Blade Runner
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Blade Runner (Erstsynchro)
Berliner Synchron GmbH - Wenzel Lüdecke
Synchro der Kinofassung aus 1982
Dialogbuch: Arne Elsholtz
Dialogregie: Arne Elsholtz
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Blade Runner
Blade Runner (Final Cut)
Blade Runner
USA; Hongkong 1982 - 117 Min.
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Inhalt

Die Stadt Los Angeles im November 2019: Der Stadtmoloch ist durchtränkt von fortwährendem Nieselregen. Er ist dekadent, düster, schmutzig, übervölkert und die Menschen sind allgegenwärtiger Werbung ausgesetzt. Tiere sind fast ausgestorben und es ist günstiger, die künstliche Kopie eines Tieres zu erwerben. Ein besseres Leben auf fernen Planeten wird versprochen, in Welten, die durch sogenannte „Replikanten“ erschlossen worden sind. Diese von der mächtigen Tyrell Corporation hergestellten künstlichen Menschen sind äußerlich nicht mehr von den natürlich geborenen Menschen zu unterscheiden, verfügen jedoch über weit größere physische Kräfte und entwickeln im Laufe der Zeit eigene Gefühle und Ambitionen. Da zumindest einige von ihnen auch über eine hohe Intelligenz verfügen, werden alle Replikanten mit einer auf vier Jahre begrenzten Lebensdauer ausgestattet, um sie nicht zu einer Bedrohung werden zu lassen. Als einige Replikanten der hochentwickelten Serie Nexus-6 ein Raumschiff kapern, Menschen töten und auf die Erde fliehen, wird der ehemalige Blade Runner Rick Deckard eingeschaltet. Er soll die Replikanten „aus dem Verkehr ziehen“. Im Verlauf seiner Ermittlungen trifft Deckard die bei der Tyrell Corporation arbeitende Rachael und findet heraus, dass auch sie eine Replikantin ist. Sie selbst ist sich dessen aber nicht bewusst, da ihr künstliche Erinnerungen implantiert wurden. Deckard eröffnet ihr schonungslos diese Wahrheit, worauf sie verstört und verletzt reagiert. Deckard verliebt sich aber bald in sie und beginnt, an der Berechtigung seines Auftrags zu zweifeln, zumal Rachael ebenfalls auf die Todesliste der Polizei kommt. Unterdessen dringt der Replikant Roy Batty mit Hilfe des kranken und naiven Genetik-Designers J. F. Sebastian in das Gebäude der Tyrell Corporation ein. Er fordert von seinem „Schöpfer“ Tyrell Aufklärung über seine Herkunft und Lebensdauer. Als Roy begreift, dass selbst Tyrell sein Leben nicht verlängern kann, tötet er ihn sowie Sebastian. Nachdem Deckard bereits eine Replikantin ausgeschaltet hat und ein weiterer Replikant von Rachael erschossen wurde, womit sie Deckard das Leben rettete, dringt dieser in Sebastians Wohnung vor, in der sich Roys Gefährtin Pris versteckt hält. Kurz nachdem er sie getötet hat, erscheint Roy und liefert sich mit Deckard einen dramatischen Zweikampf. Roy verhöhnt Deckard und scheint aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit mit ihm zu spielen. Doch als Deckard flüchtet und dabei im strömenden Regen von einem Hochhausdach abrutscht, rettet Roy ihm in einem Akt der Humanität das Leben, kurz bevor seine eigene Zeit abgelaufen ist und er selbst sterben muss. Am Schluss flieht Deckard mit Rachael aus der Stadt.

Hampton Fancher wollte seit 1975 Philip K. Dicks Buch Träumen Androiden von elektrischen Schafen? verfilmen. Sein Freund Brian Kelly konnte Dick 1977 die Rechte für eine Verfilmung abkaufen. Mit einem ersten Drehbuchentwurf von Fancher gewannen sie 1978 den Produzenten Michael Deeley für die Idee. Nach weiteren Drehbuchentwürfen konnte schließlich 1980 Ridley Scott, der gerade mit Alien einen Erfolg gelandet hatte, als Regisseur verpflichtet werden. In der Folgezeit arbeiteten Fancher und Scott an weiteren Entwürfen. Den Titel Blade Runner entlieh der Film dem Titel des Buches The Bladerunner von Alan E. Nourse, das 1979 von William S. Burroughs in einen Filmentwurf umgearbeitet worden war, sonst aber keine Ähnlichkeit mit dem späteren Film hat – dort bezeichnet Blade Runner (Klingenschmuggler) noch Schwarzhändler für medizinische Produkte. Scott und Fancher gefiel der Titel, und sie kauften ihn Nourse und Burroughs ab. Frühere geplante Titel waren Android und Dangerous Days (Gefährliche Tage). Weil sie sich über einige Punkte nicht einigen konnten, engagierte Scott David Peoples für eine weitere Umarbeitung des Drehbuchs. Schließlich fügte Scott aus mehreren früheren Entwürfen das endgültige Drehbuch zusammen.

