Eckdaten
Hardcastle & McCormick ist eine US-Amerikanische Fernsehserie die von 1983 bis 1986 von
Stephen J. Cannell
für den Sender ABC Produziert wurde. Sie umfasst 63 Einzelepisoden und 2 Episoden in Spielfilmlänge, die auch jeweils als zwei einzelne Folgen ausgestrahlt werden können. So ergibt sich, je nach Zählweise, eine Gesamtanzahl von 65 bzw. 67 Episoden in vier Staffeln.
Konzept
Der pensionierte Richter aus Los Angeles, Milton C. Hardcastle
(Brian Keith),
ist noch nicht bereit, sich aufs Altenteil zurückzuziehen. In seinem Haus hütet er einen Aktenschrank, der voller Fälle ist, die er während seiner Amtszeit nicht zu seiner Zufriedenheit abschließen konnte. Ihm ist bewusst, dass er dazu Hilfe braucht. Eine Person, die er bei Verbrecherorganisationen einschläusen, oder die sonst wie verdeckt ermitteln, und Beweise beschaffen kann.
Hierfür hat er den jungen, ehemaligen Rennfahrer Mark McCormick
(Daniel Hugh Kelly),
den er seiner Zeit selbst wegen Autodiebstahls verurteilt hatte, auserkoren. Kaum auf Bewährung entlassen, sitzt dieser erneut in Untersuchungshaft. Sein Freund und Mentor Johnny 'Flip' Johnson entwarf einen neuen Rennwagen, den "Coyote X". Flip wollte, das McCormick diesen nach seiner Entlassung fährt, um ihm die Chance zu geben, wieder im Rennsport Fuß zu fassen. Als Flip bei einem Autounfall stirbt, beschuldigt seine Tochter dessen Partner des Mordes, hat jedoch hierfür keine Beweise. Bei dem Versuch diese zu beschaffen und den Kojoten zu stehlen, wird McCormick verhaftet.
Hardcastle schlägt McCormick vor, dafür zu Sorgen dass dieser in seine Obhut entlassen wird, wenn er ihm hilft seine ungelösten Fälle aufzuklären. McCormick lehnt zunächst ab. Als der Richter ihm jedoch anbietet den Fall um Flip und den Coyote als Ersten zu lösen, willigt er ein. NAch der Aufklärung erhält Flips Tochter das von ihrem Vater entworfene Auto und schenkt es mark, da sie weiß, dass es ihr Vater so gewollt hätte.
Intro
Das Intro jeder Folge besteht aus einer kurzen Zusammenfassung der Ausgangssituation und dem darauf folgenden Titellied. Im Englischen wird es von
John Ashley,
im Deutschen von
Lothar Hinze
gesprochen.
In der ersten staffel wurde als Titelmusik der Song Drive, gesungen von David Morgan und komponiert von
Mike Post und
Pete Carpenter
Verwendet. Dieser wurde in der zweiten Staffel durch den Titel Back to Back, gesungen von Joey Scarbury ebenfalls von Post und Carpenter komponiert, abgelöst. Dies löste allerdings bei den Fans heftige Proteste aus, sodass man ab Folge 13 der zweiten Staffel wieder zum ursprünglichen Motiv zurückkehrte.
Der Coyote
Eigens für die Serie wurde ein besonderer Sportwagen, der Coyote, hergestellt. Anstatt ein konventionelles Modell zu verwenden, kam ein sogenanntes Kit Car zum Einsatz. Dieses Kit Car ähnelte im Design dem McLaren M6 GT und trug den Namen Manta Montage. Mike Fennel, Schöpfer von zahlreichen Filmfahrzeugen in Hollywood, nahm sich des Autos an und modifizierte es zum Coyote für die erste Staffel um. Die Basis ist ein VW Käfer. Unter der Fiberglas-Hülle befand sich ein Typ-4-Motor aus einem VW-Porsche 914. Der Innenraum des Coyote war unspektakulär: Es gab einfache Sitze, ein Lenkrad, dazu simple Anzeigen für Öldruck, Geschwindigkeit usw. Für die Innenaufnahmen stellte der Produzent der Serie seinen damals gekauften Ferrari 308 GTB zur Verfügung. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass im Intro der Serie auf dem Drehzahlmesser das passende Symbol abgebildet ist.
