm aber nicht einschüchtern lässt, sondern ihm sogar seine Waffe leiht, um sich aus den Handschellen zu befreien. Er erfährt von Cheyenne, dass es nicht dessen Männer waren, die am Bahnhof auf ihn warteten. Auf Sweetwater wird Jill von den geladenen Gästen betreten erwartet. Sie haben die vier Leichen auf Tischen aufgebahrt. Jill entschließt sich, die Farm als Erbin allein weiterzuführen. Der Sheriff verdächtigt Cheyenne des Mordes, dessen Bandenmitglieder als Erkennungszeichen lange Staubmäntel tragen. Doch als Cheyenne Jill besucht, erkennt sie, dass dieser zwar ein Gauner sein mag, aber kein Meuchelmörder. Auch der Namenlose, ersatzweise „Mundharmonika“ genannt, trifft auf Jills Farm ein. Er erschießt dort zwei Männer in langen Mänteln. Es scheinen Männer von Cheyenne zu sein, doch auch diese wurden von Frank geschickt. Der Eisenbahnmogul Morton, der schwer an Knochentuberkulose leidet und sich nur mit Hilfsmitteln fortbewegen kann, möchte vor seinem Tode unbedingt seine Bahnstrecke zum Pazifik fertigstellen. Zwischen ihm und dem für ihn arbeitenden Verbrecher Frank kommt es zu einer Auseinandersetzung, da McBain von Frank zwar eingeschüchtert, nicht aber erschossen werden sollte. Frank soll nun Jill unschädlich machen, plant jedoch insgeheim, sich die Farm selbst anzueignen. Jill lässt Frank eine Nachricht zukommen und der Überbringer führt "Mundharmonika" zu Frank, der ihn aber im Zug von Morton gefangen nehmen kann. Dort kommt es zu einer ersten Konfrontation zwischen Frank und dem Namenlosen. Dieser zählt drohend Namen von Leuten auf, die Frank getötet hat. Als Frank sich zu Jill aufmacht, wird der Namenlose von Cheyenne befreit, der sich ebenfalls im Zug versteckt hatte. Jill hatte Holzmodelle von Gebäuden in einer Kiste gefunden, kurz darauf wird eine große Menge Baumaterial auf der Farm angeliefert. Der Namenlose erkennt McBains Pläne: Dieser hat früh erkannt, dass der reiche Eisenbahnunternehmer Morton seine im Bau befindliche Strecke zum Pazifik zwingend über Sweetwater führen muss, weil dort die einzige Wasserstelle in weitem Umkreis liegt, und auf ein lukratives Geschäft spekuliert. Um nicht zwangsweise enteignet zu werden, hat er beim Kauf des Landes vertraglich zugesagt, einen Bahnhof und eine Kleinstadt zu bauen. Frank hätte McBain in Mortons Auftrag davon abhalten sollen. Nun beginnen Arbeiter mit dem Bau einer Stadt auf dem Gelände der Sweetwaterfarm. Frank beginnt ein erotisches Verhältnis mit Jill, die er aus New Orleans kennt. Sie lässt sich zu ihrem eigenen Schutz darauf ein, selbst nachdem Frank ihr den Mord an der Familie offen gestanden hat. Persönlich interessiert sie sich allerdings weitaus mehr für den Namenlosen, der dies jedoch nicht erwidert. Auf Franks Druck hin lässt Jill die Farm mit dem Baumaterial versteigern. Doch keiner der Anwesenden gibt ein ernstzunehmendes Gebot ab, da Franks Leute alle einschüchtern. Kurz bevor Frank zu einem Spottpreis an das Land kommt, bietet „Mundharmonika“ trotz Bedrohung durch Franks Männer 5000 Dollar, die er mit der Auslieferung des steckbrieflich gesuchten Cheyenne an den Sheriff finanziert. Cheyenne wird allerdings nicht wie erwartet ins örtliche Gefängnis gesteckt, sondern soll mit Mortons Eisenbahn in ein weiter entferntes, sichereres Gefängnis in Yuma verlegt werden. Wieder kommt es zu einer Konfrontation zwischen dem Namenlosen und Frank, in dessen Verlauf dieser wiederum Namen von Frank getöteter Menschen aufzählt, während Frank versucht, ihn zur Aufgabe der Farm zu zwingen. Anschließend wird Frank in eine Schießerei mit seinen eigenen Leuten verwickelt, die von Morton dafür bezahlt wurden, Frank zu töten, weil dieser Morton zu gefährlich wurde. Dabei wird Frank unerklärlicherweise vom Namenlosen unterstützt. Der Namenlose macht sich nun mit Jill daran, McBains Vorhaben zu verwirklichen, die Station und die Stadt fertig zu bauen. Währenddessen wird Cheyenne von seiner Bande aus Mortons Zug befreit, wobei fast alle Mitglieder beider Banden getötet werden. Morton selbst stirbt unweit seines Zuges am Rand einer schmutzigen Wasserpfütze, von Frank verspottet, der gekommen war, um mit ihm abzurechnen.
