Heinrich Lohse, Einkaufsdirektor bei der „Deutschen Röhren AG“, wird im Alter von 59 Jahren nach einem absurden Vorratskauf fristlos in den Vorruhestand versetzt. Dass seine Frau Renate sich nun überraschend auch tagsüber mit ihm befassen muss, stellt ihr Leben vollkommen auf den Kopf – zumal er darauf besteht, sich gleich im Haushalt nützlich zu machen. Er ist jedoch so ungeschickt und hilflos im alltäglichen Leben außerhalb seines Büros, dass er nur Chaos anrichtet. Zudem stellen die benachbarten Schwestern Mielke dem wohlhabenden Vorruheständler nach, offenbar um ihn wetteifernd, wogegen er sich in tollpatschigem Bemühen um korrektes Verhalten nicht wehren kann. Das führt zu eskalierenden Konflikten mit Renate, während der 16-jährige Sohn Dieter ohnehin sein eigenes Leben führt und seinen daran uninteressierten Eltern nur alle paar Tage eine neue Freundin vorstellt. In einem letzten Versuch, Renate aufzuheitern und seine Ehe zu retten, lässt Heinrich sich von einem Freund aus der Werbebranche zu einer Überraschung überreden: Der Schlussteil der Fernsehserie Die Schnakenburgs wird im Haus der Lohses gedreht. Zur gleichen Zeit hat Renate, um Abstand zu gewinnen, den Schokoriegelhersteller Ernst Drögel auf dessen Einladung hin aufgesucht, um dort eine Nebentätigkeit aufzunehmen. Dieser ist jedoch vorwiegend an einer Liebesaffäre interessiert. Sie verabschiedet sich mit der Erklärung, dass ihr das traute Heim das Wichtigste sei, doch dort trifft sie entsetzt auf das Filmteam, das für die Dreharbeiten das Haus vollkommen in Beschlag genommen und umgeräumt hat. In einer heftigen Aussprache auf dem Klo – dem einzigen Raum, den sie noch für sich haben – geraten sie und Heinrich so hart aneinander, dass sie auf der folgenden Fahrt zur Geburtstagsfeier von Renates Mutter nur noch über den zwischen ihnen sitzenden Dieter kommunizieren. Auf der Geburtstagsfeier kommt es aufgrund gemeinsamer Feindschaften innerhalb der Verwandtschaft doch noch zur Versöhnung, und Heinrich und Renate nehmen sich vor, in Zukunft gemeinsam etwas Sinnvolles zu unternehmen. Der Film endet mit einem dilettantischen Blockflötenvortrag der beiden im heimischen Wohnzimmer, das Publikum besteht aus Dieter und der Haushälterin Frau Kleinert.
Der Film Pappa ante portas wurde 1990 in den DEFA-Studios in Potsdam-Babelsberg gedreht, unter anderem in der Marlene-Dietrich-Halle des heutigen Studios Babelsberg. Die Eingangsszene im Büro des Generaldirektors der Deutsche Röhren AG wurde in der Großen Bibliothek des Verlegers des Axel Springer Verlags gedreht (heute Bestandteil des Journalistenclubs). Drehort für die Außenaufnahmen der Villa der Lohses war ein Haus in der Ahrenshooper Zeile in Berlin-Zehlendorf. Die Szene, in welcher Renate und Heinrich ein elegantes Cafe besuchen, wurde im Wintergarten des Hotels The Westin Grand Berlin gedreht. Die Geburtstagsfeier von Renates Mutter spielte auf der Seebrücke in Ahlbeck. Die Premiere fand am 20. Februar 1991 im Thalia-Kino in Potsdam-Babelsberg statt.
Der Filmtitel spielt auf das geflügelte Wort „Hannibal ante portas!“ („Hannibal vor den Toren!“) an. Loriot sagte dazu, dass dies „der populärste Angstruf einer Familie“ in der Geschichte sei und deshalb gut zum Plot des Films passe.
Neben der Hauptrolle Heinrich Lohse spielt Loriot auch einen Geigenspieler auf der Straße, den Dichter Lothar Frohwein bei der Lesung und Opa Hoppenstedt (aus Loriot VI) bei der Geburtstagsfeier. Lothar Frohwein deklamiert das folgende, über den Film hinaus bekannt gewordene Gedicht Melusine:
„Kraweel, Kraweel!
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Trübtauber Hain am Musenginst!
Kraweel, Kraweel!“
Beim Auftritt als Geigenspieler ist ein Ausschnitt (Lento Allegro assai) des 19. Capriccio (op. 1) von Niccolò Paganini zu hören.
Das Auto, mit dem Herr Lohse zu Beginn abgeholt wird, trägt – als Anspielung auf Loriot – das Kennzeichen LO-RI 260.
Als Frau Lohse gemeinsam mit Ernst Drögel die Klotz-Fabrik verlässt, flackert das L im dahinter sichtbaren Firmennamen, so dass auch Kotz gelesen werden kann.
In den Soundtrack sind als Anspielung auf Loriots Vorfahren immer wieder ironische Zitate aus Werken Richard Wagners eingeflochten, z. B. das Hauptmotiv des Siegfried-Trauermarsches aus der Götterdämmerung (während der Szene, in der Herr Lohse als verletzter Hauslehrer der Familie Schnakenburg auf einer Trage aus dem Haus getragen wird).
Rund 3,5 Millionen Besucher haben den Film in den deutschen Kinos gesehen. Der Film wurde dafür 1991 mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet. Pappa ante portas war der siebterfolgreichste Kinofilm des Jahres sowie der erfolgreichste in Deutschland produzierte Film des Jahres 1991. |