Die Dreharbeiten begannen am 9. März 1981 in Los Angeles und Filmstudios in Burbank. Die Arbeiten wurden von Spannungen zwischen Regisseur, Schauspielern und Filmcrew sowie von finanziellen Problemen begleitet. Die lange Produktionszeit und damit einhergehende hohe Kosten wurden Scott angelastet. Nachdem die ursprüngliche Produktionsfirma Filmways abgesprungen war, konnte Produzent Deeley von der Ladd Company, dem Hongkonger Produzenten Sir Run Run Shaw und Tandem Productions das nötige Geld bekommen. Als die Produktionskosten schließlich mit 28 Millionen Dollar das geplante Budget überschritten, fielen die Rechte an dem Film durch eine Vertragsklausel alleine an Tandem Productions, bestehend aus Bud Yorkin und dem Medienmogul Jerry Perenchio. Diese rechtliche Lage erschwerte später das Zustandekommen des 1992er Director’s Cut und des neuen Director’s Cut ab 2000.

Rohfassungen des Films („Workprints“) stießen in Testvorführungen Anfang März 1982 auf Kritik des Publikums. Die Geldgeber verlangten daraufhin Änderungen an dem Film. So wurden, zum Missfallen des Regisseurs, eine Reihe von Voiceover-Kommentaren (geschrieben von Roland Kibbee) sowie ein Happy End hinzugefügt. Für Letzteres wurde unbenutztes Filmmaterial aus Shining (Luftaufnahmen von Wäldern) benutzt. Die Voice-overs enthalten Hintergrundinformationen, welche die Filmhandlung verständlicher und stringenter machen sollten.

Ursprünglich sollte die Popsängerin Debbie Harry die weibliche Hauptrolle der Rachael übernehmen. Wegen vertraglicher Verpflichtungen mit ihrer Plattenfirma in Bezug auf eine Tournee mit ihrer Band Blondie musste Harry jedoch das Filmangebot ablehnen, was die Sängerin später als größten Fehler ihres Lebens bezeichnete. Die Rolle ging stattdessen an die Schauspielerin Sean Young.

