Little Big Man
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Little Big Man
Little Big Man
USA 1970 - 139 Min.
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Inhalt

Im Alter von 121 Jahren wird Jack Crabb, Bewohner eines Altenheims der 1970er Jahre, Veteran der Indianerkriege und einziger weißer Überlebender der Schlacht am Little Big Horn, von einem Reporter, der von ihm etwas über die „primitive Lebensweise der Indianer“ erfahren möchte, interviewt. Aufgebracht von der Arroganz des jungen Möchtegern-Historikers, erzählt er ihm die Geschichte seines Lebens. In der Retrospektive geht der Film zurück in die Zeit um die 1860er/1870er Jahre in den Mittleren Westen der USA, das Gebiet hinter der sogenannten Frontier. Als Zehnjähriger verliert Crabb bei einem Überfall von Pawnee-Indianern auf einen Siedlertreck in der Prärie seine Familie. Nur er und seine Schwester Caroline überleben. Die Geschwister werden von Shadow that comes inside, einem Cheyenne-Indianer, aufgefunden und in dessen Stammeslager mitgenommen. Crabbs Schwester entflieht bald, wohingegen er selbst sechs Jahre bei den Cheyennes (im Film als übersetzte Eigenbezeichnung Menschenwesen) in der Prärie verbringt. Er wird vom Häuptling Old Lodge Skins sozusagen als Enkel adoptiert. Crabb erlebt eine relativ glückliche Jugend bei den Menschenwesen, in der er die Bedürfnisse eines Heranwachsenden nach abenteuerlichem Spiel – ohne einschränkende Belehrungen seitens der Erwachsenen – ausleben kann. Dabei lernt er die Sprache und Gebräuche der Cheyennes kennen und wird von seinem „Großvater“ in die pantheistische Weltsicht der Cheyennes eingeführt, wonach alles, was existiert, von Leben durchdrungen und zu respektieren sei. Indes wird ihm die Ideologie der „Bleichgesichter“ dargestellt als eine Anschauung, in der die Welt und alles was lebt, als etwas „Totes“ und Verfügbares am Ende nicht gewürdigt wird. Da Crabb in den folgenden Jahren in seiner körperlichen Wachstumsentwicklung zurückbleibt, wird er wegen seiner geringen Körpergröße von den jungen Kriegern zunächst nicht ernst genommen. Doch bei einem Scharmützel mit Pawnees gewinnt er Akzeptanz bei den Gleichaltrigen, als er Younger Bear, einem „Stammesbruder“, das Leben rettet. Dieser ist ihm – wenn auch widerwillig – nun zu dauerhaftem Dank verpflichtet; eine Lebensschuld, die erst durch eine ebenbürtige Gegenleistung getilgt werden kann. Crabb wird nach diesem Ereignis unter Bezugnahme auf seine geringe Körpergröße und seinen großen Mut vom Häuptling mit dem Indianernamen „Little Big Man“ (Kleiner großer Mann) benannt und damit in die Reihe der Krieger aufgenommen. Nach einem Gefecht zwischen seinen „Stammesbrüdern“ und einer Einheit der US-Armee kann er nur dadurch dem Tod entrinnen, dass er sich gegenüber den Soldaten als Angloamerikaner zu erkennen gibt und vorerst zu den „Bleichgesichtern“ zurückkehrt. Dort wird er mit einer ihm inzwischen fremd gewordenen Welt konfrontiert: Mit den Augen eines eher unbedarften jungen Mannes macht er in unterschiedlichen Lebenssituationen die Erfahrung, dass, wer es zu etwas bringen will, auf Heuchelei, Betrug, Lüge oder Gewalt zurückgreifen muss – um schließlich dann doch am Selbstbetrug zugrunde zu gehen. Zunächst wird Crabb in die Obhut der kinderlosen Pfarrersfamilie Pendrake