O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee
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Interopa Film GmbH (Berlin)
Dialogbuch: Sven Hasper
Dialogregie: Sven Hasper
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O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee
O Brother, Where Art Thou?
USA; England; Frankreich 2000 - 107 Min.
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Inhalt

Handlungsort ist der Staat Mississippi im Jahr 1937, in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise. Im Vorspann wird die Odyssee von Homer als Inspirationsquelle des Films genannt. So zitiert der Film durch mehrere Figuren und Szenen Motive aus diesem Werk. Der Film beginnt mit der Flucht der drei Männer Ulysses Everett McGill, Delmar O’Donnell und Pete aus einer Gruppe von aneinandergeketteten Sträflingen (Chain Gang), die im Gleisbau eingesetzt sind. Das Ziel ihrer Flucht ist der Ort, an dem Everett die Beute seines letzten Raubzuges vergraben haben will. Doch Eile ist geboten, denn angeblich befindet sich das Versteck der Beute in einem Tal, das in vier Tagen durch den Staudamm des Arkabutla Lake geflutet werden soll. Die drei Gefährten beginnen ihre Flucht mit Hilfe eines blinden Eisenbahn-Draisinen-Fahrers, der seherische Fähigkeiten besitzt und ihnen einige Prophezeiungen macht: Unter anderem würden sie auf ihrer Flucht einen Schatz finden, aber nicht denjenigen, den sie suchten, und sie würden eine Kuh auf einem Dach stehen sehen. Die nächste Station der drei Entflohenen ist das Haus von Petes Cousin Wash. Der nimmt sie zunächst auf, verrät sie aber später für eine Belohnung an den bösartigen Sheriff Cooley (der sie durch den Film jagt wie Poseidon Odysseus und einen an Zerberus erinnernden Hund an seiner Seite hat). Mit Hilfe von Washs Sohn gelingt dem Trio die Flucht vor dem Sheriff. Die Reise entwickelt sich zu einer abenteuerlichen Odyssee. Everett, Pete und Delmar begegnen dem schwarzen Blues-Gitarristen Tommy Johnson, der seine Seele nach eigenen Angaben an den Teufel verkauft hat. Bei der Radiostation von Mr. Lund stellen sich das Trio und Tommy als die „Soggy Bottom Boys“ vor. Für zehn Dollar pro Nase spielen sie einen Song ein, der sich in kürzester Zeit zum Riesenhit in Mississippi entwickelt – was sie aber nicht erfahren, da sie ihre Flucht weiter fortsetzen. In der Nacht wird das Auto der Sträflinge von Polizisten entdeckt, daraufhin trennen sich die Wege von Tommy und dem Trio vorerst. Am nächsten Tag treffen die Sträflinge den bipolaren Bankräuber George „Babyface“ Nelson, der eine Bank überfällt und sie in der Nacht verlässt. Tags drauf werden die Sträflinge an einem Fluss von drei wunderschönen Sirenen verführt. Als Everett und Delmar wieder aufwachen, ist Pete verschwunden, nur seine Kleider und eine Kröte sind noch da. Delmar glaubt, dass die Sirenen Pete in die Kröte verwandelt haben, und behandelt diese fortan mit äußerster Sorgfalt. Auf ihrer weiteren Reise treffen sie den einäugigen Bibelverkäufer Big Dan, der an einen Zyklopen erinnert. Big Dan lädt Everett und Delmar unter einem Vorwand zu einem Picknick ein, beraubt sie dann und zerquetscht die Kröte. Schließlich gelangt Everett, immer noch Delmar an seiner Seite, in seinen Heimatort. Der versprochene „Schatz“ existiert gar nicht, sondern Everett ist einzig wegen seiner Ex-Frau Penny (eine Anspielung auf Penelope, die Frau des Odysseus) aus dem Gefängnis geflohen. Diese will er an ihrer bevorstehenden Heirat mit dem erfolgreichen Wahlkampfmanager Vernon T. Waldrip hindern. Später entdecken Everett und Delmar, dass Pete nicht in eine Kröte verwandelt, sondern stattdessen von den Sirenen zum Sheriff gebracht worden und nun erneut Gefangener ist. Sie schleichen sich ins Gefängnis und befreien ihn. Dass Everett sie unter falschem Vorwand zur Flucht überredet hat, sorgt kurz für heftige Missstimmungen zwischen Pete und Everett. Doch da stößt das Trio plötzlich auf eine Versammlung des Ku-Klux-Klans, die Tommy hängen will. Sie verkleiden sich als Klanmitglieder und können Tommy befreien, wobei Bibelverkäufer und Klanmitglied Big Dan von einem brennenden Kreuz erschlagen wird. In Mississippi steht die Wahl zum Gouverneur an, bei der es für den konservativen Amtsinhaber Menelaus Pappy O’Daniel schlecht aussieht. Gut läuft es für den als progressiv geltenden Gegenkandidaten Homer Stokes, der jedoch insgeheim der Großmeister des Ku-Klux-Klans ist. Bei einer Wahlkampfgala für Stokes verkleiden sich die drei Entflohenen und Tommy als Musiker, damit Everett die ebenfalls anwesende Penny zurückgewinnen kann. Die vier Soggy Bottom Boys spielen dabei zur Begeisterung des Publikums ihren Radiohit; doch Kandidat Stokes erkennt die Musiker als diejenigen wieder, die sein Treffen des Ku-Klux-Klans gestört haben. Stokes lässt bösartige, rassistische Bemerkungen gegen die beliebten Soggy Bottom Boys fallen; daraufhin wirft ihn die Menge aus dem Saal. Kandidat Pappy O’Daniel, der nun keinen Gegner mehr zu fürchten braucht, begnadigt die Gefangenen und nimmt sie in sein Wahlkampfteam auf. Penny will Everett nun erneut heiraten, falls er den Ring ihrer ersten Hochzeit wiederfinde. Am nächsten Morgen suchen Everett, Pete, Delmar und Tommy nach dem Ring, der sich in dem ehemaligen Zuhause des Ehepaars, einer Waldhütte befinden soll; Everett hatte zuvor behauptet, dass sich hier der Schatz befinde. Plötzlich taucht Sheriff Cooley mit seinen Leuten auf und will sie trotz Begnadigung allesamt auf der Stelle hängen. Als Everett Gott um Rettung anfleht, wird das Tal für das Staudammprojekt geflutet, und ihnen gelingt schwimmend die Flucht (bei der sie eine Kuh auf einem Hüttendach treiben sehen). Da Everett den falschen Ring aus den Fluten gerettet hat, besteht Penny darauf, dass er weiter nach dem richtigen suche – auch wenn er nun auf dem Grund eines Sees liegt. Als sie streitend mit ihrer Töchterschar die Eisenbahnschienen überqueren, entfernt sich im Hintergrund der blinde Seher auf seiner Draisine.

