Mit eisernen Fäusten
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Mit eisernen Fäusten
The Scalphunters
USA 1968 - 103 Min.
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Inhalt

Der Film handelt von der langsam wachsenden Freundschaft von Joe Bass und „seinem“ schwarzen Sklaven Joseph Lee – von den Komantschen „Schwarze Feder“ genannt. Joe Bass wird mit seinen Fellen auf dem Weg zum Pelzhändler von Kiowas unter deren Häuptling „Schwarze Krähe“ überfallen. Sie nehmen ihm die Felle und seine Vorräte ab und „überlassen“ ihm als „Bezahlung“ den schwarzen, sehr gebildeten Sklaven Joseph Lee. Der kann zwar lateinische Sprüche zitieren, lesen und schreiben, doch vom Überleben in der Wildnis und Durchsetzen im Kampf hat er keine Ahnung. Bass hingegen beherrscht jegliche Überlebenskünste, die in der Wildnis von Vorteil sind, kennt die Pflanzen und Überlebensstrategien und kann sowohl mit dem Gewehr als auch mit dem Messer sowie seinen Fäusten sehr gut umgehen – und hat eine Schwäche für jede Art von Alkohol. Bass nimmt mit Lee im Schlepptau die Verfolgung der Indianer auf, um seine Felle zurückzubekommen. Diese haben jedoch im Proviant inzwischen das Fässchen Rum entdeckt und fallen total betrunken einer Horde Skalpjäger um Jim Howie in die Hände, die die Indianer als leichte Beute einfach abknallen und sich auch der Felle bemächtigen. So müssen Bass und Lee notgedrungen die Skalpjäger verfolgen. Als Bass die Banditen auskundschaftet, die im Tal unter ihnen lagern, wagt sich Lee aus Neugier zu weit vor, rutscht den Berg hinunter und gerät in die Gefangenschaft von Jim Howie und seiner Banditen, dem ein Treck mit deren Frauen angeschlossen ist, darunter auch Kate, die derbe Geliebte von Howie. Die Bande beschließt, Lee auf dem Sklavenmarkt von Galveston zu verkaufen. Lee kann sich jedoch mit seiner Bildung und seinen Manieren bei den Frauen des Trecks – und vor allem Kate – einschmeicheln. Als er hört, dass die Banditen aufgrund der vielen Steckbriefe, in denen nach ihnen gesucht wird, nach Mexiko wollen, beschließt er zu Bass’ Verdruss, bei ihnen zu bleiben, weil in Mexiko die Freiheit auf ihn wartet. Doch Bass kann auch allein durch immer neue Attacken (seine Schießkunst, Steinlawinen, das Pferde irre machende Narrenkraut) die Banditen in Schach halten. Da diese nach der Narrenkraut-Attacke schwer angeschlagen sind, kann Lee sie überreden, über ihn einen Vergleich mit Bass auszuhandeln. Bass lässt sie nach der Freigabe der Felle ziehen, verlangt jedoch von Lee, dem er nicht mehr so richtig traut, zunächst bei ihm zu bleiben. Doch Jim Howie denkt gar nicht daran, die Abmachung einzuhalten und Bass die Felle zu überlassen. Er versteckt sich auf eine sehr raffinierte Art und kann Bass überwältigen und fesseln, weil Lee immer noch nicht kämpfen will. Erst als Howie Bass eröffnet, er wolle ihn skalpieren und danach das Fell über die Ohren ziehen, reagiert Lee. Er kann Howie erst das Messer und sodann den Revolver entwenden. Es folgt ein Handgemenge bei dem ein Schuss fällt, der Howie tötet. Doch der Ruhm des Siegers steigt ihm zu Kopf: Er raubt erst Howie aus und will dann auch Bass liegenlassen und mit dessen Pferd nach Mexiko reiten. Doch Bass kann sich von den Fesseln befreien und fordert Lee zum Kampf. Während der nun folgenden Prügelei, in der sich beide nichts schenken, kommen die Kiowas mit ihrem Häuptling „Schwarze Krähe“ zurück, bringen die restlichen Skalpjäger um und nehmen die Frauen samt Wagentreck gefangen. Zum Schluss nimmt „Schwarze Krähe“ Bass erneut die Felle ab und zeigt auf dessen Proteste hin auf seine „Bezahlung“ Lee. Bass nimmt einen Schluck aus seiner Whisky-Flasche und gibt sie diesmal – im Gegensatz zu früher – auch Lee. Der macht ihn darauf aufmerksam, dass in dem von den Indianern eroberten Wagen der Banditen noch zwei Kisten Whisky seien, sodass spätestens am Abend viele Indianer total betrunken sein würden. Bass reicht Lee die Hand und lässt ihn mit auf seinem Pferd sitzen. Gemeinsam reiten sie in die Richtung, die die Indianer eingeschlagen haben.

