Clint Eastwood wurde als Sohn des Buchhalters Clinton Eastwood Sr. (1906–1970) und seiner Frau Margaret Ruth Runner (1909–2006) geboren. Er hat schottische, englische, irische und niederländische Vorfahren. Während der Depressionszeit war der Vater gezwungen, als Tankwart zu arbeiten; auf der Suche nach Arbeit zog er mit seiner Familie durchs Land. Eastwood lebte zeitweise bei seiner Großmutter, die in Sunol eine Hühnerfarm betrieb. Schließlich ließ sich die Familie in Oakland nieder. Eastwood, der als schüchtern und introvertiert galt, besuchte zehn verschiedene Schulen und brach 1948 sein College-Studium ab. Er arbeitete unter anderem als Holzfäller, Heizer, Tankwart und Lagerarbeiter.
Er war zweimal verheiratet und hatte daneben eine größere Anzahl außerehelicher Beziehungen sowie kurzzeitiger Affären. Er hat acht zwischen 1954 und 1996 geborene Kinder. Von 1953 bis 1984 war er mit Maggie Johnson verheiratet, ihre gemeinsamen Kinder sind Kyle (* 1968) und Alison Eastwood (* 1972). Von Mitte der 1970er-Jahre bis 1989 lebte er mit der Schauspielerin und mehrmaligen Filmpartnerin Sondra Locke in einer langjährigen Beziehung, die schließlich auch zur Scheidung mit Maggie Johnson führte. Locke und Eastwood heirateten allerdings nie. Aus einem Verhältnis mit der Flugbegleiterin Jacelyn Reeves stammen eine Tochter und ein Sohn, der Schauspieler Scott Eastwood (* 1986). Aus einer etwa fünf Jahre währenden Beziehung mit der Schauspielerin Frances Fisher in den frühen 1990er-Jahren kommt die Tochter Francesca Eastwood. 1996 heiratete er die Nachrichtenmoderatorin Dina Ruiz, mit der er im selben Jahr eine Tochter bekam. Ende 2014 wurde die Scheidung zwischen dem Paar rechtskräftig.
1951 wurde Eastwood ins Heer einberufen und nach Fort Ord versetzt, wo er zwei Jahre lang als Schwimmlehrer tätig war. Beim Militär lernte er David Janssen kennen, den späteren Darsteller des Richard Kimble in der Serie Auf der Flucht. Janssen schlug dem gutaussehenden, athletischen Eastwood vor, es ihm gleichzutun und sich als Schauspieler in Hollywood zu versuchen. Mitte der 1950er Jahre absolvierte Eastwood Testaufnahmen bei Universal Pictures und bekam zunächst einen Halbjahresvertrag inklusive Schauspielunterricht. Ab 1955 trat er in Kleinstrollen auf und war unter anderem in dem Monsterfilm Die Rache des Ungeheuers (1955) als Laborassistent zu sehen. In
Tarantula (1955)
spielte er einen der Jetpiloten, die die mutierte Riesenspinne mit Napalm bekämpfen. Er erhielt nun auch kleinere Fernsehrollen.
1957 wurde sein Vertrag von Universal nicht verlängert, weshalb er gezwungen war, wieder als Schwimmlehrer zu arbeiten. Da seine Frau ernsthaft erkrankte, kam er in finanzielle Schwierigkeiten. 1957 wurde er kurzzeitig von der Filmgesellschaft RKO Pictures unter Vertrag genommen, die sich jedoch bald darauf vom Filmgeschäft zurückzog. 1959 konnte er beim Fernsehen Fuß fassen und übernahm in der langlebigen Western-Serie Rawhide (in Deutschland: Tausend Meilen Staub oder Cowboys) neben Hauptdarsteller Eric Fleming die Rolle des Cowboys Rowdy Yates. Bis 1965 spielte er diese Rolle in 217 Folgen, verteilt auf acht Staffeln.
