Eckdaten
Bonanza ist eine der bekanntesten US-Amerikanischen Fernsehserien der 1960er Jahre, die von 1959 bis 1973 ausgestrahlt wurde. Sie umfasst 421 Einzelepisoden und 5 Episoden in Spielfilmlänge, die auch jeweils als zwei einzelne Folgen ausgestrahlt werden können. So ergibt sich, je nach Zählweise, eine Gesamtanzahl von 426 bzw. 431 Episoden in 14 Staffeln.
Mit 431 Folgen ist sie nach Rauchende Colts (635 Folgen) die zweitlängste Westernserie der Welt. Da in Deutschland nur 229 Folgen von Rauchende Colts ausgestrahlt wurden, ist Bonanza, mit in Deutschland 426 ausgestrahlten Folgen, die bisher längste in Deutschland gezeigte Western-Serie.
Konzept
Die Serie spielt im Western-Milieu der 1860er Jahre und dreht sich um die fiktive Familie Cartwright, bestehend aus Vater Ben und seinen drei Söhnen Adam, Eric genannt Hoss und Joseph Francis genannt Little Joe, die als vermögende Viehzüchter eine beachtliche Ranch mit dem Namen Ponderosa in der Nähe des Städtchens Virginia City in Nevada bewirtschaften. Den Männerhaushalt schmeißt der chinesische Koch Hop Sing.
Serienschöpfer David Dortort verband hier die zur damaligen Zeit bei den amerikanischen Fernsehzuschauern beliebtesten Genres, dass der Western- und dass der Familienserie. Ihn störte, nach eigener Aussage, dass die damals aktuellen Familienserien sich zu sehr um Frauen und Mütter als zentrale Figuren der Familie drehten, und seiner Meinung nach, dem männlichen Publikum keine Identifikationsfiguren geboten wurden. In Folge dessen haben Frauen im Hauptcast von Bonanza auch keinen Platz und die Cartwrights kein Glück beim weiblichen Geschlecht. Zwar betätigen sich die Söhne bei jeder Gelegenheit als Schürzenjäger und jeder der Vier hat im Laufe der Serie die eine oder andere Romanze, die aber stets tragisch, tragikomisch oder sonst wie erfolglos endet. Jedenfalls zieht keine Frau dauerhaft auf der Ponderosa ein. Dennoch erreichte die Serie auch die Zuschauerinnen, vor allem durch den ältesten und den jüngsten Spross des Cartwright-klans. Da Bens Söhne von drei verschiedenen Müttern stammten, ist damit auch ihre Unterschiedlichkeit erklärt, sodass die Serie auch hierdurch verschiedene Bereiche des damals vorwiegend weißen Mittelschichtspublikums erreicht. Wie damals üblich, werden die Geschichten einfach und gradlinig erzählt und auch in der jeweiligen Folge abgeschlossen, sodass es kaum zu übergreifenden Handlungssträngen kommt. Die Episoden sind dabei von einer tiefgreifenden Moral geprägt, für die meist der weise Ben Cartwright Pate steht. Auch in der Erzählweise schwankt die Serie zwischen Familien- und Westernserie. So entstand über die Jahre ein Wechsel aus ernsten, romantischen, humorigen und natürlich auch klassischen Westerngeschichten, mit dem unterschiedlichste Zielgruppen erreicht wurden. Wenn Bonanza auch inhaltlich nicht über reine Unterhaltung hinaus geht, so werden doch einige der damals noch geltenden Vorurteile aufgebrochen. Im Gegensatz zu vielen anderen Western werden die Indianer nicht negativ dargestellt. Selbst wenn es zu Gefechten kommt, wird klar gemacht, dass den Indianern im Grunde kaum eine andere Wahl gelassen wurde, oder sie zu kriegerischen Handlungen getrieben wurden. Schon in der ersten Staffel befasst sich eine Episode mit dem unberechtigten Angriff des Militärs auf einen unterlegenen Indianerstamm, was Ende der fünfziger Jahre durchaus keine Selbstverständlichkeit war. Auch die Diskriminierung Schwarzer, die Folgen der Sklaverei, und der Umgang mit Chinesischen Einwanderern wird in einzelnen Episoden angeprangert, auch wenn man darauf bedacht bleibt, die Zuschauer nicht zu sehr zu überfordern.
Titel
Der Titel ist mehrdeutig zu verstehen. Bonanza kommt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt so viel wie "Goldgrube", "Goldmiene" oder "reichhaltiges Erzvorkommen". So wird die Suche nach Gold, Silber, oder sonstigen Schätzen als die Suche nach einer Bonanza bezeichnet. Bonanza kann aber auch symbolisch als die Erfüllung eines Traumes verstanden werden.
Virginia City beginnt als Goldgräberstadt, mit sehr mäßigem Erfolg, bis man schließlich auf Silber stößt. und die Stadt kommt so quasi über Nacht zu Geld und zieht viele Abenteurer an, die auf der Suche nach Schnellem Reichtum, also ihrer Bonanza, sind.
Ben andererseits hat seine Bonanza bereits gefunden. Seine Ranch und sein Leben mit seinen Söhnen und Freunden.
Intro
Besondere Bekanntheit erlangte die dynamische Titelmelodie der Serie von Jay Livingston und Ray Evans (die Melodiegitarre wurde von Tommy Tedesco gespielt), die zu einem Bestandteil der Populärkultur wurde und unzählige Cover-Versionen auf der ganzen Welt hervorbrachte. 1962 veröffentlichte Johnny Cash eine Single mit einer gesungenen Version der Titelmelodie und auch Lorne Greene selbst sang eine Version ein.