gegeben. Der „christlich-liebevollen“ Fürsorge der aufreizenden Ehefrau des Predigers, Mrs Pendrake (dargestellt von Faye Dunaway), die ihre sexuellen Gelüste heimlich in fremden Betten befriedigt, entflieht er jedoch rasch. Crabb wird daraufhin zum Gehilfen des Quacksalbers Mr Merriweather, der über Land zieht und mit betrügerischen Methoden den Siedlern eine selbstgebraute Mixtur als Wunderheilmittel andreht, bis der Schwindel auffliegt und der selbsternannte Heiler zusammen mit seinem jungen Kompagnon von einer empörten Bürgerwehr geteert und gefedert wird. Es stellt sich heraus, dass unter den Anführern der aufgebrachten Menge Crabbs Schwester Caroline ist, die inzwischen eine Farm betreibt und sich ein resolutes „männliches“ Wesen angeeignet hat. Sie nimmt ihren Bruder bei sich auf und bringt ihm das Schießen bei. Dabei entdeckt Crabb sein Talent (hinsichtlich Schnelligkeit und Treffsicherheit) im Umgang mit dem Revolver. Konsequenterweise versucht er sich als Revolverheld, wobei er den berühmt-berüchtigten „Wild Bill“ Hickok kennenlernt. Konfrontiert mit einer tatsächlichen Schießerei, bei der Hickok einen Rivalen in einem Saloon erschießt, beschließt Crabb, erschrocken über die möglichen Auswirkungen einer derartigen Laufbahn, ein „anständiges“ Leben zu führen. Er heiratet Olga, eine anspruchslose schwedische Einwanderin mit einfachem Gemüt, und wird Geschäftsmann. Aber auch bei diesem Versuch, ein bürgerliches Leben zu führen, scheitert er, weil die Firma infolge betrügerischer Machenschaften seines Partners bankrottgeht. Kurz nach diesem Zusammenbruch begegnet er zum ersten Mal dem führenden Armeeoffizier George Armstrong Custer, der ihm empfiehlt, sein Glück weiter im Westen zu suchen. Zusammen mit seiner Frau und seinen übriggebliebenen Habseligkeiten macht sich Crabb auf die Reise. Unterwegs wird Olga nach einem Überfall von Indianern entführt. Auf der Suche nach ihr kommt er wiederum in Kontakt zu den Cheyennes, seinem „Großvater“ Old Lodge Skins und den vormaligen Freunden. Er verbringt eine gewisse Zeit mit ihnen, schließt sich dann aber als „Eselstreiber“ und Scout der Armee unter General Custer an, in der Hoffnung, so seine Frau eher wiederzufinden. Als er Zeuge eines brutalen Massakers der US-Kavallerie an Cheyenne-Indianern wird, bei dem er den Tod von Shadow that comes inside (der ihn einst aufgegriffen und zu den Cheyennes gebracht hat) miterleben muss, aber gleichzeitig auch zum Retter von dessen Tochter Sunshine wird, die in einem Versteck während des Massakers ein Kind gebiert, bleibt er zunächst wieder bei den Menschenwesen. Die verwitwete Sunshine wird nun seine Frau. Der Stamm zieht mit verschiedenen anderen Gruppen der Prärieindianer in ein Winterlager am Washita-River, dessen Gebiet ihnen von der US-Regierung als sicherer Zufluchtsort auf ewig zugesprochen wurde („solange Gras wächst, Wind weht und der Himmel blau ist“). Hier stößt er zufällig erneut auf seine vormalige Ehefrau Olga, die ausgerechnet von seinem Lebensschuldner Younger Bear in dessen Tipi aufgenommen worden ist und sich zu einer ihren „neuen“ Mann beherrschenden Furie entwickelt hat. Angesichts dieser Entwicklung gibt er sich ihr gegenüber nicht zu erkennen. Aufgrund des Männermangels nach den Verlusten des Stammes durch die Indianerkriege