Die Musik zum Film stammt von Vangelis, der zuvor mit der Musik zu Die Stunde des Siegers (Chariots of Fire) bekannt geworden war. Die Filmmusik verbindet klassische Komposition mit dem futuristischen Klang von Synthesizern, auf denen sie von Vangelis eingespielt wurde. Hierbei kommt besonders oft Vangelis’ Lieblingsinstrument, ein Yamaha CS-80-Synthesizer, mit seinen charakteristischen, bläserartigen Klängen zum Einsatz. Ein Titel stammte aus einem früheren Album des Künstlers. Die Musik trägt stark zur melancholisch-düsteren Atmosphäre des Films bei und wurde von vielen Kritikern gelobt. Vangelis wurde für seine Arbeit 1983 für den BAFTA Award und den Golden Globe nominiert. Auch für seinen späteren Film 1492 – Die Eroberung des Paradieses engagierte Regisseur Scott Vangelis als Komponisten. Die Musik nimmt grundsätzlich die Themen der Nostalgie und der Durchmischung verschiedener Epochen und Kulturen auf. In Anlehnung an den Film noir sind etwa blues- und jazzartige Saxofon- (von Dick Morrissey) und Trompetensoli zu hören. An anderen Stellen des Films läuft Synthesizermusik, die Anfang der 1980er noch als deutlich futuristischer und Science-Fiction-typischer empfunden wurde als in heutiger Zeit. Aus einer der Werbetafeln erklingt japanische Biwa-Musik. Besondere Bedeutung hat die Musik in Szenen mit wenig Dialog, so etwa in den fast wortlosen romantischen Szenen zwischen Deckard und Rachael – die selbst eine kurze Chopin-Variation am Klavier spielt –, beim Kampf zwischen Deckard und Roy oder bei der Hinrichtung der Replikantin Zhora. Auch die Eröffnungssequenz mit dem Blick über die düsteren Weiten der Stadt und der Sterbemonolog Roys werden von der Musik in ihrer Wirkung deutlich verstärkt. Einige musikalische Leitmotive ziehen sich durch den Film. Es ist auch auf den oft auftretenden Widerhall von Geräuscheffekten hingewiesen worden, der das hörbare Äquivalent zur nebligen, paranoid-eingeschlossenen Atmosphäre des Films darstelle. Ein Soundtrack-Album zu Blade Runner wurde 1982 im Abspann des Films angekündigt. Zunächst erschien jedoch nur eine orchestrale Interpretation der Musikthemen des Films. Die bereits 1982 veröffentlichte LP wurde unter dem Titel: Blade Runner – Orchestral Adaptation Of Music Composed For The Motion Picture By Vangelis – performed by The New American Orchestra herausgebracht. 1989 erschien die Vangelis-Compilation Themes, auf der sich auch drei Themen aus dem Blade-Runner-Soundtrack befinden. Der erste Originalsoundtrack erschien jedoch erst 1994. Er enthält größtenteils Musikstücke aus dem Film, teilweise verlängert, sowie einige für den Film nicht genutzte Stücke. Zudem sind an manchen Stellen Dialoge aus dem Film zu hören. Es sind jedoch bei weitem nicht alle im Film zu hörenden Musikstücke enthalten. Wohl auch aus diesem Grund kursierten seit dem Erscheinen des Films Bootleg-Kassetten und später auch CDs, die den Filmsoundtrack mehr oder weniger vollständig zusammenfassen, ergänzen oder einen Original-Score anstreben. Darunter die Doppel-CD Esper Edition, die dreiteilige Deck Art Definitive Edition und die zweiteilige 2001 Edition. Im Jahr 2007 erschien zum 25. Geburtstag des Films bei Warner eine Box mit drei CDs. Dabei ist die erste der Soundtrack von 1994, die zweite CD enthält hauptsächlich zusätzliche Musik aus dem Film, und auf der dritten ist neue Musik von Vangelis, „inspiriert“ von Blade Runner, zu hören.

Die erste Einstellung des Films zeigt laut Titel „Los Angeles, November 2019“, eine bis an den Horizont reichende Riesenstadt, die von Feuerstößen erleuchtet wird. Gegengeschnitten ist ein Auge in Großaufnahme, in dem sich dieses Bild spiegelt. Diese von der Filmcrew als „Hadeslandschaft“ bezeichnete Szenerie bestimmt den ganzen Film. In den Flugszenen wird die Stadt als ein sich nach allen Seiten ausdehnender Moloch gezeigt, dessen gigantische Wolkenkratzer nur von zwei Pyramiden überragt werden, der Zentrale der Tyrell Corporation. Regisseur Scott und Kameramann Cronenweth - der entgegen den Gewerkschaftsbestimmungen bereit war, in einigen Szenen Scott die Kameraführung zu überlassen - arbeiten in vielen Einstellungen mit Lichteffekten. So werfen etwa die Pyramiden der Tyrell Corporation lichtdomartige Strahlen in den Himmel, die Scheinwerfer der über der Stadt kreisenden Werbetafeln wandern durch die Gebäude und sorgen für stroboskopartige Verfremdungen. Personen sind oft nur halb im Licht, halb im Schatten zu sehen. Weitere Stilmittel sind der Einsatz von Totalen, in welchen die Charaktere meist am Rand des Bildes postiert sind, um ihre Isolation hervorzuheben, und eine von oben in die Szene fahrende Kamera. Die Tode aller Replikanten werden durch jeweils unterschiedliche filmische Mittel wie Zeitlupe, Einsatz der Filmmusik, erhöhte Lautstärke und Steadicam hervorgehoben und emotionalisiert.

