Der Film beginnt mit einer Collage aus Szenen, Zeitungsausschnitten und Kommentaren über den Fall eines kleinen Mädchens namens Daisy Armstrong, das im Jahr 1930 in den USA aus dem Hause ihrer Eltern, reicher und hoch angesehener Bürger, entführt und nach Zahlung des Lösegeldes tot aufgefunden wird. Fünf Jahre später: Der belgische Detektiv Hercule Poirot hat gerade in Jordanien einen Fall abgeschlossen und reist übers winterliche Istanbul zurück nach London. Als er ein Abteil im Kurswagen Istanbul-Calais des nächsten Orient-Expresses buchen will, stellt sich heraus, dass der Zug ausgebucht ist. Mit Hilfe seines Freundes Signor Bianchi, des Direktors der Schlafwagengesellschaft, bekommt Poirot doch noch einen Platz im Schlafwagen. Im Speisewagen macht ihm der US-amerikanische Geschäftsmann Samuel Edward Ratchett folgendes Angebot: Poirot solle ihn für sehr viel Geld bewachen, denn er erhalte regelmäßig Morddrohungen und schlafe mit einer Waffe unter dem Kissen. Poirot lehnt das Angebot ab. Nachts wird Poirot mehrmals von merkwürdigen Geräuschen geweckt. Mitten in der Nacht zwischen Vinkovci und Slavonski Brod in Jugoslawien wird Ratchett durch zwölf Messerstiche ermordet und am Morgen tot aufgefunden. Der Expresszug ist inzwischen auf freier Strecke auf jugoslawischem Gebiet im Schnee steckengeblieben. Keiner kann den Zug verlassen, auch der Mörder nicht. Der Telegraf streikt, und die jugoslawische Polizei kann nicht benachrichtigt werden. Daher bittet Signor Bianchi, der sich ebenfalls im Zug befindet, Hercule Poirot um die Aufklärung des Falles. Im Abteil des Toten findet Poirot einen halb verbrannten Brief, aus dem er auf die wahre Identität des Toten schließen kann. Es handelt sich um den Mafioso und Verbrecher Cassetti, der die kleine Daisy Armstrong entführt hatte und schuld an ihrer Ermordung und in der Folge an weiteren Todesopfern ist, sich aber der gerechten Strafe in den USA entziehen konnte. Cassetti/Ratchett wurde mit zwölf Stichen getötet, die unterschiedlich tief sind und unterschiedlich kräftig ausgeführt wurden. Am Tatort werden außerdem ein Taschentuch und ein Pfeifenreiniger gefunden und in einem der Koffer der Mitreisenden die Uniform eines Schlafwagenschaffners. Alle Menschen im Zug werden verhört, aber es befindet sich niemand an Bord, der zugibt, den gefundenen Pfeifenreiniger und das Taschentuch zu besitzen. Poirot präsentiert den Reisenden am Ende seiner Ermittlungen zwei Lösungen. Die erste und aus seiner Sicht einfachere Lösung ist, dass Cassetti von einem rivalisierenden Mafioso ermordet wurde. Die zweite Lösung ist seiner Meinung nach komplexer. Seinen Ermittlungen nach waren alle Reisenden entweder im Hause Armstrong angestellt gewesen oder nahe Verwandte oder Freunde der Familie. Allen war die kleine Daisy ans Herz gewachsen, und nach der Entführung schworen sie sich, den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Nach Daisys Entführung und Ermordung waren auch Daisys Mutter bei der Niederkunft eines weiteren Kindes sowie dieses Neugeborene gestorben, und der Vater hatte Suizid begangen, ebenso ein fälschlich als mitschuldig verdächtigtes Dienstmädchen. Alle Verdächtigen sind nacheinander durch das Abteil von Ratchett/Cassetti gegangen, und jeder hat einmal auf ihn eingestochen. Es handelt sich um die Großmutter (Mrs. Hubbard), die Tante und den Onkel (Gräfin und Graf Andrenyi) und um das Kindermädchen Daisys (Greta Ohlsson), um den Butler (Mr. Beddoes), die Köchin (Hildegarde Schmidt), den Chauffeur (Mr. Foscarelli) und die Sekretärin (Miss Debenham) der Armstrongs, um die Patin (Prinzessin Dragomiroff) und um einen Verehrer (Mr. McQueen) von Daisys Mutter, um einen Freund von Daisys Vater (Col. Arbuthnot) sowie um den Vater (Schlafwagenschaffner Pierre Paul Michel) und den Freund (Mr. Hardman) des verstorbenen Dienstmädchens. Poirot stellt den Leiter der Eisenbahngesellschaft vor die Wahl, welche Theorie er der jugoslawischen Polizei für diesen Fall präsentieren möchte: entweder die Geschichte von einem in den Zug eingedrungenen und als Schaffner verkleideten Unbekannten, der Ratchett im Auftrag der Mafia ermordet haben soll, oder die vom gemeinschaftlichen Mord der Reisenden. Bianchi entschließt sich dazu, der jugoslawischen Polizei die einfachere Lösung mit dem ominösen Fremden zu präsentieren. Der Zug wird aus dem Schnee befreit, und die Reisenden stoßen miteinander an.
