Das Leben des Brian
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Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke
Dialogbuch: Arne Elsholtz
Dialogregie: Arne Elsholtz
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Das Leben des Brian
England 1979 - 94 Min.
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Inhalt

Brian, das Ergebnis einer Affäre der Jüdin Mandy Cohen mit dem römischen Soldaten Nixus Minimax, kommt im Stall neben dem von Maria und Josef zur Welt. Von der herrischen Mutter dominiert, wächst er in Judäa zu einem unauffälligen Mann heran. Er verliebt sich in die idealistische Judith, die sich in der „Volksfront von Judäa“, einer jüdischen Widerstandsgruppe, gegen die römischen Besatzer engagiert. Brian bemüht sich erfolgreich um die Aufnahme in diese Gruppe und beteiligt sich an deren Einbruch in den Palast von Pontius Pilatus: Dort wollen die Freiheitskämpfer die Frau des Statthalters entführen und so das römische Imperium zu Fall bringen. Die Entführung scheitert, weil eine weitere der zahlreichen untereinander zutiefst verfeindeten Splittergruppen, die „Kampagne für ein freies Galiläa“, zur selben Zeit dasselbe Ziel mit dem gleichen Plan verfolgt. Brian wird im Palast verhaftet und zur Anhörung vor Pilatus gezerrt. Dank eines Lachanfalls der Palastgarde und eines außerirdischen Raumschiffs, das zufällig vorbeikommt, entkommt Brian der drohenden Verurteilung durch die Flucht aus dem Palast. Um am belebten Marktplatz dem römischen Suchtrupp nicht aufzufallen, muss er in die Rolle eines der zahlreichen Propheten schlüpfen. Sein unbeholfenes Gestotter gibt den wenigen Zuhörern Rätsel auf, die das Interesse an ihm wachsen lassen, und so hat er bald eine große Gefolgschaft hinter sich, die sich von ihm Antworten auf alle Fragen des Lebens erhofft. Die stetig wachsende Anhängerschar verfolgt den flüchtenden Brian ins karge Umland, streitet um die Symbolkraft einer von Brian verlorenen Sandale und hält Banalitäten wie die Existenz eines Wacholderbusches für von Brian vollbrachte Wunder. Schließlich wird ein vom Auflauf genervter Eremit, bei dem sich der überforderte Brian verstecken wollte, als Ketzer vom Mob zur Hinrichtung abgeführt. Indessen zeigt sich Judith von der charismatischen Ausstrahlung Brians angetan. Mit ihr verbringt er seine erste Liebesnacht. Am nächsten Morgen sind die Straßen der Stadt mit Jüngern Brians überfüllt, die unter seinem Fenster auf Heilsbotschaften warten. Brian weist erfolglos auf die Unsinnigkeit hin, einem Führer kritiklos zu folgen. Im Hinterhof wird er von den Legionären verhaftet und wieder Pilatus vorgeführt, der ihn mit über hundert anderen offenbar willkürlich ausgesuchten Delinquenten zum Tode durch Kreuzigung verurteilt. Rettungsversuche schlagen fehl oder werden erst gar nicht erwogen: Sowohl seine Geliebte als auch die Widerstandskämpfer gratulieren Brian am Kreuz zu seinem selbstlosen Martyrium. Seine Mutter wirft ihm Selbstsucht vor. Die Begnadigung durch Pilatus geht schief, da sich der neben Brian Hängende als dieser ausgibt und freigelassen wird. Der Hinweis, das sei nur ein Spaß gewesen, wird ignoriert. Nur ein fröhlicher Mitgekreuzigter fordert den verzweifelten Brian auf, trotz zermürbender Sinnlosigkeit auf die sonnige Seite des Lebens zu schauen. In dessen Lied Always Look on the Bright Side of Life stimmen schließlich alle zum Tode Verurteilten beschwingt ein, selbst Brian, der damit schließlich sein Schicksal annimmt.

Drehbuchentwicklung Die Mitglieder der Komikergruppe Monty Python trafen sich anlässlich einer Werbetour für ihren Film Die Ritter der Kokosnuß Anfang 1976 in Amsterdam. In einer Bar machten Eric Idle und Terry Gilliam Scherze über Jesus, der als gelernter Schreiner ans Kreuz genagelt wurde. Schon bei der Premiere jenes Films in New York hatte Idle eine Idee für ein neues Projekt: Jesus Christus – Gier nach Ruhm. Das provokante Thema schien den Pythons, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Solo-Karrieren vorantrieben, vielversprechend genug, um sich wieder zusammenzufinden. Auch der überraschende kommerzielle Erfolg von Die Ritter der Kokosnuß wirkte motivierend auf die Gruppe. Seit der Zusammenarbeit an Monty Python’s Flying Circus hatten sich feste Autorenteams etabliert: Michael Palin entwarf seine Sketche meist mit Terry Jones, John Cleese arbeitete mit Graham Chapman, während Eric Idle und Terry Gilliam die beiden Einzelgänger der Gruppe waren. Bei den ersten Autorentreffen Ende 1976 lasen sich die Pythons willkürlich zum Thema geschriebene Szenen vor, und die Gruppe entschied, was sie mochte und was nicht. Die Pythons entwickelten bald die Idee eines vergessenen, ungeschickten 13. Apostels mit Namen Brian, der zu allen göttlichen Ereignissen zu spät kommt. Doch über Jesus selbst konnten und wollten die Pythons aus Respekt keine Witze machen, was sich für die Arbeit an der Komödie als hinderlich erwies. Durch ihre intensiven Recherchen stießen sie in Geschichtsbüchern darauf, „dass damals in Judäa das Messiasfieber grassierte“, wie Michael Palin berichtete. Auf dieser Grundlage kreierten sie eine Figur, die zwar eine zu Jesus parallel verlaufende Lebensgeschichte hatte, aber eindeutig nicht Jesus war. Brian von Nazaret, der fälschlicherweise für einen Messias gehalten wird, etablierte sich als beherrschendes Leitmotiv. Während der weiteren Autorentreffen in kreativer Atmosphäre drangen Gilliam und Jones nach eigener Aussage am meisten darauf, aus den einzelnen Sketchen eine stimmige Geschichte zu machen. Als schließlich Michael Palin seinen Sketch über einen Pontius Pilatus mit einem Sprachfehler vorlas, war das entscheidende Element für den Film gefunden. Auch Jesus selbst tauchte wieder im Skript auf: Die Witze entzündeten sich nicht an ihm, sondern richteten sich gegen die Zuhörer der Bergpredigt. Um einen komischen Zugang zur Kreuzigung zu finden, mussten sich die Autoren Terry Jones und Michael Palin auf die damalige Alltäglichkeit dieser Hinrichtungsmethode konzentrieren. „Manchmal wurden 500 bis 600 Leute an einem Tag gekreuzigt. Wir spielten mit der Idee, dass es Unfälle gibt und Sachen falsch laufen Die Suche nach einem befriedigenden Schlusspunkt gestaltete sich besonders schwierig. Eric Idles Idee, den Film mit einer leichtfüßigen, musikalischen Gesangseinlage am Kreuz zu beenden, wurde schließlich auch vom skeptischen Terry Jones akzeptiert. Basierend auf dem bisherigen Material entstand jene Szene, in der Brian am Fenster seinen Anhängern zuruft, sie sollen für sich selbst denken. Jones: „In ihr liefen sozusagen die Fäden der Geschichte zusammen.“ Als Titel des neuen Films setzte sich neben den Alternativen Brian of Nazareth und Monty Python’s Brian der Vorschlag Monty Python’s Life of Brian durch. Im Januar 1978 verbrachten die sechs Autoren zwei Wochen in einem Strandhaus auf Barbados, um das Drehbuch zu beenden. Auch die Besetzung wurde fixiert. Jahre später erinnerte sich Michael Palin: „Das Leben des Brian war die letzte gute Gruppenerfahrung, was das Texten betrifft.“ Weil allen bewusst war, sich auf sensiblem Terrain zu bewegen, brachte Graham Chapman das fertige Drehbuch zu einem ihm bekannten Kanoniker der Königin. Befriedigt nahmen die Pythons zur Kenntnis, dass er es mit Vergnügen und ohne Einwände gelesen hatte.

