Die Filzlaus
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Rainer Brandt Filmproduktions GmbH (Berlin)
Dialogbuch: Rainer Brandt
Dialogregie: Rainer Brandt
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Die Filzlaus
Die Klette
L’Emmerdeur
Frankreich; Italien 1973 - 84 Min.
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Inhalt

Louis Randoni liegt eines Morgens im Bett. Als der Hausmeister Randonis falsch geparktes Auto zur Seite fahren will, explodiert eine Autobombe, der Mann kommt ums Leben. Randoni will demnächst in einem Prozess in Montpellier eine Aussage von enormer politischer Brisanz machen. Er steht nach dem Attentatsversuch unter verstärktem Polizeischutz. Nun wird von den unbekannten Hintermännern der Profikiller Ralph Milan engagiert. Nachdem er den ersten Attentäter beseitigt hat, quartiert er sich in Montpellier in einem Hotel gegenüber dem schwer gesicherten Justizpalast ein. Von dort aus will er mit einem Scharfschützengewehr den Auftrag erledigen. Milans Vorbereitungen werden allerdings behindert durch den Selbstmordversuch seines Zimmernachbarn, des lebensmüden Hemdenvertreters Pignon, der sich im Badezimmer aufhängen wollte. Seine Frau hat ihn verlassen und lebt jetzt bei dem Psychiater Fuchs in Montpellier. Um Aufsehen zu vermeiden und die Polizei fernzuhalten, beschließt der eher wortkarge und mürrische Einzelgänger Milan, sich um den verzweifelten und pausenlos quasselnden Pignon zu kümmern. Der dankbare Pignon bekennt dem dafür allerdings wenig empfänglichen Killer seine Zuneigung. Es findet ein Rollentausch statt; binnen weniger hektischer Stunden wird aus dem professionellen Verfolger ein Verfolgter. Nachdem Pignon bei einem ersten Zusammentreffen von seiner Exfrau zurückgewiesen worden ist, hat er wiederum einen depressiven Schub und steht plötzlich auf dem Außensims des Hotels, was von der Menschenmenge vor dem Justizpalast bemerkt wird. Bei seiner erneuten Rettung kommt Milan selbst in Lebensgefahr und fällt auf einen Balkon des unteren Stockwerks. Nach der Rückkehr ins Zimmer ist er völlig apathisch. Fuchs taucht im Hotel auf, hält Milan für Pignon und verabreicht ihm eine Beruhigungsspritze. Pignon ist dabei und gibt sich nicht zu erkennen, um vom Nebenbuhler Näheres über seine Frau zu erfahren. In einer Kraftanstrengung macht sich der benommene Milan mit Pignon zu Fuchs’ Klinik auf und zwingt ihn, ihm ein Gegenmittel zu verabreichen, damit er in der Lage ist, seinen Auftrag zu erledigen. Der Vertreter und der Killer scheitern schließlich darin, ihre jeweilige „Aufgabe“ zu erfüllen. Pignon verzichtet zu Gunsten seines „Lebensretters“ sogar auf die zurückgewonnene Ehefrau, die doch Auslöser seines Selbstmordplans war. Nach Pignons starkem und Fuchs’ schwachem Auftritt in der Klinik hält sie nun den Arzt und nicht mehr Pignon für einen Versager. Milans geplantes Attentat scheitert. Im Kugelhagel der Polizei verwundet, versucht der Killer noch mit Pignon aus dem Hotel zu entkommen. Beiden bleibt ihre neugewonnene, seltsame Beziehung – bis hinein ins Gefängnis.

Die Dreharbeiten fanden vom 25. März bis zum 25. Mai 1973 überwiegend in und um Montpellier in Frankreich statt. Kinopremiere in Frankreich war am 20. September 1973. Dort hatten ihn schon in der ersten Aufführungswoche über 120.000 Besucher gesehen, nach einem Monat bereits über eine Million. Auch im Ausland setzte sich dieser kommerzielle Erfolg fort.

Regisseur Edouard Molinaro meinte: „Der Film schildert ein wenig das Eindringen des Schwanks in den Film noir“.

Molinaro hat einen Kurzauftritt als Café-Besitzer/Barkeeper. Dabei hält er eine Schallplatte von Jacques Brel in Händen.