Die Dreharbeiten erstreckten sich über den Zeitraum von März bis Mai 1967. Gedreht wurde in den Städten Quartzsite und Parker im US-Bundesstaat Arizona sowie den Harquahala Mountains in Arizona. Weitere Dreharbeiten fanden in Barranca del Cobre, einer im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua gelegenen Gebirgsformation der Sierra Madre Occidental statt sowie in der gleichnamigen Hauptstadt Chihuahua. Des Weiteren entstanden Filmaufnahmen im mexikanischen Bundesstaat Durango und in der Sierra de Órganos nordwestlich der Stadt Sombrerete, Zacatecas in Mexiko.

Shelley Winters singt im Film das Lied Our Lovely Deseret mit dem Text von Eliza R. Snow und der Musik von George Frederick Root.

Der Kritiker Joe Hembus sah den Film als wichtigen Beitrag zur Erneuerung des Westerns. Der Charakter des Films als „Westernkomödie“ sei allerdings durch die deutschen Verleihfirmen in den Hintergrund gedrängt worden, „als hätte es die gewaltigen Besucherzahlen von Filmen wie Vier Fäuste für ein Halleluja und Mein Name ist Nobody nie gegeben.“ Stattdessen sei dieser komödiantische Film als hartes Drama herausgebracht worden. „Daher der Titel Mit eisernen Fäusten.“ Ein interessantes Detail des Films, auf das Hembus hinweist – und das exemplarisch die Entwicklung des Westerns von den 1950er zu den späten 1960er Jahren deutlich macht –, ist die Rolle von Shelley Winters: In The Scalphunters spielt sie die Geliebte des Bösewichts Telly Savalas; im Jahr 1950, in Winchester 73, war sie die Freundin des braven James Stewart. Sie hätte sich in Anthony Manns Edelwestern lieber selbst erschossen, als sich den Indianern gefangen zu geben. Bei Pollock ruft sie stattdessen: „Edler Häuptling, ich weiß nicht wie viele Frauen du schon hast, aber jetzt kriegst du die tollste weiße Squaw, die der Kiowa-Stamm je gesehen hat!“).

Von Sydney Pollack ist die Bemerkung überliefert, dass man in Hollywood nicht behaupten könne, ein „echter Filmregisseur“ zu sein, bis man nicht auch einen Western gedreht habe, wozu er mit The Scalphunters die Gelegenheit bekam. Die amerikanische Gesellschaft befand sich in den 1960er Jahren in einem Übergang, und der Film ist reich an Metaphern über Rassismus und Gewalt. Joseph Lee wird als gebildeter, kultivierter Mann dargestellt, der eher an Vernunft, denn an rohe Gewalt gewöhnt ist. Joe Bass ist Analphabet und neigt dazu, seine Fäuste sprechen zu lassen. Beide sind davon überzeugt, dem anderen überlegen zu sein, bis zu dem Zeitpunkt, als sie in einem Schlammloch kämpfen und so mit Schlamm überzogen sind, sodass ihre Hautfarbe identisch ist.

Pollack lässt Callaghan mit der Kamera die Beziehungen zwischen den Charakteren mittels Rahmen und Kamerawinkel einfangen, wobei Lee und Bass nicht bis zum Ende des Films auf eine gleiche Sichtebene gestellt werden. Bereits das Casting erwies sich als perfekt, da sowohl Lancaster als auch Davis in der Bürgerrechtsbewegung aktiv und auch in anderen Fragen einer Meinung waren. Während der Produktionsarbeiten gab es diverse Geschichten über Lancasters sprunghaftes Temperament und seinen Umgang mit seiner Ex-Freundin Shelley Winters sowie mit Regisseur Pollack. Ganz besonders machte der Crew jedoch die glühende Hitze der mexikanischen Drehorte rund um Torreón zu schaffen. Mit der Schauspielgewerkschaft musste deshalb eine besondere Vereinbarung getroffen werden, damit die Dreharbeiten morgens um 5 Uhr starten und spätestens ab 19 Uhr ruhen konnten. Gary Fishgal schrieb in seiner Burt-Lancaster-Biographie Against Type, es sei auf einem Tafelberg in den Bergen bei Temperaturen von 110 Grad gedreht worden. Für das Schlammloch, in dem Lancaster und Davis am Ende des Films kämpfen, musste viel Wasser herangeschafft werden, was laut Davis absolut erfrischend gewesen sei. Als beide aus dem Schlammloch kamen, mussten sie trotz der glühenden Hitze in Decken gehüllt werden, da ihnen kalt war.