Die Mitglieder von Monty Python arbeiteten am Skript, ohne die Finanzierung geregelt zu haben. Tatsächlich begann sich Barry Spikings, Mitarbeiter von EMI, für das Projekt zu interessieren, als er auf Barbados zufällig auf Eric Idle traf. Wenig später sicherte er John Goldstone, der von den Pythons als ihr Produzent gewählt wurde, die nötigen Geldmittel zu. Doch zwei Tage vor dem geplanten Abflug zu den Dreharbeiten in Tunesien erteilte EMI-Vorstand Bernard Delfont dem Projekt eine Absage: Er hatte das Drehbuch gelesen und empfand es als anstößig. Zu diesem Zeitpunkt war der Produktionsvertrag noch nicht unterzeichnet; Gelder in der Höhe des Budgets von Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft waren aber bereits investiert. Monty Python musste nun einerseits seine Ansprüche auf die bisherigen Ausgaben vor Gericht durchsetzen, die der Gruppe schließlich zugestanden wurden. Die Suche nach einem neuen Produzenten stellte sich als schwierig heraus - wohl weil der Stoff potenziellen Produzenten zu brisant erschien. Eric Idle berichtete seinem Freund, dem Ex-Beatle George Harrison, von den Schwierigkeiten, die benötigten rund vier Millionen Dollar aufzutreiben. Daraufhin stellte Harrison das Geld aus eigenen Mitteln zur Verfügung: Er gründete mit seinem Geschäftsführer Denis O’Brien HandMade Films, um den Film zu produzieren, „offenbar nur deshalb, weil er den Film sehen wollte“.

Auf die Besetzung einigten sich die Pythons während der letzten Schreibphase. Oft spielten die Autoren ihr eigenes Material, es sei denn, es sprach etwas dagegen. „Wir waren zu 80 Prozent Autoren und zu 20 Prozent Schauspieler, und als Autoren war uns sehr wichtig, dass das Casting stimmte. Unsere Egos als Schauspieler interessierten uns weniger“, sagte John Cleese über den meist unkomplizierten Besetzungsvorgang. Bei Life of Brian kam es dennoch zu größeren Besetzungsdiskussionen. Eine schwierige Frage war die adäquate Besetzung der Figur des Jesus. Schließlich einigte man sich auf Ken Colley und schlug etwa den von John Cleese vorgeschlagenen George Lazenby aus. Cleese sorgte für weitere Diskussionen, als er die Hauptrolle übernehmen wollte. Er begründete dies mit seinem Bestreben, „eine Figur von Anfang bis zum Ende eines Films durchzuhalten“. Michael Palin vermutete, Cleese habe sich „opfern“ und so verhindern wollen, dass Graham Chapman die Titelrolle übernahm. Bereits seit Jahren litt die Zusammenarbeit mit Chapman an dessen Alkoholismus. Doch besonders Terry Jones favorisierte Chapman: In der vorangegangenen Produktion war ihm seine glaubwürdige Ausstrahlung in der Rolle des Artus aufgefallen. „Das war für mich in der Comedy enorm wichtig - wichtiger, als dass der Hauptdarsteller witzig war.“ Graham Chapman beschloss seinerseits, sich seinem Suchtproblem zu stellen, und stand einen Entzug durch. Nicht nur seine nun konzentrierte Arbeitsweise als Schauspieler wirkte sich positiv auf die Dreharbeiten aus: Der studierte Mediziner kümmerte sich nach Drehschluss um die Gesundheit der Kollegen am Set. Eric Idle fasste zusammen: „Graham wurde geradezu ein Heiliger.“

In der vorangegangenen Produktion Die Ritter der Kokosnuß hatte sich die Gruppe entschieden, Terry Jones und Terry Gilliam gemeinsam Regie führen zu lassen. Unüberbrückbare künstlerische Differenzen zwischen den beiden hatten das Arbeitsklima jedoch nachhaltig belastet. Daher einigten sich die Pythons diesmal auf Jones als alleinigen Regisseur. Der visuell versierte Gilliam, der stets für die Animationen verantwortlich gewesen war, übernahm das Produktionsdesign. Gilliam, der bei Jabberwocky mit „echten Schauspielern“ gearbeitet und seine Karriere als Spielfilmregisseur begonnen hatte, zeigte sich mit dieser Lösung sehr zufrieden. Auch Terry Jones sprach später von einer idealen Kombination, unter der er jederzeit wieder arbeiten würde.

Von Anfang an verfolgten die Pythons mit Das Leben des Brian ambitionierte Ziele. Michael Palin: „[Wir wollten] bei Das Leben des Brian nicht nur ein paar Späße vor bemalten Kulissen in den Shepperton Studios filmen, sondern uns um Statisten bemühen, die wirklich wie Juden oder Araber aussahen, und um echte Hitze, damit es authentischer würde. Es gab so viele Bibelschinken, die aussahen, als hätte man sie in Nordengland gedreht.“ Jones und Gilliam entschieden sich für Tunesien als Drehort. Dort konnten sie von Franco Zeffirellis Mehrteiler Jesus of Nazareth (1978) profitieren, der ebenfalls im tunesischen Monastir entstanden war: Für die Dreharbeiten stand ein Großteil von Zeffirellis Kulissen sowie der Kostüme und Requisiten zur Verfügung. Weitere Römerkostüme und Requisiten für Life of Brian stammten aus dem Fundus des Kostümverleihs Tirelli und der Cinecittà in Rom. Als Kostümbildner fungierten Charles Knode und Hazel Pethig, die bereits bei Monty Python’s Flying Circus in dieser Funktion tätig waren. Maggie Weston, die Frau von Terry Gilliam, war als Maskenbildnerin Teil des Produktionsteams. Die unter der Leitung Gilliams neu erstellten Bauten waren im Wesentlichen ein Hypokaustum, durch das die Widerstandskämpfer in Pilatus’ Palast einbrechen sollten, einige Statuen, die wie die Steine für den Steinigungs-Sketch aus Styropor geformt wurden, und einige Zubauten, etwa bei der Ruine eines Amphitheaters, die als Kolosseum benutzt wurde. Besonders stolz schien Gilliam auf die Gestaltung von Pilatus’ Audienzsaal zu sein: „[…] sie zeigten, wie die römische Ordnung das jüdische Chaos zu besiegen versuchte.“ Zu Gilliams Verbitterung konnte man die aufwendige und teure Kulisse im fertigen Film kaum sehen, was zu neuerlichen Verstimmungen zwischen ihm und Terry Jones führte.