Die deutsche Synchronisation von Rainer Brandt wird gelegentlich als „flapsig“ und „allzu schnoddrig“ bezeichnet (Zurhorst/Just). Sie bewegt sich zumindest stellenweise an der Grenze zum Albernen.

Der von Milan gefahrene Mietwagen war ein BMW 2000 Touring.

Hollywood versuchte 1981 an den großen Erfolg des Originals anzuknüpfen. Metro-Goldwyn-Mayer ließ von Starregisseur Billy Wilder eine Neuverfilmung unter dem Titel Buddy Buddy erstellen, die Rollen von Lino Ventura und Jacques Brel spielten Walter Matthau und Jack Lemmon.

Mit Richard Berry und Patrick Timsit in den Hauptrollen folgte 2008 unter dem Titel Der Killer und die Nervensäge ein weiteres Remake, bei dem Autor Francis Veber selbst die Regie übernahm.

2012 erschien ein indisches Remake mit dem Titel Bamboo.(EN)
Der italienisch-französische Film IL ROMPIBALLE … ROMPE ANCORA/Fantasia chez les ploucs mit Lino Ventura von 1971 wurde in Deutschland später unter dem Titel Die Filzlaus kehrt zurück vermarktet. Inhaltlich besteht jedoch kein Zusammenhang zwischen den beiden Filmen.

Starttermine:
20.09.1973 Frankreich Kinostart
22.02.1974 Deutschland Kinostart
31.07.1975 USA Kinostart
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Lino Ventura Ralf MilanArnold Marquis 
2 Caroline Cellier Louise PignonEvamaria Miner  
3 Jean-Pierre Darras Dr. FuchsSiegmar Schneider  
4 Nino Castelnuovo ZimmerkellnerThomas Danneberg  
5 Angela Cardile La future maman  
6 Michele Gammino   
7 Xavier Depraz Louis Randoni  
8 François Dyrek FelixJoachim Pukaß  
9 Jean-Louis Tristan PolizeiinspektorRolf Schult  
10 André Valardy Jerry, der AnhalterRandolf Kronberg  
11 Jean Franval LKW-FahrerManfred Grote  
12 Pierre Collet Metzger im LieferwagenKlaus Sonnenschein  
13 Arlette Balkis PsychiatriepatientinAgi Prandhoff  
14 Jacques Galland Maître Chamfort  
15 Jacques Brel François PignonPeer Schmidt  
Nicht genannte Darsteller
16 Liza Braconnier Madame Randoni  
17 Robert Galligani RezeptionistFriedrich W. Bauschulte  
18 Georges Guéret Insasse in der Psychatrie  
19 Sylvain Levignac Insasse in der Psychatrie  
20 Jacques Van Dooren Insasse in der Psychatrie  
21 Pierre Vialla PolizeioffizierJoachim Pukaß  
22 Roland Neunreuther Kontrolleur  
23 Jacques Paoli
(Stimme)
RadiosprecherHeinz Petruo  
24 Serge Sauvion
(Stimme)
Le commanditaire de l'attentat au téléphone  
25 Édouard Molinaro Café-BesucherWolfgang Ziffer  
Stuntmen
26 Pierre Rosso   
27 Eric Vasberg RennfahrerClaus Jurichs  
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Stab
Musik
François Rauber, Jacques Brel
Drehbuch
Francis Veber
Kamera
Raoul Coutard
Schnitt
Monique Isnardon, Robert Isnardon
Produktionsfirmen
Les Films Ariane, Mondex Films, Oceania Produzioni Internazionali Cinematografiche, Rizzoli Film
Produktionsleitung
Raymond Leplont
Ton
Gaston Demède (Aufnahme), Jean-Louis Ducarme, Alex Pront
Regieassistent
Philippe Monnier, Alain Nauroy, Fred Runel
Continuity
Hélène Sébillotte
Szenenbild
François de Lamothe
Ausstattung
Jacques Brizzio
Produzent
Robert Amon (beteiligt), Georges Dancigers, Alexandre Mnouchkine, Ennio Nobili (Co-Produzent)
Regie
Édouard Molinaro
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Alternativtitel
Die Klette
Videofassung
Spielzeit dieser Version: 82 Minuten
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