Der Film besteht über weite Strecken aus langen Einstellungen, nur in den Kämpfen zwischen Deckard und den Replikanten kommt durch mehr Schnitte und schnelle Kamerabewegung Tempo auf. Im Endkampf zwischen Deckard und Roy bewegen sich beide immer weiter aufwärts, bis sie sich auf dem Dach des Gebäudes gegenüberstehen, wo sie die Rollen von Jäger und Gejagtem tauschen, bis Deckard schließlich über dem Abgrund hängt und Roy ihn wie seine Jagdbeute von oben beobachtet. Besonders reich an Symbolik sind die Straßenszenen des Films. Hier wird die untere Stadt als ethnisch und religiös gemischter Slum ohne menschliche Nähe und Rücksichtnahme gezeigt. Die Szenerien sind gefüllt mit hunderten Statisten, darunter Nonnen, Chassidim, Geschäftsleute, Hare-Krishna-Jünger und Punks. Vielen Rezensenten fiel der Reichtum an – vielfach unterhaltsamen, rein beiläufigen – Details auf, der ein mehrmaliges Ansehen des Films lohnend mache: zum Beispiel haben manche Leute beleuchtete Regenschirme; der nur für Sekundenbruchteile zu sehende Hausmeister von Leons Hotel trägt eine CPAP-Maske. Auch Bryants Büro, Deckards Appartement und die Wohnung von J. F. Sebastian sind mit detailliert ausgearbeiteten Kleinigkeiten gefüllt. Die Durchmischung von Versatzstücken verschiedener Kulturkreise und Epochen setzt sich in der Architektur, in den Kostümen und in der Ausstattung fort: Die aus dem Film noir bekannte Grundkonstellation des einsamen Detektivs (Deckard), der sich in eine femme fatale (Rachael) verliebt, wird durch Versatzstücke aus jenem Genre betont, darunter Deckards Trenchcoat, Rachaels Kostüm und Frisur sowie, in der Originalversion, die lakonischen Voiceovers Deckards, der sich als typischer Antiheld voller Selbstzweifel gebärdet. Roy trägt eine schwarze Lederjacke und wirkt mit hellblonden Haaren, blauen Augen und muskulösem Körper wie der Prototyp eines nationalsozialistischen Herrenmenschen. Die Wohnungen Deckards und Sebastians ebenso wie Tyrells Büro erinnern an die Loftwohnungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die äußere Architektur zeigt aber auch Anleihen an Jugendstil und Art déco. Sebastian wohnt im Bradbury Building, Deckard im von Frank Lloyd Wright entworfenen Ennis House, das auch schon für die Aufnahmen des Films Das Haus auf dem Geisterhügel mit Vincent Price (1959) diente. Für die Inneneinrichtung von Deckards Wohnung ließ sich Designer Syd Mead von einem Buch der frühen 1980er Jahre über futuristische Wohnungen inspirieren. Die Polizeizentrale wird von außen in einer Trickaufnahme als dunkler Wolkenkratzer gezeigt, das Innere wurde in der – wieder mit Licht- und Raucheffekten verfremdeten – Los Angeles Union Station gedreht. Scott und Mead wollten eine Stadt zeigen, in der alte Gebäude nicht abgerissen, sondern mit neuer Technik versehen oder schließlich in Neubauten integriert werden. Futuristische Elemente haben die Vergangenheit nicht einfach ersetzt, sondern es ist eine ambivalente, „postmoderne“ Collage daraus entstanden. So konnte auch der Gegensatz zwischen den futuristischen Wolkenkratzern in der Stadtansicht und den verfallenden Bauten am Boden erzeugt werden, der wiederum einen inhaltlichen Gegensatz widerspiegelt: Wie in Metropolis wohnen die Mächtigen an der Spitze der Stadt, wo die Sonne wenigstens kurzzeitig durch den Smog zu sehen ist, während die Straßenschluchten als riesiger, dunkler Slum gezeigt werden.