sieht sich Crabb auf die Bitten seiner indianischen Frau hin genötigt, auch deren drei Schwestern zu begatten, wie dies von seinem „Großvater“, dem inzwischen erblindeten Old Lodge Skins, aufgrund eines prophetischen Traums vorausgesagt worden ist. Allerdings ist das familiäre Glück im Kreise seines Stammes wieder nur von kurzer Dauer. Beim Massaker am Washita-River durch die 7. Kavallerie unter General Custer werden die meisten Bewohner des Lagers, darunter auch Sunshine und deren neugeborenes Kind, ermordet. Crabb kann lediglich den alten blinden Häuptling in Sicherheit bringen. Daraufhin kehrt Crabb zur Armee zurück mit dem festen Vorsatz, sich für die Ermordung seiner indianischen Frau an General Custer zu rächen. Beim Versuch, Custer während der Abendtoilette zu ermorden, scheitert er jedoch kläglich. Custer demütigt ihn noch, indem er ihn der Lächerlichkeit preisgibt, weil er ihn noch nicht einmal hinrichten lassen will. Angesichts dieser Ehrverletzung wird Crabb zum Säufer. In diesem Stadium, am Tiefpunkt seiner Existenz angekommen, begegnet er „Wild Bill“ Hickok wieder und wird Zeuge, wie dieser aus einem Hinterhalt von einem jungen Mann ermordet wird, dessen Vater Hickok einst zum Opfer gefallen ist. Als er dann Hickoks letzte Botschaft an eine Hure im ortsansässigen Bordell überbringt, stellt sich heraus, dass es sich bei der fraglichen Prostituierten um die inzwischen verwitwete Mrs Pendrake handelt, die – peinlich berührt – ihren vormaligen Adoptivsohn wiedererkennt. Nach all diesen wechselhaften und desillusionierenden Erlebnissen beschließt Crabb einen erneuten Wandel seines Lebens. Er zieht sich als Trapper und Einsiedler in die Einsamkeit der Wildnis zurück. Die Verzweiflung über die vermeintliche Sinnlosigkeit seines Daseins treibt ihn schließlich in die Nähe des Wahnsinns. Doch just in diesem Moment, kurz vor dem Selbstmord, stößt er abermals auf die gegen die Indianer vorrückende Truppe von General Custer und er ist entschlossener denn je, dem verantwortlichen Mörder seiner indianischen Angehörigen den Garaus zu machen. Es gelingt ihm ein weiteres Mal, bei Custer anzuheuern, der meint, in Crabb bei der endgültigen Niederwerfung der Indianer im Sinne eines sich selbst widersprechenden Ratgebers einen nützlichen Helfer zu haben. In der Schlacht am Little Big Horn erlebt Crabb dann voller Genugtuung den letzten Sieg der amerikanischen Ureinwohner und das unrühmliche Ende des größenwahnsinnigen Generals. Crabb selbst wird von Younger Bear gerettet, der so seine Lebensschuld ihm gegenüber begleicht, und kehrt als einziger weißer Überlebender von „Custers Last Stand“ zu den Cheyennes zurück.

Die dreharbeiten fanden ab dem 14. Juli 1969 am Little big Horn und im Reservat der Crow Indianer in Montana statt.

Nebendarsteller Chief Dan George wurde mit dem Laurel Award ausgezeichnet und gewann die Preise der National Society of Film Critics sowie des New York Film Critics Circle und war 1971 für einen Golden Globe und den Oscar nominiert. Ferner erhielt Regisseur Arthur Penn 1971 eine Spezielle Erwähnung beim Moskauer Filmfestival, wo der Film außerhalb des Wettbewerbs lief, während Little Big Man im selben Jahr mit dem französischen Étoile de Cristal als bester ausländischer Film (Prix International) ausgezeichnet wurde.

