Eckdaten
Die Figur des Horst Schimanski wurde ursprünglich im Rahmen der Fernsehreihe Tatort als Kommissar des WDR entwickelt und trat in 29 Episoden in Spielfilmlänge zwischen 1981 und 1991 auf. Nach einer sechsjährigen Pause wurde eine eigenständige Serie unter dem Namen 'Schimanski' produziert. Diese kam zwischen 1997 und 2013 auf 17 Episoden.
Die Sendereihenfolge der Tatortepisoden weicht häufig von der Produktionsreihenfolge ab. Auch wenn es nur wenig übergreifende Handlungsstränge gibt, kommt es daher bei der Ausstrahlungsreihenfolge zu einigen Ungereimtheiten. Daher werden die Episoden hier Chronologisch, in der Produktionsreihenfolge^, aufgeführt. Ferner wird hier auch die Episode 153 der Serie "Polizeiruf 110" gelistet, da hier die Figur Christian Thanner weitergeführt wird.
Konzept
Hauptkommissar Horst Schimanski und sein Kollege Hauptkommissar Christian Thanner wurden als in Duisburg ermittelnde Kommissare der Mordkommission 1981 in der Tatortreihe vom WDR eingeführt. Die gegensätzlichen Ermittler lösen hier auf meist unkonventionelle art Ihre Fälle, wobei Schimanski nicht selten Grenzen überschreitet und selbst in Schwierigkeiten gerät. Sein Auftritt in der Tatortreihe endet mit seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst.
In der eigenständigen Schimanski-Serie ermittelt er meist privat, und wird für fälle eingesetzt, in denen die Ermittlungsbehörden nicht offiziell auftreten können oder wollen.
Charaktere
Horst Karl Georg Schimanski
Götz George
Die Figur Schimanski wurde von den Drehbuchautoren Bernd Schwamm, Martin Gies, dem Regisseur Hajo Gies und dem Schauspieler Götz George entworfen. Sein Markenzeichen ist seine beige-graue M65-Feldjacke, seither umgangssprachlich auch „Schimanski-Jacke“ genannt. Hauptkommissar Schimanski ist Alles in Allem das Gegenstück zu den Akuraten und korrekten deutschen Fernsehkommissaren seiner Zeit. Er haust in einer heruntergekommenen Wohnung in Duisburgs Armenviertel, trinkt, wettet, Erscheint selten pünktlich und meist übernächtigt zum Dienst und hat meist wechselnde Frauengeschichten. Er stellt einen von der 68er-Bewegung beeinflussten Mann dar, der auf seine Weise immer noch gegen die Generation der NS-Zeit rebelliert. Auch macht er oft mobil gegen ausländerfeindliche Vorurteile und pflegt freundschaftliche Beziehungen zu sogenannten Gastarbeitern, was ihn aus Sicht seiner Chefs zum Spezialisten in Kriminalfällen in diesem Milieu macht. Diese löst er meist eher aus einem Gefühl oder instinkt heraus, als mit klassischer Polizeiarbeit. Dabei gerät er häufig selbst mit dem Gesetz in Konflikt.
Schimanskis Biografie ist uneindeutig. Leider wurde hier nicht wirklich auf Kontinuität geachtet: Geboren wurde Schimanski am 9. Oktober 1938 in Stettin
Bis zum Hals im Dreck (1991).
und ist somit gleich alt wie Götz George. Dieses Alter deckt sich mit seiner Altersangabe von 60 Jahren in der Folge
Geschwister (1998).
Davon abweichend wurde vier Jahre früher in der Folge
Zabou (1987)
ein anderes Datum genannt: Bei Einlieferung in ein Krankenhaus werden aus dem Off seine Ausweisdaten vorgelesen, denen zufolge er am 2. November 1943 in Breslau geboren wurde. In der Folge
Muttertag (1998)
ist er 1948 geboren. Im Berliner Filmmuseum ist als Filmrequisite ein Personalausweis ausgestellt, dem zufolge Schimanski am 11. August 1947 in Duisburg geboren ist. Sein vollständiger Name ist laut einer Standesbeamtin zu Beginn der Folge
Kinder der Hölle (2001)
Horst Karl Georg Schimanski.