Lancaster lernte während drehfreier Stunden Spanisch und besuchte jede Vorstellung eines Opernfestivals, das zu dieser Zeit in Durango stattfand. Man stellte dem Schauspieler auch die Frage, wie er das Problem des Älterwerdens sehe. Seine Antwort lautete: „Ich glaube, daß man alt wird, wenn die Wißbegierde nachläßt. Solange man neugierig ist, kann einem das Altwerden nichts anhaben.“

Ossie Davis wurde 1969 für den Golden Globe in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ nominiert.
Telly Savalas und Burt Lancaster waren für ihre schauspielerischen Leistungen bei den Laurel Awards nominiert. Savalas kam bei der Verleihung des Golden Laurel in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ auf den dritten Platz, Burt Lancaster nahm den fünften Platz ein.

Starttermine:
29.02.1968 England Erstaufführung London
02.04.1968 USA Kinostart
08.11.1968 Deutschland Kinostart
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Burt Lancaster Joe BassWilhelm Borchert  
2 Ossie Davis Joseph LeeMichael Chevalier  
3 Shelley Winters KateTilly Lauenstein  
4 Telly Savalas Jim HowieMartin Hirthe  
5 Dabney Coleman JedWolfgang Lukschy  
6 Paul Picerni Frank  
7 Dan Vadis Yuma  
8 Armando Silvestre Two Crows  
9 Nick Cravat Yancy  
Nicht genannte Darsteller
10 Gregorio Acosta Skalpjäger  
11 Pedro Aguilar Kiowa  
12 Marco Antonio Arzate Skalpjäger  
13 Alicia De Lago Skalpjägers Frau  
14 Néstor Domínguez Kiowa  
15 Raúl Hernández Kiowa  
16 Alejandro López Kiowa  
17 Jose G. Martinez Kiowa  
18 Raúl Martínez Kiowa  
19 Francisco Oliva Kiowa  
20 Benjamín Ramos Kiowa  
21 Amelia Rivera Skalpjägers Frau  
22 Ángela Rodríguez Skalpjägers Frau  
23 Agapito Roldán Skalpjäger  
24 Jose Salas Kiowa  
25 Enrique Tello Kiowa  
26 Rodolfo Toledo Kiowa  
27 Cuco Velazquez Kiowa  
28 José Trinidad Villa   
Stuntmen
29 Tony Epper Skalpjäger  
30 Chuck Roberson Skalpjäger  
31 John Epper Skalpjäger  
32 Jack Williams Skalpjäger  
Ungenannte Stuntmen
33 Joe Canutt   
34 Dean Smith
(Dabney Colemans stunt double)
  
35 Tom Sweet   
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Stab
Musik
Elmer Bernstein
Drehbuch
William W. Norton (als William Norton)
Stunt-Koordinator
Tony Epper
Kamera
Duke Callaghan, Richard Moore
Schnitt
John Woodcock
Produktionsfirmen
Bristol Films, Norlan Productions
Produktionsleitung
Jack Corrick (als Jack W. Corrick), Henry Spitz
Ton
Frank E. Warner (Bearbeitung als Frank Warner), Jesús González Gancy (als Jesus Gonzalez Gancy)
Spezialeffekte
Herman E. Townsley
Regieassistent
Charles R. Scott Jr., Kevin Donnelly
Continuity
Charlsie Bryant
Bauten
Frank Arrigo
Besetzung
Lynn Stalmaster
Kostüme
Joe Drury
Maske
Gary Liddiard (als Gary D. Liddiard)
Produzent
Arthur Gardner, Roland Kibbee, Burt Lancaster, Arnold Laven, Jules V. Levy (als Jules Levy)
Regie
Sydney Pollack
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