Auch der Vorspann von Bonanza wurde berühmt: Er zeigt eine Karte der Ponderosa-Ranch, die nach einigen Sekunden in Flammen aufgeht und den Blick auf die heranreitenden Cartwrights freigibt, deren Darsteller dann einzeln vorgestellt werden, wobei die Reihenfolge in jeder Episode wechselt, um die Gleichwertigkeit der Protagonisten zu betonen. Im Lauf der Jahre änderte sich der Vorspann. Ab Staffel 7 schied Pernell Roberts (Adam) aus der Serie und aus dem Vorspann aus. Fortan ritten nur noch drei Cartwrights auf. Für die Staffeln 10 und 11 wurde auch eine neue Titelmusik gespielt, mit gleicher Melodie, aber in Brass-Band-Instrumentierung, im Stil US-amerikanischer Marschmusik. Mit Beginn der 12. Staffel wurde ein komplett neuer Vorspann eingeführt. Das Aufreiten entfiel, stattdessen wurden Actionbilder der Hauptpersonen gezeigt, unterlegt mit einer völlig neuen, orchestralen Titelmusik, mehr im Stil großer Monumentalfilme. Mit Beginn der 14. und letzten Staffel kehrte man zur originalen Bonanza-Melodie in der allten Gitarren-Instrumentierung zurück. Der Vorspann blieb aber bei den Actionbildern. In Deutschland wurde musikalisch stets das ursprüngliche Motiv verwendet. Nur die Bilder wechselten entsprechend der obigen Angaben.
Charaktere
Benjamin 'ben' Cartwright
Lorne Greene (417 Folgen in 14 Staffeln)
Benjamin 'Ben' Cartwright ist wohl der Inbegriff des Amerikanischen Familienvaters. Er liebt seine Söhne über alles, ist oftmals streng, aber stets gerecht und in der ganzen Gegend auch wegen seiner weisen Entscheidungen hoch geachtet.
Bens Söhne stammen von drei verschiedenen Frauen, deren Geschichten innerhalb der Serie in einzelnen Rückblicksepisoden erzählt werden.:
Seine erste Frau, die Engländerin Elizabeth, lernte er durch ihren Vater und seinen Kapitän Abel Stoddard in Boston kennen, wo Ben als Erster Offizier auf einem Schiff diente. Sie starb bei Adams Geburt
(2x33).
Seine zweite Frau, die Schwedin Inger Borgstrom, traf er auf seiner Reise nach Westen
(3x29).
Sie starb nach der Geburt von Hoss bei einem Kampf mit Indianern durch einen Pfeil, als Ben und Inger mit einem Treck Westwärts zogen
(5x08).
Seine dritte Frau, Little Joes Mutter, hieß Marie (auch wenn ihr Name in der ersten Episode noch mit Felicia angegeben wurde), war Französisch-Kreolischer Abstammung, und kam aus New Orleans. Ben sucht sie dort auf, um sie über den Tod ihres Ehemannes und seines Freundes Jean De'Marigny zu informieren. Dieser hat sie dort zurückgelassen, weil er sie, zu Unrecht, der Untreue beschuldigte. Während die Angelegenheit durch De'Marignys Tod nochmal thematisiert und nun auch aufgeklärt wird, verlieben sich Ben und Marie und sie verlässt mit ihm als rehabilitierte Frau die Stadt. Sie starb auf der Ponderosa einige Jahre später bei einen Reitunfall, als Joe noch klein war
(4x20).
Danach hat Ben nie wieder geheiratet, seine Söhne aufgezogen und die Ponderosa aufgebaut. Ferner erfährt man, dass Ben einen Bruder mit Namen John hatte der jedoch verstarb. Er war ein Abenteuerer und wurde beim Graben nach Gold verschüttet. Er Hinterließ seinerseits einen Sohn namens Will (5x24). Bens Vater hieß ebenfalls Joseph.
Adam Cartwright
Pernell Roberts (173 Folgen in 6 Staffeln)
Der meist in Schwarz gekleidete älteste Sohn Adam hat einen klugen Verstand, studierte mehrere Jahre lang an der Ostküste Architektur und ist der ernsthafteste und grüblerischste der Cartwright-söhne. Noch in Neuengland geboren, begleitete er seinen Vater auf dessen Weg nach Westen und beim Aufbau der Ponderosa. Das Wohnhaus, das die Cartwrights in der Serie bewohnen, hat Adam entworfen und gebaut. Adam ist feingeistig, belesen, spielt Gitarre und singt. Er ist Pflichtbewusst und stets offen für Fortschritt und Innovation, was ihn nicht selten in Konflikte mit seinem Vater treibt.
Am Ende der sechsten Staffel verlässt Adam die Ranch um zuerst in San Francisco zu studieren und dann von dort aus zur See zu fahren. Zu einer Rückkehr auf die Ponderosa kam es nicht. Im Fernsehfilm "bonanza - The next Generation" wird erzählt, dass Adam letztendlich nach Australien ging, wo er heiratete, und einen Sohn bekam, der ebenfalls Adam heißt jedoch meist 'A.C.' gerufen wird.
Eric 'Hoss' Cartwright
Dan Blocker (401 Folgen in 13 Staffeln)
Bens zweiter Sohn, der schwergewichtige Hoss ist bärenstark, jedoch ausgesprochen gutmütig und mit einem sanften, herzlichen Naturell gesegnet. Oft fungiert er als Vermittler zwischen dem ernsthaften Adam und dem temperamentvollen Nesthäkchen Little Joe, liest irgendwelche Herumtreiber auf, um diese wieder aufzurichten, haut den heißblütigen Little Joe aus so mancher brenzligen Situation heraus, und hat ein besonderes Händchen im Umgang mit Tieren.
Geboren wird er, als Ben mit dem kleinen Adam und der Schwedin Inger, mit einem Siedlertreck nach Westen reist. Inger nennt ihn Eric, nach ihrem Vater. Adam erinnert sie jedoch, dass ihr Bruder, der Raubeinige Gunnar, bei der Abreise meinte, dass das Kind, wenn es ein Junge würde, hoss heißen sollte. Hoss, so erklärt Inger, ist in Schweden der Name für einen großen starken Mann, der ebenso viel Mut wie Freundlichkeit besitzt. So entscheiden sie, ihm beide Namen zu geben und zu sehen, welcher am Ende besser zu ihm passt. Sein Taufname wird somit nur noch selten erwähnt.
