Heavens Gate - Das Tor zum Himmel
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Heavens Gate - Das Tor zum Himmel
Heavens Gate; Paydirt; The Johnson County War
USA 1980 - 215 Min.
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Inhalt

Im Prolog des Films machen die beiden jungen Männer Jim Averill und William C. „Billy“ Irvine im Jahr 1870 ihren Abschluss an der Harvard University. Während der ausgelassenen Feierlichkeiten der Absolventen kommen sich Averill und eine junge schöne Frau näher. 20 Jahre später ist Averill Sheriff von Johnson County, wo der Kampf zwischen den einheimischen Rinderbaronen und armen europäischen Einwanderern tobt. Seinen Idealismus der Studienzeit scheint er längst verloren zu haben. An die damalige Begegnung mit der jungen Frau erinnert ein gemeinsames Foto der beiden. Averill trifft seinen alten Studienfreund Billy Irvine wieder, der nun Mitglied der einflussreichen Ranchervereinigung Wyoming Stock Growers Association ist. Im betrunkenen Zustand erzählt dieser Averill von der Existenz einer Todesliste mit 125 Namen. Dabei handelt es sich um arme Einwanderer, die den Großgrundbesitzern wegen wiederholter Fälle von Viehdiebstahl ein Dorn im Auge sind und deshalb zur Ermordung freigegeben sind. Mit Billigung des Gouverneurs und auf Anweisung des Vorstands der Ranchervereinigung, Frank Canton, sollen Auftragskiller aus Texas die Morde durchführen. Ella Watson, Chefin eines Bordells, steht ebenfalls auf der Todesliste, weil sie neben Geld auch Vieh als Zahlungsmittel für ihre Dienstleistung akzeptiert. Sie sympathisiert mit den Einwanderern und ist zudem hin und her gerissen zwischen zwei Männern: dem Sheriff Averill und Nathan Champion, einem Scharfschützen in Diensten der Viehbesitzer. Averill gelingt es, in den Besitz der Todesliste zu kommen und die eingewanderten Siedler zu warnen. Währenddessen trifft Cantons Mörderbande ein; Männer dringen in Ellas Bordell ein und vergewaltigen sie. Averill erschießt die Vergewaltiger. Als Champion erfährt, was Ella angetan wurde, wechselt er die Seiten und stellt sich gegen seinen ehemaligen Chef Canton. Nur kurze Zeit später wird Champion in einem Schusswechsel getötet. Schließlich führt Averill die Siedler in das Feuergefecht gegen Cantons Männer. Es gibt hohe Verluste auf beiden Seiten, unter anderem stirbt auf Seiten der Viehbesitzer auch Billy Irvine. Erst das Eintreffen der US Army beendet den blutigen Kampf. Als später Averill und Ella die Gegend verlassen wollen, geraten sie in einen von Canton inszenierten Hinterhalt. Ella stirbt in Averills Armen, aber auch Canton wird getötet. In einem Epilog sieht man Averill im Jahr 1903 auf seiner Yacht in Newport. Er ist offensichtlich wohlhabend und wieder mit seiner ehemaligen Jugendliebe aus Harvard zusammen, jedoch wirkt er unglücklich.

Regisseur Michael Cimino hatte gerade für seinen Antikriegsfilm Die durch die Hölle gehen mehrere Oscars gewonnen, weshalb ihm das produzierende Studio United Artists bei seinem neuen Projekt, einem gesellschaftskritischen Spätwestern, weitestgehend freie Hand ließ. Die Studioverantwortlichen waren von dem Drehbuch und den Vorstellungen Ciminos nachhaltig überwältigt.

Die Dreharbeiten fanden vom 16. April bis zum 2. Oktober 1979 in Oxford und Montana statt. Im Laufe der Arbeiten kam es zu Verzögerungen und Budgetüberschreitungen; in der Branche machte der Witz die Runde, dass Cimino wegen seines geradezu manischen Perfektionismus bereits nach vier Drehtagen fünf Tage im Rückstand sei. Der Abriss und Neubau einer kompletten Straßenkulisse für mehr als eine Million US-Dollar, nur weil Cimino die Gebäude zu dicht standen – und das, obwohl die Kulisse exakt nach seinen Plänen errichtet worden war – zeigte mehr als deutlich, dass die Produktion völlig aus dem Ruder gelaufen war. United Artists unterstützte die Dreharbeiten jedoch bis zuletzt. Das Budget, das für einen Western bereits mit ungewöhnlich hohen 20 Millionen US-Dollar veranschlagt worden war, lag am Ende mehr als doppelt so hoch. Schließlich waren 220 Stunden Filmmaterial im Kasten.