Der Entführungsfall des Charles-Lindbergh-Babys in den 1930er Jahren stand Pate für den fiktiven Fall „Daisy Armstrong“. Charles Augustus Lindbergh jr., der Sohn des Flugpioniers Charles Lindbergh, war im März 1932 im Alter von 20 Monaten aus seinem Elternhaus entführt worden. Nach der Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 50.000 US-Dollar wurde das Kleinkind ermordet aufgefunden. Ein bei den Eltern von Mrs. Lindbergh angestelltes Dienstmädchen wurde zu Unrecht der Komplizenschaft verdächtigt und beging nach sehr harschem Polizeiverhör Selbstmord. Dieser Zwischenfall diente Agatha Christie als Motiv für die Beteiligung des Schlafwagenschaffners Pierre Michel an der Ermordung von Ratchett/Cassetti, indem sie nach dem Vorbild des Dienstmädchens aus dem Lindbergh-Fall für den Roman das Dienstmädchen Paulette Michel – Tochter von Pierre Michel – schuf, das nach unrechtmäßiger Verdächtigung ebenfalls den Freitod wählte. Der Fall Lindbergh war zur Zeit der Erstveröffentlichung von Mord im Orient Express im Januar 1934 noch unaufgeklärt. Erst im September 1934 wurde Bruno Hauptmann als mutmaßlicher Täter festgenommen. Obwohl im Laufe des folgenden Prozesses Zweifel aufkamen, wurde Hauptmann wegen Mordes 1935 schuldig gesprochen und 1936 hingerichtet.
Die Figur des Direktors der CIWL, Signore Bianchi, heißt in der Romanvorlage Monsieur Bouc, der Butler Mr. Beddoes heißt bei Agatha Christie Edward Henry Masterman. Ingrid Bergman sollte ursprünglich die Rolle der Prinzessin Dragomiroff übernehmen. Sie fand jedoch an der Rolle der schwedischen Missionarin größeren Gefallen und konnte dies auch gegenüber dem Regisseur durchsetzen. Letztlich bekam sie für diese Rolle den Oscar.
Die Innenaufnahmen wurden unter Zuhilfenahme von originaler Ausstattung der Waggons der CIWL in den EMI-Elstree-Filmstudios im britischen Borehamwood gedreht. Als Bahnhof in Istanbul diente eine Depothalle der Compagnie Internationale des Wagons-Lits auf dem Gelände des Bahnhofs Landy in der Nähe von Paris, diese Aufnahmen wurden nächtens gedreht. Die Außenaufnahmen des fahrenden Zuges wurden auf der bald nach Abschluss der Dreharbeiten stillgelegten Strecke zwischen Pontarlier und Gilley im Département Doubs gedreht. An der Straße neben dem Gleis sind die typischen französischen Meilensteine erkennbar.
Die Dampflokomotive des Zuges ist die 1922 gebaute Schnellzug-Lokomotive 230 G 353 der SNCF, die ehemalige PO 4353 der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans; für die Zeit und die Baureihe untypisch führte sie ein Dreilicht-Spitzensignal. Dieser Typ wurde nie vor dem historischen Simplon-Orient-Express eingesetzt. Generell wurden stets Lokomotiven der jeweiligen Bahnverwaltungen eingesetzt, welche an den Staatsgrenzen gewechselt wurden und nie die ganze Zeit über vor dem Zug blieben. Auch die Zusammensetzung des Wagenzuges ist in dieser Verfilmung nicht korrekt, es fehlen zum einen vier weitere (teilweise auch im Roman erwähnte) Schlafwagen, wie z. B. der Kurswagen von Athen nach Paris. Zum anderen wurde zu dieser Zeit kein Pullmanwagen im Simplon-Orient-Express eingesetzt. Der im Film gezeigte Speisewagen Nr. 4271 der CIWL wurde überhaupt erst 1955 von Breda gebaut und besaß zudem seit den 1960er Jahren nur mehr auf einer Seite eine Plattform, beim verwendeten Schlafwagen Nr. 3504 handelte es sich um einen Waggon der Type Lx. Dieser wurde vorwiegend im französischen Binnenverkehr eingesetzt.
Es wurden zum Dreh Filmkameras und Objektive von Panavision verwendet.
Im Jahr 1975 erhielt Ingrid Bergman den Oscar für die beste weibliche Nebenrolle. Ferner waren Albert Finney für die Beste männliche Hauptrolle, Geoffrey Unsworth für die Beste Kamera, Tony Walton für die besten Kostüme, Richard Rodney Bennett für die beste Filmmusik und Paul Dehn für das beste Drehbuch nominiert. |