Aufgrund des überraschenden Todes Dan Blockers scheidet die Figur nach der dreizehnten Staffel aus. Die Umstände seines Todes werden innerhalb der Serie nie wirklich erklärt. Am Anfang der vierzehnten Staffel spricht Joe lediglich über seine Trauer und den Verlust. Erst im Fernsehfilm Bonanza The next Generation" wird erzählt, dass Hoss in einem Fluss ertrank, als er eine Familie rettet, die mit ihrem Planwagen droht von der Strömung hinweggerissen zu werden. Dies geschah, als er auf dem Weg nach San Francisco war, um die Frau, in die er sich zuvor verliebt hatte, auf die Ponderosa zu holen. Da er dort nie ankam, wähnte diese sich sitzengelassen und zog einen gemeinsamen Sohn, den Sie Josh nannte, alleine groß. Dieser kommt im Fernsehfilm voller Zorn auf seinen Vater auf die Ponderosa um ihn zu erschießen, und erfährt dort erst von den Umständen seines Todes. Er beschließt vorerst auf der Ranch zu bleiben, seine Verwandten kennenzulernen und so auch mehr über seinen Vater zu erfahren.
Joseph Francis 'Little Joe' Cartwright
Michael Landon (416 Folgen in 14 Staffeln)
Der temperamentvolle Little Joe ist der Sonny Boy und Heißsporn der Familie. Charmant, attraktiv mit dunklen Haaren und muskulöser Figur ist er ein Frauenschwarm, reitet wie der Wind, ist schnell mit dem Revolver und einem Pokerspiel nie abgeneigt. Sein Temperament verleitet ihn, vor allem in den ersten Staffeln, noch oft zu unbedachten Handlungen, Sodass meist Hoss, manchmal aber auch die ganze Familie ihn mit vereinten Kräften herausboxen muss.
Joe wird als einziger der Söhne bereits auf der Ponderosa geboren und bildet auch mit seiner südstaatlichen Herkunft einen direkten Kontrast zu dem Besonnenen Nordstaatler Adam. Er rebelliert, scherzt und Spielt, was bisweilen auch in handgreiflichen Situationen zwischen den Brüdern endet. als der Konflikt zwischen den Nord- und Südstaaten Virginia City erreicht, stehen sich die beiden sogar zeitweise auf den verschiedenen Seiten gegenüber.
In den späteren Fernsehfilmen wird offenbart, dass Joe eine Frau Namens Annabel heiratete, die ihm einen Sohn, Benjamin 'benji' und eine Tochter schenkte. nach der Jahrhundertwände kämpft Joe schließlich im Spanisch-amerikanischen Krieg als Mitglied der " Rough Riders und fällt.
Hop Sing
Victor Sen Yung (107 Folgen in 14 Staffeln)
Hop Sing wurde in China geboren und kam als chinesischer Einwanderer mit dem Schiff nach Amerika. Dort wurde er schon bald von Ben als Koch und Haushälter engagiert und begleitet die Familie seitdem. Obwohl von Anfang an dabei, schaffte er es nie wirklich in den Hauptcast, hatte jedoch 8 bis 9 Auftritte pro staffel, die meist komödiantischer Natur waren. Lediglich in zwei Folgen
(10x13 und
13x15)
darf er den dominierenden Part der Handlung bestreiten.
Candy Canaday
David Canary (91 Folgen in staffel 9 10 11 und 14)
Candy wächst als Sohn eines Soldaten ohne ein festes Zuhause auf. Er zieht mit seinem Vater von Ford zu Ford, und vagabundiert nach Verlassen der Armee, mal als Scout, mal als Cowboy durch das Land. Angetan von seinem Mut und seiner Tatkraft überreden die Cartwrights ihn, eine Weile auf der Ranch zu bleiben, wo er bald als Vertrauter und Vorarbeiter einen festen Platz einnimmt
Jamie Hunter/ Cartwright
Mitch Vogel (45 Folgen in Staffel 12 bis 14)
Der vierzehnjährige Weisenjunge Jamie Hunter stößt in folge
12x02
zu den Cartwrights. als Sohn eines Regenmachers, der oft erlebte, wie sein Vater aus Städten vertrieben wurde, und die Wut der Bevölkerung über den ausbleibenden Regen zu spüren bekam, zieht nun, nach dessen Tod, mit dessen Wagen selbst als Regenmacher durchs Land. Ben holt ihn von der Straße, nimmt ihn auf und adoptiert ihn später auch
(13x13).
Jamie bleibt bis zum Ende der Serie, wird aber in den späteren Fernsehfilmen nie wieder erwähnt.
griff King
Tim Matheson (9 Folgen staffel 14)
Der junge Griff King kommt in der vierzehnten Staffel als Sträfling im Rahmen seiner Bewährungsauflagen auf die Ponderosa
(14.06).
Da er noch als Häftling Ben dabei Unterstützte eine Gefangenenrevolte möglichst unblutig zu beenden
(14x05),
will Ben ihm auf der Ranch bei seiner Rehabilitation helfen. Hitzköpfig und zunächst misstrauisch fällt es ihm schwer, sich an das Dasein als Cowboy und Rancharbeiter zu gewöhnen.
Ebenso wie die Rolle des Jamie Hunter, Zielte der Charakter ebenfalls darauf ab auch wieder ein jüngeres Publikum für Bonanza zu akquirieren. Dies gelang jedoch auch ihm nicht und die Serie wurde noch während der vierzehnten Staffel eingestellt.
Weitere Familienmitglieder
Früh kam es bereits zu Überlegungen einen weiteren Cartwright in den Hauptcast aufzunehmen. Dies wurde nicht zuletzt dadurch vorangetrieben, dass es quasi von Anfang an zu Konflikten mit Pernell Roberts kam, dem seine Rolle zu wenig Eigenständigkeit, und zu wenig Tiefgang hatte. Dies scheiterte jedoch nicht nur am Publikum, sondern auch an Michael Landon, wenn man Serienschöpfer dortort Glauben schenkt, der sich durch die Erweiterung des Casts bedroht gefühlt haben soll.
