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Per qualche dollaro in più; For a few Dollars more
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Italien; Spanien; Deutschland 1965 - 132 Min. |
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Inhalt |
Colonel Douglas Mortimer ist mit der Eisenbahn unterwegs nach Tucumcari, das an der Grenze zu New Mexico liegt. Seine Kleidung weist ihn als Geistlichen aus. Da der Zug dort nicht hält, zieht er kurzerhand die Notbremse. Eine Drohung des Schaffners quittiert er lediglich mit einem müden Lächeln. Für einen Augenblick lässt der Colonel dabei zur Warnung unter dem schwarzen Mantel seinen Colt blitzen. Schnell wird klar, dass er ein Kopfgeldjäger ist, der den gesuchten Ganoven Guy Callaway in einer Bar aufstöbert und zur Strecke bringt. Als nächstes will er sich die Prämie für Baby Red Cavanagh holen. Vom Sheriff erfährt er, dass noch jemand hinter Cavanagh her sei: Ein Mann, dessen rechter Arm herunterhänge, woran er ihn erkennen könne. Diesmal hat Mortimer das Nachsehen, denn Monco, sein Konkurrent, ist schneller, tötet den Banditen und kassiert die Prämie.
Der Zufall will es, dass der eiskalte Bandit El Indio von seiner Bande aus dem Staatsgefängnis befreit wird. Die Männer suchen Zuflucht in einer alten Kirchenruine, wo sie den Plan schmieden, die Bank von El Paso auszurauben, die als die sicherste der ganzen Gegend gilt, bewacht wie eine Festung. Dort deponiert Mortimer gerade sein Geld, lässt sich aber zuvor über die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz des Banktresors informieren. Auch Monco hat von El Indios Ausbruch erfahren und trifft in El Paso ein. Ein Zusammentreffen der beiden Kopfgeldjäger ist somit unvermeidlich. Ein Schießduell der Extraklasse, das beiden vor Augen führt, dass sie einander ebenbürtig sind, bringt sie dazu, gemeinsame Sache zu machen und einen Pakt zu schließen; immerhin sind auf El Indios Kopf 10.000 Dollar ausgesetzt.
Zu diesem Zweck beschließen sie, El Indios Bande zu infiltrieren. Monco befreit Sancho, einen von El Indios Leuten, aus dem Gefängnis und schleicht sich als Lockvogel in die Bande ein. El Indio bleibt ihm gegenüber jedoch misstrauisch und schickt ihn zu einem fingierten Überfall nach Santa Cruz, um so freie Hand beim Überfall auf die Bank in El Paso zu haben. Zum einen sollen so der Sheriff und seine Männer anderswo beschäftigt sein, zum anderen ist der Mann weit weg, dem er nicht traut. Der eiskalte Verbrecher trägt eine Spieluhr bei sich, die ein Gegenstück von Mortimers Uhr ist und das Foto einer Frau zeigt. Während er deren Antlitz betrachtet, ist erstmals so etwas wie eine menschliche Regung bei ihm zu beobachten. In Rückblenden wird klar, was es mit dieser Frau auf sich hat. El Indio, der die schöne Frau nicht für sich hatte gewinnen können, ermordete daraufhin ihren Mann und nahm sich die Frau mit Gewalt. Noch während der Vergewaltigung beging sie Selbstmord, unfähig, mit dieser Schmach weiterzuleben. Das hat auch Spuren bei ihm hinterlassen.
Doch Monco ahnt, was El Indio vorhat. Er entledigt sich seiner Begleiter, reitet allein nach Santa Cruz und zwingt den Beamten des Telegrafenamtes, eine falsche Nachricht nach El Paso zu senden. El Indio glaubt sich in Sicherheit, das Bankgebäude wird gesprengt, der Tresor verladen und weggeschafft. Was die Banditen nicht wissen können: Sie werden von Mortimer und Monco beobachtet und verfolgt. Zum Schein meldet sich Monco aus Santa Cruz zurück, wo es ein Gemetzel gegeben haben soll, und Mortimer stellt sich El Indio als Geldschrankspezialist vor. Zum ersten Mal steht er dem Mann gegenüber, der seine Schwester in den Tod getrieben hat, eine Tragödie, die er nie verwunden hat.
In einem gewaltigen Showdown in der abgelegenen Kleinstadt Agua Caliente töten die Kopfgeldjäger die Banditen. El Indio wird von Mortimer in einem Duell besiegt und getötet. Ihm ging es in diesem Fall nicht um die Kopfgeldprämie, sondern einzig darum, die Ermordung seines Schwagers und die Vergewaltigung und den Tod seiner Schwester zu rächen. Die Spieluhr war das Hochzeitsgeschenk des Colonels für seine Schwester, deren Melodie ist nun zu El Indios Todeslied geworden. So verzichtet Mortimer auch auf einen Großteil des Geldes aus der Beute aus dem Bankraub. Mortimer und Monco trennen sich in Freundschaft und Monco fährt mit einem Wagen voll steckbrieflich gesuchter und getöteter Verbrecher und mit dem Großteil der Beute aus dem Bankraub von El Paso zur nächsten Stadt, um die Kopfgelder für jene einzufordern.
