Die Handlung beschreibt die Erlebnisse des Private James T. Davis, genannt Joker, in den Jahren 1967/1968 zunächst im Marine Corps Recruit Depot Parris Island, dem Ausbildungslager der US-Marines, sowie im darauffolgenden Vietnamkriegseinsatz. Der Film beginnt damit, dass den Rekruten die Köpfe kahlrasiert werden. Joker übernimmt während des gesamten Films die Erzählerrolle. Eine Ausbildungseinheit steht unter dem Kommando von Gunnery Sergeant Hartman, der die jungen Männer in einer ausgeprägten Vulgärsprache erbarmungslos schleift und ihnen herabwürdigende Spitznamen gibt. Vor allem den übergewichtigen und wenig intelligenten Leonard Lawrence, den er Paula nennt, nimmt er sich vor. Da dieser ständig Fehler begeht und für die Ausbildung zum Marine ungeeignet scheint, soll Joker sich um ihn kümmern. Als jedoch die Fehler Paulas anhalten, geht Hartman dazu über, für jeden seiner Fehltritte nicht ihn, sondern die gesamte Mannschaft zu bestrafen. Dafür rächt sich diese an Lawrence, indem sie ihn eines Nachts einer blanket party unterzieht, also mit in Handtücher gewickelten Seifenstücken verprügelt. Nach kurzem Zögern nimmt auch Joker an diesem Übergriff teil. Ab diesem Zeitpunkt beginnt Lawrence sich zu verändern: Er fängt an, mit seinem Gewehr zu sprechen, und entpuppt sich als sehr guter Schütze. Hartman schließt daraus, dass Lawrence sich nun doch noch zu einem brauchbaren Soldaten entwickelt, übersieht jedoch dessen psychische Veränderungen. Joker muss in der Nacht vor dem Abmarsch der Soldaten nach Vietnam Brandwache halten. Dabei trifft er im Toilettenraum der Unterkunft auf den bewaffneten Lawrence, der dem psychischen Druck der Ausbildung nicht mehr standgehalten hat. Als der Sergeant erscheint und ihn wütend anschreit, erschießt Lawrence ihn und anschließend sich selbst vor Jokers Augen. Joker und seine Kameraden werden nach der Ausbildung zu verschiedenen Einheiten versetzt und nach Vietnam entsandt. Joker wird Kriegsberichterstatter für die Armeezeitung Stars and Stripes und wird zunächst weit hinter der Front eingesetzt, worüber er sich mit der Zeit zunehmend beklagt. Nach der Tet-Offensive im Frühjahr 1968, trotz schwerer Verluste ein großer Erfolg für den Vietcong und die nordvietnamesische Armee, wendet sich das Kriegsglück zuungunsten der Amerikaner. Joker soll daraufhin mit seinem Kameraden Rafterman über die Kämpfe in der zerstörten Stadt Huế berichten. Joker nimmt Rafterman nur widerwillig mit, da er ihn nicht gefährden möchte, und tatsächlich sieht es schon bald so aus, als ob Rafterman den Bedingungen an der Front nicht gewachsen sei. Auf dem Hubschrauberflug an die Front schießt der MG-Schütze wahllos auf Zivilisten, was bei Rafterman starken Brechreiz auslöst. Jokers zögerlichen Hinweis, dass das Schießen auf Frauen und Kinder nicht in Ordnung sei, nimmt der Schütze nicht ernst. In Huế trifft Joker wieder auf Cowboy, einen seiner Kameraden in der Ausbildung, und sein Squad, welche er die folgenden Tage begleitet. Die Stimmung ist angespannt, so gerät Joker schon am ersten Tag mit Animal Mother aneinander, dem MG-Schützen der Gruppe. Im Einsatz erlebt er mit, wie die führenden Mitglieder der Einheit nacheinander von Heckenschützen, Minen und Sprengfallen getötet werden, so dass schließlich Cowboy als Ranghöchster die Führung der Gruppe übernimmt. Bei einer Patrouille verirrt sich die Gruppe in den Ruinen der Stadt. Ihr Navigator „Albino“ wird kurz darauf aus einem vietnamesischen Hinterhalt angeschossen und schwer verletzt. Cowboy ruft über Funk nach Panzerunterstützung, wird jedoch vertröstet. Er erlaubt der Gruppe nicht, den Verletzten zu bergen, da dieser im freien Schussfeld liegt. Ein weiterer Soldat der Gruppe versucht es dennoch und wird dabei ebenfalls angeschossen. Nun verweigert auch „Animal Mother“ dem Gruppenführer den Gehorsam, da er von einem einzelnen Heckenschützen ausgeht. Er kann von den Verletzten die ungefähre Position des Heckenschützen in Erfahrung bringen, bevor dieser die beiden schließlich tötet. Cowboy gibt schließlich nach und stürmt mit seiner Gruppe zu den Toten, kurze Zeit später wird er selbst von hinten durch ein Loch in der Mauer, an der er steht, tödlich getroffen. Nun durchkämmt die dezimierte Gruppe das Gebäude, in dem der Schütze sich aufhalten soll. Joker stößt im Obergeschoss auf eine jugendliche Vietnamesin, doch sein Gewehr versagt und verrät ihn. Er wird von dem Mädchen unter Beschuss genommen, doch dann setzt sie der herbeigeeilte Rafterman mit mehreren Schüssen außer Gefecht. Sterbend liegt sie am Boden und wird von der Gruppe eingekreist. Mit letzter Kraft spricht sie ein Gebet und bittet: „Erschießt mich!“ Die meisten der Marines wollen sie einfach liegenlassen, doch schließlich gibt Joker ihr den Gnadenschuss. Nach diesem Ereignis leben nur noch wenige von Jokers Freunden. Sie marschieren aus der Stadt und singen dabei den Mickey-Mouse-Club-Song.