Barry Coe (Staffel 4 Folge 1)
Clay wird als Halbbruder Little Joes in der ersten Folge der vierten Staffel eingeführt. Als zwielichtiger Herumtreiber kommt er nach Virginia City, nimmt dort Kontakt mit Joe auf und beginnt auf der Ranch zu arbeiten. Als er seine Identität enthüllt, und die Familie dies durch entsprechende Nachforschungen bestätigt, bieten Sie ihm ein zuhause an, was clay vorerst ablehnt und am Ende der Episode die Ponderosa wieder verlässt. Man erwog den Handlungsstrang bei Bedarf wieder aufzunehmen, griff jedoch nie wieder auf den Charakter zurück.
William Cartwright
Guy Williams (5 Folgen in Staffel 5)
Ben erhält Nachricht vom Tode seines Neffen Will, Sohn seines bereits vor längerer Zeit verstorbenen Bruders John Cartwright. als er sich aufmacht, um dessen Nachlass zu regeln und Wills Leiche zu überführen, zeigt sich, dass Will in Wahrheit noch lebt und in Schwierigkeiten steckt
(5x25).
Also schafft Ben ihn auf die Ponderosa, wo es zum Showdown kommt. Will beschließt vorerst auf der Ranch zu bleiben. am Ende der Staffel verliebt er sich in Adams Verlobte. Diese entscheidet sich letztendlich für ihn, und verlässt mit ihm Virginia City.
In der fünften Staffel war der Konflikt zwischen Roberts und den Produzenten der Serie bereits weit fortgeschritten. Ursprünglich sah es so aus, als würde Roberts die Serie am Ende der fünften Staffel verlassen. In diesem Zusammenhang beschloss man einerseits die Figur des Will Cartwright einzuführen, andererseits sah die Storyline vor, dass Adam am Ende der Staffel heiratet. Als es den Produzenten doch noch gelang Roberts wohl eher gegen seinen Willen ein weiteres Jahr an die Serie zu binden, Schrieb man die Geschichte kurzer Hand um, und Ließ den Charakter will mit der Frau die Ranch verlassen.
In Folge
10x08
taucht dann Martha, eine erwachsene Tochter von Will auf, die ihrerseits bereits eine Tochter (Samantha) hat. Dies passt allerdings nicht recht in die chronologie. Selbst wenn diese Tochter bereits vor Wills zeit auf der Ponderosa entstand, so müsste er sie als sehr junger Mann bekommen haben, da er ja bereits eine Enkelin hat. Seine Figur wurde allerdings als Gleichaltrig mit Adam eingeführt.
Gunnar Borgstrom
Neville Brand (Staffel 2 folge 10)
Jeremy Slate (Staffel 3 Folge 29)
Gunnar ist der Bruder von Bens zweiter frau Inger. Zusammen mit seiner Schwester betreibt er den Laden ihres verstorbenen Vaters, als Ben mit dem kleinen Adam arm und mittellos in die Stadt kommt und Inger kennen und lieben lernt. Er ist ein wilder, rauflustiger Abenteurer. als Ben und Inger heiraten und nach Westen ziehen zieht Gunnar allein neuen Abenteuern entgegen
(3x29).
Über 30 Jahre vergehen, bis es ihn in die Nähe der Ponderosa verschlägt. Immer noch ein wilder Vagabund zieht er mit einer Bande Comancheros umher, beschließt aber dennoch die Ponderosa zu besuchen und endlich Ingers Sohn, seinen Neffen, kennenzulernen. Am Ende ist er gezwungen, sich zwischen der Familie und den Banditen zu entscheiden, und stirbt in den Armen von Hoss
(2x10).
Muley Jones
Bruce Yarnell (2 Folgen in Staffel 5 und 6)
Muley Jones ist ein Vetter zweiten Grades von Hoss, etwas einfältig, doch mit einer begnadeten Stimme. Allerdings ist diese so kraftvoll, dass sein Gesang sämtliche Scheiben, und andere gläsernen Gegenstände zerspringen lässt. So kommt es unvermeidlich zu einigen chaotischen Situationen als er in Virginia City auftaucht. Dennoch wird am Ende eine Bande Schwarzbrenner überführt, da auch die geschmuggelten Flaschen durch den Gesang zerspringen. Ben schickt ihn am Ende der Episode zu einem Stimmtrainer, der ihm helfen soll, seine Stimme zu entschärfen
(5x26).
Ein Jahr später taucht Muley wieder auf und alles Glas bleibt heil. Allerdings hat er nun sämtliche Hunde der Gegend im Schlepptau, die alle seinem Gesang folgen
(6x25).
Clarissa Cartwright
Eine Cousine von Ben, die nach dem Tode Ihres mannes rastlos durchs Land zieht und sämtliche verwandte Abklappert. mit Ihrer vorwitzigen Art sorgt sie auch auf der Ponderosa und in Virginia City für Chaos
(8x32).
Nebenfiguren
in Wiederkehrenden Rollen sind die Gesetzeshüter von Virginia City zu sehen.
Sheriff Roy Coffee, gespielt von
Ray Teal (98 Folgen von Staffel 2 bis Staffel 13)
Und Hilfssheriff Clem Foster gespielt von
Bing Russell. (57 Folgen staffel 4 bis 6 und Staffel 8 bis 14)
Meist wenden sie sich hilfesuchend an die Cartwrights, wenn es darum geht, einen flüchtigen Sträfling zu verfolgen, oder Lünchjustiz zu verhindern. Manchmal verhaften sie aber auch den ein oder anderen der Familie, wenn dieser, natürlich zu Unrecht, eines Verbrechens beschuldigt wird.
Die Ponderosa-Ranch
Die Ponderosa Pine ist eine von mehreren Kiefernarten, die im westlichen Nordamerika verbreitet ist. Nach Oregon Pine und Hemlock ist sie die wirtschaftlich wichtigste Holzart in dieser Region. Nach Rohdichte und entsprechenden Holzeigenschaften zählt die Ponderosa Pine zu den sogenannten „hard pines" ist aber innerhalb dieser Gruppe, ebenso wie die heimische Kiefer, den mäßig harten Hölzern zuzuordnen. Von Ihr hat die Ponderosa-Ranch ihren klangvollen namen.