1964 bereitete der italienische Regisseur
Sergio Leone
seinen Western
Für eine Handvoll Dollar
vor, ein Remake von Akira Kurosawas Yojimbo. Da er diesen Film mit einem geringen Budget realisieren musste, konnte er für die Hauptrolle keinen etablierten Hollywood-Star wie
Henry Fonda oder
James Coburn
verpflichten. Auf der Suche nach einem bezahlbaren Ersatzmann wurde Leone auf den Fernsehschauspieler Eastwood aufmerksam, den er schließlich für 15.000 Dollar engagierte. Für eine Handvoll Dollar galt zunächst als obskur und wurde von den Kritikern entweder verrissen oder überhaupt nicht beachtet. Der Film entwickelte sich jedoch zu einem großen Kassenerfolg und löste die Italo-Western-Welle der 1960er Jahre aus, die mehrere hundert Filme hervorbrachte. In der Rolle des zynischen Fremden ohne Namen, der seinen Gegnern in einem Poncho mit aufreizender Lässigkeit gegenübertritt, avancierte Eastwood zu einer Ikone der Popkultur. Unzählige Westerndarsteller orientierten sich in den Folgejahren an dem von Eastwood und Leone geschaffenen Charaktertypus. In dem Nachfolgefilm
Für ein paar Dollar mehr (1965)
trat der Schauspieler erneut als unrasierter Revolvermann in Erscheinung. Der Erfolg des Films ermöglichte es Leone, 1966 den aufwendigen Western
Zwei glorreiche Halunken
zu realisieren. Leones dritter Western wurde erneut zu einem Kassenerfolg und avancierte im Lauf der Jahrzehnte zu einem beliebten Kultfilm. In der Internet Movie Database (IMDb) rangiert er auf der Liste der besten Filme auf Platz 8 und gilt dort als bester Western aller Zeiten (Mai 2015). Nach Zwei glorreiche Halunken galt die Beziehung von Leone und seinem Hauptdarsteller Eastwood als zerrüttet.
Obwohl Eastwood durch seine Italowestern sehr populär geworden war, dauerte es einige Jahre, bis er auch in seinem Heimatland als Filmschauspieler Fuß fassen konnte. Der große Erfolg von Zwei glorreiche Halunken, der in den USA zum Kassenhit geworden war, ermöglichte es Eastwood schließlich, sich auch in Hollywood durchzusetzen. 1968 spielte er in dem Western
Hängt ihn höher
einen vermeintlichen Viehdieb, der seine Hinrichtung überlebt. Im selben Jahr begann er seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseur
Don Siegel
und stellte in dem Actionkrimi
Coogan’s großer Bluff
einen Provinzsheriff dar, der in New York für Unruhe sorgt. Komödiantische Akzente setzte Eastwood auch in dem Western
Ein Fressen für die Geier (1970),
wo er als widerwilliger Beschützer einer vermeintlichen Nonne
(Shirley MacLaine)
agierte. In dem Westernmusical
Westwärts zieht der Wind
trat Eastwood 1969 neben
Lee Marvin
sogar als singender Goldsucher in Erscheinung. Obwohl Eastwood Ende der 1960er Jahre bereits als Star etabliert war, überließ er die Hauptrolle in dem Kriegsfilm
Agenten sterben einsam (1968)
seinem Kollegen
Richard Burton.
Eastwood akzeptierte, weil ihm die Produzenten – die unbedingt einen amerikanischen Star in dem Film haben wollten – die für damalige Verhältnisse enorme Gage von 800.000 Dollar zahlten. In dem actionbetonten Streifen müssen Eastwood und Burton einen kriegswichtigen Auftrag hinter den Frontlinien erfüllen. Auch in
Stoßtrupp Gold (1970)
profilierte sich Eastwood als Actionheld im Zweiten Weltkrieg. Beide Filme waren an den Kinokassen sehr erfolgreich.
1967 gründete Eastwood dann die Filmproduktionsgesellschaft
Malpaso Productions,
die in der Ffolgezeit die Meisten seinr Filme Realisieren sollte.