Der Film war aus kommerzieller Sicht ein Fehlschlag, fand aber bald eine treue Fangemeinde. Bereits Ende 1982 erschien das erste Blade-Runner-Fanzine. Die verschiedenen Video- und Laserdisc-Fassungen, die im Laufe der 1980er erschienen, erwiesen sich als sehr erfolgreich: Der Film wurde zu einem der am meisten verliehenen und verkauften Filme auf dem Videomarkt. Auch erschienen immer wieder neue Besprechungen, auch akademische Veröffentlichungen über Blade Runner, der so den Status eines Kultfilms gewann. Der Filmrestaurator Michael Arick fand 1989 zufällig eine der Workprint-Fassungen. Sie wurde 1990 und 1991 zunächst bei Filmfestivals gezeigt und lief ab September 1991 in einigen Kinos, wo sie unerwartet großen Zulauf erhielt. Warner Brothers rechnete bei einer US-weiten Neuaufführung mit großem, auch kommerziellem Erfolg, und gab daraufhin einen sogenannten Director’s Cut in Auftrag, der von Arick in Absprache mit Ridley Scott erstellt wurde. Scott bestreitet aber, dass es sich bei diesem Director’s Cut – der aufgrund von verschiedenen Missverständnissen und Interessenkonflikten in großer Eile und mit einigen technischen Mängeln realisiert wurde – um seine endgültige Fassung handele, obwohl sie „seiner Vision näher“ komme. Diese Fassung des Films verzichtet auf alle Voiceover-Kommentare und hat ein offenes Ende. Als weitere wichtige Änderung enthält sie eine zusätzliche Szene, die darauf schließen lässt, dass Deckard selbst ein Replikant sein könnte. Damit verzichtet sie noch stärker als die Kinoversion auf Deckard als Identifikationsfigur. Sie gilt als düsterer und erfordert zum Verständnis noch mehr Aufmerksamkeit. Der Director’s Cut traf auch bei den Kritikern auf Zustimmung. Er kam ab 1992 weltweit in die Kinos und erschien bald danach auf Videokassette sowie - in den Vereinigten Staaten bereits im März 1997 und damit als einer der ersten Filme überhaupt - auf DVD. Da die DVD nicht in optimaler Qualität hergestellt wurde und seit längerer Zeit nicht mehr erhältlich war, wollte Warner 2001 ein stark erweitertes DVD-Set mit vielen Extras und einem neuen, „echten“ Director’s Cut nach den Vorstellungen Scotts zu heutigen Bild- und Tonstandards herausbringen. Nach längeren Anlaufschwierigkeiten kündigte Warner 2006 für Anfang 2007 eine „25th Anniversary Edition“ an. Später wurde der Termin auf Oktober 2007 verschoben und zwei zusätzliche Versionen für HD DVD und Blu-ray Disc angekündigt. Scotts neue Fassung wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig am 1. September 2007 gezeigt und lief im Oktober 2007 in einigen US-amerikanischen Kinos an. Die neue Version enthält neue und erweiterte Szenen, neue Musik, verbesserte Spezialeffekte sowie einen verbesserten Ton (5.1).

Der Film lief in den Vereinigten Staaten am 25. Juni 1982 in 1295 Kinos an. Mit etwas über 26 Millionen Dollar spielte er zumindest in den Vereinigten Staaten nicht einmal die Produktionskosten wieder ein. Ein Grund für das schlechte Abschneiden war, dass gleichzeitig E.T. – Der Außerirdische in die Kinos kam und den Markt für Science-Fiction-Filme für Monate besetzt hielt. In der Bundesrepublik Deutschland war der Film zunächst unter dem Titel Aufstand der Anti-Menschen angekündigt, kam aber dann unter dem Titel Der Blade Runner am 14. Oktober 1982 in die Kinos und fand ungefähr eine Million Besucher.

Der Film erhielt unter anderem die folgenden Auszeichnungen:
1982: Los Angeles Film Critics Association Award - Jordan Cronenweth (Bester Kameramann)
1983: 3 BAFTA Awards - Jordan Cronenweth (Bester Kameramann), Charles Knode und Michael Kaplan (Beste Kostümausstattung), Lawrence G. Paull (Bestes Szenenbild); 5 weitere Nominierungen
1983: Hugo Award für das beste Drehbuch (Best Dramatic Presentation)
1983: London Critics Circle Film Award – Sonderpreis für das visuelle Design an Lawrence G. Paull, Douglas Trumbull und Syd Mead
1993: Aufnahme in das National Film Registry
2017: Aufnahme in die Science Fiction Hall of Fame
Daneben gab es zwei Nominierungen für den Oscar (Bestes Szenenbild und Beste visuelle Effekte) und eine Golden-Globe-Nominierung für die Musik von Vangelis. In vier Kategorien war Blade Runner für den Saturn Award nominiert, nämlich Bester Science-Fiction-Film, Beste Regie, Beste Spezialeffekte und Bester Nebendarsteller (Rutger Hauer); eine weitere Nominierung für den Saturn Award erhielt 1994 der Director’s Cut als Beste Veröffentlichung auf Video. Die Originalversion wurde 1983, der Director’s Cut 1993 beim Fantasporto Film Festival als Bester Film vorgeschlagen, Jordan Cronenweth erhielt 1982 eine Nominierung für die Beste Kameraführung von der British Society of Cinematographers. 2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste auf. Der Film wurde außerdem 2005 in die Time-Auswahl der besten 100 Filme von 1923 bis 2005 gewählt. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.