Starttermine:
14.12.1970 USA Erstaufführung New York City
23.12.1970 USA Kinostart
13.08.1971 Deutschland Kinostart
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Dustin Hoffman Jack CrabbManfred Schott  
2 Faye Dunaway Mrs. PendrakeRenate Küster  
3 Chief Dan George Old Lodge SkinsKlaus W. Krause  
4 Martin Balsam Mr. MerriweatherKlaus Miedel  
5 Richard Mulligan General CusterMartin Hirthe  
6 Jeff Corey Wild Bill HickokArnold Marquis  
7 Aimee Eccles
(als Amy Eccles)
SunshineSusanne Hsiao  
8 Kelly Jean Peters Olga  
9 Carole Androsky
(als Carol Androsky)
CarolineBeate Hasenau  
10 Robert Little Star Little HorseHorst Gentzen  
11 Cal Bellini Younger BearThomas Danneberg  
12 Ruben Moreno Shadow That Comes in Sight  
13 Steve Shemayne Burns Red in the Sun  
14 William Hickey HistorikerJürgen Thormann  
15 James Anderson SergeantEdgar Ott  
16 Jesse Vint
(als Jess Vint)
LieutenantNorbert Langer  
17 Alan Oppenheimer MajorMichael Chevalier  
18 Thayer David Rev. Pendrake  
19 Philip Kenneally Mr. KaneHarry Wüstenhagen  
20 Jack Bannon CaptainJochen Schröder  
21 Ray Dimas der junge Jack Crabb  
22 Alan Howard jugendlicher Jack Crabb  
23 Jack Mullaney Kartenspieler  
24 Steve Miranda Younger Bear als jugendlicher  
25 Lou Cutell Deacon  
26 M. Emmet Walsh Wächtermit Schrotflinge  
27 Emily Cho Digging Bear  
28 Cecelia Kootenay Little Elk  
29 Linda Dyer Corn Woman  
30 Dessie Bad Bear Buffalo Wallow Woman  
31 Chief Leonard George
(als Len George)
Crow Scout  
32 Norman Nathan Pawnee  
33 Helen Verbit Madame  
34 Bert Conway Bartender  
35 Earl Rosell Giant Trooper  
36 Ken Mayer Sergeant  
37 Bud Cokes Mann an Bar  
38 Rory O'Brien Attentäter  
39 Tracy Hotchner Flirtatious Girl  
Nicht genannte Darsteller
40 Don Brodie Passagier in Kutsche  
41 Mae Old Coyote   
42 Jim Dunkin Cowboy  
43 Les Kimber Händler  
44 Herbert Nelson Statist  
45 Annette O'Toole Passantin  
46 Douglas W. Randall Kleiner STadtjunge  
Stuntmen
47 Hal Needham   
48 Dean Smith   
Ungenannte Stuntmen
49 M. James Arnett   
50 Denny Arnold   
51 Stan Barrett   
52 William H. Burton   
53 Roydon Clark   
54 Gary Combs   
55 Jeannie Epper   
56 Stephanie Epper   
57 Joe Finnegan   
58 Jerry Gatlin   
59 Alan Gibbs   
60 Mickey Gilbert   
61 Alex Green   
62 Donna Hall   
63 James M. Halty   
64 Kent Hays   
65 Tommy J. Huff   
66 Loren Janes   
67 Julie Ann Johnson   
68 Fred Lerner   
69 Gary McLarty   
70 Glenn Randall Jr.   
71 J.N. Roberts   
72 Bill Shannon   
73 Fred Waugh   
74 Walter Wyatt   
75 Jerry Young   
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Stab
Musik
John Hammond
Drehbuch
Calder Willingham, Thomas Berger (Romanvorlage)
Kamera
Harry Stradling Jr.
Schnitt
Dede Allen
Produktionsfirmen
Cinema Center Films, Stockbridge-Hiller Productions
Produktionsleitung
Dick Gallegly, Les Kimber (Zweiter Stab)
Ton
Bud Alper, Al Overton Jr., James Richard (als James A. Richard), Frank E. Warner
Spezialeffekte
Logan Frazee
Regieassistent
Malcolm R. Harding (zweiter Assistent), Jerry Preshaw (zweiter Assistent), Mike Moder, David M. Robertson (Kanada)
Continuity
Charlsie Bryant
Szenenbild
Dean Tavoularis
Bauten
Angelo P. Graham (als Angelo Graham)
Ausstattung
George R. Nelson
Besetzung
Gene Lasko
Kostüme
Dorothy Jeakins, Frank Delmar, Stephanie Kline (Assistenz), Ed Lossman
Maske
Terry Miles, Dick Smith (Maskenbildner: Dustin Hoffman)
Frisuren
Lynn Del Kail
Produzent
Gene Lasko (beteiligt), Stuart Millar
Regie
Arthur Penn, Hal Needham (Zweiter Stab)
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