Auch die restliche Biografie variiert. Schimanski wuchs ohne Vater in einfachsten Verhältnissen in einem Arbeiterviertel in Duisburg-Homberg auf, lebte zeitweise auf einem Bauernhof sowie auch in einem Kinderheim. Laut
Das Mädchen auf der Treppe (1982)
ist sein Vater im Krieg gefallen. In großen Teilen floss Götz Georges eigene Biografie in Schimanskis Lebensweg ein.
Durch Folgen wie
Freunde (1986)
ist bekannt, dass Schimanski fast auf die schiefe Bahn geraten wäre. Königsberg erwähnt einmal bei einer Festnahme die Vermutung, dass Schimanski bei einem Autodiebstahl der Komplize gewesen sei. Dennoch habe er Schimanski zur Laufbahn als Polizist geraten. In
Blutsbrüder (1997)
und
Asyl (2002)
der neuen Serie wird dies zum Teil auch bekräftigt. Im Roman „Schimanski“ breitet Felix Huby eine Biografie aus, die sich von den Tatortfolgen grundlegend unterscheidet. Demnach habe sich Schimanskis Vater Georg nach dem Krieg von seiner Familie abgesetzt. Ende der 1960er Jahre habe Schimanski kurzzeitig Jura studiert, aber das Studium während der politischen Studentenunruhen abgebrochen, um sich an den Straßenkämpfen zu beteiligen.
Nach seinem Abschied vom Polizeidienst
Der Fall Schimanski (1991)
wandert Schimanski nach Belgien aus. Dort lernt er seine Lebensgefährtin Marie-Claire Clément kennen, lebt auf einem Hausboot und betätigt sich als Boxtrainer für Jugendliche. Nachdem Thanner 1997 ermordet wurde, wird Schimanski von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erstmals wieder nach Duisburg gerufen. Als freier Ermittler soll er den Mord an Thanner aufklären. Seit 2006 lebt Schimanski wieder in Duisburg.
Kriminalhauptkommissar Christian Thanner
Eberhard Feik
Thanner war Schimanskis Partner (laut Folge
Moltke (1988)
seit 1977 und war das genaue Gegenteil von Schimanski. Er war intellektuell, hielt sich fast peinlich genau an Dienstvorschriften, und war gegenüber Schimanski der ausgleichende Part, der ruhig und sachlich und nicht impulsiv und aufbrausend agierte. Ebenfalls wurde die Herangehensweise, wie Fälle zu lösen sind von beiden Kommissaren unterschiedlich aufgefasst, so dass Thanner weniger investigativ auftrat oder auf eigene Faust ermittelte.
Zu Anfang hatte er eine Freundin, die Lehrerin Sylvia, die die Beziehung aber beendet
(Kuscheltiere).
Sein äußeres Markenzeichen war ein großer Schnauzbart. Er vermittelte mit seinem Auftreten den Stereotyp des Beamten, er trug zumeist Anzug, Krawatte oder Fliege. Im Gegensatz zu Schimanski war das Verhalten gegenüber Anderen meist höflich und zuvorkommend. Er konnte aber auch anders und agierte dann eher groß und bestimmend.-
Nach Schimanskis Ausscheiden aus dem Polizeidienst wurde Hauptkommissar Thanner nach Berlin versetzt, um nach der Wende vorübergehend die Leitung der dortigen Dienststelle zu übernehmen. Dies war in der vom ehemaligen DDR-Fernsehn Produzierten Serie Polizeiruf 110 in der Folge
Thanners neuer Job (1991)
zu sehen.
Schließlich starb Thanner in der Schimanski-Folge
Die Schwadron (1997)
nachdem ihn ein Betonmischer-Lkw in der Telefonzelle niedergewalzt hatte. Da Eberhard Feik 1994 verstarb und man die beliebte Figur nicht einfach von einem anderen Schauspieler verkörpern lassen wollte, Musste Thanner in der Ersten Folge der "neuen" serie den Serientod sterben.