Schließlich kommt es hinter der Baustelle der Sweetwater-Stadt zum Showdown zwischen Frank und dem Namenlosen, der dort auf ihn gewartet hat. Der Namenlose gewinnt das Duell und steckt dem sterbenden Frank seine Mundharmonika zwischen die Zähne. Dadurch gibt er sich Frank zu erkennen. In einer Rückblende ist zu sehen, wie der Bruder des damals noch jugendlichen Namenlosen von Frank grausam ermordet wurde: Er musste sich mit dem Hals in einer Schlinge auf die Schultern seines jungen Bruders stellen, dann schauten Frank und seine Männer amüsiert zu, bis der Junge entkräftet zusammenbrach und damit seinen Bruder erhängte. Vorher hatte Frank ihm die Mundharmonika in den Mund gesteckt und ihm gesagt, er solle ihm „das Lied vom Tod“ spielen (deutsche Synchronisation. Im Original sagt er: “Keep your loving brother happy”). Währenddessen trifft Cheyenne auf der McBain-Farm ein, wo Jill auf den Namenlosen wartet, und erklärt ihr, das sei zwecklos: Der gehöre zu der Sorte Männer, die ihr Bündel nehmen und weiterziehen, ohne sich umzudrehen. Und so geschieht es tatsächlich, als der Namenlose vom Duell mit Frank zurückkehrt. Auf Jills Abschiedsgruß, Sweetwater werde auf ihn warten, antwortet er ausweichend und geht. Cheyenne folgt ihm zunächst, steigt dann aber vom Pferd ab und stirbt an dem Bauchschuss, den er bei seiner Befreiung von Morton bekommen hat, nachdem er selbst auf den Schwerkranken nicht hatte schießen wollen. Der Namenlose reitet mit Cheyennes Leiche auf dessen Pferd fort, ohne sich um den ersten Zug zu kümmern, der in diesem Moment in Sweetwater einfährt, dem neu errichteten Bahnhof auf der McBain-Farm. Jill sieht eine glänzende Zukunft vor sich und versorgt, Cheyennes Ratschlag folgend, die Arbeiter mit Erfrischungen
Nachdem Sergio Leone mit Zwei glorreiche Halunken (1966) seine Dollar-Trilogie abgeschlossen hatte, wollte er eigentlich keinen Italowestern mehr drehen, sondern das Gangster-Epos Es war einmal in Amerika inszenieren. Da er aber keinen Geldgeber fand, der an einen Publikumserfolg seines Gangsterfilms glaubte, entschloss er sich zu einem weiteren Western. Leone wollte zunächst mit United Artists, die seine drei vorherigen Filme schon im Verleih hatten, zusammenarbeiten. Da er aber auf Charles Bronson als Hauptdarsteller beharrte, gab es keine Einigung. Leone fand dann mit der US-amerikanischen Paramount einen Partner, der seinem Besetzungswunsch entsprach und zudem ein im Vergleich zu seinen vorangegangenen Kinofilmen höheres Budget zur Verfügung stellte: 3 Millionen US-Dollar waren mehr als doppelt so viel wie bei seinem Vorgängerfilm Zwei glorreiche Halunken (1,3 Mio. Dollar). Spiel mir das Lied vom Tod war Leones erste US-Produktion.
