Tatort 200 - Zahn um Zahn
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Tatort 200 - Zahn um Zahn
Zahn um Zahn
Deutschland 1985 - 97 Min.
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Inhalt

Der Abriss einer Wohnsiedlung der Grassmann-Werke führt in Duisburg zu gewalttätigen Ausschreitungen. In einer der Wohnungen wird Grassmanns Mitarbeiter Alf Krüger mit seiner Familie erschossen aufgefunden. Die Polizei geht zunächst von einem Familiendrama mit erweitertem Suizid aus; auffallend ist jedoch, dass Krügers jüngste Tochter überlebt hat, weil sich das Mädchen unter dem Wohnzimmertisch versteckt hatte. Krüger war zehn Tage vor seinem Tod als Buchhalter von Grassmann fristlos entlassen worden. Kommissar Horst Schimanski, der den Toten aus der Schulzeit kannte, fährt auf eigene Faust zu Grassmann, der behauptet, Krüger habe 80.000 DM unterschlagen, was Schimanski seinem korrekten Schulfreund nicht zutraut. Es kommt zu einem Streit, in dessen Verlauf Schimanski handgreiflich wird und das Haus wütend verlässt. Daraufhin wird er vom Dienst suspendiert. Zur selben Zeit ist die Schimanski nicht unbekannte Journalistin Ulli im selben Fall tätig. Sie bricht in Krügers Wohnung ein, um nach Anhaltspunkten für seinen Selbstmord zu suchen. Als sie glaubt, fündig geworden zu sein, und einige Akten aus der Wohnung mitnehmen will, begegnet ihr Schimanski. Dieser fordert sie auf, sich aus dem Fall herauszuhalten; später stellt sich heraus, dass Ulli fast immer einen Schritt schneller ist als er. Auch Schimanski bekommt Einsicht in Krügers Akten, in denen eine Firma Delattre aus Marseille auftaucht. Schimanski reist auf eigene Faust nach Marseille, um eine Kontaktperson namens Kremer zu treffen, die ihm Informationen über eine angebliche Zusammenarbeit zwischen den Grassmann- und den Delattre-Werken geben soll. Bevor Schimanski in Marseille an die Informationen herankommt, findet er den Kontaktmann ermordet in dessen Hotelzimmer auf. Unmittelbar darauf trifft die französische Polizei ein und hält den suspendierten Schimanski für den Hauptverdächtigen. Er wird jedoch zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt, darf jedoch Marseille nicht verlassen, was seine Ermittlungen erheblich beeinträchtigt. Kurze Zeit später begegnet er Ulli, die ihre Recherchen ebenfalls in Marseille fortführt. Sie fahren gemeinsam zu den Delattre-Werken und entführen den Direktor. Sie finden heraus, dass der Direktor Besuch von Alf Krüger hatte. Im Laufe des Gesprächs erfahren sie eine der Adressen von Frederic Delattre. Sie wollen ihn persönlich kennenlernen; Ulli fährt jedoch alleine hin und lässt Schimanski zurück, dieser kommt zu Fuß nach. An der Pforte der „Villa Delattre“ trifft Schimanski auf den Hausverwalter Pierre Hacker, den er im Flugzeug nach Marseille bereits kennengelernt hat. Gerade als er ihn begrüßen will, wird Schimanski niedergeschlagen. Schimanski und Ulli kommen in einer brennenden Scheune wieder zu sich, doch ihm gelingt es, sich und Ulli zu retten. Ulli zeigt sich dafür erkenntlich, dass Schimanski ihr das Leben gerettet hat, und die beiden verlieben sich ineinander. Jedoch werden sie von vier Franzosen verfolgt, die es auf Schimanski abgesehen haben. Als sie in einer Bar sitzen, bricht ein Streit aus. Ulli kann fliehen, Schimanski muss es jedoch mit den vier Franzosen aufnehmen, wobei einer von ihnen zu Tode kommt. Schimanski versucht zu fliehen, wird jedoch erneut von der Polizei gefasst. Auf der Wache erfährt er, dass der Tote das Seepferdchen als Abzeichen einer kriminellen und einflussreichen Gruppe von Ex-Fremdenlegionären auf dem Oberarm trägt, deren Chef Delattre persönlich ist. Durch seine unbedarfte Einmischung habe Schimanski jahrelange verdeckte Ermittlungsarbeit innerhalb