Leones zweiter Teil der Dollar-Trilogie geht noch brutaler, aber auch witziger zur Sache als der Vorgängerfilm. Neu ist, dass der eigenbrötlerische Fremde ohne Namen, der nun als Monco auftritt, mit einem anderen Kopfgeldjäger einen Pakt schließt, um einem skrupellosen Verbrecher samt seiner Bande beizukommen. Bereits die Eingangsszene beinhaltet ganz unvermittelt einen kaltblütigen Mord, verübt an einem Reiter, der gerade noch quicklebendig pfeifend daherkam. Der Vorspann bestätigt dann auch, dass es gefährlich sei, hier zu leben, und mahnt: „Wenn das Leben seinen Wert verloren hat, hat der Tod – manchmal – seinen Preis. Dies ist der Grund für die Jagd nach dem Kopfgeld.“
Leone beschwört dieselbe Szenerie herauf wie schon in Eine Handvoll Dollar. Wiederum bietet der Film rasante Kamerafahrten und Szenenwechsel, die zwischen grausam und heiter schwanken. Weiter verfeinert wurden die Schießkünste, so durchtrennt etwa eine Kugel Eastwoods Zigarillo. Auch die Intensität der Bilder wurde noch ein wenig gesteigert und auf Details noch mehr geachtet. Überraschend ist, dass Leone seinem Haupthelden einen ebenbürtigen Partner an die Seite stellt, mit dem dieser sich ein kongeniales Zusammenspiel liefert. Lee Van Cleef spielt diesen Part in seiner unnachahmlichen Art und teilt sich mit Eastwood den Rang einer vollwertigen Hauptrolle. Der Prolog des Films wird von Van Cleefs Figur bestimmt, lange bevor Eastwood überhaupt im Bild erscheint.
Auch in diesem Film gibt es wieder Szenen, in denen die Dialoge sich auf ein Minimum beschränken, was durch Morricones Filmmusik noch unterstrichen wird, indem er sie gerade dann dramatisch anschwellen lässt. Eine Spieluhr, die im Film eine wesentliche Rolle spielt und die Handlungsepisoden verbindet, kommt mehrfach zum Einsatz. Durch Morricones revolutionäre Musik untermalt sie verstärkend die diversen Duelle der Hauptfiguren. Vergleicht man Morricones Musik mit der des Vorgängerfilms, hat sie noch einmal an Komplexität hinzugewonnen.
Um für Eastwoods Gegenspieler Colonel Mortimer den geeigneten Darsteller zu finden, begab sich Leone extra in die USA. Seine erneute Anfrage bei Henry Fonda wurde wiederum abschlägig beschieden. Auf Leones Liste standen außerdem Lee Marvin und Jack Palance, den Zuschlag erhielt sozusagen in letzter Minute Lee Van Cleef. Dieser war an einem tiefpunkt seiner karriere angelangt. hatte er ende der fünfziger noch häufig in der rolle der schurken oder als deren Handlanger in Western gespielt, so war damit in den sechzigern schluss. hinzu kam noch ein autounfall, der ihm eine schwere verletzung am Bein einbrachte. Van Cleef erzählte später, dass er, als das Angebot von Leone kam, kaum in der Lage war seine Stromrechnung zu bezahlen. Ebenso wie Eastwood erhielt auch er für seine Rolle 50.000 Dollar Gage. Eastwood wurden jedoch außerdem noch einige Vergünstigungen eingeräumt, zu denen auch ein neuer Ferrari gehörte. Van Cleef blieb damals nur sehr wenig Zeit, sich mit der Rolle auseinanderzusetzen, da die Dreharbeiten kurz bevorstanden und im April 1965 begannen. Dennoch war seine Performance unerreicht, und brachte ihm viele weitere ähnlich gelagerte Engagements in Italowestern ein. Eastwood hatte mit Van Cleef bereits in der siebten Staffel der Westernserie Tausend Meilen Staub zusammengearbeitet.
Der Film wurde zwischen April und Juni 1965 in Almería, Andalusien und in den römischen Cinecittà Studios gedreht. Der Produktionsdesigner Carlo Simi baute die Stadt „El Paso“ in der Wüste bei Almería nach: Diese existiert immer noch und ist eine Sehenswürdigkeit geworden. Die Stadt Agua Caliente (heißes Wasser) ist in Wirklichkeit Albaricoques, eine kleine Geisterstadt in der Gegend Níjar.