Nach den Proben begannen am 16. September 1978 die fünfwöchigen Dreharbeiten in Tunesien. Entscheidungen bei der Arbeit an einem Monty-Python-Film traf die Gruppe meist nach gemeinsamen Diskussionen. Pythons, die nicht vor der Kamera standen, gaben als Zuschauer hilfreiche Kritik. Dass die Schauspieler die Autoren ihrer Texte waren, half bei den Dreharbeiten. Eric Idle: „Man muss nichts lernen, weil man es andauernd gelesen hat.“ Als erste Szene wurde die Steinigung gedreht, die an den Festungsmauern des Ribats in Monastir und damit an derselben Stelle aufgenommen wurde, an der auch Zeffirelli die Steinigungsszene für Jesus of Nazareth inszeniert hatte. John Cleese erinnerte sich später gern an die schon zu Beginn effiziente Arbeitsatmosphäre: „Besucher des Sets hätten glauben können, wir wären in der fünften Drehwoche.“ Die intensive Vorbereitung von Terry Jones rang den kritischen Pythons Respekt ab, auch wenn Jones, der wie alle mehrere Rollen spielte, mitunter in Frauenkleidern oder splitternackt Regieanweisungen geben musste. Michael Palin rückblickend: „Man nimmt [Regieanweisungen] dann nicht sehr ernst.“

Kameratechnisch verliefen die Arbeiten sehr unkompliziert. Laut Terry Jones wurden 50 bis 60 Prozent des Films mit einer 35-mm-Handkamera gefilmt, um sich aufwendige Auf- und Abbauten des Stativs zu ersparen. Als einzige schwer zu realisierende Einstellung entpuppte sich die Szene mit Michael Palin als Ex-Leprakrankem, der Brian ein Almosen entlocken möchte, obwohl Jesus seine Krankheit durch ein Wunder längst geheilt hat. Er verfolgt Brian von der Stadtmauer bis zu dessen Wohnung – ein Weg durch das Gewühl des Marktplatzes, den der Kameramann John Stanier bei sengender Hitze mit einer schweren Kamera in der Hand im Rückwärtsgang filmen musste.

Nach intensiver Arbeit am Drehbuch fanden während des Drehs kaum Dialogänderungen oder Improvisationen statt. Eine der Ausnahmen war jene Szene, in der sich die Revolutionäre vor den Legionären während der Hausdurchsuchung verstecken sollten. Eric Idle und Terry Gilliam als sprachgestörte Gefängniswärter, die Michael Palin als geduldigen, liebenswerten Centurio bedrängen, nahmen sich in ihrer Szene ebenfalls Raum für ausgedehnte Improvisation.

Eine große Überraschung bereitete den Pythons das Auftauchen von Spike Milligan. Der altgediente Komiker (The Goon Show) stieg zufällig im selben Hotel ab, um erstmals nach Kriegsende die Schlachtfelder zu besuchen, auf denen er im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte. Die Pythons boten ihrem Vorbild, mit dem sie zum ersten Mal näher zu tun hatten, eine kleine Rolle im Film an. In der Szene, in der die Anhängerschaft Brians um die Bedeutung der verlorenen Sandale streitet, gab Milligan den zur Besonnenheit mahnenden Alten, an dem die besessene Gruppe achtlos vorbeizieht. Milligan selbst verließ zum Erstaunen der Pythons in der Mittagspause eigenmächtig den Drehort, um seinen Urlaub fortzusetzen, obwohl weitere Aufnahmen geplant waren. Auch George Harrison übernahm eine kleine Rolle, als er das Team besuchte und sich bislang gefilmtes Material ansah: John Cleese stellt ihn im Film als den Mann vor, der Brian „am Sonnabend seinen Berg für ’ne Predigt zur Verfügung“ stellt.

Den aufwendigen Massenszenen stellte sich Terry Jones sehr früh. Bereits in der ersten Drehwoche fanden die Dreharbeiten für Pontius Pilatus’ Rede an die Bürger von Jerusalem statt: Rund 450 tunesische Statisten sollten sich wegen des Sprachfehlers des Pilatus vor Lachen zu Boden werfen. Terry Jones engagierte einen lokalen Komiker, aber kaum jemand lachte. Also machte Jones vor, was er von der Statistenmenge wollte, warf sich auf den Rücken und fing an, laut zu johlen vor Lachen. Wie Jones berichtete, machte es ihm die Menschenmenge enthusiastisch nach. Doch weil keine Kamera lief, ging dieser spontane Moment für den Film verloren. „Das war eine der verrücktesten Situationen meines Lebens.“ Die Szene unter Brians Fenster, die wenige Tage später gefilmt wurde, kam zwar mit weniger Statisten aus, war jedoch komplizierter: Die Masse musste unisono einen Dialog mit Brians Mutter führen. Man gewann eine Handvoll englischer Urlauber als Statisten und platzierte sie in den vorderen Reihen hinter den Schauspielern. Die anderen rund 200 Komparsen waren Tunesier, die kein Englisch sprachen. Terry Jones rief die Sätze, die von der Menge im Chor gesprochen werden sollten. Er hatte vor, die Szene nachzusynchronisieren, aber „die Menschenmenge war perfekt. Sie wussten nicht, was sie riefen. Sie riefen einfach zurück, was sie von mir gehört hatten. Und das haben wir schließlich benutzt.“ Am Beginn dieser Sequenz öffnet Graham Chapman als Brian nichtsahnend sein Schlafzimmerfenster und steht nackt vor seiner fanatischen Anhängerschar. Eric Idle berichtete, die arabischen Frauen seien „schockiert und außer sich“ gewesen. Terry Jones erläuterte später, dass Chapman separat gefilmt werden musste, weil sich hauptsächlich muslimische Frauen, denen es verboten ist, einen nackten Mann zu sehen, unter den Statisten befanden. Im Oktober wurde mit der Bergpredigt schließlich die letzte Szene gedreht, die eine besonders große Anzahl an Statisten benötigte. Die Dreharbeiten fanden in Matmata südlich von Gabès statt, jener Wüste, in der auch die Wüstensequenzen des ersten Star-Wars-Films entstanden. Terry Jones bemühte sich, in der weiten Wüstenlandschaft mit nur rund 200 Statisten die Illusion einer gewaltigen Zuhörerschaft zu erzeugen. Kenneth Colley in der Rolle Jesu stand auf einem Hügel, die Kamera wurde auf einem weiteren Hügel aufgestellt. Auf beiden Erhebungen wurden die Statisten verteilt; das Tal dazwischen blieb menschenleer, konnte jedoch von der Kamera nicht eingesehen werden. So sollte der Eindruck entstehen, dass die Menschenmenge auch das Tal ausfüllen würde. Bei der Szene im Kolosseum, die in den letzten Drehtagen in Karthago entstand, wurde der Mangel an kostspieligen Statisten laut Terry Gilliam durch Kreativität wettgemacht: „Es sollte eine Nachmittagsvorstellung sein, die sich niemand anschaut. […] Wir hatten immer kleine Budgets. Anstatt Dinge direkt anzugehen, muss man sich was überlegen. Und das ist letztendlich immer interessanter.“