Hans 'Hänschen' Scherpenzeel van Maaskant-Schoutens
Chiem van Houweninge
Hänschen (mit vollem Namen Hans Scherpenzeel van Maaskant-Schoutens) ist ein niederländischer Polizist, der eigentlich an die deutsche Polizei in Duisburg ausgeliehen, dann aber zum zweiten festen Kollegen von Schimanski wurde. Er kam 1982 in der Folge
Der unsichtbare Gegner (1982)
hinzu und entwickelte sich zum Hintergrund-Ermittler, der auch mal Nachtschichten schieben muss. Bereitschaftsdienste werden ihm auch gerne übertragen. Schimanski schätzt ihn als zuverlässig ein und greift häufig auf ihn zurück, wenn er sich mit Thanner wieder einmal zerstritten hat.
In den neunziger Jahren wechselt Hänschen zu Interpol. Von dort aus kommt er 1999 in der Folge
Sehnsucht (1999)
Sehnsucht zurück nach Duisburg und ist von da an als Hauptkommissar gemeinsam mit Hunger für die Mordermittlungen zuständig. Als alter Hase hat er nun öfter mit Rückenproblemen zu kämpfen und versucht, seinen Dienst in einem nunmehr ruhigeren Fahrwasser bis zur Pension zu verrichten.
Kriminaloberrat Karl Königsberg
Ulrich Matschoss
Karl Königsberg war von 1981 bis 1988 der Vorgesetzte von Schimanski und Thanner. Er half Schimanski nicht selten aus der Klemme oder verteidigte ihn vor höheren Instanzen. Seine Mitarbeiter nannten ihn heimlich den Klops, Seine Gattin Erika nennt ihn KK.
Auch nach seiner Dienstzeit taucht königsberg bisweilen hilfreich auf. So hilft er Schimanski in der Folge
Der Fall Schimanski (1991)
indem er ihn an eine Freundin als Leibwächter vermittelt.
Karl Königsberg stirbt an seinem Geburtstag an Krebs in einem Hamburger Krankenhaus
(Schimanski muss leiden (2000)).
Marie-Claire Clément
Denise Virieux
Über marie-Claires vergangenheit wird nichts weiter bekannt. Sie hat ihr eigenes auskommen und lernt schimanski in Belgien kennen, wo sie zu Beginn der neuen Serie mit ihm lebt. Trotz einiger Höhen und Tiefen kommen sie stets wieder zusammen und Marie-Claire kommt letztendlich auch mit Schimanski nach Duisburg.
Weitere Nebenfiguren
Michael Lesch
Assistent Schubert wurde 1981 zweimal von Michael Lesch verkörpert. Er machte die Hintergrundarbeiten für das Duo Schimanski-Thanner, bevor Hänschen dazustieß. In der ersten Folge Duisburg-Ruhrort wird er von Thanner dafür gemaßregelt, dass er die Dienstwaffe bei einem Fluchtversuch einsetzen will.
Kriminalrat Kissling
Werner Schwuchow
Kissling war von 1981 bis 1985 zweimal als Vertretung für Königsberg im Polizeirevier zugegen. Er ist ein absoluter Gegner von Polizisten wie Schimanski und versuchte seine Ermittlungsmethoden innerhalb von Dienstvorschriften zu integrieren. Er wurde von Werner Schwuchow dargestellt, der oft neben Götz George beispielsweise in Aus einem deutschen Leben oder später in den Schulz-&-Schulz-Filmen zu sehen war.
Dr. Born
Christoph Hofrichter
Ähnlich wie Kissling versuchte er, Schimanskis rauer Ermittlungsmethoden mit Dienstvorschriften und Abmahnungen Herr zu werden. Meist erschien er im Büro der Kommissare und wusste zumeist besser als sie, wie man den Fall löst. In der Folge Kuscheltiere jedoch zeigte er Mitgefühl wegen Schimanskis Suspendierung. Dargestellt wurde er von Christoph Hofrichter in den Tatort-Folgen von 1982.