1971 gelang Eastwood dann der entgültige Durchbruch zum Superstar. Unter der Regie von Don Siegel spielte er die titelgebende Rolle des Polizeiinspektors Harry Callahan
(Dirty Harry),
der in San Francisco einen psychopathischen Serienmörder jagt. Der kontrovers diskutierte Film, in dem Eastwood mit zweifelhaften Methoden das Verbrechen bekämpft, wurde zu einem großen Erfolg und etablierte den Dirty-Harry-Charakter als neue Kultfigur. Allerdings war Eastwood keineswegs der Favorit für die Titelrolle gewesen, für die zunächst der berühmte Entertainer
Frank Sinatra
vorgesehen war. Nachdem dieser wegen einer Handverletzung ausgefallen war, waren zunächst noch
Steve McQueen,
Paul Newman und
John Wayne
für die Rolle im Gespräch, bevor Siegel dann schließlich Eastwood durchsetzen konnte.
Eastwood zählte nun jahrzehntelang zu den weltweit erfolgreichsten Filmschauspielern. Er war 1973 und 1976 erneut in der Rolle des Harry Callahan zu sehen und trat weiterhin in Actionfilmen und Western auf. Im Gefängnisthriller
Flucht von Alcatraz
spielte er 1979 zum letzten Mal unter der Regie von Don Siegel und stellte Frank Morris dar, den einzigen Häftling, dem wahrscheinlich die Flucht von der Gefängnisinsel Alcatraz gelang.
1971 debütierte Eastwood mit dem Psychothriller
Sadistico
als Filmregisseur. und inszenierte danach einige der Filme in denen er die Hauptrolle spielte auch selbst.
Auch in den 1980er Jahren war Eastwood – oft unter eigener Regie – in Western- und Actionfilmen zu sehen, die weiterhin erfolgreich die Lichtspielhäuser füllten.
In dieser Zeit begann Eastwood sich zunehmend auch für künstrlerisch ambitioniertere Projekte zu interessieren, die nicht auf ein Massenpublikum abzielten. Seine Erfolge als Action-Star gaben ihm die Freiheit, kleinere Filme wie
Bronco Billy (1980) oder
Honkytonk Man (1982)
mit seinem Sohn Kyle und Alexa Kenin zu realisieren, in denen er den American Way of Life skeptisch reflektierte. Bird (1988), eine Filmbiographie über das Leben des legendären Jazzmusikers Charlie Parker, fand zwar nur ein kleines Publikum, wurde jedoch von der Kritik gelobt. Eastwood war zeitlebens ein großer Jazzfan und trägt seit 1980 gelegentlich als Komponist zu seinen Filmen bei. Ende der 1980er Jahre wurde Eastwood in Frankreich mit einem Ehren-César für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Zwischen 1988 und 1990 drehte Eastwood in kurzer Folge mehrere Kassenflops, bis er schließlich mit dem pessimistischen Spätwestern
Erbarmungslos
im jahre 1992 einen volltreffer landete. hier war er unter eigener Regie als ehemaliger Revolverheld zu sehen und konnte bei Kritik und Publikum einen überragenden Erfolg verbuchen. Eastwood erhielt als Regisseur und Produzent zwei Oscars. Für sein Werk als Filmproduzent wurde er 1994 mit dem Irving G. Thalberg Memorial Award ausgezeichnet. Den film Witmete er Sergio Leone.
mit Erbarmungslos und den darauf folgenden Projekten gelang es ihm, seine Karriere wieder zu stabilisieren, auch weil er damit begann, sein Rollenspektrum zu erweitern und in oft selbstironischer Weise sein fortgeschrittenes Alter zu thematisieren. Seither war Eastwood wieder regelmäßig in kommerziell erfolgreichen Filmen zu sehen. der Thriller
In the Line of Fire – Die zweite Chance (1993)
unter der Regie von
Wolfgang Petersen
sollte zu seinem kommerziell eerfolgreichsten Film werden. Eastwood spielt einen alternden Secret-Service-Agenten, der ein Attentat auf den US-Präsidenten vereitelt.
Von 1993 bis 2008 stand er nur noch unter eigener Regie vor der Kamera. 1995 trat der 65-Jährige in
Die Brücken am Fluß
als romantischer Liebhaber von
Meryl Streep
auf und fand in dieser ungewohnten Rolle großen Zuspruch beim Publikum. Die Bestsellerverfilmung war an den Kassen sehr erfolgreich.
Im Februar 1996 erhielt er vom American Film Institute (AFI) den Life Achievement Award für sein Lebenswerk als Schauspieler, Regisseur und Produzent.