Leone entwickelte die opernhafte Geschichte des Films gemeinsam mit Dario Argento und Bernardo Bertolucci. Das endgültige Drehbuch schrieb er dann mit Sergio Donati, es wurde von Mickey Knox ins Englische übersetzt.
Leone hatte geplant, die drei Killer in der Anfangssequenz von den Hauptdarstellern des Vorgängerfilms Zwei glorreiche Halunken darstellen zu lassen. Lee van Cleef und Eli Wallach waren einverstanden, doch Clint Eastwood stand nicht zur Verfügung, da er bereits mit den Dreharbeiten zu Hängt ihn höher beschäftigt war. Der Schauspieler Al Mulock, der zu Beginn des Films als fingerknackender Bandit zu sehen ist und auch schon in Zwei glorreiche Halunken aufgetreten war, beging während der Dreharbeiten Suizid, indem er in seinem Kostüm aus dem Hotelfenster sprang. Seine beiden Kumpane wurden von Woody Strode und Jack Elam gespielt.
Man drängte Leone dazu, die Hauptrolle des Mundharmonikaspielers mit einem großen US-Star zu besetzen. Der Regisseur bestand jedoch auf Charles Bronson, der zwar seit Jahrzehnten in Hollywood arbeitete, sich aber nur in Nebenrollen profiliert hatte. Leone wollte den verwitterten Bronson, weil „er ein Gesicht hat, mit dem man eine Lokomotive stoppen könnte“. Für Charles Bronson bedeutete die Rolle des „Mundharmonika“ den Durchbruch zum internationalen Filmstar, nachdem er zuvor meist nur Nebenrollen bekleidet hatte, z. B. 1954 noch als Charles Buchinsky neben Jack Elam in Vera Cruz, in dem Bronson auch Mundharmonika spielte. So spielte er in seinen nächsten beiden Filmen Bei Bullen „singen“ Freunde nicht und Der aus dem Regen kam die Hauptrolle.
Die Rolle des sadistischen Killers Frank bot er Henry Fonda an, der bis dahin immer nur positive Gestalten verkörpert hatte. Fonda wollte sie zunächst nicht spielen, fand dann aber Gefallen daran, in dem Film einen grundlegenden Imagewechsel zu vollziehen. Er erschien zu den Dreharbeiten mit seiner Meinung nach zu einem bad guy passenden braunen Kontaktlinsen und unrasiertem Gesicht, doch Leone überzeugte ihn, die Figur mit den ihm eigenen stahlblauen Augen zu spielen. Die Besetzung von Henry Fonda als mörderischer Bandit Frank war insofern für das Kinopublikum eine Überraschung, als Fonda vor allem durch seine Verkörperung von guten und aufrechten Figuren bekannt geworden war. Sein Auftritt als Frank bedeutete daher einen radikalen Rollenwechsel.