Die dreitägigen Dreharbeiten zur Kreuzigungsszene verliefen erwartungsgemäß anstrengend. Kurz vor Drehbeginn hatte es stark geregnet, es war windig und kalt. Der erkrankte John Cleese konnte durchsetzen, als Gekreuzigter in eine dicke Decke eingewickelt zu werden. Gilliam ließ für jeden Schauspieler ein eigenes Kreuz mit Fußhalterungen und Fahrradsitzen konstruieren: „Wir hatten also alles festgelegt, aber Terry [Jones] änderte seine Meinung und setzte alle auf die falschen Kreuze. Es war also wirklich schmerzhaft.“ Um die Frage, wie authentisch die Darstellung der Kreuzigung sein durfte, wurde im Team viel gestritten. „Es gab einige Leute in der Gruppe, die Angst hatten, dass es zu realistisch sein würde, und dass das vom Humor ablenken würde“, erzählte Terry Gilliam, der mit spritzendem Blut beim Festnageln der Hände kein Problem gehabt hätte. Laut Terry Jones führte die Unschlüssigkeit dazu, dass zwei Versionen gedreht wurden. Weil jene mit den Nägeln bei den Testvorführungen auf Entsetzen stieß, griff Jones beim Endschnitt auf die Einstellungen zurück, in denen die Hände nur festgebunden wurden. Das Abschlusslied Always Look on the Bright Side of Life änderte Komponist und Interpret Eric Idle noch während der Drehzeit, nachdem er die erste, ernst vorgetragene Version am Drehort vorgespielt hatte: „Zwar mochte ihn jeder, und alle applaudierten, aber ich dachte: ‚Irgendetwas stimmt damit noch nicht.[…]‘“ Idle war bald sicher, dass das Lied fröhlich und unbekümmert interpretiert werden müsste. Im mit Matratzen gedämmten Hotelzimmer nahm er den Gesang noch einmal auf. Diese in Tunesien gesungene Hauptstimme ist neben dem professionell eingespielten und arrangierten Orchester im Film zu hören.

Für die optischen Trickeffekte war Terry Gilliam verantwortlich. So ließ er für das aus der Entfernung aufgenommene Jerusalem eine etwa vier Meter hohe, bemalte Schablone anfertigen. Für das Jerusalemer Kolosseum hielt die Ruine eines Amphitheaters in Karthago her. Die fehlende Imposanz glich ein Matte Painting mit architektonisch eindrucksvollen Bögen aus - eine Filmtricktechnik, die auch bei einer Einstellung zum Einsatz kam, die Pilatus’ Palastmauern vollgeschmiert mit antirömischen Graffiti zeigt. Weil die antiken Mauern nicht beschmiert werden durften, baute Terry Gilliam für Aufnahmen, in denen kein Matte Painting eingesetzt werden konnte, eine eigene Mauerkulisse davor. Gilliams Hauptfunktion bei Monty Python lag seit deren Gründung in der Herstellung humorvoller Animationen, die einzelne Sketche miteinander verbinden sollten. Bei Das Leben des Brian gab es aufgrund der stringenten Handlung keinen Bedarf für diese surrealistischen Kurztrickfilme. Stattdessen animierte Gilliam, wie üblich mit ausgeschnittenen Figuren und unter eigener Regie, für Das Leben des Brian einen aufwendigen Vorspann. „Man muss es mehrmals sehen, um alles mitzukriegen. Da steckt eine Geschichte drin. Diese kleine Figur sitzt im Himmel, in Gottes Land, und wird auf die Erde gestoßen und macht ein paar Abenteuer durch.“ Bei allem Stolz auf seine Animation sah Gilliam seine Zukunft längst im Realfilm. Mit der Entscheidung, eine von Gilliam inszenierte Science-Fiction-Sequenz in den Film einzubauen, kamen die Pythons nicht nur Gilliams Ambitionen entgegen: Der Humor der Pythons sollte sich stets durch Unberechenbarkeit auszeichnen. In der vielbeachteten Sequenz fällt der flüchtende Brian von einem Turm, als ein zufällig vorbeirasendes Raumschiff ihn rettend auffängt. Die Außerirdischen liefern sich, mit Brian an Bord, eine wilde Weltraumschlacht mit einem feindlichen Raumschiff, ehe ihr Raumschiff getroffen auf die Erde zurast und in Jerusalem aufprallt, wo Brian dem Wrack unverletzt entsteigt. Als die Trümmer gebaut werden mussten, war das Filmbudget erschöpft. Gilliam improvisierte mit nicht mehr benötigten Kulissenteilen und Fundstücken vom Schrottplatz. Die Einstellungen mit Brian im Raumschiff entstanden in London, zwei Monate nach Ende der Dreharbeiten in Tunesien. „Das Ganze wurde in einem Raum von sechseinhalb mal achteinhalb Meter gedreht. Dort bauten wir das Innere des Raumschiffs auf, schüttelten es durch und kreierten diese verrückten Geschöpfe.“ Nicht nur wegen des engen Raums brachten die Arbeiten für Graham Chapman einigen Stress. Er lebte zu diesem Zeitpunkt in Los Angeles und durfte aus steuerlichen Gründen nicht länger als 24 Stunden in England sein. Etwa acht davon verbrachte er in der Box, ehe er erschöpft zurückflog. Der anschließenden Arbeit an der Weltraumschlacht näherte sich Gilliam betont spielerisch. Weil er keine Spezialeffekt-Experten hatte, um etwa die Raumschiffexplosion beim Aufprall auf einen Asteroiden zu realisieren, „gingen wir in ein Scherzartikelgeschäft und kauften alle explodierenden Zigarren, die sie hatten, kratzten das Pulver raus und bastelten eine kleine Bombe.“ Für die Soundeffekte nahm er ein Motorrad beim Gasgeben auf. „Wir haben bei diesen Filmen gelernt, wie man diese Dinge macht“, erzählte Terry Gilliam, der sich nach eigenen Angaben wie ein gut bezahlter Filmstudent fühlte.