Der Titel („O Bruder, wo bist du?“) ist in Frühneuenglisch, wie es zu Zeiten Shakespeares gesprochen wurde, und eine Reverenz an Preston Sturges Filmklassiker Sullivans Reisen aus dem Jahr 1941. In dieser Komödie will ein Regisseur unter demselben Titel einen Film über die Große Depression drehen und wandert dafür ebenfalls durch Amerika.

Der Film spielt im Jahr 1937 und lässt zwei historische Persönlichkeiten vorkommen, den Bluesmusiker Tommy Johnson und den Gangster Babyface Nelson. Letzterer war 1937 jedoch bereits tot, er war 1934 an den Folgen eines Schusswechsels mit dem FBI gestorben. Die Figur des Menelaus Pappy O’Daniels ist nicht direkt historisch, aber zwei Gouverneuren nachempfunden: W. Lee O’Daniel, der 1938 in Texas mit Hilfe einer Radiosendung die Wahl gewann, und Jimmie Davis, Gouverneur von Louisiana, der die Verwertungsrechte am Lied You Are My Sunshine erwarb, das im Film auch die Erkennungsmelodie des Wahlkampfs ist.

Die Musik dient in diesem Film nicht nur der Untermalung. Angefangen bei den Worksongs der Sträflinge zu Beginn des Films über das Zusammentreffen mit dem Bluesmusiker Tommy Johnson bis hin zum Auftritt der Flüchtigen als Soggy Bottom Boys bei einer Wahlkampfveranstaltung trägt die Musik wesentliche Teile der Handlung und vermittelt einen Eindruck der wichtigsten Musikstile im ländlichen Süden der USA in den 1930er Jahren wie Blues, Bluegrass und anderer früher Country-Musik, genannt Old-Time Music. Die Bluegrass-Musikerin Alison Krauss steuerte Down to the River to Pray, a cappella gesungen in Begleitung eines Chores zur Filmmusik bei. Hauptdarsteller George Clooney singt Man of Constant Sorrow, den Erfolgshit der Soggy Bottom Boys im Film nicht selbst; die Gesangsstimme lieh ihm Dan Tyminski, ein Mitglied der Band von Alison Krauss, Union Station. Die Bluegrassmusikerin Gillian Welch, die ebenfalls am Soundtrack mitarbeitete, übernahm eine kleine Gastrolle im Schallplattenladen. Gastauftritte hatten auch die Old-Time-Musiker David Holt und Ed Snodderly in der Rolle der Dorfdeppen (im Abspann als Village Idiots bezeichnet), die die FBI-Agenten mit George Nelson in der Menschentraube zum Gefängnis begleiteten. Sie spielen mit Fiddle und Banjo den Song Indian War Whoop. Der Produzent des Soundtracks, der bei Lost Highway erschien, sich mehr als fünf Millionen Mal verkaufte und mit drei Grammys ausgezeichnet wurde, war T-Bone Burnett.

O Brother, Where Art Thou? war 2001 für den Golden Globe Award in der Kategorie Bester Film (Musical/Komödie) nominiert, der aber an Cameron Crowes Almost Famous - Fast berühmt ging.
George Clooney erhielt für seine Rolle den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller.
Außerdem waren Kameramann Roger Deakins für die beste Kamera und die Coen-Brüder für das beste adaptierte Drehbuch bei der Oscarverleihung 2001 nominiert.

Starttermine:
13.05.2000 Frankreich Erstaufführung Cannes Film Festival