Als wesentliches Gestaltungsmerkmal für Leone dient auch in diesem Film die musikalische Untermalung. Ganze Passagen inszenierte er zum Rhythmus der Musik, die Morricone schon vor Beginn der Dreharbeiten fertiggestellt hatte. Verschiedene Melodien charakterisieren die einzelnen Protagonisten. Die klagende Mundharmonika, die der Hauptfigur zum Spitznamen gereicht, ist der Schlüssel zum Verständnis der Handlung, der aber erst am Filmende präsentiert wird. Ihr „Lied vom Tod“ zählt zu den bekanntesten Filmkompositionen überhaupt. Die geradezu opernhafte Musik war unüblich für jene Zeit und das Genre . Jeder Hauptcharakter hat ein eigenes musikalisches Thema, das leitmotivisch immer wieder aufgegriffen wird, was dem Film einen epischen Charakter verleiht. Im Gegensatz dazu wird in der 13-minütigen Eröffnungsszene auf extradiegetische Musik völlig verzichtet, stattdessen werden nur natürliche Geräusche verwendet. Zunächst wollte Leone diese ebenfalls mit einer Komposition von Morricone unterlegen. Aber der Komponist schlug nach einem Besuch eines Konzerts im Stil von John Cage vor, stattdessen eine Geräusch-Collage zu verwenden, die – immer weiter verdichtet – schließlich in der Mundharmonikamelodie kulminieren sollte. Die Verlassenheit des Bahnhofs wird durch die Stille und die monotonen Geräusche eines Windrads untermalt, die von Anfang an hörbar sind, sich dem Zuschauer aber erst nach dreieinhalb Minuten, wenn das Windrad erstmals ins Bild kommt, erklären. Die Geräusche sind das Spannung erzeugende Mittel, sie übernehmen die Funktion eines Soundtracks. Jeder der drei Banditen hat sein eigenes Geräusch, sozusagen sein musikalisches Thema. Wassertropfen, die auf den Hut prallen; das Knacken der Fingergelenke; die summende Fliege. Die Geräusche schwellen an, die verschiedenen Themen werden vom Rauschen des Windes und dem Quietschen des Windrads begleitet. So verdichtet sich die Geräusch-Collage, was eine besondere Spannung aufbaut. Der einfahrende Zug leitet den Höhepunkt der Klangpalette ein. Das Keuchen und Pusten des Kessels der haltenden Lokomotive erinnert an schweres Atmen. Mit Mundharmonikas Erscheinen startet auch die diegetische Musik. Die natürliche Klangpalette muss weichen, aber nicht ohne Grund. Die drei Themen verstummen, da die Männer, denen sie zugeordnet sind, sterben. Diese Szene steht in starkem Kontrast zu dem praktisch nur von Musik untermalten Ende des Films.
Gedreht wurde von April bis Juli 1968. Die Außenaufnahmen entstanden in der Nähe von Tabernas Provinz Almería und in der Nähe von Quadix am Bahnhof von "La Calahorra" Provinz Granada in Spanien, die Innenaufnahmen in den römischen Cinecittà-Studios. Gedreht wurde auch im Monument Valley in Arizona und in Utah, wo der Regisseur John Ford einst viele bedeutende US-Western inszeniert hatte. Im Abspann dankt man den Vertretern der Navajo für deren Unterstützung in ihrem dortigen Indianerreservat.
Der Film weist eine besondere Bildsprache mit langen Einstellungen und Weitwinkelaufnahmen, etwa der Wüstenlandschaft des Monument Valley, auf. Der extravagante Filmschnitt zeichnet sich bereits am Beginn ab, als in einem harten Schnitt eine Lokomotive pfeifend über die Kameraposition, d. h. über den Betrachter, fährt. Im weiteren Verlauf führen verschiedene Klammern von einer Szene zur nächsten.
Spiel mir das Lied vom Tod bezeichnet man als ersten Teil einer Trilogie, die noch aus den Filmen Todesmelodie (1971) und Es war einmal in Amerika (1984) besteht. Die Werke werden oft die Es-war-einmal- oder Amerika-Trilogie genannt, denn der Originaltitel des ersten Teils lautet C’era una volta il West (Es war einmal der Westen) und für Todesmelodie hatte Leone ursprünglich den Titel C’era una volta … la rivoluzione! (Es war einmal … die Revolution!) geplant; außerdem behandeln all diese Filme prägende Abschnitte der amerikanischen Geschichte.