Am Ende der Dreharbeiten stand ein mit über zwei Stunden Spielzeit deutlich zu langer Film. Die geplante Einstiegsszene mit von Schafen schwärmenden Hirten und die Frau von Pontius Pilatus, die den Revolutionären eine wilde Verfolgungsjagd liefert, wurden herausgeschnitten. Auch eine der umstrittensten Szenen wurde entfernt: Eric Idle schrieb und spielte Otto, Anführer des Suizidkommandos der „Judäischen Volksfront“, der in Brian den „Führer“ sucht, der Israel vom „Abschaum nichtjüdischer Menschen befreit“, um einen tausendjährigen Judenstaat zu gründen. Schließlich schlug Eric Idle selbst vor, die Szene herauszuschneiden: Die Figur wurde nach seiner Ansicht zu spät eingeführt und störe die Balance des Films. Regisseur Terry Jones und John Cleese pflichteten ihm bei, nur Terry Gilliam unterstellte Idle Angst vor den jüdischen Produzenten Hollywoods: „Ich meinte: ‚Wir haben die Christen vor den Kopf gestoßen, jetzt sind die Juden dran.‘“ Robert Hewison wies in seinem Buch Monty Python: The Case Against ebenfalls darauf hin, dass mit dem „Juden-Nazi Otto“ Probleme mit der jüdischen Lobby in den Vereinigten Staaten vorbestimmt gewesen seien, was zu Problemen im Verleih hätte führen können. In einem Interview bereute Terry Jones später, diese „prophetische“ Szene geschnitten zu haben. Ottos letzter Auftritt ließ sich nicht eliminieren: Als Brians Mutter und Judith den gekreuzigten Brian aufsuchen, sind die Leichen des „fliegenden Suizidkommandos“ am Boden und beim Schlusslied mit wippenden Füßen zu sehen. Mit dem vollendeten Film zeigten sich die Pythons dennoch außergewöhnlich zufrieden. Michael Palin fasste zusammen: „Wir hatten tatsächlich das Gefühl, mit Das Leben des Brian eine Sprosse nach oben geklettert zu sein.“

Bei den Dreharbeiten sorgte ein Urteil im Vereinigten Königreich für Aufsehen und in der Folge für Sorge bei allen Beteiligten des Projekts: Die religiöse Organisation Nationwide Festival of Light erreichte vor den Gerichten des Landes die erste Verurteilung wegen Blasphemie seit 55 Jahren. Nicht nur wurde der Herausgeber der Homosexuellen-Zeitschrift Gay News zu neun Monaten Haft wegen Veröffentlichung eines gotteslästerlichen Gedichts verurteilt (das Urteil wurde später in eine Geldstrafe umgewandelt): Die obersten juristischen Instanzen bestätigten die Rechtsauffassung, wonach kein Wille zum Begehen einer Blasphemie vorliegen müsse, um wegen religions- und gotteslästerlicher Taten verurteilt werden zu können. Die Arbeit am Film war noch nicht abgeschlossen, als Nationwide Festival of Light in den Besitz mehrerer Drehbuchseiten gelangte. Unter Federführung der Vorsitzenden Mary Whitehouse wurde gegen Life of Brian mobilisiert. Ein Brief an den Vorsitzenden des British Board of Film Classification (BBFC) warnte: „Sie wissen selbst um die Folgen heimtückischer Schmähungen Gottes, Christi und der Bibel.“ Ein Gutachten des Anwalts John Mortimer, mit dem die Pythons den Film schließlich zur Prüfung beim BBFC einreichten, schätzte die Möglichkeit einer Klage als gering ein. Dabei führte Mortimer neben dem prinzipiell unbedenklichen Drehbuch besonders die Popularität der Komikergruppe ins Feld. Die Passage, wonach die Szenen des Ex-Leprakranken und die Frage nach Mandys Jungfräulichkeit religiöse Gefühle verletzen könnten, redigierte er auf Wunsch der Pythons in seiner dem BBFC übermittelten Einschätzung.

Eine weit größere Angriffsfläche als der fertige Film bot das Buch zum Film, das neben dem Drehbuch einige entfallene Szenen enthielt und pünktlich zur Premiere verkauft werden sollte. Verleger im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und Kanada haderten lange mit der Entscheidung, ob und wie das Buch veröffentlicht werden könne. Als problematisch beschrieben Gutachter vor allem die Szene mit dem Ex-Leprakranken, der sich über Jesus als „verdammten Wohltäter“ beschwert, und eine Szene im Anhang des Buches: Darin muss eine Frau ihrem Freund erklären, mit jemandem geschlafen zu haben, der sich als „Heiliger Geist“ ausgegeben habe. Nach Rücksprachen weigerten sich die Pythons regelmäßig, Änderungen vorzunehmen. Als der Film in den Vereinigten Staaten und Kanada, später auch von dem BBFC ohne weitere Bedenken im Hinblick auf mögliche blasphemische Inhalte freigegeben wurde, entschieden sich die Verleger angesichts der bevorstehenden Premieren für die Publikation von Monty Python’s Life of Brian (of Nazareth)/Montypythonscrapbook. Die beauftragte englische Druckerei weigerte sich jedoch, den kontroversen Anhang zu drucken, weshalb die englische erste Auflage von zwei Druckereien hergestellt werden musste.