Der Film basiert auf zwei Veröffentlichungen von Kriegsberichterstattern. Große Teile der Geschichte und viele der Figuren entnahm Kubrick dem Buch The Short-Timers von Gustav Hasford. In diesem 1979 erschienenen Werk verarbeitete Hasford seine Erlebnisse als Sergeant im Marine Corps. Ausgebildet in Parris Island in South Carolina von einem Drill Instructor namens Gerheim, diente er in Vietnam erst bei der Soldatenzeitung The Stars and Stripes und später in einer Kampfeinheit. Sein Kampfname lautete wie der der Hauptfigur im Film Joker. Hasford und Kubrick trafen sich nur einmal und konnten sich laut Aussagen Michael Herrs nicht besonders gut leiden.
Der zweite Beteiligte, Michael Herr, traf Kubrick zum ersten Mal im Jahre 1980, während dieser über einen Film zum Thema Holocaust nachdachte. Diese Idee ließ er aber zugunsten eines Vietnamkriegsfilms fallen. Laut Aussagen Herrs habe Kubrick mit Full Metal Jacket keinen Antikriegsfilm drehen wollen, sondern einen Film, der einfach die Realität abbilde. Herr zeigte sich zunächst ablehnend gegenüber der Vorstellung, erneut auf seine Erfahrungen in Vietnam einzugehen. Er hatte selbst als Kriegsberichterstatter für das Magazin Esquire am Vietnamkrieg teilgenommen und seine Erfahrungen in dem Buch Dispatches verarbeitet. Im Laufe der folgenden drei Jahre versuchte Kubrick allerdings durchgehend, Herr zu einer Zusammenarbeit zu überreden. Herr beschrieb jene drei Jahre als „ein dreijähriges Telefongespräch mit Unterbrechungen“. Schließlich stimmte er einer Zusammenarbeit zu; Herrs Buch sind letztlich nur einige Passagen entnommen, er war allerdings maßgeblich an der Gestaltung des Drehbuchs beteiligt.
1983 begann Kubrick schließlich, sich mit Dokumentationen, Erfahrungsberichten und Fotos aus der Library of Congress über den Vietnamkrieg zu informieren, ein Drehbuch zu schreiben und möglichst authentische Drehorte zu suchen.
Wie alle Filme Kubricks seit Lolita wurde auch Full Metal Jacket in Großbritannien aufgenommen, in diesem Fall vollständig in der Umgebung von London. Die Szenen im Ausbildungscamp Parris Island wurden auf einem ehemaligen Stützpunkt der Royal Air Force in Cambridgeshire etwa 18 Kilometer südwestlich von Cambridge gedreht. Für die Ruinen der Stadt Huế stand ein stillgelegtes und für den Abriss vorgesehenes Gaswerk mit einer Fläche von etwa 220 Hektar in Newham, einem Stadtteil im Osten Londons, zur Verfügung. Die Gebäude entsprachen dem Stil des Funktionalismus der 1930er Jahre, der auch im Huế der 1960er Jahre das Stadtbild bestimmte. Kubricks Artdirector verbrachte sechs Wochen damit, das Gaswerk mit einer Abrissbirne und Sprengstoff nach dessen Wünschen zu bearbeiten und authentische Ruinen einer zerstörten Stadt zu kreieren. Um eine ebenso authentische Erscheinung der Flora und Fauna Vietnams zu erzeugen, ließ Kubrick 200 Palmen aus Spanien und mehrere tausend Pflanzen aller Art aus Hongkong einfliegen. Ein belgischer Oberst, der ein Fan Kubricks war, erwies ihm eine Gefälligkeit, indem er vier M41-Panzer für den Dreh zur Verfügung stellte. Zusätzlich wurden mehrere Westland-Wessex-Hubschrauber verwendet und aus Gründen der historischen Authentizität im damals üblichen Marinegrün lackiert. Außerdem wurde eine große Auswahl an Waffen, unter anderem M79-Granatwerfer und M60-Maschinengewehre, wie sie im Vietnamkrieg verwendet wurden, von einem lizenzierten Waffenhändler gekauft. Insgesamt wurde also eine realistische Umgebung geschaffen, die den realen Vorbildern sehr genau entsprach. Eine Ausnahme bildet lediglich die im Film gezeigte Gemeinschaftstoilette in der Unterkunft der Einheit, die in einem Studio in London nachgebaut wurde. Diese entspricht nicht den realen Vorbildern in Parris Island. Kubrick bezeichnete dies als „künstlerische Freiheit“, es erschien ihm einfach als „lustig und absurd“.