Diesmal wollte man es gar nicht erst zu Copyright-Problemen kommen lassen. Das Originaldrehbuch für den Film schrieb Leone zusammen mit Luciano Vincenzoni, das Duo brauchte dafür neun Tage. Der Kopfgeldjäger Monco, die zentrale Figur der Geschichte, ist offenkundig ein Wiedergänger des namenlosen Fremden aus Für eine Handvoll Dollar, eine nahezu getreue Replik des Mannes ohne Namen. Einzig, dass er nun den Beruf eines Kopfgeldjägers ausübt, unterscheidet ihn. Die Welt, in der er sich bewegt, ist ebenso anarchisch, skrupellos und brutal wie im Film zuvor, wenn nicht sogar noch ein wenig schlimmer. Seine Unabhängigkeit ist nicht so bedingungslos, da er eine Allianz dubioser Art mit einem Berufskollegen eingeht. Eastwood trägt denselben Poncho wie im ersten Film, auch sein sechsschüssiger Colt begleitet ihn wiederum. Die spanische Landschaft, die schon im ersten Teil zur Atmosphäre des Films beitrug, wird auch hier wieder ausgiebig gezeigt. Nicht ganz so aufwendig wie im ersten Teil ist die Eröffnung des Films.
Zu den Höhepunkten von Für ein paar Dollar mehr zählt auch Klaus Kinski in seinem Part als Buckliger. „Er knurrt, faucht und schaut dabei so finster drein, dass es einem kalt den Rücken herunterläuft.“ Kinski machte die Wut sichtbar, die seine Figur in sich trug, vergleichbar einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht. Auch bei ihm Sorgte seine Leistung in diesem Film in der Folgezeit dafür, dass er zur Stammbesetzung in vielen Spaghettiwestern zählte.
Bereits Für eine Handvoll Dollar übertraf die Erwartungen, die man an den Film hatte, an den Kinokassen um ein Vielfaches. „Für ein paar Dollar mehr“ erwies sich als noch erfolgreicher – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Es gab im Film noch mehr Schlägereien, wildere Schusswechsel, und auch die Kulissen waren opulenter ausgestattet, zusätzlich wurden viele Dialoge des Films legendär. War der Vorgängerfilm noch kurz und schmerzlos abgedreht worden, sah das bei dieser 600.000-Dollar-Produktion schon sehr viel anders aus. Der Film ist außerdem nahezu um ein Drittel länger als der erste Film der Trilogie und wartet mit einer Fülle von Spezialeffekten auf, die eingesetzt werden, um die Brutalität und die vielen Einfälle im Handlungsverlauf zu unterstreichen.
In dem Film wird die Stadt Tucumcari erwähnt. Dabei handelt es sich um einen Anachronismus: Die Stadt wurde erst 1901 gegründet, lange nach der Periode des klassischen Wilden Westens. |
Starttermine: |
18.12.1965 |
Italien |
Kinostart |
25.03.1966 |
Deutschland |
Kinostart |
10.05.1967 |
USA |
Kinostart |
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Besetzung |
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Stab |
Musik |
Ennio Morricone
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Drehbuch |
Enzo Dell'Aquila, Fulvio Morsella, Luciano Vincenzoni, Sergio Donati, Sergio Leone
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Stunt-Koordinator |
Benito Stefanelli
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Kamera |
Massimo Dallamano
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Schnitt |
Eugenio Alabiso, Giorgio Serrallonga (als Giorgio Serralonga)
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Produktionsfirmen |
Produzioni Europee Associate (PEA) (Co-Production als P.E.A. Rome), Arturo González Producciones Cinematográficas (Co-Production als Arturo Gonzales Madrid), Constantin Film (Co-Production als Constantin Film Munich)
| Produktionsleitung |
Manuel Castedo (Leitung), Ottavio Oppo, Norberto Soliño (Leitung als Norberto Solino), Fernando Rossi (Leitung), José Sánchez (Assistent)
| Ton |
Renato Cadueri, Oscar De Arcangelis, Guido Ortenzi
| Spezialeffekte |
Giovanni Corridori (als Corridori Giovanni), Eros Bacciucchi
| Regieassistent |
Tonino Valerii, Fernando Di Leo, Julio Sempere, Julio Sempere
| Continuity |
Mariano Canales, Maria Luisa Rosen
| Ausstattung |
Ángel Cabero, Montoro
| Besetzung |
Luis Beltran
| Kostüme |
Carlo Simi
| Maske |
Amedeo Alessi, Rino Carboni (Leitung), Juan Farsac, Isabel Mellado
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Produzent |
Alfredo Fraile (ausführend Spanien), Arturo González (als Arturo Gonzalez), Alberto Grimaldi
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Regie |
Sergio Leone, Julio Ortas (Zweiter Stab)
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3. Teil der Serie "Dollar-Trillogie (Filmreihe)" |
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Soundtrack |
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