Die Uraufführung des schon vor dessen Veröffentlichung wegen Religionsbeleidigung umstrittenen Films fand am 17. August 1979 im New Yorker Cinema One statt. Freigegeben wurde der Film für Kinder unter 17 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen („Restricted“). Der Grund, die Premiere in den USA abzuhalten, fand sich nicht zuletzt in der verfassungsrechtlich verankerten Meinungsfreiheit. Umgehend nach der Veröffentlichung gab es zum Teil wütende Reaktionen jüdischer, katholischer und protestantischer Vereinigungen. Der orthodoxe Rabbiner Abraham Hecht, Präsident der Rabbinical Alliance of America, gab zwei Tage nach der Premiere des Films der Besorgnis Ausdruck, dieser Film sei derart beleidigend, dass „weitere Aufführungen zu Gewaltausbrüchen führen könnten“. Dass erste deutliche Kommentare von jüdischer Seite kamen, überraschte die Pythons, die im fertigen Film Angriffe auf das Judentum ausgeklammert hatten. Laut Terry Jones stellte sich heraus, dass die Verwendung eines jüdischen Gebetsschals, den John Cleese in der Steinigungsszene als Hohepriester trägt, der Hauptgrund dafür war. Andere Vertreter des Judentums bezeichneten die Äußerungen Hechts dagegen als „Gefahr für die Gedankenfreiheit“. Bald brachten dann auch Christen Abneigung gegen den Film zum Ausdruck: In einem landesweit ausgestrahlten Radiokommentar bezeichnete der Protestant Robert E. A. Lee Life of Brian als „einen abscheulichen und widerlichen Angriff auf religiöse Gefühle“. Die Erzdiözese von New York der römisch-katholischen Kirche hielt die Komödie wegen Verspottung der Person Christi für einen „Akt der Blasphemie“. Pater Sullivan vom Roman Catholic Office for Film and Broadcasting hatte ein Jugendverbot erwartet und sah es als Sünde für Katholiken an, sich den Film anzusehen. Versuche des Komitees Citizens Against Blasphemy („Bürger gegen Blasphemie“), eine Strafverfolgung einzuleiten, blieben erfolglos. Dafür trafen sich am 16. September Juden und Christen verschiedener Konfessionen vor dem Firmensitz der Warner Bros. zu einem Protestmarsch zum Premierenkino Cinema One. Auf Plakaten stand zu lesen, Life of Brian sei „ein bösartiger Angriff auf das Christentum“. In einer Rede äußerte sich Rev. Roger Fulton unter anderem zu „amoralischen Aspekten“ des Films: „Die Mutter des Messias (Brian) wird im direkten Widerspruch zur Heiligen Schrift von einem Mann in Frauenkleidern dargestellt […] Immer wieder wird männlichen Begierden Ausdruck gegeben, sich in eine Frau zu verwandeln.“ Nachdem Richard Schickel in der Zeitschrift Time in seiner wohlwollenden Filmkritik sinngemäß festgestellt hatte, diese aggressive Satire sei dazu gut, eigene Überzeugungen und Werte in Frage zu stellen, hielt ihm der Kolumnist William F. Buckley in der New York Post die Frage entgegen: „Meint Herr Schickel, wir bräuchten gelegentlich einen Holocaust? Oder, falls wir gerade auf einen Holocaust verzichten müssten, sollten die Leute von Monty Python wenigstens eine Komödie über Auschwitz machen? Sollten die Typen in die Gaskammer gehen und, sagen wir, einen Mambo tanzen? Angeführt von Anne Frank?“ Die teilweise in scharfer Form geführte Debatte löste sich auch insofern vom Filminhalt selbst, als die meisten Kritiker und Aktivisten Life of Brian nicht gesehen hatten und auf die Schilderungen anderer vertrauten. Laut Hewison kam sogar das Gerücht in Umlauf, während der Dreharbeiten sei ein Kind misshandelt worden. Als der Film im September und Oktober landesweit in die Kinos kam, nahmen einige Kinobetreiber die Komödie aus Rücksicht vor Protesten nicht ins Programm. Für große Aufregung sorgte Life of Brian insbesondere in den Staaten des sogenannten „Bible Belt“ im Südosten der Vereinigten Staaten. In Columbia, South Carolina, setzte sich der republikanische Senator Strom Thurmond dafür ein, dass der Film aus den lokalen Kinos verschwand. Der Absetzung folgten wütende Proteste mit Plakaten wie „Lasst Brian wiederauferstehen, kreuzigt die Zensoren“. Auch in den meisten Städten Louisianas, Arkansas und Mississippis wurden Vorführungen abgesagt bzw. abgesetzt, nachdem Staatsanwälte Klagen gegen Kinobetreiber angedroht hatten bzw. der Druck religiöser Proteste zu groß wurde.Andere kirchliche Vereinigungen nahmen hingegen eine betont liberale Haltung ein. Ob Proteste stattfanden und wie die Kinobetreiber darauf reagierten, war meist von lokalen Befindlichkeiten abhängig. Der überwiegende Teil der Kinos des Landes konnte den Film problemlos zeigen und sich dank medienwirksamer Proteste über hohe Einnahmen freuen. Das Premierenkino Cinema One etwa verzeichnete Rekordeinnahmen.

Ende August 1979, als der Film in den Vereinigten Staaten bereits angelaufen war, fällte die BBFC ihre Entscheidung, Life of Brian ohne weitere Beanstandungen ab 14 Jahren freizugeben Die Empfehlungen der BBFC müssen von den jeweiligen englischen Gemeinden jedoch nicht übernommen werden. Bezüglich der empfohlenen Altersfreigabe, die von jedem Gemeinderat selbst bestimmt werden kann, entschied sich der Filmverleih CIC für eine strenge Regelung: In Gemeinden, die den Film mit einem Jugendverbot belegten, würde der Film nicht zur Aufführung gebracht. Indessen versuchte Festival of Light Vorführungen zu verhindern oder zumindest stark einzuschränken. Damit die Einnahmen aus dem „kranken“ Film, der ständig zwischen „Sadismus und völliger Blödheit“ schwanke, sich nicht wie in den Vereinigten Staaten wegen öffentlicher Proteste erhöhten, wählte man die Methode, örtliche Gremien von einem Filmverbot zu überzeugen. Auch eine Klage wegen Blasphemie stand vorerst nicht mehr im Raum: Die Erfolgsaussichten vor Gericht schienen zu gering. Zur Premiere am 8. November 1979 im Plaza Cinema in London versammelten sich Demonstranten vor dem Kino und sangen Kirchenlieder. Am 9. November rief der Erzbischof von York, Stuart Yarworth Blanch, alle Christen und besorgten Bürger dazu auf, die zuständigen Gremien vor Ort vor dem Film zu warnen, „so wie in anderen Fällen, bei denen es so scheint, dass ein Film die Menschlichkeit entwertet“. In der abendlichen Fernsehsendung Friday Night Saturday Morning vom 9. November diskutierten John Cleese und Michael Palin vor Studiopublikum mit dem Bischof von Southwark, Mervyn Stockwood, und Malcolm Muggeridge, einem bekannten Schriftsteller und Anhänger der Erweckungsbewegung. Muggeridge bezeichnete es als „billig und abgeschmackt“, wie der Film die „Menschwerdung Gottes“ verspotte; Stockwood bezeichnete jede Behauptung, mit Brian sei nicht Jesus gemeint, von vornherein als „Quatsch“. Besonders empörte sich Muggeridge über die „abstoßende“ Abschlussszene, in der „eine Menge Gekreuzigter eine Revuenummer singt“. Palin zeigte sich von den Äußerungen sichtlich getroffen und irritiert. Er beharrte auf der Feststellung, dass die Komödie die Menschen nicht vom Glauben abbringen, sondern nur unterhalten wolle: „Viele verlassen das Kino fröhlich und lachen darüber. Ohne dass ihr Glaube erschüttert wurde.“ Bischof Stockwood spielte dennoch in seinem Schlusswort auf den Judaslohn an: „Sie bekommen Ihre 30 Silberlinge, da bin ich sicher.“ Erst Anfang 1980 kam Life of Brian landesweit in die Kinos. Die Verleihfirma CIC hoffte im Vorfeld darauf, dass bis dahin der Vorwurf der Blasphemie genügend entkräftet sein würde. Außerdem sollte eine Kollision mit den weihnachtlichen Feiertagen vermieden werden. Doch wie in den Vereinigten Staaten erfuhr die Kontroverse mit dem landesweiten Vertrieb neuen Aufschwung. Bischöfe mehrerer englischer Städte protestierten, und Festival of Light stellte der Church of England Material gegen den Film zur Verfügung, das verteilt wurde. Mehrere englische Gemeinden sprachen ein Aufführungs- oder Jugendverbot aus – auch ohne den Film gesehen zu haben, wie etwa in West Yorkshire oder East Devon, wo ein Stadtrat sich rechtfertigte: „Man muss keinen Schweinestall sehen, um zu wissen, dass er stinkt.“ Den Verboten folgten Proteste gegen Zensur und für Meinungsfreiheit. Letztlich sprachen sich von den über 370 Gemeinden zehn für ein Verbot und 27 für ein X-Rating aus, womit der Film aufgrund der Vorgaben des Verleihs ebenfalls nicht gezeigt werden konnte. Der Verbreitung der Komödie schadete dies nur bedingt: Wieder andere Nachbargemeinden ließen die Komödie zu, meist sogar ohne sie vorab geprüft zu haben. Wie in den Vereinigten Staaten beflügelte die Kontroverse den Erfolg von Life of Brian an den Kinokassen.