Aufgrund der Größe des Stuntmans, welcher im Pilotfilm auch zu sehen ist (er überbringt McCormick die Nachricht auf der Rennbahn, dass Flip Johnson gestorben ist), musste auf der Fahrerseite ein Teil des Unterbodens entfernt und ein nachträgliches Blech eingeschweißt werden um den Fahrern mehr Raum zu gewährleisten. Das Blech sorgte dafür, dass der Fahrer ein Stück nach unten rutschte. Bei Verfolgungsjagden ist das Blech unter der Fahrerseite gut zu erkennen.
Der Coyote besitzt Centerline Champ 500 Felgen. Die Felgen für die Stuntfahrzeuge sind angepasste Boltons Classic Wheels. Für Sprünge baute man einen Buggy um und montierte das Coyote Chassis oben auf. Dies erkennt man häufig daran, das der Stuntman mit Helm in der Mitte des Wagens sitzt und das Fahrzeug keine Scheinwerfer in der Karosse hat. Das Motorgeräusch des Wagens ist einem 1976 Lamborghini Countach entnommen und wurde mit dem Motor des Porsche 914 abgemischt. Den Porschemotor hört man oft recht gut im Leerlauf (im Pilotfilm als Marc mit dem Coyote vor dem Casino parkt, um Rick Vetromile zu treffen).
Movie Cars Las Vegas baute für die zweite Staffel ein neues Fahrzeug auf Basis eines Deloreans, da Brian Keith Probleme hatte, in den ersten Wagen zu steigen. Auf Basis eines Deloreans entstand der neue Coyote, der auch später neue Innenaufnahmen mit sich brachte. Für Sprünge wurde dieses Fahrzeug dann später ebenfalls als Buggy nachgebaut, nachdem das erste Fahrzeug mehr oder weniger ausgedient hatte. Insgesamt wurden fünf Fahrzeuge in der ganzen Serie gebaut. Der Coyote aus Staffel 2 hatte nach dem Ende der Serie einen Gastauftritt in der Serie Eine schrecklich nette Familie. In der Episode 6 der 5. Staffel mit dem Namen Kellys Rache tritt das Auto als Gewinnerpreis auf.
In Europa gibt es, Stand 2022, zwei Exemplare des Coyote X. Ein Fahrzeug steht in Italien, eins in Deutschland. Eigentümer des deutschen Wagens ist seit 2018 Sebastian Fesser aus Hannover, der den Wagen von Jay Ohrberg, einem der Mitkonstrukteure des Wagens, aus dem Hollywood Cars Museum in Las Vegas importiert hat.
Hintergründe
Der Großteil der Serie wurde in Los Angeles und Malibu (Kalifornien gedreht. Die Anschrift der Villa von Richter Milton Hardcastle mit dem Namen Gulls Way lautet 26800 Pacific Coast Highway, Malibu 90265.
Wie bei Cannell häufig, sind auch hier die Fälle eher durchschnittliche Krimikost und Mmittel zum Zweck. Die Serie lebt von den Beiden Hauptfiguren, Ihrer Gegensätzlichkeit, und von der Entwicklung der nach und nach entstehenden Vater-Sohn-Beziehung zwischen den Beiden.
Hardcastle und McCormick in Deutschland
1985 holte der Sender Sat.1 die Serie nach Deutschland und gab die Synchronisatzion bei der Arena Synchron in auftrag. Sie entstand nach den Dialogbüchern und unter der Regie von
Thomas Danneberg,
der Daniel Hugh-Kelly als McCormick seine Stimme lieh. Für auf die Rolle des Kauzigen Richters besetzte er seinen SynchronVater
Arnold Marquis.
Nicht zuletzt dem Zusammenspiel dieser beiden Synchrongrößen ist die Beliebtheit der Serie in Deutschland zuzuschreiben. Einziges Manko ist, dass Sat.1 eine Kürzung der Folgen auf 45 Minuten festlegte, sodass bei den meisten Folgen einige Szenen entfallen mussten.
Sat.1 strahlte zwischen 1985 und 1989 42 Folgen aus. Danach wechselte die Serie zum Schwestersender PRO 7, wo sie dann 1990 erstmals Komplett im deutschen Fernsehn zu sehen war.
Darüber hinaus veröffentlichte CIC Video Ende der 1980er Jahre den Pilotfilm als VHS-Kassette unter dem Titel "Ein Mord als Unfall getarnt".
Diese VHS war ungekürzt und erhielt eine eigenen Synchronisation. Auf Hardcastle war hier
Horst Schön,
und auf McCormick
Hans-Jürgen Dittberner
zu hören. Diese seitdem nicht wieder veröffentlichte VHS-Fassung hat sich zum Sammlerstück entwickelt. |
|