Die Dreharbeiten selbst wurden von Matthew Modine in seinem Buch Full Metal Jacket Diary als äußerst strapazierend beschrieben. Die Luft in der Umgebung des Gaswerks sei durch Asbestfasern und die Reste einiger Gase unerträglich geworden. In einem Interview beschrieb er es außerdem als „nicht gerade erfreulich“, jeden Tag etwa zehn Stunden von R. Lee Ermey angeschrien zu werden und wöchentlich die gesamte Kopfbehaarung abrasiert zu bekommen. Dadurch kam es manchmal zu Spannungen zwischen den Darstellern der Rekruten und Ermey. Insgesamt sei die Atmosphäre am Set allerdings locker gewesen. Um sicherzustellen, dass die Reaktion der Soldaten auf seine Darbietung so überzeugend wie möglich würden, waren sich Matthew Modine, Vincent D’Onofrio und die anderen Darsteller der Rekruten und R. Lee Ermey vor dem Dreh nie begegnet. Kubrick stellte außerdem sicher, dass sich die übrigen Schauspieler seiner Szenen nicht in den Drehpausen mit ihm vertraut machen konnten.
In der Anfangsszene, in der Sgt. Hartman die Rekruten beschimpft, formuliert er den Satz: „Sie sind doch garantiert diese Art von Typ, der jemanden in den Arsch fickt und dann nicht einmal das bisschen Anstand hat, demjenigen wenigstens auch einen runterzuholen!“. Einer Anekdote zufolge soll Regisseur Kubrick den Dreh nach dieser Einstellung unterbrochen haben, um sich bei Ermey zu erkundigen, was das letzte Wort bedeute. Auf die Erklärung hin soll er in Gelächter ausgebrochen sein und entschieden haben, den Satz im Film zu lassen.
Während der Drehzeit kam es zu einem Autounfall Ermeys im Epping Forest nördlich von London. Ermey brach sich dabei mehrere Rippen und konnte viereinhalb Monate nicht an den Dreharbeiten teilnehmen. Diese zogen sich dadurch über ein Jahr hin.
Matthew Modine spielt die Hauptrolle des Private Joker. Die gesamte Handlung bezieht sich zumeist auf ihn oder wird aus seiner Sicht erzählt. Die Produktionsfirma Warner Bros. warb in den Vereinigten Staaten unter anderem mit Kleinanzeigen in Zeitungen und bat Bewerber, ihnen Aufnahmen von sich selbst zu schicken, auf denen sie jeweils eine Szene zum Thema Vietnamkrieg spielen sollten. Unter den zahlreichen eingesandten Videos befand sich auch eine Bewerbung von Matthew Modine. Kubrick sah sich das Material an und war von Modines Leistung zunächst nicht vollends überzeugt, änderte seine Meinung aber, nachdem er auch auf dem Video enthaltene Aufnahmen gesehen hatte, in denen sich Modine ganz natürlich verhielt, anstatt zu schauspielern.
Vincent D’Onofrio wurde für die Rolle des psychisch labilen Leonard Lawrence (im Original: Private Pyle, nach Gomer Pyle, einer Figur aus der Andy Griffith Show) ausgesucht. D’Onofrio war zu dieser Zeit Türsteher und hatte bisher nur wenige Rollen in Film und Theater gespielt. Bei einer gemeinsamen Theateraufführung hatten er und Matthew Modine sich angefreundet. Nachdem Modine eine Rolle bekommen hatte, schlug er Kubrick seinen Freund für eine unbestimmte Rolle vor. Kubrick gab ihm die Rolle des Private Paula. Er hielt D’Onofrio allerdings für zu gut in Form. D’Onofrio legte daraufhin 30 Kilogramm an Gewicht zu und steht damit bis heute im Guinness-Buch der Rekorde für die größte Gewichtszunahme eines Schauspielers für seine Rolle.