In Kanada warfen die kommenden Konflikte im Juni 1979 ihre ersten Schatten voraus, als eine Radiosendung über die Dreharbeiten zu Life of Brian vor der Ausstrahlung verboten wurde. Der Film selbst passierte die Zensurbehörde ohne weitere Bedenken wegen Blasphemie. Allerdings musste erstmals auf dem Werbematerial zum Film neben der Altersfreigabe („Restricted“ - ab 17 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen) die zusätzliche Warnung zu lesen sein, dass der Film religiöse Gefühle verletzen könne. Die in Sault Ste. Marie eingebrachte Klage eines Geistlichen gegen das lokale Kino ließ der Staatsanwalt nicht zur Anhörung zu.

In Australien beschäftigte Life of Brian das Parlament, nachdem ein römisch-katholischer Priester in Queensland die Zensoren zu einem Verbot des Films bringen wollte, diese sich aber weigerten. Der Kulturminister bestätigte die Rechtsauffassung der Zensurbehörde, meinte jedoch, der „schmuddelige und geschmacklose“ („grubby and tasteless“) Film sollte nach Möglichkeit keine große Verbreitung finden. Nicht zuletzt dank der Aufregung stieß Brian zu den zehn erfolgreichsten Kinofilmen des Landes vor.

In Irland blieben laut Hewison Versuche, Brian durch die Zensurbehörde zu bekommen, von vornherein aus. Allerdings konnte der Soundtrack, eine von den Pythons bearbeitete Hörspielfassung des Films, aufgrund einer Gesetzeslücke problemlos eingeführt werden. Als ein beliebter Fernsehprediger auf die Schallplatte aufmerksam machte, indem er sagte, „wer diese Platte lustig findet, muss gestört sein“, sah sich der Vertrieb nach Zeitungsberichten, Protestschreiben und Drohanrufen gezwungen, die Einfuhr einzustellen.

In Italien kam der Film aus unbekannten Gründen nicht in die Kinos. Ob dies aus der katholischen Tradition des Landes zu erklären ist, konnte etwa Hewison in seiner genauen Chronologie der Kontroverse in Monty Python: The Case Against nur vermuten.

Die Zensurbehörde in Norwegen sorgte für ein Novum, als sie mit Life of Brian erstmals in der Geschichte des Landes eine Komödie verbot. Daraufhin warben Kinos im benachbarten Schweden: „Der Film ist so witzig, dass er in Norwegen verboten wurde.“ Tatsächlich begründeten die norwegischen Zensoren ihre Entscheidung damit, dass die Massenkreuzigung am Ende, aber auch die Bergpredigt am Beginn des Films religiöse Gefühle verletzen könnten. Das überraschende Verbot sorgte für mediale Aufregung, und die Filmzensoren selbst bemühten sich, zusammen mit dem norwegischen Filmverleih einen Kompromiss zu finden. Dem Vorschlag, während der Kreuzigungsszene das Bild auszublenden und nur die Tonspur laufen zu lassen, stimmten die Pythons nicht zu. Ein halbes Jahr später durfte der unveränderte Film schließlich, wie üblich, in Originalfassung mit norwegischen Untertiteln gezeigt werden – mit der einzigen Beschränkung, strittige Passagen nicht zu übersetzen.

In Spanien, Frankreich und Belgien, ebenfalls stark katholisch geprägt, gab es keine wesentlichen Widerstände gegen die Aufführung. Auch in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Griechenland, Dänemark, Schweden und Israel wurde der Film ohne Probleme zugelassen.

Als direkte Folge der guten Aufnahme des Films beim Publikum wurde in Hollywood die Komödie Wholly Moses! produziert, die mit Dudley Moore in der Hauptrolle bereits 1980 in die Kinos kam. Die Pythons selbst nutzten das Angebot, ihren nächsten Film für das Hollywood-Studio Universal zu produzieren. Bei der Arbeit zu Monty Python’s Meaning of Life verfügten sie zwar über ein Vierfaches des Budgets, das sie für Life of Brian aufwandten, doch konnte sich der zuletzt wieder aufgeflammte Teamgeist nicht mehr einstellen; es blieb das letzte gemeinsame Filmprojekt der stilbildenden Komikergruppe.

Auch Jahrzehnte nach der Fertigstellung ist der Publikumserfolg von Life of Brian beträchtlich. 2006 wies eine Umfrage des Senders Channel 4 Life of Brian als „beste Komödie aller Zeiten“ aus. Eine 2007 durchgeführte Online-Umfrage der britischen Fernsehzeitschrift Radio Times kürte die Komödie zum „besten britischen Film aller Zeiten“. Das British Film Institute wählte Das Leben des Brian im Jahr 1999 auf Platz 28 der besten britischen Filme aller Zeiten. Phrasen und Zitate – etwa „Jeder nur ein Kreuz“ oder „Er hat Jehova gesagt“ – fanden Einzug in die Alltagskultur.

Ein erfolgreiches Eigenleben entwickelte Eric Idles Abschlusslied: Always Look on the Bright Side of Life nahm, soweit festgestellt werden kann, seinen Weg von englischen Fußballstadien in die Hitparade: 1991 belegte das Lied im Vereinigten Königreich Platz zwei. Auch in den österreichischen Charts erreichte der Song Platz zwei. Statt Bildern der Gekreuzigten, die nach wie vor ein Tabu darstellen, zeigt das Musikvideo Szenen aus Monty Python’s Flying Circus. In einem 2007 geführten Interview gab Eric Idle an: „Der Song gehört zu den zehn meist gewünschten Begräbnisliedern der letzten 15 Jahre.“ Zusammen mit dem Komponisten John Du Prez schuf Eric Idle das Oratorium Not the Messiah. Das Werk basiert auf dem Film, beinhaltet das berühmte Lied und wurde im Juni 2007 im Rahmen des Luminate Festivals in Toronto uraufgeführt.