K. W. Jeter, ein Freund von Philip K. Dick, schrieb bisher drei Fortsetzungen. Die Rechteinhaber des Films erlaubten ihm, den Titel Blade Runner zu benutzen. Die Bücher tragen im Original die Titel: Blade Runner 2: The Edge of Human (erschienen 1995); Blade Runner 3: Replicant Night (1996); Blade Runner 4: Eye and Talon (2000). Jeters Bücher sollen dabei eine Fortsetzung sowohl von Dicks Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen? als auch des Films sein, was aufgrund der deutlichen Unterschiede zwischen diesen beiden schwierig ist. Um dennoch einen möglichst breiten Leserkreis zu erreichen, benutzt er eine, sowohl in Bezug auf den Film, als auch auf die Romanvorlage, einfachere Sprache und bedient sich des Kniffs, Handlung eher zu erklären, als sie darzustellen. Auf Deutsch sind bisher die Bücher 2 und 3 erschienen, wobei der zweite Teil hier lediglich „Blade Runner II“ heißt, ohne den Zusatztitel. Er erschien im Heyne-Verlag. Der dritte Band ist im Doppelpack mit dem zweiten zusammen unter dem Titel Blade Runner: Die Rückkehr erschienen.

Der 1998 erschienene Film Star Force Soldier spielt nach Aussagen des Regisseurs Paul W. S. Anderson und des Drehbuchautors David Peoples in derselben fiktiven Welt wie Blade Runner. Peoples, der Coautor des Blade-Runner-Drehbuchs war, baute einige Bezüge dazu ins Drehbuch von Soldier ein.

1999 wurde vom Bayerischen Rundfunk eine dem zugrundeliegenden Roman näherliegende Hörspielfassung unter dem Titel BLADE RUNNER – Träumen Androiden? produziert.

Der Film wurde im Jahre 2017 mit Blade Runner 2049
fortgesetzt.

Starttermine:
25.06.1982 USA Kinostart
14.10.1982 Deutschland Kinostart
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Harrison Ford Rick DeckardWolfgang Pampel
2 Rutger Hauer Roy BattyThomas Danneberg  
3 Sean Young RachaelJutta Speidel  
4 Edward James Olmos GaffChristian Brückner  
5 M. Emmet Walsh BryantGerd Duwner  
6 Daryl Hannah PrisJoseline Gassen  
7 William Sanderson J.F. SebastianJoachim Tennstedt  
8 Brion James Leon KowalskiMichael Chevalier  
9 Joe Turkel Dr. Eldon TyrellJürgen Thormann  
10 Joanna Cassidy ZhoraAlexandra Lange  
11 James Hong Hannibal Chew  
12 Morgan Paull HoldenArne Elsholtz  
13 Kevin Thompson Bear  
14 John Edward Allen Kaiser  
15 Hy Pyke Taffey LewisJoachim Nottke  
16 Kimiko Hiroshige Cambodian LadyTilly Lauenstein  
17 Bob Okazaki
(als Robert Okazaki)
Sushi Master  
18 Carolyn DeMirjian VerkäuferinChristel Merian  
Nicht genannte Darsteller
19 Ben Astar Abdul Ben Hassan  
20 Judith Burnett Ming-Fa  
21 Tony Cox Street Vandal  
22 Leo Gorcey Jr. Louie, Bartender  
23 Dawna Lee Heising Showgirl  
24 Sharon Hesky Bargast  
25 Kelly Hine Showgirl  
26 Tom Hutchinson Bartender  
27 Leroy Jones Punk  
28 Charles Knapp Bartender  
29 Rose Mascari Bargast  
30 Jirô Okazaki Polizist  
31 Steve Pope Polizist  
32 Robert Reiter Polizist  
33 Alexis Rhee Geisha  
34 Dee Giffin Scott Polizistin  
35 Marc Smith
(Stimme)
Off-World WerbesprecherJoachim Pukaß  
Stuntmen
Ungenannte Stuntmen
36 Vic Armstrong
(Fords stunt double)
  