R. Lee Ermey, der früher selbst als Staff Sergeant am Vietnamkrieg teilnahm, fungierte ursprünglich nur als technischer Berater am Set, wurde später allerdings von Kubrick für die Rolle des Gunnery Sergeant Hartman besetzt. Darüber, wie Ermey letztlich an die Rolle gelangte, herrscht Unklarheit. In einem Interview mit der Washington Post erwähnt Kubrick selbst, er habe Probeaufnahmen Ermeys gesehen, wie er mehrere Minuten lang Statisten beschimpfte, ohne sich dabei zu wiederholen. Er sagt weiter: „Da war ich ganz sicher, dass Ermey perfekt für die Rolle wäre“. Ermey erschien schon zuvor mit einem 150-seitigen Notizbuch voller möglicher Beleidigungen am Set, die er eigentlich für Tim Colceri, der ursprünglich für die Rolle vorgesehen war, aufgeschrieben hatte. Demnach sind laut Aussagen Kubricks etwa 50 Prozent von dem, was Ermey im Film sagt, von diesem selbst, insbesondere die zahlreichen Fäkalwörter.
Vivian Kubrick, Stanley Kubricks Tochter, tritt im Film als Kameraassistentin in der Szene am Massengrab auf, kurz bevor Private Joker von einem Offizier wegen seines Friedensabzeichens zur Rede gestellt wird. Kubrick hatte seine Frau und seine Tochter schon früher für kleinere Cameo-Auftritte besetzt. Auch er selbst hat einen kurzen Cameo-Auftritt. Er lieh, recht weit am Ende des Films, dem Marineoffizier namens Murphy am anderen Ende des Funkgerätes seine Stimme. Die Darsteller der restlichen Rekruten und anderer Nebenrollen fanden sich größtenteils in den an Warner Bros. eingesandten etwa 2000 Bewerbungsvideos.
Für die Musik zum Film zeichnete Stanley Kubricks Tochter Vivian mitverantwortlich, die unter dem Pseudonym Abigail Mead arbeitete. Für die restlichen Songs, die über den ganzen Film verteilt vorkommen, durchsuchten Kubrick und sein Team die jeweiligen Billboard Hot 100 der Jahre 1962 bis 1968. Zu Werbezwecken wurde außerdem eine Single mit dem Namen Full Metal Jacket (I Wanna Be Your Drill Instructor) veröffentlicht, die zahlreiche Beleidigungen Sergeant Hartmans zitiert; diese blieb insgesamt zehn Wochen in den britischen Charts und erreichte für zwei Wochen sogar den zweiten Platz.
Es gibt einen Übersetzungsfehler in der deutschen Fassung. Dort wird gesagt, dass die Jungs im Zug 30902 („dreißig neunzig zwo“; original: „thirty ninetytwo“) sind, es handelt sich jedoch um den Zug 3092, was auch auf einer Fahne sichtbar ist, welche der Staffelführer beim Ausdauerlauf trägt.
Bei der Oscarverleihung 1988 waren Stanley Kubrick, Michael Herr und Gustav Hasford für ihre Drehbuchadaption in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert, konnten den Preis allerdings nicht erringen. R. Lee Ermey wurde für seine Rolle des Gunnery Sergeant Hartman mit einer Nominierung für den Golden Globe Award 1988 als Bester Nebendarsteller bedacht, konnte jedoch ebenfalls nicht gewinnen. Weitere Nominierungen folgten für den BAFTA Film Award 1988 in den Kategorien Bester Ton (Nigel Galt, Edward Tise, Andy Nelson) und Beste visuelle Effekte (John Evans). Stanley Kubrick wurde für seine Regiearbeit mit dem japanischen Kinema-Jumpō-Preis als Bester fremdsprachiger Regisseur ausgezeichnet. Es folgten Auszeichnungen als bester Regisseur von der Boston Society of Film Critics (BSFC) und dem London Critics’ Circle. Die BSFC zeichnete außerdem R. Lee Ermey als besten Nebendarsteller des Jahres 1987 aus. Auch der italienische Filmpreis David di Donatello als Bester Produzent eines fremdsprachigen Films ging an Kubrick. Full Metal Jacket findet sich außerdem auf der im Jahr 2001 vom American Film Institute veröffentlichten Liste der 100 besten amerikanischen Thriller auf dem 95. Platz.[23] An einer vom Magazin Empire durchgeführten Umfrage nach den besten Filmen aller Zeiten nahmen 10.000 Leser des Magazins, 150 Filmschaffende aus Hollywood und 50 Filmkritiker teil. In der daraus resultierenden Liste der 500 Greatest Movies Of All Time befindet sich Full Metal Jacket auf Platz 457. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll. |