Als Cimino nach acht Monaten Schnitt seinen Film mit einer vereinbarungswidrigen Laufzeit von fünf Stunden fünfundzwanzig Minuten United Artists vorstellte, ordnete das Studio an, den Film auf eine vermarktungsfähige Länge zusammenzuschneiden. Bei der Premiere am 19. November 1980 war der Film mit drei Stunden und 39 Minuten immer noch sehr lang. Die Kritiken waren vernichtend. Die New York Times etwa sprach von einer „Katastrophe“ und verglich den Film mit einer „erzwungenen Vier-Stunden-Führung durchs eigene Wohnzimmer“. Diese und weitere Verrisse traten eine „Lawine der Ablehnung“ los. Neben häufig genannten Mängeln wie einer sich wiederkehrend verzettelnden und ermüdenden Handlung richtete sich ein Teil der Kritik auch gegen die als „unpatriotisch“ empfundene Revision des amerikanischen Gründungsmythos. Warum aber auch Filmkritiker, die für ihre differenzierten und gesellschaftskritischen Positionen bekannt waren und dem Projekt ursprünglich sehr wohlwollend gegenübergestanden hatten, in einen geradezu hämisch-gehässigen Chor des Totalverrisses einstimmten, ist unklar. Eine Rolle scheint dabei gespielt zu haben, dass vielen die großspurigen Ankündigungen des Shootingstars Cimino missfielen, der während des Drehs nicht müde geworden war zu betonen, man sei dabei, ein Meisterwerk zu schaffen.

United Artists nahmen den Film nach einer Woche wieder aus den Kinos und ließ Cimino den Film neu schneiden. Ein halbes Jahr später wurde eine um weitere 70 Minuten gekürzte Fassung in die Kinos gebracht, die mit 4,5 Millionen aber nur knapp ein Zehntel der rund 44 Millionen US-Dollar Kosten einspielen konnte. Kurz nachdem die stark gekürzte Fassung aus den Kinos verschwunden war, wurde die 219-minütige Premierenfassung beim Kabelsender Z Channel in Los Angeles als „Director’s Cut“ gezeigt. Dies war das erste Mal in der Filmgeschichte, dass eine so bezeichnete Schnittfassung in die Vermarktung ging. Auf Filmfestivals im Jahr 2005 war eine restaurierte Fassung von Heaven’s Gate zu sehen (225 Minuten bei 24 Bildern pro Sekunde). Diese Fassung wurde aber nur auf Festivals gezeigt. 2012 restaurierte Criterion den Directors Cut und Recut und veröffentlichte diese auf DVD und Blu-ray. Die Blu-ray-Version ist gegenüber der DVD-Fassung leicht gekürzt. 2018 wurden die von Capelight restaurierten Filmeditionen auch im deutschsprachigen Raum veröffentlicht.

Für Regisseur Cimino, dem nach seinem Erfolg mit Die durch die Hölle gehen eine glänzende Zukunft vorausgesagt worden war, wurde es in den folgenden Jahren praktisch unmöglich, einen amerikanischen Produzenten für seine Filmprojekte zu gewinnen. Mit dem fünf Jahre später von Dino De Laurentiis produzierten Gangsterfilm Im Jahr des Drachen konnte Cimino einen Teil der US-amerikanischen Filmkritiker wieder für sich gewinnen, seine nachfolgenden Filme blieben jedoch erneut hinter den Erwartungen zurück. Isabelle Huppert konnte nach Heaven's Gate nicht im US-Filmgeschäft Fuß fassen, ging zurück nach Frankreich und wurde im europäischen Arthouse-Kino erfolgreich. Kris Kristofferson wurde nach eigenen Aussagen „eine Zeit lang unvermarktbar“.

Die Transamerica Corporation reagierte auf den Misserfolg des Films mit dem Verkauf der Produktionsfirma United Artists an Metro-Goldwyn-Mayer und zog sich damit vollständig aus dem Filmgeschäft zurück. Der Vorstand hatte befürchtet, die heftige Kritik an dem Film könne dem Image des Unternehmens nachhaltig schaden. Die weit verbreitete Annahme, dass United Artists wegen dieses Misserfolgs habe Konkurs anmelden müssen, ist jedoch nicht richtig. Der Verlust war zwar ein schwerwiegender Schlag, allerdings konnte das Studio mit der erfolgreichen James-Bond-Reihe auf eine einträgliche, dauerhafte Geldquelle zurückgreifen.

alles in Allem markiert Heaven’s Gate den Punkt in der Geschichte Hollywoods, an dem die Studios wieder deutlich mehr Einfluss auf die Filmproduktion nahmen: „[…] die Macht eines Regisseurs, die so weit ging, ein ganzes Studio in den Bankrott zu treiben, sei gebrochen worden“.