37 Ray Bickel   
38 Janet Brady   
39 Diane Carter   
40 Ann Chatterton   
41 Gary Combs
(Fords stunt double)
  
42 Gilbert B. Combs   
43 Rita Egleston   
44 Gary Epper   
45 Jeannie Epper   
46 Jeff Imada   
47 Ed McDermott II
(Präzisionsfahrer)
  
48 Gary McLarty   
49 Karen McLarty   
50 Beth Nufer   
51 Roy K. Ogata   
52 Bobby Porter   
53 Lee Pulford
(Joanna Cassidys stunt double)
  
54 Ruth A. Redfern   
55 George Sawaya   
56 Charles A. Tamburro   
57 Jack Tyree   
58 Michael Washlake   
59 Michael Zurich   
60 James M. Halty   
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Stab
Musik
Vangelis
Drehbuch
David Webb Peoples (als David Peoples), Hampton Fancher, Philip K. Dick (Romanvorlage)
Stunt-Koordinator
Gary Combs
Kamera
Jordan Cronenweth
Schnitt
Terry Rawlings
Produktionsfirmen
The Ladd Company, Shaw Brothers (als Sir Run Run Shaw), Warner Bros., Blade Runner Partnership, Michael Deeley Production, Ridley Scott Productions
Produktionsleitung
Alan Collis, C.O. Erickson (Produktionsbeauftragter), John W. Rogers
Ton
Karen Baker Landers (Leitung: Final Cut 2007), Per Hallberg (Leitung: Final Cut 2007), Bud Alper
Spezialeffekte
Terry D. Frazee (als Terry Frazee), Lodge/Cheesman Associates (als Lodge/Cheesman), Anatomorphex
Regieassistent
Newt Arnold (erster Assistent als Newton Arnold), Morris Chapnick (zweiter Assistent), Terence Ford (zweiter Assistent), Donald Hauer (zweiter Assistent als Don Hauer), Richard Peter Schroer (zweiter Assistent als Richard Schroer), Victoria E. Rhodes (Azubi)
Continuity
Ana Maria Quintana (als Anna Maria Quintana)
Drehorte
Michael Neale
Szenenbild
Lawrence G. Paull
Bauten
David L. Snyder (als David Snyder)
Ausstattung
Linda DeScenna, Leslie McCarthy-Frankenheimer (als Leslie Frankenheimer), Thomas L. Roysden (als Tom Roysden), Peg Cummings
Besetzung
Jane Feinberg, Mike Fenton, Marci Liroff, Valorie Massalas (Assistenz)
Kostüme
Michael Kaplan (Leitung), Charles Knode (Leitung), Winnie D. Brown (als Winnie Brown), Bob E. Horn (als Bobby E. Horn), James Lapidus, Linda Matthews (als Linda A. Matthews), Jan Ferris, Jerry Herrin
Maske
Michael Mills, Marvin G. Westmore, Brad Wilder, Susan A. Cabral, John Chambers, Michael Westmore
Frisuren
Shirley Padgett (als Shirley L. Padgett)
Produzent
Charles de Lauzirika (Final Cut), Michael Deeley, Hampton Fancher (ausführend), Brian Kelly (ausführend), Jerry Perenchio (ausführender Co-Produzent), Ridley Scott (Co-Produzent), Run Run Shaw (ausführender Co-Produzent), Bud Yorkin (ausführender Co-Produzent), Ivor Powell (beteiligt), Paul Prischman (beteiligt: 2007 Final Cut version),
Regie
Ridley Scott
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Alternativtitel
Blade Runner (Final Cut)
entgültiger Directors' Cut aus 2007
Spielzeit dieser Version: 7 Minuten
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Dieser Film ist auf folgenden Medien enthalten
Typ Titel Label Land Datum
Bonus Blade Runner: Making Of; 3 Audiokommentare USA
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