dieser Gruppe zunichtegemacht. Die erboste Polizei lässt ihn abermals frei, weist ihn aber an, noch am selben Tag Marseille zu verlassen. Vor dem Polizeigebäude wartet Ulli auf ihn, gemeinsam fahren sie noch einmal zur Villa Delattre. Sie können sich Zutritt zur Villa verschaffen, in der sie Fotos und Verträge finden. Ein Foto schockiert Schimanski: Frederic Delattre ist darauf zwar nur von hinten in einer Uniform zu sehen, doch ihm gegenüber steht Wilhelm Krüger, der Vater des toten Alf Krüger. Ulli hingegen entwendet einen Vertrag, in dem dokumentiert ist, dass die Grassmann-Werke schon längst an Delattre verkauft worden sind und das Werk in Duisburg geschlossen werden soll. Die beiden erfahren, dass Alf Krüger genau das erfahren hatte und sterben musste, weil er damit drohte, an die Öffentlichkeit zu gehen. Als sie die Villa verlassen wollen, werden sie von Pierre Hacker überrascht, der mit einem Gewehr auf sie schießt. Sie können ihn überwältigen und transportieren ihn im Kofferraum ihres Leihwagens nach Duisburg. Eine Gegenüberstellung mit Wilhelm Krüger und dem hinterbliebenen Mädchen ergibt eindeutig: Hacker ist der Mörder von Alf Krüger und seiner Familie. Da Hacker ebenfalls das Seepferdchen am Oberarm trägt, ist klar, dass sein Auftraggeber Delattre war. Als Schimanski und Hacker das Haus verlassen und durch die dunkle, menschenleere Straße gehen, wird Hacker aus dem Hinterhalt mit einem gezielten Kopfschuss hingerichtet. Noch bevor Schimanski fassen kann, was passiert ist, fährt ein Polizeiwagen vor. Die Beamten wollen ihn verhaften. Er kann jedoch erneut fliehen und verbringt die Nacht unentdeckt in der Lackiererei seines alten Freundes Manni. Am nächsten Morgen sucht Schimanski seine Stammkneipe auf, in der er auf Wilhelm Krüger trifft, der ihm bestätigt, dass er mit Hacker seinerzeit in der gleichen Einheit bei der Fremdenlegion gedient hat. Krüger weigert sich jedoch, Delattre auf dem Foto aus der französischen Villa zu identifizieren. Es wird klar, dass Krüger Hacker nachts zuvor erschossen hat und es nun auch auf Delattre abgesehen hat, um den Mord an seinem Sohn zu sühnen. Schimanski muss unverrichteter Dinge und ohne weitere Informationen wieder abziehen, begegnet danach jedoch Ulli wieder, die ihm mitteilt, dass sie einen Interviewtermin mit Delattre habe – Grassmann habe ihn vermittelt. Schimanski hat einen Verdacht und warnt sie eindringlich, nicht zu Grassmanns Zweitanwesen zu fahren. Entgegen seiner Bitte tut sie es doch – Schimanski fährt ihr nach. Ulli klopft an die Tür; als jedoch auch nach wiederholtem Klopfen niemand öffnet, zieht sie die Tür auf und löst eine Explosion aus. Schimanski, der einen Augenblick später am Ort des Geschehens eintrifft, eilt sofort zu ihr, schwer verletzt stirbt Ulli allerdings in seinen Armen. Verzweifelt läuft Schimanski nun durch die Trümmer des Hauses und sieht sich um. Er findet die Fotoaufnahme aus der Villa Delattre, aufgenommen aus einer anderen Perspektive; der Mann in Uniform gegenüber von Krüger senior ist Grassmann selbst. Voller Hass fasst er den Entschluss, zu Grassmann nach Hause zu fahren und die Sache zu Ende zu bringen. Er stört eine Festlichkeit und tritt in blutverschmierter Jacke dem elegant gekleideten Grassmann gegenüber. Als dieser zugibt, Delattre zu sein, den Mord an Alf Krüger und seiner Familie angeordnet und auch Ulli umgebracht zu haben, zieht Schimanski seine Waffe und richtet sie auf Grassmanns Kopf. Im nächsten Moment fällt ein Schuss, Grassmann bricht mit einer Kopfwunde zusammen. Doch es war nicht Schimanski, der geschossen hat, sondern Krüger senior. Als letzten Beweis, dass er sich nicht getäuscht hat, reißt Schimanski das Hemd des sterbenden Grassmann auf; man sieht das Abzeichen von Delattres Einheit.