Als der Film in den USA gestartet wurde, fand er dort kein Publikum. Die Zuschauer, die von der harten und zynischen Dollar-Trilogie begeistert waren, konnten sich mit dem eher opernhaften Film nicht anfreunden. Spiel mir das Lied vom Tod war für den US-Start außerdem erheblich gekürzt worden, sodass sich dem Zuschauer viele inhaltliche Zusammenhänge nicht erschließen konnten. 1980 wurde mit Michael Ciminos Heaven’s Gate ein ähnlich episch angelegter Western nach ebenfalls starken Kürzungen zu einem der teuersten Flops der Filmgeschichte. In Europa, wo der Film in verschieden langen Fassungen gezeigt wurde, entwickelte sich Spiel mir das Lied vom Tod nach einem eher schwachen Kinostart zu einem Kultfilm und großen Erfolg. Besonders in Frankreich und Deutschland wurde Leones epischer Western zu einem der populärsten und bekanntesten Kinofilme und wurde jahrzehntelang regelmäßig aufgeführt. Charles Bronson gelang mit diesem Film der Durchbruch zum Superstar – und er variierte jahrelang mit großem Erfolg die Rolle des schweigsamen Rächers und Revolvermannes. Der Film spielte weltweit knapp 60 Millionen Dollar ein und war damit im Verhältnis zu seinen Kosten ein gigantischer Erfolg. Er blieb bis 1990 der erfolgreichste je produzierte Western, als ihn Kevin Costners Der mit dem Wolf tanzt mit 424,2 Millionen Dollar Einspielergebnis übertraf.
Leone sah sein Werk als eine Art „Conclusio“ des Westerngenres: Viele Elemente und Szenen spielen auf Genreklassiker an, wie beispielsweise Der Schwarze Falke (1956), Mein großer Freund Shane (1953), Johnny Guitar (1955), Zwölf Uhr mittags (1952), Die glorreichen Sieben (1960) und Das eiserne Pferd (1924). Der legendäre erste Satz des Namenlosen, die Frage “Where is Frank?”, ist bereits eine deutliche Anspielung auf das filmische Vorbild Zwölf Uhr mittags (High Noon), wo Gangster Frank Miller in einer ikonenhaften Szene tatsächlich mit dem Zug ankommt und drei Kumpane trifft, die schon auf ihn gewartet haben. Der Namenlose in Spiel mir das Lied vom Tod ordnet die drei Schurken, die auf ihn warten, mit seiner Frage in eine große Vorgeschichte ein und macht zugleich deutlich, dass sich die Zeiten geändert haben: Die aufrechten Sheriffs sind verschwunden und Leute wie Morton haben sich durchgesetzt. |
Starttermine: |
20.12.1968 |
Italien |
Erstaufführung |
Rom |
21.12.1968 |
Italien |
Kinostart |
28.05.1969 |
USA |
Kinostart |
14.08.1969 |
Deutschland |
Kinostart |
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Besetzung |
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Stab |
Musik |
Alessandro Alessandroni (Pfeifer), Edda Dell’Orso (Vocals), Ennio Morricone, Franco de Gemini (Mundharmonika)
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Drehbuch |
Dario Argento, Mickey Knox, Sergio Donati, Sergio Leone
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Stunt-Koordinator |
John Landis
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Kamera |
Tonino Delli Colli
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Schnitt |
Nino Baragli
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Produktionsfirmen |
Rafran Cinematografica (als Rafran), San Marco, Paramount Pictures (als Paramount Pictures Corporation), Euro International Film (EIA)
| Produktionsleitung |
Claudio Mancini, Ugo Tucci (Leitung), Camillo Teti (Assistenz)
| Ton |
Fausto Ancillai, Claudio Maielli, Elio Pacella
| Regieassistent |
Giancarlo Santi, Adolfo Aristarain, Salvatore Basile
| Continuity |
Serena Canevari
| Bauten |
Carlo Simi
| Ausstattung |
Rafael Ferri, Carlo Simi, Carlo Leva
| Kostüme |
Carlo Simi, Antonella Pompei
| Maske |
Alberto De Rossi (Leitung), Giannetto De Rossi
| Frisuren |
Grazia De Rossi
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Produzent |
Bino Cicogna (ausführend)
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Regie |
Sergio Leone
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Soundtrack |
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