Schäfer
Dieter Pfaff (Zabou (1987))
Ludger Pistor (weitere Tatortepisoden)
Schäfer wurde 1987 eingeführt. Im Film Zabou wurde Schäfer von Dieter Pfaff verkörpert. Im Kinofilm ist Schäfer ein langjähriger Streifenkollege von Schimanski, in den Tatort-Folgen (von Ludger Pistor dargestellt) ein Anfänger, der noch nie eine Leiche gesehen hat. Schäfer ist ein schüchterner Beamter, der immer zwischen Schimanskis Gespür und Thanners Genauigkeit steht.
Kriminaloberrat Ossmann
Gerhard Olschewski
Nachdem Königsberg 1988 in Pension gegangen war, wurde Kriminaloberrat Ossmann von der Sitte den beiden Ermittlern als Chef vorgesetzt. Ossmann hat nicht viel Ahnung von den Ermittlungsmethoden in der Mordkommission und schickt beide sogar in der Folge Blutspur auf die Jagd nach einem Sexualstraftäter, der sich an Kindern vergeht, was gar nicht in ihrem Ermittlungsrahmen liegt. Durch eine missverständliche Beobachtung (er begrüßt seinen Sohn mit einem Kuss) glauben die Ermittler anfangs er sei homosexuell. Später wird er nach Köln versetzt. Schimanski und Thanner ermitteln ab 1990 ohne Vorgesetzten.
Oberstaatsanwältin Ilse Bonner
Geno Lechner
Mit dem Beginn der neuen Serie Schimanski ab 1997 ist Ilse Bonner eine Staatsanwältin aus Düsseldorf, die auch im Bereich Duisburg schwere Fälle aufzuklären hat. Sie wirkt wie eine Lehrerin auf Schimanski. Seinen Annäherungsversuchen kann sie immer geschickt ausweichen, und er bekommt auch schon mal eine Ohrfeige verpasst. Nach den ersten drei Folgen wurde sie ersetzt.
Oberstaatsanwältin Julia Schäfer
Suzanne von Borsody
Schäfer war die Nachfolgerin von Ilse Bonner als Staatsanwältin. Eingeführt in der Folge
Muttertag (1998)
übte auch sie eine gewisse Anziehungskraft auf Schimanski aus. Später entwickelte auch Hunger Gefühle für sie
(Schimanski muss leiden (2000)).
die sie jedoch mit geschicktem Charme abblockte. Im Jahre 2000 verließ Borsody die Serie und es wurde keine Nachfolgerin mehr eingeführt.
Tobias Schrader
Steffen Wink
Schrader war Schimanskis zugeteilter Kollege, der in der ersten Folge Die Schwadron als korrupter Polizist entlarvt werden sollte, was sich aber als falsch erwies. Er war das adrette und junge Gegenteil von Schimanski mit Laptop sowie Handy als Symbol moderner Polizeiarbeit. Nach dem Verlust von Eberhard Feick sollte ein Gegenpol zu Schimanski gebildet werden, der aber keine Kopie von dem beliebten Thanner darstellen sollte. Steffen Wink hatte allerdings zu hohe Gagenforderungen und stieg bereits nach fünf Folgen aus.
Thomas Hunger
Julian Weigend
Nach dem Ausstieg von Steffen Wink als Schrader wurde die Figur des Kriminalhauptkommissars Hunger als Beamter vom Staatsschutz eingeführt. Später wird er Mordermittler bei der Duisburger Polizei und Kollege von Hänschen. Er ist ein eher lässiger Beamter, der Schimanski immer gern auf die Veränderungen der heutigen Zeit aufmerksam macht. Er liebt die asiatische Kultur und nervt Schimanski und andere oft mit asiatischen Spruchweisheiten. Zu Anfang pflegt er regelmäßige affären, aber später verlässt ihn sein Liebesglück, und er sucht es unter Anderem im Internet
(Das Geheimnis des Golem (2004)).