Im Trailer zur TV-Serie wird die ungefähre Lage der Ranch angedeutet. Demnach befindet sie sich zwischen dem Lake Tahoe und dem Washoe Lake im US-Bundesstaat Nevada, grenzt im Osten an Carson City und erstreckt sich gegen Norden in den Bereich zwischen Virginia City und Reno, ohne den beiden Städten wirklich nahezukommen. Ein Teil der Straße von Carson City nach Virginia City gehört zum Gebiet der Ponderosa.
Die Größe der Ponderosa wird in der Serie mehrfach widersprüchlich beschrieben. In der ersten Folge nennt Ben Cartwright konkret „Tausend Quadratmeilen“ (rd. 2.589 km². In anderen Folgen wird die Fläche der Ponderosa mehrmals mit dem US-Bundesstaat Rhode Island verglichen (ca. 4.000 km²), wobei in der deutschen Synchronisation schon mal die Ponderosa als fünfmal so groß angegeben wird (entsprechend über 20.000 km²). In Relation zu dem knapp 500 km² großen Lake Tahoe müsste die in der Landkarte des Vorspanns eingezeichnete Fläche des Ranchgebiets etwa 600 km² umfassen und entsprechend der Form eine maximale Ausdehnung von ca. 20 km in Ost-West-Richtung und ca. 50 km in Nord-Süd-Richtung haben. In der Folge Leichtes Spiel mit Hoss ist aber z. B. die Rede davon, dass die Protagonisten auf dem Weg zum Ranchhaus bereits seit drei Tagen über das Gebiet der Ponderosa reiten, was für wesentlich größere Ausdehnung des Ranchgebiets spricht. Andererseits reitet gelegentlich ein Cartwright kurz vor Sonnenuntergang noch „mal eben in die Stadt“ oder sogar hin und zurück während der Dauer des Abendessens der anderen. Das wiederum spricht für die unmittelbare Nähe dieser Stadt, zumal in der Realität die Strecken zwischen Lake Tahoe, Carson City oder Washoe Lake durchaus in einer entsprechenden Zeit geritten werden könnten.
Hintergründe
Bonanza entstand zum größten Teil im Warner-Bros.-Studio in Burbank. Alle Innenaufnahmen wurden dort gedreht. Die meisten Außenaufnahmen der Ranch entstanden auf der Ton-Bühne der Paramount-Studios in Hollywood. Weitere Außen-Szenen wurden am nahe gelegenen Big Bear Lake, Red Rock Canyon, Mojave und im Kern County aufgenommen. Wegen des großen Besucher-Interesses wurde in Incline Village am Nordufer des Lake Tahoe in Nevada gleichwohl auf dem Gelände geschäftstüchtiger Farmer ein Themenpark gebaut, der 1967 eröffnete. Die dortige „Ranch“ liegt allerdings nicht an der in der Ponderosa-Karte eingezeichneten Stelle, also etwa auf halbem Weg zwischen Lake Tahoe und Washoe Lake, sondern unmittelbar am nordöstlichen Rand des Lake Tahoe, somit knapp außerhalb des fiktiven Ponderosa-Gebiets. Über viele Jahre zog der Vergnügungspark tausende Besucher an, obwohl tatsächlich nur Szenen für 15 Episoden auf dem Gelände gedreht wurden. Der wöchentliche Transport der Film-Crew von Los Angeles zum Lake Tahoe erwies sich schnell als zu teuer. Allerdings waren die Hauptdarsteller regelmäßige Gäste. Nach zuletzt enttäuschenden Besucherzahlen wurde die Movie Ranch jedoch für 50 Millionen US-Dollar an den Milliardär David Duffield verkauft, dem Gründer der – 2004 von Oracle übernommenen – Firma PeopleSoft. Im September 2004 schloss Duffield den Park, der seitdem verwahrlost. Im Dezember 2015 schenkte er einen kleinen Teil seines Geländes der Gemeinde, um einen durchgehenden Wanderweg zu ermöglichen.
1970 zog man dann von den Paramount Studios in die Studios von WARNER um, was sich vor Allem auf die Kulisse von Virginia City auswirkte. Innerhalb der Serie schrieb man eine Geschichte, in der ein Brandstifter in seinem Wahn so ziemlich die ganze stadt abfackelt, sodass die Bürger von Virginia City sie wieder neu aufbauen müssen. Somit waren alle optischen Veränderungen legitimiert.
Bonanza war von Beginn an äußerst erfolgreich, sodass man im Verlauf kaum etwas am ursprünglichen Konzept der Serie änderte. Lediglich im Umgang mit Fremden nahm man nach der ersten Staffel kleine Änderungen vor. Das anfangs etwas rüdere und abschreckendere Auftreten der Cartwrights lehnte vor Allem Greene ab und wies darauf hin, dass die Familie als größter Holz- und Fleischproduzent der Region doch zugänglicher sein müsste. Die Produzenten stimmten dieser Beobachtung zu und lockerten hier ein Wenig die Zügel.
Trotz des großen Erfolges kam es schnell zu Konflikten am Set. Pernell Roberts war mit dem rein auf Unterhaltung setzenden Konzept nicht einverstanden und vermisste hier den künstlerischen Anspruch. Er wollte den Erfolg nutzen, um die Zuschauer aufzurütteln, Themen wie Rassismus stärker zu thematisieren, als die Serie es vorgab. Beispielsweise schwebte ihm eine ehe mit einer Indianerin vor. Zwar waren die Produzenten durchaus bereit, kritische Untertöne einzubringen, jedoch nicht über ein, aus Ihrer Sicht, für den Zuschauer verkraftbares Maß hinaus. Dies frustrierte Roberts zunehmend und führte auch zum Bruch mit seinen Kollegen, da diese ihn und sein Bestreben seiner Meinung nach nicht genug unterstützten, und er ihnen daher Feigheit vorwarf. Da hier keine Lösung in Sicht war, wollte roberts schließlich die Serie verlassen, war aber noch vertraglich gebunden. Da Adam bei den Zuschauern ein sehr beliebter Charakter war, wollten die Produzenten ihn auch Ihrerseits nicht vorzeitig aus dem Vertrag entlassen, da sie entsprechende Zuschauerverluste befürchteten. Darüber hinaus waren Versuche, einen neuen Charakter einzuführen, nicht von Erfolg gekrönt. Gerüchten zu Folge soll Roberts später jeden Drehtag damit beendet haben, dass er vor dem Wohnhaus auf die Terrasse ausspuckte. Nach der sechsten Staffel war dann endgültig Schluss und Roberts konnte die Serie verlassen. Zwar blieben ihm danach für einige Jahre größere Engagements vorerst verwehrt, jedoch bereute er, eigenen aussagen nach, den Ausstieg nie.