1997 erhielt der Regisseur gute Kritiken für das künstlerisch ambitionierte Drama Mitternacht im Garten von Gut und Böse, das den Mord an einem Schwulen thematisierte.
2005 war er der große Gewinner der Oscar-Verleihung und erhielt für sein auch kommerziell sehr erfolgreiches Drama über eine Boxerin,
Million Dollar Baby,
seinen zweiten Regie-Oscar. Der Film wurde außerdem als Bester Film des Jahres ausgezeichnet, wobei Eastwood hier wie auch bei Erbarmungslos als Produzent einen weiteren Oscar erhielt. Außerdem gingen die Oscars für die beste Haupt- und für die beste Nebenrolle an
Hilary Swank und
Morgan Freeman.
Im Jahr davor waren in gleicher Weise bereits Sean Penn und Tim Robbins für Mystic River, in dem Eastwood ebenfalls regie führte, ausgezeichnet worden.
2006 realisierte Eastwood ebenfalls ausschließlich als Regisseur zwei weitere ambitionierte Filmprojekte, indem er aus unterschiedlicher Perspektive zwei Filme über eine Schlacht im Pazifikkrieg drehte. Flags of Our Fathers schilderte dabei die Ereignisse aus amerikanischer Sicht, Letters from Iwo Jima aus der Perspektive der Japaner. Letzterer erhielt 2007 vier Oscar-Nominierungen.
2008 war er mit dem Spielfilm Der fremde Sohn im Wettbewerb der 61. Filmfestspielen von Cannes vertreten, womit er zum fünften Mal um die Goldene Palme konkurrierte. Dort erhielt er gemeinsam mit der französischen Schauspielerin Catherine Deneuve (für Un conte de Noël) einen Ehrenpreis.
Ende Februar 2009 erhielt Eastwood in einer nicht öffentlichen Zeremonie in Paris die Goldenen Palme von Cannes für sein Lebenswerk mit der Begründung, dass ihm wie keinem anderen die „Synthese des klassischen und des modernen amerikanischen Kinos“ gelungen wäre.
Sein Film Invictus – Unbezwungen (2009), bei dem er als Regisseur und Produzent fungierte und für den er außerdem die Musik schrieb, beschreibt eine Episode aus Nelson Mandelas Leben. Nach der Befreiung aus 27-jähriger Gefangenschaft versucht Mandela, dargestellt von Morgan Freeman, als erster schwarzer Präsident Südafrika durch eine Rugby-Weltmeisterschaft zu mehr Ansehen und zur Gleichberechtigung zu verhelfen.
Mehrmals hat sich Eastwood auch als Sänger betätigt. Bereits zu Beginn seiner Karriere in den frühen 1960er Jahren nahm er wie viele junge aufstrebende Fernsehstars der Zeit Schallplatten auf, die sich vornehmlich an oftmals weibliche Teenager richteten. Die erste, eine Single namens Unknown Girl, erschien 1961. Dieser folgten zwei weitere – Rowdy (1962), für die seine Rolle in der Serie Tausend Meilen Staub (Originaltitel: Rawhide) titelgebend war, und For You, For Me, For Evermore, sowie 1963 eine Langspielplatte namens Rawhide’s Clint Eastwood Sings Cowboy Favorites, auf der auch Rowdy enthalten ist. 1969 interpretierte er in dem Western-Musicalfilm Westwärts zieht der Wind die Lieder Elisa, I Talk to the Trees, Gold Fever und Best Things (Duett mit Lee Marvin).
Für den Soundtrack von Bronco Billy (1980) sang Eastwood einige Lieder, z. B. Barroom Buddies mit Merle Haggard, und auf dem Soundtrack für
Mit Vollgas nach San Fernando (1980)
singt er Beers to You mit Ray Charles. 1981 wurde die Single Cowboy in a Three Piece Suit veröffentlicht. In seinem Film Honkytonk Man (1982) spielt Eastwood einen Country-Sänger und singt die Lieder darin selbst, unter anderem das Lied Honkytonk Man. Auf dem Soundtrack zu Mitternacht im Garten von Gut und Böse (1997) singt er das Jazz-Stück Accentuate the Positive. Ebenso hört man Eastwoods Stimme beim Abspann von
Gran Torino (2008),
wenn er den eigentlich von Jamie Cullum gesungenen Titelsong darbietet. Des Weiteren wirkte er an ein paar Country-Alben wie Randy Travis’ Heroes and Friends (1990, Lied Smokin’ the Hive) mit. In T. G. Sheppards Hit-Single Make My Day für den Film
Dirty Harry kommt zurück (1983)
spricht er die bekannte Dirty-Harry-Zeile „Punk, go ahead, make my day“.