In der Folge
(Sünde (2005)).
Kommt es zwischen ihm und Marie-Claire zu einem Schäferstündchen.
Krieger und Scholl
Matthias Redlhammer
Robert Viktor Minich
Als ausführende Beamte stehen Bonner und später auch Schäfer das Duo Krieger und Scholl zur Seite, die Schimanski aufgrund ihrer meist arroganten und gleichzeitig naiven Art gar nicht leiden kann. Die beiden Figuren verschwanden ab 1999 aus der Serie.
Hintergründe
Hauptkommissar Schimanski markierte eine Wende in der Reihe der gradlinigen Tatort-Kommissare und der deutschen Fernsehkommissare überhaupt. Zum ersten Mal wurde ein Kriminalbeamter gezeigt, der keinen Tagesrhythmus hatte, der fluchte, prügelte, mehr als in Maßen Alkohol trank, Currywurst zum Grundnahrungsmittel machte und seine Frauengeschichten ohne Hemmungen offenlegte. Schnell stürzten sich die Medien auf ihn, nannten ihn den "Schmuddelkommissar", verdammten ihn als „Ruhrpott-Rambo“, schimpften über seine rüden und unlauteren Ermittlungsmetoden, und ereiferten sich vor Allem über seine vulgäre Ausdrucksweise. So zählte die Bild die Verwendung des Wortes 'Scheiße' innerhalb einer Tatortfolge. Den Zuschauerzahlen war dies jedoch nicht abträglich. Ganz im Gegenteil. Diejenigen , die sich über ihn empörten, schalteten genauso ein, wie diejenigen, die ihn liebten. Viele feierten ihn als frischen Wind in den damals schon angestaubt wirkenden ARD-Anstalten. Schimanski wurde der Actionheld der Deutschen für eine Generation, die statt Krieg und Gehorsam nur Frieden und Konsum kannte. Zehn Jahre ermittelte er mit großem Erfolg. Dank Schimanski schafften es sogar zwei Tatortfolgen in die deutschen Kinos
(Zahn um Zahn (1985) und
Zabou (1987)).
Sein Ausstieg aus der Tatortreihe erfolgte auf eigenem Wunsch. Die Zuschauer hielten ihm nach wie vor die Treue und bedauerten Georges Entscheidung sehr. Somit war es auch nicht weiter verwunderlich, das sein Comeback in einer eigenständigen Serie entsprechend positiv aufgenommen wurde. Auch die Kritiker hatten mittlerweile seine Qualitäten erkannt, und waren ihm gegenüber auch versöhnlicher eingestellt.
Da die Handlung in Duisburg spielt, wurde überwiegend darauf geachtet, dass die Fahrzeuge und Uniformen denen der nordrhein-westfälischen Polizei entsprechen. In einigen der späteren Tatortepisoden ist zu sehen, dass einige Szenen in München bei der Bavaria Film gedreht worden sind. Die Polizeifahrzeuge sind plötzlich mit bayerischer Polizeifarbgebung (weiß mit grünen Streifen) ausgestattet und vom Modell (BMW 5er).
Bis zum Jahr 1989 sind die Beamten, die Schimanski auch liebevoll Trachtengruppe nennt, wie auch Schimanski und Thanner selbst, mit einer für deutsche Polizeiverhältnisse ungewöhnlichen M1911 (BGS P51/52) von Colt (Bruni ME8 General Replicas von Cuno Melcher, Solingen) ausgerüstet, später dann aber auch mit dem damaligen Polizeimodell Walther PPK. 1989 ändert sich dies und Thanner ist mit einer P225 von SIG-Sauer ausgerüstet, während Schimanski noch auf die alte Waffe vertraut. Doch nach dem Start der neuen Serie 1997 ist auch er mit der Standardwaffe ausgerüstet.