19.10.2000 Deutschland Kinostart
19.12.2000 USA Amerikanische Erstaufführung New York
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 George Clooney Ulysses Everett McGillDetlef Bierstedt  
2 John Turturro Pete HogwallopStefan Fredrich  
3 Tim Blake Nelson Delmar O'DonnellJoachim Tennstedt  
4 John Goodman Big Dan TeagueKlaus Sonnenschein  
5 Holly Hunter PennyCornelia Meinhardt  
6 Chris Thomas King Tommy JohnsonKim Hasper  
7 Charles Durning Pappy O'DanielHans Teuscher  
8 Del Pentecost Junior O'DanielTimmo Niesner  
9 Michael Badalucco George NelsonTobias Meister  
10 J.R. Horne Pappys MannFriedrich Georg Beckhaus  
11 Brian Reddy Pappys MannKaspar Eichel  
12 Wayne Duvall Homer StokesHans-Werner Bussinger  
13 Ed Gale der kleine MannSantiago Ziesmer  
14 Ray McKinnon Vernon T. WaldripUdo Schenk  
15 Daniel von Bargen
(als Daniel Von Bargen)
Sheriff CooleyFrank Glaubrecht  
16 Royce D. Applegate Mann mit SprachrohrReinhard Scheunemann  
17 Frank Collison Wash HogwallopErich Räuker  
18 Quinn Gasaway Boy Hogwallop  
19 Lee Weaver der blinde SeherMichael Chevalier  
20 Millford Fortenberry
(als Milford Fortenberry)
PomadenverkäuferTom Deininger  
21 Stephen Root RadiostationsbesitzerAndreas Mannkopff  
22 John Locke Mr. FrenchHans-Jürgen Dittberner  
23 Gillian Welch Soggy Bottom Kundin  
24 A. Ray Ratliff PlattenverkäuferWolf Rüdiger Reutermann  
25 Mia Tate Siren  
26 Musetta Vander Siren  
27 Christy Taylor Siren  
28 April Hardcastle Kellnerin  
29 Michael W. Finnell FragenstellerKarl Schulz  
30 Georgia Rae Rainer Wharvey Gal  
31 Marianna Breland Wharvey Gal  
32 Lindsey Miller Wharvey Gal  
33 Natalie Shedd Wharvey Gal  
34 John McConnell Woolworth Manager  
35 Issac Freeman Totengräber  
36 Wilson Waters Jr. Totengräber  
37 Robert Hamlett Totengräber  
38 Willard Cox Cox Familie  
39 Evelyn Cox Cox Familie  
40 Suzanne Cox Cox Familie  
41 Sidney Cox Cox Familie  
42 Buck White The Whites  
43 Sharon White The Whites  
44 Cheryl White The Whites  
45 Ed Snodderly Dorfdepp  
46 David Holt Dorfdepp  
Nicht genannte Darsteller
47 Dan Andreiu KKK Mitglied  
48 Seth Bailey Zigarrerauchender Bankettbesucher  
49 Billy W. Blackwell Bankettbesucher  
50 Ron Block Banjospieler  
51 Dan Braun Klanmitglied  
52 Sheryl Clark Zuschauer  
53 Ryder Davis Klanmitglied  
54 Jerry Douglas Dobro Player  
55 Christopher Francis Klanmitglied  
56 Gloria Gonnillini zuschauer  
57 Geoffrey Gould Anführer des BMos  
58 Emily D. Haley Partygänger  
59 R.C. Keene Zuschauer  
60 Nathan Kornelis Klanmitglied  
61 Nathaniel Lee Jr. Junge mit Strohhut  
62 Lamar Lott Zuschauer  
63 Mark Munson Klanmitglied  
64 Andy Sims Zuschauer  
65 Christa Sparks Wharvey Gal  
66 Shayne Tingle Eisenbahner  
67 Dan Tyminski Mandolinenspieler  
68 Leon Walls Gitarist  
69 John Wilkie Klanmitglied  
Stuntmen
70 Danny Downey   
71 Nicholas J. Giangiulio
(als Nick Giangiullo)
  