Der außergewöhnliche Erfolg und die Kontroverse um Mel Gibsons Film Die Passion Christi bot den Pythons eine gute Gelegenheit, Life of Brian 2004 wieder in die Kinos zu bringen. Von Kritikern wurde die Satire nach 25 Jahren als erfrischend empfunden: „Genau das, was The Passion of the Christ fehlte: Mehr Gesangs- und Tanznummern.“ Der New Yorker brachte zum Ausdruck, in Life of Brian finde sich „kein bisschen Blasphemie“.

In der walisischen Stadt Aberystwyth ging man lange davon aus, dass ein Aufführungsverbot bestehe. Als sich Darstellerin Sue Jones-Davies (Judith), die 2008 zur Bürgermeisterin der Stadt gewählt worden war, für die Aufhebung dieses angeblichen Aufführungsverbots einsetzte, stellte sich jedoch heraus, dass zwar 1981 ein Ausschuss im County Ceredigion den Film begutachtet und Teile als „gänzlich inakzeptabel“ bezeichnet hatte, die Aufführung aber trotzdem erlaubt worden war. In der Folge fand in Aberystwyth eine Sonderaufführung unter Beteiligung von Terry Jones und Michael Palin statt.

In öffentlichen Debatten um die Freiheit der Kunst und insbesondere des satirischen Humors nimmt Life of Brian einen prominenten Platz ein. 2001 protestierte der britische Komiker Rowan Atkinson mit Verweis auf die Komödie der Pythons gegen schärfere Strafen wegen Religionskritik, die im neuen Anti-Terror-Gesetz enthalten seien. In der 2006 in Deutschland geführten Debatte um die satirische Zeichentrickserie Popetown nahmen Medien und Beteiligte ebenfalls Bezug zu Life of Brian. Einigen Beobachtern und Kommentatoren drängten sich auch Parallelen zur Kontroverse um Life of Brian und den Mohammed-Karikaturen auf. Die Pythons selbst geben sich skeptisch, ob ein Film wie Life of Brian heutzutage gedreht werden könnte. „Heute würde wohl jeder zwei Mal drüber nachdenken.“ Im Oktober 2011 wurde der von der BBC in Auftrag gegebene Fernsehfilm Holy Flying Circus ausgestrahlt, der sich satirisch mit der Kontroverse von 1979 auseinandersetzt. Ein Mitglied der Initiative Religionsfrei im Revier organisiert seit 2013 jeweils am Karfreitag in Bochum eine öffentliche Aufführung des Films. Dies ist nach Auffassung des Oberlandesgerichts Hamm ein Verstoß gegen § 6 des geltenden Feiertagsgesetzes in Nordrhein-Westfalen. Es verhängte deshalb ein Bußgeld, gegen das der Betroffene eine Verfassungsbeschwerde eingelegt hatte. Diese wurde mit Entscheid vom 6. Dezember 2017 abgewiesen, weil die Antragsteller es unterlassen hatten, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Eine solche Genehmigung wurde seit 2018 regelmäßig erteilt. Der Film wird nach wie vor von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) als „nicht feiertagsfrei“ eingestuft.

Starttermine:
17.08.1979 USA Kinostart
14.08.1980 Deutschland Kinostart
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Graham Chapman Weiser aus dem Morgenland; Brian Cohen; Schwanzus LongusUwe Paulsen  
2 John Cleese Weiser aus dem Morgenland; Reg; jüdischer Offizier; Zenturio; Dirk; ArthurThomas Danneberg  
3 Terry Gilliam Revolutionär; Häftling; Blut & Donner Prophet; Frank; Zuschauer; gekreuzigter; Man Even Further ForwardJürgen Thormann  
4 Eric Idle Mr. Cheeky; Stan aka Loretta; Harry der Feilscher; schuldige Frau; Warris; extrem langweiliger jugendlicher; Häftlingsassistent; Otto; Führender Sänger bei KreuzigungArne Elsholtz  
5 Terry Jones Mandy Cohen; Colin; Simon der Heilige Mann; Bob Hoskins; heiliger Passant; Alarmierter Kreuzigungsassistent  
6 Michael Palin Weiser aus dem Morgenland; Pilatus; Rübennase; Francis; Ex-Leprakranker / Ben; Langweiliger Prophet; Jünger / Nisus Wettus; Mrs. A; Ansager; EddieHarry Wüstenhagen  
7 Terence Bayler GregoryJürgen Thormann  
8 Carol Cleveland Mrs. Gregory  
9 Kenneth Colley JesusNorbert Langer  
10 Neil Innes schmechtiger Samariter  
11 Charles McKeown Falscher Prophet; Blinder; lachencder Wärter; StigClaus Jurichs  
12 John Young MatthiasHugo Schrader  
13 Gwen Taylor Frau RübennaseEvelyn Gressmann  
14 Sue Jones-Davies JudithMarianne Lutz  
15 Peter Brett   
16 John Case Pilatus' Frau  
17 Chris Langham Alfonso; lachender Wärter  
18 Andrew MacLachlan Stoners Helper; lachender Wärter  
19 Bernard McKenna Parvus; Stoners Helfer; lachender Wärter  
20 Spike Milligan Spike  
Nicht genannte Darsteller
21 Randy Feelgood Römer  
22 George Harrison Mr. Papadopolous  
23 Charles Knode Passant  
24 Monty Python Selbst  
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Stab
Musik
Geoffrey Burgon
Drehbuch
Eric Idle, Graham Chapman, John Cleese, Michael Palin, Terry Gilliam, Terry Jones
Kamera
Peter Biziou
Schnitt
Julian Doyle
Produktionsfirmen
HandMade Films, Python (Monty) Pictures
Ton
Tony Orton (Bearbeitung), Garth Marshall (Aufnahme)
Regieassistent
Jonathan Benson
Continuity
Brenda Loader
Drehorte
Christina Biziou, Sallie Hampton
Szenenbild
Terry Gilliam
Bauten
Roger Christian
Kostüme
Charles Knode, Hazel Pethig
Maske
Kenteas Brine, Elaine Carew, Faouzia Choura, Sue Ignatius (als Susan Frear), Fatma Jaziri, Ken Lintott (als Kenneth Lintott), Diana Webber, Maggie Weston
Animationen
Terry Gilliam
Produzent
Tarak Ben Ammar (ausführend), John Goldstone, Tim Hampton (beteiligt), George Harrison (ausführend), Denis O'Brien (ausführend)
Regie
Terry Jones
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3. Teil der Serie "Monty Python (Filmreihe)"
Folge Titel Jahr
1 Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft 1971
2 Die Ritter der Kokosnuß 1975
3 Das Leben des Brian 1979
4 Der Sinn des Lebens 1983
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