Bekannt wurden auch Vorwürfe bezüglich Tierquälereien bei den Dreharbeiten, so soll ein Hahnenkampf nicht gestellt gewesen sein, sondern wirklich stattgefunden haben. Während der Produktion des Films kamen drei Pferde zu Tode, eines davon wurde bei einer Explosion zerfetzt. Die Vorwürfe führten dazu, dass seit Heaven’s Gate von US-Studios produzierte Filme mit Tieren noch intensiver als zuvor von der American Humane Association beaufsichtigt wurden.

Der Misserfolg von Heaven’s Gate führte dazu, dass Produzenten während der 1980er zunächst die Finger vom Thema Western ließen. 1985 gab der Western mit Silverado und Pale Rider – Der namenlose Reiter zwar noch einmal ein kurzes Zwischenspiel, 1988 gefolgt von Young Guns – Sie fürchten weder Tod noch Teufel, aber erst der nicht nur kommerzielle, sondern auch an sieben Oscars messbare Erfolg von Der mit dem Wolf tanzt (1990) rehabilitierte den Western kurzzeitig. Zu dem von manchem erhofften Revival des Genres kam es allerdings nicht: Zwar wurde in der ersten Hälfte der 1990er Jahre wieder ein knappes Dutzend mehr oder weniger bedeutende Western produziert, danach dann aber fast 10 Jahre lang gar keine mehr. In den folgenden Jahren kamen wieder vereinzelt Western ins Kino, diese blieben aber singuläre Erfolge.

Trotz Allem war der film für die Goldene Palme (Cannes) 1981 und für den Oscar 1982 in der Kategorie Beste Ausstattung nominiert. natürlich war er auch für die Goldene Himbeere 1981 in den Kategorien Schlechtester Film, Schlechteste Regie, Schlechtester Schauspieler (Kris Kristofferson), Schlechtestes Drehbuch (Cimino) und Schlechteste Filmmusik nominiert. Erhalten hat Sie schlieslich Michael Cimino für die schlechteste Regie.