Die Dienstfahrzeuge von Thanner und Schimanski ändern sich dagegen öfter. Bei Thanner ist aber eine Struktur zu erkennen. Er beginnt mit einem Ford Taunus, bekommt 1982 einen Ford Granada und 1985 einen Ford Scorpio. Von 1988 bis 1991 wechselt er zwischen japanischen und schwedischen Marken wie Subaru (Blutspur), Saab 9000 oder Volvo 760. Auch ein Audi (Katjas Schweigen) ist dabei. Schimanski fährt entweder das Auto von Thanner oder unterschiedliche Fahrzeuge wie Ford Sierra (Miriam) oder Alfa Romeo (Schwarzes Wochenende) bis 1985. Mit dem ersten Kinofilm Zahn um Zahn erhält er seinen silbernen Citroën CX (Baureihe 1974–1985), der sich zweimal in der Farbe ändert (CX GTi Turbo, erst schwarz, dann weinrot) oder durch den Nachfolger Citroën XM (1991) ersetzt wird. Seit zirka 1999 dann wieder einen CX (Baureihe 1985–1991), um als Markenzeichen eine Verbindung zu den alten Tatort-Folgen aufzubauen.
In den Schimanski-Tatorten sowie im Spin-off traten auch einige Darsteller auf, die bereits als Ermittler im Tatort gespielt hatten.
1986: Dieter Eppler; SR-Ermittler Liersdahl (1970–73)
1988: Henry van Lyck; Assistent von SWF-Ermittlerin Buchmüller (1978–80)
1998: Christoph Waltz; ORF-Ermittler Harald Passini (1987)
2013: Anna Loos; Assistentin Lizzy Pütz der WDR-Ermittler Ballauf und Schenk (1997–2000)
Andere Täter und Nebenfiguren waren später selbst Ermittler im Tatort. Dazu gehörten
1981/85: Charles Brauer; NDR-Ermittler neben Stoever (1986–2001)
1981: Günther Maria Halmer; einmaliger BR-Ermittler (1986)
1982: Günter Lamprecht; SFB-Ermittler (1991–1995)
1984: Dietmar Bär; WDR-Ermittler (seit 1997)
1985: Martin Lüttge; Schimanskis Nachfolger (1992–1997)
1985: Dominic Raacke; SFB/RBB-Ermittler (1999–2014)
1987: Lutz Reichert; als Meier 2 in den NDR-Tatorten (1986–1993)
1988: Miroslav Nemec; BR-Ermittler (seit 1991)
1989: Sabine Postel; RB-Ermittlerin (1999–2019)
1990: Klaus J. Behrendt; WDR-Ermittler (seit 1992)
1991: Andrea Sawatzki; HR-Ermittlerin (2002–2011)
2004: Nina Kunzendorf; HR-Ermittlerin (2011–2013)
Des Weiteren waren auch einige Ermittler-Darsteller anderer Krimi-Serien zu Gast:
Reinhard Glemnitz (Der Kommissar)
Jan Fedder (Großstadtrevier)
Despina Pajanou (Doppelter Einsatz)
Leonard Lansink (Wilsberg)
Franz Buchrieser (Kottan ermittelt)
Dieter Pfaff (Sperling, Der Dicke)
Heiner Lauterbach (Eurocops)
Klaus Wennemann (Der Fahnder)
Gerd Silberbauer (SOKO 5113)
Jürgen Heinrich (Wolffs Revier)
Mišel Maticevic (Zorn)
Peter Borgelt (Polizeiruf 110)
Andreas Schmidt-Schaller (Polizeiruf 110)
Katrin Sass (Polizeiruf 110)
Seit der Erstausstrahlung wurden die Tatort als auch die Schimanski-Folgen stets erfolgreich auf den dritten Programmen und auch der ARD wiederholt. 2020 wurden die 29 Tatortepisoden Schließlich in HD restauriert und mit einer Audiodeskription versehen. In den restaurierten, der in den Jahren 2021 und 2022 im WDR ausgestrahlten Wiederholungen wird vor Beginn einiger Folgen ein Vorspann mit folgendem Text eingeblendet: "Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung".
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