In Carmel betreibt Eastwood ein Hotel namens Mission Ranch, in dem unter anderem Pale Rider Ale, ein nach dem gleichnamigen Film
Pale Rider
benanntes Bier, verkauft wird. Der Erlös dieser Biermarke wird an gemeinnützige Einrichtungen gespendet.
Eastwood ist seit 1952 als Wähler für die Vorwahlen der Republikanischen Partei registriert. Seine politische Orientierung bezeichnete er in Interviews als libertär[10] oder gemäßigt, wozu er sagte: „Ich glaube, ich war schon gesellschaftspolitisch links und wirtschaftspolitisch rechts, bevor das in Mode kam.“ sowie „Ich sehe mich nicht als konservativ, aber ich bin auch nicht ultra-links. […] Ich mag die libertäre Sichtweise, jeden in Ruhe zu lassen. Schon als Kind habe ich mich über Leute geärgert, die allen vorschreiben wollten, wie sie zu leben hätten.“ Er war und ist gegen die Beteiligung der Vereinigten Staaten an Kriegen in überseeischen Gebieten wie Korea, Vietnam, Irak und Afghanistan. Christopher Orr hielt 2012 fest, Eastwood habe zwar nach eigener Aussage nie einen demokratischen Präsidentschaftsbewerber gewählt, habe andererseits aber Ansichten, die nicht auf republikanischer Linie liegen: für das Recht auf Abtreibung und die Homo-Ehe und vor allen Dingen nachdrücklich für den Schutz der Umwelt.
1986 wurde Eastwood in seinem Heimatort Carmel mit 72 % der abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Er übte das Amt für eine Amtszeit bis 1988 aus.
Von 2001 bis 2008 war Eastwood Mitglied der California State Park and Recreation Commission. In dieser Position kämpfte er gegen den Ausbau der California State Route 241, die unter anderem durch den San Onofre State Beach gebaut werden sollte.
Eastwood unterstützte unter anderem die republikanischen Präsidentschaftskandidaturen von Richard Nixon, John McCain und Mitt Romney, wenn auch eher durch einzelne Äußerungen als durch Wahlkampfauftritte. Er unterstützte aber auch demokratische Politiker wie den kalifornischen Gouverneur Gray Davis, für den er 2003 ein Spendendinner ausrichtete. Auf dem Parteitag der Republikanischen Partei zur US-Präsidentschaftswahl 2012 hielt er als Überraschungsgast eine kurze Rede und rief zur Wahl des republikanischen Kandidaten Mitt Romney auf. Dabei sprach Eastwood zu einem imaginären, auf einem leeren Stuhl neben ihm sitzenden US-Präsidenten Barack Obama, Romneys Gegenkandidaten. Er warf Obama unter anderem vor, nicht genug gegen die hohe Arbeitslosigkeit getan und seine Wahlversprechen nicht eingehalten zu haben, und fragte ihn, warum er so häufig das Flugzeug benutze, wo er doch gerne als Umweltschützer auftrete. Außerdem warf er ihm vor, für den Krieg in Afghanistan gewesen zu sein. Die Parteitagsdelegierten nahmen die Rede positiv auf. Viele Medien kommentierten die Rede kritisch; zum Beispiel nannte Der Spiegel die Rede einen „bizarren Auftritt“. US-amerikanische Medien nannten sie „weitschweifig“. Vor der Präsidentschaftswahl des Jahres 2016 unterstützte er die Kandidatur Donald Trumps. Im Februar 2020 attackierte Eastwood Trump öffentlich; er schätze zwar manches an dessen Maßnahmen, die Politik in den USA sei jedoch „widerwärtig“ und die Innenpolitik „zu zankhaft“ geworden. Trump solle sich „auf vornehmere Weise verhalten, ohne zu twittern und die Leute zu beschimpfen“. Eastwood sprach sich für den Demokraten und ehemaligen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg aus, den man in das Weiße Haus „hineinholen“ solle.