Starttermine:
18.11.1980 USA Erstaufführung (New York City
24.04.1981 USA Kinostart
01.03.1983 Deutschland Sondervorstellung Internationales Film Festival Berlin
01.03.1985 Deutschland Kinostart
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Kris Kristofferson James Averill  
2 Christopher Walken
(as Chris Walken)
Nathan D. ChampionHelmut Zierl  
3 John Hurt William C. Irvine  
4 Sam Waterston Frank CantonVolkert Kraeft  
5 Brad Dourif Mr. EgglestonHolger Mahlich  
6 Isabelle Huppert Ella WatsonMonika Barth  
7 Joseph Cotten Reverend DoctorHarald Halgardt  
8 Jeff Bridges John H. BridgesRainer Schmitt  
9 Ronnie Hawkins Maj. Wolcott  
10 Paul Koslo Bürgermeister Charlie Lezak  
11 Geoffrey Lewis Trapper FredGottfried Kramer  
12 Richard Masur CullyRolf Jülich  
13 Rosie Vela
(als Roseanne Vela)
Beautiful Girl  
14 Mary Catherine Wright
(als Mary C. Wright)
Nell  
15 Nicholas Woodeson kleiner Mann  
16 Stefan Shcherby großer Mann  
17 Waldemar Kalinowski Fotograf  
18 Terry O'Quinn Capt. MinardiHorst Stark  
19 Jack Conley
(als John Conley)
Morrison  
20 Margaret Benczak Mrs. Eggleston  
21 Jim Knobeloch
(als James Knobeloch)
George Kopestonsky  
22 Erika Petersen Mrs. Kopestonsky  
23 Robin Bartlett Mrs. Lezak  
24 Marat Yusim Russischer Händler  
25 Aivars Smits Michael Kovach  
26 Gordana Rashovich Mrs. Kovach  
27 Jarlath Conroy Söldner in neuem Anzug  
28 Allen Keller Dudley  
29 Caroline Kava Stefka  
30 Mady Kaplan Kathia  
31 Anna Thomson
(als Anna Levine)
Little Dot  
32 Patricia Hodges
(als Pat Hodges)
Jessie  
33 Mickey Rourke Nick Ray  
34 Kevin McClarnon Arapaho Brown  
35 Kai Wulff deutscher Händler  
36 Steven Majstorovic
(als Steve Majstorovic)
Tschechischer Händler  
37 Gabriel Walsh Zindels Angestellter  
38 Norton Buffalo Private  
39 Jack Blessing Emigrantenjunge  
40 Jerry Sullivan Gouverneur von Wyoming  
41 Jerry McGee Heaven's Gate Band  
42 Cleve Dupin Heaven's Gate Band  
43 Stephen Bruton D.B. Schultz (Heaven's Gate Band)  
44 Sean Hopper Heaven's Gate Band  
45 David Mansfield John DeCory (Skating Violinist)  
46 T Bone Burnett
(als T-Bone Burnett)
Heaven's Gate Band  
47 David S. Cass Sr.
(als David Cass)
Söldner mit Schnurrbart  
48 Paul D'Amato bärtiger Söldner  
49 Peter Osusky Peter  
50 Ivan Kormanik Ivan  
51 Michael Christensen Robert Steingart (Jongleur)  
52 Anatoli Davydov
(als Anatoly Davydov)
kämpfender bulgarischer Emigrant  
53 Nina Gaidarova Frau des Bulgarischen Emigranten  
54 Wally McCleskey Hahnenkämpfer  
55 Gary Vezane
(als Gary 'Buzz' Vezane)
Cantons Bodyguard  
56 Bruce Morgan Minenarbeiter Söldner  
57 Bobby Faber Class Marshal (Harvard)  
58 Judi Trott
(als Judi Trot)
Irvines Freundin  
59 Mark Chapman Charles.  
60 Steve Holbrook junger Söldner  
61 Loyd Catlett Morrisons Posten  
62 Tom Noonan JakePeter Kirchberger  
Nicht genannte Darsteller
63 Willem Dafoe Willy  
64 Juli Erickson Flüchtling  
65 Les Gapay Statist  
66 Ian Hislop Statist bei Graduation  
67 Al Nazario Hunter Regulator  
68 Lincoln Hurst Harvard Undergraduate  
69 David Lewis STatist  
70 Sollace Mitchell Graduierender Student  
71 Norbert Weisser Emigrant  
72 Eric Wood Emigrant  
Stuntmen
73 Debbie Evans   
74 Billy Burton   
75 Hank Calia   
76 Tom Elliott   
77 H.P. Evetts Wolcotts Bodyguard  
78 Joe Finnegan   
79 Alan Gibbs   
80 Bill Hart   
81 Billy Hank Hooker   
82 Leroy Johnson   
83 George Orrison   
84 Larry Randles   
85 Walter Scott   
86 Buddy Van Horn   
87 Chuck Waters   
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Stab
Musik
David Mansfield
Drehbuch
Michael Cimino
Stunt-Koordinator
Buddy Van Horn
Kamera
Vilmos Zsigmond
Schnitt
Lisa Fruchtman, Gerald B. Greenberg (als Gerald Greenberg), William Reynolds, Tom Rolf
Produktionsfirmen
Partisan Productions
Produktionsleitung
Robert Grand (als Bob Grand), Denis O'Dell (als Dennis O'Dell), Charles Okun, William Reynolds (Postproduktion)
Ton
James J. Klinger (Leitung), C. Darin Knight (als Darin Knight)
Spezialeffekte
James Camomile (als Jim Camomile), Stan Parks, Ken Pepiot, Samuel E. Price (als Sam Price), Kevin Quibell, Paul Stewart
Regieassistent
Andy Armstrong (zweiter Assistent), Dennis Capps (zweiter Assistent), Richard Graves (zweiter Assistent), Terry Needham (zweiter Assistent), Michael Stevenson (zweiter Assistent), Ken Tuohy (zweiter Assistent), Michael Grillo, Duncan Henderson (Azubi)
Continuity
Sally Jones, June Samson, Natalie Drache
Drehorte
Alan B. Curtiss, Joe Stanley
Szenenbild
Tambi Larsen
Bauten
Spencer Deverell (als Spencer Deverill), Maurice Fowler
Ausstattung
James L. Berkey (als Jim Berkey), Josie MacAvin
Besetzung
Cis Corman, Tony Gaznick, Jane Hallaren (als Jane Halloran)
Kostüme
J. Allen Highfill (als Allen Highfill)
Maske
Christine Allsopp, Thomas R. Burman (als Tom Burman), Ken Chase, Tom Hoerber (als Thomas A. Hoerber), Ben Nye, Jerry O'Dell (als Gerald W. O'Dell), Connie Reeve, Ken Diaz
Frisuren
Verne Caruso (als Vern Caruso), Mary Keats
Produzent
Joann Carelli, Denis O'Dell (ausführend), Charles Okun (ausführend)
Regie
Michael Cimino
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