Nicht nur beim Publikum, auch bei den Autoren schien Roberts Ausstieg eine Lücke zu hinterlassen. Bonanza drohte ins kitschige und langweilige abzugleiten, und brauchte fast zwei Staffeln, um sich wieder zu erholen und zur alten Dynamik zurück zu finden.
Dies war nicht zuletzt dem neuen Charakter, dem Cowboy bzw. Vorarbeiter 'Candy' Canaday (David Canary), geschuldet, der in der zweiten Folge der neunten Staffel eingeführt wurde. Nachdem er zwei Staffeln hindurch mit Erfolg an der Seite der Cartwrights ritt, erlaubte sich Canary die gleiche Gage wie die seiner Co-Stars zu fordern. Dies wurde ihm jedoch verwehrt, sodass er vorerst nach der elften Staffel ausstieg. In der Serie wurde dies nicht weiter thematisiert und die Figur tauchte weitestgehend einfach nicht mehr auf. Eine Ausnahme bildet die vorletzte Folge der zwölften Staffel (12x27), die allerdings bereits drei Jahre zuvor gedreht wurde. Die damaligen geschichtlichen Ereignisse, allem Voran die Ermordung Dr. Martin Luther Kings, veranlasste den Sender dazu diese für Bonanza ungewöhnlich harte Episode die Versklavung thematisiert, zunächst nicht zu senden. Schließlich machte man noch mehrere Zensurschnitte, bevor man sich dann endgültig entschloss diese Episode in der zwölften Staffel auszustrahlen. Nach dem Tode Dan blockers kehrte Canary in Staffel 14 ebenso sang- und klanglos wieder zurück. Diesmal mit entsprechend angepasster Gage.
In den Siebzigern veränderte sich das Publikum, Bonanza veränderte sich jedoch nicht mit ihm. So wie die Western nur noch die Älteren in die Kinos lockten, konnte auch Bonanza keine jüngeren Zuschauer mehr überzeugen. Als Canary die Serie verließ, führte man also den vierzehnjährigen Weisenjungen Jamie Hunter ein, um den Jüngeren Zuschauern eine neue Identifikationsfigur zu bieten. Obwohl dies nicht wirklich gelang, blieb Vogel bis zum Ende der Produktion.
Als dann 1972 der Schauspieler Dan Blocker alias Hoss plötzlich unerwartet starb, war das Ende des Quotenrenners vorprogrammiert. Für die vierzehnte Staffel konnte David Canary zwar von den Produzenten noch einmal zu einer Rückkehr überredet werden, und mit der neuen Figur des jungen sträflings Griff King (Tim Matheson) startete man einen zweiten Versuch wieder jüngere Zuschauer zu gewinnen, doch es war vorbei. Die letzte Staffel stieß bei den Zuschauern nur noch auf wenig Interesse, sodass die Produktion noch während der Dreharbeiten abgebrochen wurde und die Serie nach der sechzehnten Folge der vierzehnten Staffel schließlich fast ein Wenig unvermittelt endete.
Doch so ganz war noch nicht Schluss mit "Bonanza" und den Cartwrights, Mitte April 1988 kam der TV-Film "Bonanza – Die nächste Generation" (Bonanza: The Next Generation) auf den Bildschirm, in dem Gillian Greene, Tochter des inzwischen verstorbenen Lorne Greene, sowie die Söhne von Michael Landon und Dan Blocker mitspielten. Schließlich wurden noch die Fernsehfilme "Bonanza – Die Rückkehr" (1993, Bonanza – The Return), u.a. mit Alistair McDougall als Adam Cartwright und Michael Landon jr. als Benjamin Cartwright, sowie "Bonanza – Angriff auf die Ponderosa" (1995, Bonanza: Under Attack) produziert. Der Versuch, 2001 mit der Serie "Ponderosa" an die Erfolge der 1960er Jahre anzuknüpfen, scheiterte; nach nur 20 Episoden wurde die Reihe wegen zu geringer Einschaltquoten eingestellt. Drew Powell3) mimte den "Hoss", Matt Carmody den Adam und Jared Daperis3) den "Little Joe" Cartwright; bei uns wurde "Ponderosa" bisher nicht gezeigt.
Anmerkungen
Serienschöpfer David Dortort setzte Lorne Greene als Ben Cartwright durch, obwohl dieser zu Beginn der Produktion erst 44 Jahre alt war. Pernell Roberts und Dan Blocker, die seine Beiden Söhne Adam und Hoss porträtierten, waren beide 31, also nur 13 Jahre jünger als ihr Serienvater.
Dan Blocker war 1,93 Meter groß und 145 Kilo schwer, als er die Rolle des gutmütigen Riesen Hoss übernahm. Es wird berichtet, dass die Crew Blocker als das "am wenigsten schauspielerische und sympathischste" Besetzungsmitglied empfand. Produzent David Dortort sagte über ihn: ??"Im Laufe der Jahre hat er mir von allen am wenigsten Ärger gemacht". Im Mai 1972 starb Blocker nach einer Operation zur Entfernung seiner Gallenblase plötzlich und unerwartet an einer postoperativen Lungenembolie. Die Produzenten waren der Meinung, dass niemand sonst die Rolle des Hoss so spielen konnte wie er, und versuchten daher nicht, die Rolle des Hoss mit einem anderen Schauspieler auszufüllen. Zu dieser Zeit war es das erste Mal, dass die Produzenten einer Fernsehserie beschlossen, einen männlichen Hauptcharakter auch innerhalb der Serie sterben zu lassen.
