Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
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Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
Rossini
Deutschland 1997 - 114 Min.
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Inhalt

In dem Münchner Restaurant „Rossini“ trifft sich die Medienszene der Stadt, darunter auch der Regisseur Uhu Zigeuner, der Produzent Oskar Reiter und der Dichter Bodo Kriegnitz. Zigeuner und Reiter wollen unbedingt den Bestseller-Roman Die Loreley des überaus menschenscheuen Schriftstellers Jakob Windisch verfilmen, obwohl der Autor sich immer wieder dagegenstellt. Die durch die Weigerung entstehenden Verzögerungen bringen vor allem den Produzenten Reiter in Schwierigkeiten, dessen Bank ihm den Geldhahn zudrehen und sogar seine Produktionsfirma übernehmen will. Reiter selbst steht daneben noch im Konkurrenzkampf mit Kriegnitz um die schöne (und selbstsüchtige) Valerie, die es genießt, von den beiden umworben zu werden. Als ihr jedoch der unattraktive Arzt Dr. Gelber einen Heiratsantrag macht und ihr – in seiner unbeholfenen Art sehr romantisch – in einer Schatulle seinen gesamten Besitz schenken will, erkennt sie, dass es ihren beiden Verehrern, Reiter und Kriegnitz, nicht um sie selbst, sondern nur um deren persönlichen Wettstreit geht. Außerdem tritt die sexhungrige Klatsch-Reporterin Charlotte nach und nach erfolglos Zigeuner und Reiter zu nahe und vergewaltigt am Ende Windisch, was diesen zutiefst verstört. Er wird durch seine heimliche Verehrerin, die Kellnerin Serafina, gerettet und nach Hause gebracht. Auch sie wird jedoch enttäuscht, als sie ihn verführen will und er sich vehement dagegen wehrt. Wegen der geplanten Verfilmung strömen scharenweise mehr oder minder begabte Blondinen, die sich um die Rolle der Loreley bemühen, ins Produktionsstudio oder ins Restaurant, ohne jedoch auch nur annähernd beeindrucken zu können. Ein hübsches Mädchen, das unter dem Namen Schneewittchen in Erscheinung tritt, setzt sich dagegen gekonnt in Szene und geht auch geschickter vor: Sie wirft sich jedem an den Hals, der ihr dabei behilflich sein könnte, die Rolle zu bekommen. Erst verschafft sie sich durch Rossini Zugang zum Restaurant, dann verdreht sie Zigeuner den Kopf und schließlich auch Reiter.

Der Film enthält zahlreiche Anspielungen auf reale Personen und Orte. Die Filmfigur des überaus scheuen Autors, gespielt von Joachim Król, der auch für viel Geld sein Buch nicht verfilmen lassen will, soll den Co-Drehbuchautor Patrick Süskind zum Vorbild haben. Bei dem Buch (im Film: „Loreley“) soll es sich in Wahrheit um seinen Bestseller Das Parfum handeln. Tatsächlich hatte Süskind jahrelang Angebote zur Verfilmung des Romans ausgeschlagen - erst 2006, fast 20 Jahre nach dessen Veröffentlichung, kam es dazu. Uhu Zigeuner spielt auf den Regisseur und Mitverfasser des Drehbuchs, Helmut Dietl, an, Oskar Reiter auf den Erfolgsproduzenten Bernd Eichinger und Bodo Kriegnitz auf den Dichter Wolf Wondratschek, aus dessen Gedicht Carmen der Untertitel „die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ stammt. Die Geschichte der schönen, von Reiter und Kriegnitz begehrten Valerie, die schließlich Suizid begeht, beruht auf der realen Person der Filmeditorin Jane Seitz. Die Figur der Journalistin Charlotte Sanders ist der Filmkritikerin Ponkie nachempfunden. Das Restaurant „Rossini“ hat das Münchner Lokal „Romagna Antica“ zum Vorbild, das in Schwabing in der Elisabethstraße 52 unweit des Filmverlags der Autoren lag. Es wurde ab den 1970er Jahren von der Filmprominenz (unter anderem Rainer Werner Fassbinder) frequentiert. Dietl und Eichinger waren ab den 1980er Jahren dort Stammgäste.

Bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises im Jahre 1996 Ging der Regiepreis an Helmut Dietl, der Darstellerpreis an Heiner Lauterbach und der Darstellernachwuchspreis an Jan Josef Liefers.
Heiner Lauterbach errang den Bambi im Jahre 1997.
Ebenfalls 1997 errang der film den Ernst-Lubitsch-Preis, den Gilde-Filmpreis in Gold Bester Deutscher Film und die Goldene Leinwand. Ferner gewannen Helmut Dietl und Patrick Süskind den Deutschen Drehbuchpreis.
Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 1997 Gewann der film in der Kategorie Bester Film, Helmut Dietl in der Kategorie Beste Regie, Martina Gedeck in der Kategorie Beste Nebendarstellerin und Inez Regnier in der Kategorie Beste Nachbearbeitung.