Eastwood wurde im Lauf der Jahrzehnte zu einem der populärsten Stars weltweit und ist generationenübergreifend als Kultfigur und Ikone anerkannt. Der 1,93 Meter große Star mit den markanten Zügen entwickelte in der Rolle des schweigsamen Actionhelden große Anziehungskraft. Er ist dafür bekannt, mit unbewegter Miene zynische Einzeiler von sich zu geben („Make my Day“, „‚Do I feel lucky?‘ Well, do ya, punk?“). Auf der anderen Seite wurde Eastwoods Image des harten Revolverhelden vor allem in den 1970er Jahren kontrovers diskutiert. Die einflussreiche Filmkritikerin Pauline Kael griff Eastwood regelmäßig scharf an und warf seinen Filmcharakteren eine reaktionäre und menschenverachtende Ideologie vor, was der Schauspieler vehement zurückwies. Im Lauf der Jahrzehnte und mit zunehmendem Alter wurden seine Rollengestaltungen deutlich sanfter und selbstironischer. Nur in Gran Torino, der als eine fulminante Abschiedsvorstellung gedacht war, spielt Eastwood eine verbitterte Figur von zynischer Ehrlichkeit und mit einer erbarmungslosen moralischen Überzeugung.
Clint Eastwood hat seit 1964 in 47 Spielfilmen die Hauptrolle gespielt. Seit 1968 tauchte er 21 Mal auf der Liste der zehn kommerziell erfolgreichsten Schauspieler auf, die einmal jährlich von Quigley Publications erstellt wird. Nur John Wayne wurde noch öfter von der Quigley-Liste erfasst (25 Mal). Laut Quigley war er zwischen 1972 und 1993 (was die Gesamteinnahmen seiner Filme betrifft) der kommerziell erfolgreichste Schauspieler.
Eastwood ist der bis dato älteste Regisseur, der je einen Oscar für die beste Regie erhalten hat – er war 74 Jahre alt, als er den Preis für Million Dollar Baby gewann. Er ist außerdem der einzige Hollywood-Star, der sowohl als Regisseur als auch als Produzent zweimal mit diesem Preis ausgezeichnet wurde (Warren Beatty, Robert Redford, Mel Gibson und Kevin Costner erhielten den Preis bisher je einmal als Regisseur). Insgesamt erhielt er also vier Oscars. Als Regisseur ist Eastwood für seine effiziente Arbeitsweise bekannt und beendet Dreharbeiten häufig schneller als geplant und stets im Rahmen des vorgesehenen Budgets. 2006 sei er mit 76 Jahren „experimentierfreudiger als je zuvor“, stellte Franz Everschor im film-dienst fest.
Insgesamt waren bislang elf verschiedene Schauspieler (neben Eastwood selbst Morgan Freeman, Gene Hackman, Meryl Streep, Matt Damon, Hilary Swank, Marcia Gay Harden, Sean Penn, Tim Robbins, Angelina Jolie, Bradley Cooper) unter seiner Regie für einen Oscar nominiert, darunter Morgan Freeman dreimal und Eastwood selbst zweimal. Fünf Schauspieler erhielten unter Eastwoods Regie einen Oscar für Haupt- bzw. Nebenrollen, Gene Hackman 1993 für Erbarmungslos, Hilary Swank und Morgan Freeman 2005 für Million Dollar Baby sowie Tim Robbins und Sean Penn 2004 für Mystic River.
Eastwood hat seit 1971 36 Spielfilme inszeniert und seit 1982 30 Spielfilme produziert. Seit 1969 war er an 17 Filmen als Soundtrackkomponist, Songwriter oder Sänger beteiligt.
Es liegen 2 Dokumentationen, eine aus dem Jahre 1997 und eine aus dem Jahre 2000 mit dem Titel "Out Of The Shadows" Vor.
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