72 Donald John Hewitt
(als Don J. Hewitt)
  
73 Jeff Jensen   
74 Jennifer Lamb   
75 Brad Martin
(für George Clooney)
  
76 David Peterson   
77 Keith Siglinger   
Ungenannte Stuntmen
78 Stuart Greenwell   
79 G. Peter King   
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Stab
Musik
T Bone Burnett
Stunt-Koordinator
Jery Hewitt
Kamera
Roger Deakins
Schnitt
Ethan Coen (als Roderick Jaynes), Joel Coen (als Roderick Jaynes), Tricia Cooke
Produktionsfirmen
Touchstone Pictures, Universal Pictures, StudioCanal, Working Title Films, Mike Zoss Productions
Produktionsleitung
John Cameron, David Diliberto (Post-Produktion), Jane Frazer (Produktionsbeauftragter: Working Title Films), Gilly Ruben (supervisor), Michelle Wright (Produktionbeauftragter: Working Title Films)
Ton
Eugene Gearty (design), Skip Lievsay (supervisor), Michael Barry (re-recording mixer), Sean Garnhart (re-recording mixer), Peter F. Kurland (mixer als Peter Kurland), Greg Orloff (re-recording mixer), Jesse Ehredt (Aufnahmen), Larry Hopkins (layback sound mixer)
Spezialeffekte
Peter Chesney (Koordination), Julie Goldberg (Koordination: Visuelle Effekte, Digital Domain), Erik Nash (supervisor: visuelle Effekte, Digital Domain)
Regieassistent
Betsy Magruder (1st aD), Jonathan McGarry (2nd AD), Donald Murphy (2nd 2nd AD), John Hall (2nd 2nd AD), Steve Lonano (2nd AD), Peter Dress (Azubi als Pete Dress)
Continuity
Thomas Johnston
Drehorte
Mike Riley (als Michael Riley), Kim Davis (scout)
Szenenbild
Dennis Gassner
Bauten
Richard L. Johnson (als Richard Johnson)
Ausstattung
Nancy Haigh
Besetzung
Ellen Chenoweth
Kostüme
Mary Zophres
Maske
Jean Ann Black (supervisor als Jean Black)
Frisuren
Paul LeBlanc, Waldo Sanchez (für George Clooney)
Tiertrainer
Jennifer Henderson, April Mackin (Leitung), James Davis Riggs (als James David Biggs), David Sousa, James P. Warren (als James Warren), Jeff Galpin
Produzent
Tim Bevan (EP), John Cameron (Co-Produzent), Ethan Coen, Joel Coen, Eric Fellner (EP), Robert Graf (AP)
Regie
Joel Coen, Ethan Coen
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Soundtrack
Typ Titel Label Land Datum
OST O Brother, Where Art Thou? USA
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