Starttermine:
23.01.1997 Deutschland Kinostart
27.02.1998 USA Sondervorführung Portland International Film Festival
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Götz George Uhu Zigeuner
2 Mario Adorf Paolo Rossini  
3 Heiner Lauterbach Oskar Reiter  
4 Gudrun Landgrebe Valerie  
5 Veronica Ferres Schneewitchen  
6 Joachim Król Jakob Windisch  
7 Hannelore Hoger Charlotte Sanders  
8 Armin Rohde Dr. Sigi Gelber  
9 Jan Josef Liefers Bodo Kriegnitz  
10 Martina Gedeck Serafina  
11 Meret Becker Zillie Watussnik  
12 Hilde Van Mieghem Fanny Zigeuner  
13 Burghart Klaußner Edwin Tabatier  
14 Edgar Selge Bankier Dr. Melk  
15 Erich Hallhuber Bankier Rudi Hopf  
16 Christian Berkel Bankier Weich  
17 Axel Milberg Alfred Ledersteger  
18 Carola Regnier Frau Ledersteger  
19 Markus Majowski Freddy  
20 Giulio Ricciarelli Michele  
21 Enzo Aulisio Kellner  
22 Angelo Monti Kellner  
23 Petra Berndt Blondine  
24 Irene Rindje Blondine  
25 Sandra Steffl Blondine  
26 Gabriele Dossi Gast  
27 Herman van Ulzen Gast  
28 Peter Fricke Schwarzenberg  
29 Timo Dierkes Wirtschafter Karl  
30 Linda Caroll Erste Dame im Theater  
31 Eva Ingeborg Scholz
(als Eva-Ingeborg Scholz)
Zweite Dame im Theater  
32 Hannes Kaetner Alter Mann im Theater  
33 Marc Rothemund Jean-Luc  
34 Raissa Geichmann Frau Senftenberg  
35 Howard Fine Frau Senftenbergs Begleiter  
36 Peter Dollinger Zigeuners Assistent  
37 Artur Albrecht Arbeiter  
38 Stefan Rutz Arbeiter  
39 Luis Barrios Stammgast und Personal Rossini  
40 Armin Bielmeier Stammgast und Personal Rossini  
41 Bianca Brauer Stammgast und Personal Rossini  
42 Rita Butteri Stammgast und Personal Rossini  
43 Ute Carneva Stammgast und Personal Rossini  
44 Nevio Casanova Stammgast und Personal Rossini  
45 Vittorio Casagrande Stammgast und Personal Rossini  
46 Franco Coschignano Stammgast und Personal Rossini  
47 Sonny Delfino Stammgast und Personal Rossini  
48 Cora Derksen Stammgast und Personal Rossini  
49 Hubert Fischer Stammgast und Personal Rossini  
50 Reiner Grohmann Stammgast und Personal Rossini  
51 Jean-Yves de Groote
(als Jean Yves de Groote)
Stammgast und Personal Rossini  
52 Elisabeth Grundl Stammgast und Personal Rossini  
53 Ekkehard Günthel Stammgast und Personal Rossini  
54 Katharina Hagn Stammgast und Personal Rossini  
55 Gaby Hahn Stammgast und Personal Rossini  
56 Anna Heidenreich Stammgast und Personal Rossini  
57 Susanne Hesping Stammgast und Personal Rossini  
58 Andrew Kaisler Stammgast und Personal Rossini  
59 Jan Kollarik Stammgast und Personal Rossini  
60 Margitta-Janine Lippok Stammgast und Personal Rossini  
61 Frank Magnus Stammgast und Personal Rossini  
62 Lisa Maitamo Stammgast und Personal Rossini  
63 Eva Mende
(als Eva Mend)
Stammgast und Personal Rossini  
64 Christina Mertenbacher Stammgast und Personal Rossini  
65 Antonio Miglietta Stammgast und Personal Rossini  
66 Lothar Niederreiner Stammgast und Personal Rossini  
67 Salvatore Pappalardo Stammgast und Personal Rossini  
68 Eva Sommer Stammgast und Personal Rossini  
69 Susanne Ullmann Stammgast und Personal Rossini  
70 Stanley I. Walker Jr.
(als Stanley Walker)
Stammgast und Personal Rossini  
71 Renée Wangler Stammgast und Personal Rossini  
Nicht genannte Darsteller
72 Ekkehard Brandhoff   
73 Ilja Rosendahl Passantin  
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Stab
Musik
Dario Farina
Drehbuch
Helmut Dietl, Patrick Süskind
Kamera
Gernot Roll
Schnitt
Inez Regnier
Produktionsfirmen
Diana-Film, B.A. Film, Bavaria Film, Fanes Film
Produktionsleitung
Bernhard Thür
Ton
Christof Ebhardt, Chris Price
Spezialeffekte
Gerd Nefzer (special effects supervisor als Gerd Feuchter)
Regieassistent
Marc Rothemund (1st AD), David Dietl (Azubi)
Szenenbild
Albrecht Konrad
Ausstattung
Katja Schmidt
Besetzung
An Dorthe Braker
Kostüme
Bernd Stockinger
Maske
Wolfgang Böge, Brigitte Dettling, Gabriela Hörmann, Heidi Moser-Neumayr (als Heidi Moser), Gerhard Nemetz, Robert Rebele (Makeup-Spezialeffekte)
Produzent
Helmut Dietl, Norbert Preuss
Regie
Helmut Dietl
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