Wie sein Charakter so soll blocker auch im Waren leben gütig, aber auch hart gewesen sein. Einige Jahre nach Blockers Tod erzählte Michael Landon in der Johnny-Carson-Show folgende Anekdote: Während der Dreharbeiten stolperte und fiel Blockers Pferd. Es warf Blocker ab und dieser brach sich das Schlüsselbein. Blocker stand auf und der Knochen ragte aus seinem Körper. Als die Crew eine Krankenwagen rufen wollte soll Blocker abgelehnt, den Knochen selbst wieder zurückgeschoben, und den Drehtag beendet haben. Erst dann fuhr er ins Krankenhaus, wo der Knochen gerichtet wurde, und ihm ein strenges Reitverbot für mindestens sechs wochen erteilt wurde. Laut Landon vergaß Blockers Pferd offensichtlich, wie es war, den großen, schweren Mann vor seiner Genesung zu tragen, denn als Blocker sich nach der auferlegten Pause wieder in den Sattel schwang, soll das Pferd unter Blockers Gewicht, und dem Gelächter der Crew schlicht zusammengebrochen sein.
Nach Blockers Tod im Jahre 1972 erwog man kurzzeitig Pernell Roberts erneut zu Verpflichten. Produzent Richard Collins führte aus, dass es inhaltlich durchaus sinnvoll umgesetzt hätte werden können. Der älteste Sohn kehrt nach dem Tod seines Bruders wieder auf die Ranch zurück, um seiner Familie beizustehen. Aber die meisten glaubten nicht, dass roberts überhaupt zurückkehren wollte, geschweige denn eine bessere Zusammenarbeit möglich wäre.
Im Laufe der Serie begann Michael Landon zunehmend auch hinter den Kulissen zu arbeiten, Regie zu führen und Drehbücher, vorwiegend für dramatische Episoden, zu schreiben. Auch wenn diese Durchaus erfolgreich waren, so empfand Produzent dortort die Zusammenarbeit in den späteren Jahren als zunehmend schwieriger.
Parallel zur Arbeit an der Serie veröffentlichten die Stars auch diverse LP's, sowohl Einzeln, als auch Gemeinsam, auf denen Sie, in unterschiedlicher Qualität, Westernsongs vortrugen. Ein direkter Bezug in Form des Soundtracks zur Serie oder ähnliches besteht hier jedoch nicht. lediglich Lorne greene interpretierte das Titellied neu und sang einen Song über die Geschichte seiner Figur des Ben Cartwright. Der Song trägt den Namen "Ponderosa". Gerade hier wird deutlich, dass die Songs losgelöst vom der Geschichte der Serie zu betrachten sind. Erzählen die ersten Strophen die Geshichten um die Geburt Adams und Hoss noch einigermaßen deckungsgleich zu den Rückblicksepisoden, so wird die Geschichte um Little Joes Mutter vollkommen anders erzählt. Hier singt greene darüber dass er in Virginia City dem Kartenspiel verfiel, und ein Freund "big Joe Collins" ihm das Leben rettete und dabei seines verlor. Ben Übermittelt nun schuldbewusste die Nachricht des Todes an big Joes frau, die sich in ihn verliebt und ihm einen Sohn schenkt, den Sie dann Big Joe zu ehren, Little Joe nennen. Diese Variante wird in der Serie nie aufgegriffen, findet sich jedoch hartnäckig in verschiedenen Quellen wieder und wird dort auch teilweise fälschlicherweise mit der Seriengeschichte vermischt.
Ein Anachronismus der Serie ist, dass die Cartwrights und alle anderen Männer in der Serie an ihren Hosen Reißverschlüsse haben, die in der Zeit, in der die Serie spielt, zwar schon prinzipiell erfunden, aber noch nicht allgemein in Gebrauch waren. Einige Colts und Repetiergewehre, die die Helden der Serie benutzen, gab es zu jener Zeit ebenfalls noch nicht. In der Folge Die Höllenmaschine wird die Erfindung des Verbrennungsmotors kurzerhand um drei Jahrzehnte vorverlegt. Die berühmte Landkarte der Ponderosa ist ebenfalls nicht ganz zeitgemäß, denn die ersten Episoden der Serie spielen im Jahr 1859, also zu einer Zeit, als der in der Karte bereits mit dem späteren Namen Lake Tahoe bezeichnete See offiziell noch Lake Bigler genannt wurde. Ansonsten bemühte man sich, Requisiten so stilecht wie möglich zu halten.
Ab der dritten Staffel trägt jeder der Cartwrights durchgehend eine für ihn spezifische Kleidung.
Ben: Sandfarbenes Hemd, gelbbraune Lederweste, graue Hose, cremefarbener Hut, gelegentlich grünes Halstuch.
Adam: Schwarzes Hemd, schwarze oder nachtblaue Hose, schwarzer Hut.Elegante Stadtkleidung.Cremefarbener Staubmantel
Hoss: Weißes Hemd, braune Wildlederweste, braune Hose, großer beiger Hut mit flacher Krempe.
Joe: Beiges oder hellgraues Hemd, kellgrüne Jacke, hellbraune Hose, beiger Hut. Schwarze Lederhandschuhe ab der 10. Staffel.
Candy: Purpurrotes Hemd, schwarze Hose, schwarze Lederweste, schwarzer Hut, grau / hellviolettes Halstuch.
Dieses Prinzip wurde bis zum Ende der dreizehnten Staffel beibehalten und erlaubte, dass man bestimmte wiederkehrende Sequenzen, beispielsweise Ritte entlang eines Flusslaufs oder ähnliche Standardszenen nur einmal zu drehen brauchte und sie dann bei Bedarf in späteren Folgen einfach kopieren konnte. Darüber hinaus erleichterte es das Duplizieren der Garderobe für die Stunt-Doubles In Staffel 14 Sieht man Landon und Greene dann gelegentlich in verschiedenen Hemden und Hosen, da das Filmmaterial von ihnen und dem verstorbenen Dan Blocker zusammen ohnehin nicht mehr wiederverwendet werden konnte.
Ähnliches gilt auch für Landschaftsaufnahmen und Aufnahmen von Bergen und Seen. Diese wurden häufig auch einfach spiegelverkehrt wiederverwendet, um eine andere Gegend vorzutäuschen. Auch Szenen mit einem Puma wurden in verschiedenen Folgen verwendet - ohne Rücksicht darauf, dass dieser Berglöwe von einer Szene zur nächsten schon mal die Farbe wechselt und im Laufe der Serie mindestens dreimal erschossen wird.
Im Jahr 1968 begann Blocker ein Toupet in der Serie zu tragen, als er sich seinem vierzigsten Lebensjahr näherte und sein Haarausfall immer deutlicher zu sehen war. Damit schloss er sich seinen Co-Stars Roberts und Greene an, die beide schon von Anfang an mit Haarteilen Unterwegs waren. Greene trug im Gegensatz zu Roberts sein Haarteil auch privat. Da sogar Sen Yung einen Falschen Zopf trug, war Landon der Einzige Darsteller, der die Serie perückenfrei zu Ende brachte.
Gastauftritte
Viele damals schon bekannte, aber auch erst zukünftige Stars absolvierten Gastauftritte in Bonanza. Beispielhaft seien hier nur einige angeführt:
Charles Bronson (6x12)
>James Coburn (1x11, 2x24, 3x32)
Telly Savalas (6x29)
George Kennedy (2x29, 6x06)
Jack Elam (2x17, 8x18, 12x13)
Slim Pickens (4x18, 5x21, 11x27)
Leonard Nimoy (2x14)
DeForest Kelley (3x03, 4x12, 7x17, 7x18)
Bonanza in Deutschland
Insgesamt ist die Synchrongeschichte von Bonanza recht bunt und berücksichtigt keinerlei Chronologie.
Zuerst holte die ARD Bonanza nach Deutschland. Noch in Schwarzweiß Strahlte sie zwischen 1962 und 1965 13 Folgen aus den ersten 4 Staffeln in unregelmäßigen Abständen aus. Dann verabschiedete sie sich wieder von der Serie, da sie ihr zu gewalttätig schien. Mit der Synchronisation wurden die Alster-Studios Hamburg beauftragt. Sie gilt mittlerweile als verschollen, da sie nach ihrer Ausstrahlung Anfang der sechziger Jahre nie mehr gezeigt wurde. Einigen Quellen zu Folge soll hier Heinz Klevenow auf Ben Cartwright, und Martin Hirthe auf Hoss zu hören sein, Verifizieren konnte ich dies bisher jedoch nicht.
Nach dem Ausstieg der ARD griff das ZDF zu, sicherte sich die Rechte an der Serie, und hatte damit durchschlagenden Erfolg. Von 1967 bis 1969 Strahlte es scheinbar wahllos 104 Episoden aus den ersten 9 Staffeln aus. Wieder wurden die Alster-Studios Hamburg mit der Synchronisation beauftragt. Für Ben Cartwright wurde
Friedrich Schütter
besetzt. Er ist seitdem untrennbar mit Lorne Greene verbunden und der Einzige, der seiner Figur konsequent bei allen Auftritten seine Stimme leiht. Adam wurde in dieser Phase von
Horst Stark
Gesprochen. Für Hoss wurde zunächst
Martin Hirthe
für 11 Folgen 1967 Besetzt. Dann folgte
Horst Breitenfeld
für 59 Folgen von 1967 bis 1969. Zwischendurch sprang
Thomas Braut
im Jahre 1968 für Zwei folgen ein. Schließlich übernahm dann
Michael Chevalier
noch im Jahr 1969 29 Folgen und blieb seitdem Hoss Cartwrights Deutsche Stimme. Joe wurde in dieser Phase von
Tommi Piper
gesprochen.
Michael Günther
sprang 1968 für sechs Folgen ein. Auf Hop Sing War in diesem Zeitraum
Karl-Ulrich Meves
zu hören. als 1969 noch einige Episoden mit Candy hinzu kamen, wurde dieser von
Peter Kirchberger
gesprochen.
Aufgrund des großen Erfolges entschloss sich das ZDF Anfang der Siebziger zur Synchronisation weiterer 128 Episoden, die dann von 1973 bis 1977 im Deutschen Fernsehen erstausgestrahlt wurden. Diesmal ging der Auftrag an die Arena Synchron GmbH in Berlin. Diese übernahm Friedrich schütter für Ben und Chevalier für Hoss. auf Adam wurde
Randolf Kronberg,
auf Joe
Norbert Langer
und auf Candy
Rolf Schult
besetzt. Hop Sing wurde von nun an vom unverwechselbaren
Gerd Duwner
übernommen, und der später Hinzu kommende Jamie wurde von
Ulrich Matthes
gesprochen.
In den folgenden 12 Jahren wurde Bonanza zwar stets erfolgreich auf den dritten Programmen wiederholt, jedoch kamen keine neuen Episoden mehr hinzu. Erst als die Privatsender Einzug in die deutsche Fernsehlandschaft hielten, kam noch einmal Bewegung in die Sache. Sat.1 übernahm Ende der Achtziger die komplette Serie und beauftragte die Synchronisation weiterer 194 Episoden. Diese wurden zum Teil ab 1989 auf Sat.1, zum Teil aber auch erst ab 1997 auf dem Schwestersender Kabelkanal ausgestrahlt. Drei dieser Episoden fanden sogar erst im Jahre 2007 durch Premiere Nostalgie den Weg auf die Deutschen Bildschirme. Erneut ging der Auftrag an die Arena Synchron GmbH in Berlin, die sich Ihrerseits bemühte, soweit wie möglich auf die bisherigen Sprecher der Hauptfiguren zurückzugreifen. Dies gelang ihr immerhin bei Ben, Hoss Jo und Hop Sing. Adam wurde nun von
Thomas Kästner
übernommen, Candy von
Michael Telloke
und Jamie von
Simon Jäger.
Alles in Allem wurden mittlerweile 426 Episoden von Bonanza im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Fünf Episoden wurden bisher (stand 2021)nicht synchronisiert (4x5, 4x10, 6x14, 7x24, 7x28). Anzumerken ist, dass das ZDF die Folgen leider konsequent auf 45 Minuten zurechtstutzte, um sie in das damalige Sendeformat zu pressen. Daher liegen hier stets einige Minuten pro Folge nicht in deutscher Sprache vor.
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