Zahn um Zahn wurde von der Bavaria Atelier GmbH für den WDR produziert. Es handelt sich um den ersten ARD-Krimi, der speziell fürs Kino hergestellt wurde. Der Film wurde erst am 27. Dezember 1987 als offizielle, und somit 200ste Tatort-Folge im Fernsehen gezeigt. 1987 folgte der zweite Tatort-Kinofilm Zabou. Hajo Gies führte bei zwölf der 29 anderen Tatorte mit dem Duo Schimanski/Thanner Regie. Die Schauspieler Charles Brauer und Martin Lüttge spielten später selbst Tatort-Kommissare, Lüttge beerbte als Kommissar Flemming mit seinem Team unmittelbar Schimanski und Thanner als Ermittler im WDR-Sendegebiet.

Der Film musste nachträglich gekürzt werden, da es zu einer Schleichwerbung gekommen war; in auffälliger Weise wurden in mehreren Szenen Hustenbonbons der Marke Paroli platziert, für die George seinerzeit auch in einer an die von ihm dargestellte Figur Schimanski stark angelehnten Weise Werbung machte. Belassen wurde hingegen die auffällige Produktplatzierung mit der Zigarettenmarke Marlboro, die von Ulli geraucht wird und in sehr vielen Szenen deutlich in Form von Außenwerbung auftaucht.

Der Song Faust auf Faust erreichte Ende 1985 Platz zehn der deutschen Charts. Im Gegensatz zum zweiten Kinofilm Zabou hat Zahn um Zahn keinen eigenständigen Soundtrack. Ein Zusammenschnitt der Filmmusik von Zahn um Zahn in 11-minütiger Länge findet sich auf der B-Seite der Klaus Lage Band Maxi 'Stille Wasser' von 1985. Auf der gleichnamigen Single ist der Titel 'Universum' auf der B-Seite.

Starttermine:
10.10.1985 Deutschland Kinostart
27.12.1987 Deutschland Erstausstrahlung als Tatortfolge ARD
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Götz George Kriminalhauptkommissar Horst Schimanski
2 Eberhard Feik Kriminalhauptkommissar Christian Thanner
3 Ulrich Matschoss Karl Königsberg  
4 Renan Demirkan Ulli  
5 Rufus Hacker  
6 Charles Brauer Grassmann  
7 Herbert Steinmetz Krüger  
8 Louis-Marie Taillefer   
9 Louis-Marie Taillefer Bonano  
10 Julien Maurel Jean Pierre  
11 Martin Lüttge Wilkens  
12 David Gabison Corti  
13 Claude Carliez Jules  
14 Erich Bar Manni  
15 Bilal Inci Wirt  
Nicht genannte Darsteller
16 Brigitte Janner Stewardess  
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Stab
Musik
Klaus Lage Band
Drehbuch
Hajo Gies (Adaption), Hartmut Grund (adaption), Horst Söhnlein (als Horst Vocks), Thomas Wittenburg
Kamera
Jürgen Jürges
Schnitt
Margot von Schlieffen
Produktionsfirmen
Bavaria Film GmbH (für den WDR), Neue Constantin (für den WDR)
Produktionsleitung
Susi Dölfes (Leitung), Jan Hinter (Aufnahmeleiter), Horst Hoffmann (Aufnahmeleiter), Hannes Müller (Aufnahmeleitungsassistent), Alexandru Riosanu (Produktionsleitungsassistent), Friedhelm Schatz (Leitung), Roch Siffredi (Aufnahmeleitungsassistent als Roc Siffredi), Ernst R. von Theumer Jr. (Produktionsleitung als Ernst v. Theumer Jun.)
Ton
Christian Schubert (Mischung), Karsten Ullrich
Spezialeffekte
Peter Lange, Heinz Ludwig
Regieassistent
Walter Brun, Hugo Schäfer, Elke Vogt
Drehorte
Stefan Cantz, Jacob Clausen, Pierre Colombier
Szenenbild
Winfried Hennig, Sheridan Williams (Assistenz)
Bauten
Michael Assinger, Magnus Krüger, Michael Schrader, Rolf Taute
Kostüme
Rosemarie Hettmann
Maske
Noni Kuzmin, Peter Müller
Produzent
Bernd Eichinger (Co-Produzent), Hartmut Grund, Helmut Krapp (supervising producer), Heidi Steinhaus (WDR)
Regie
Hajo Gies, Jan Fantl (second unit)
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13. Teil der Serie "Schimanski"
Folge Titel Jahr
1 Tatort 126 - Duisburg-Ruhrort 1981
2 Tatort 131 - Grenzgänger 1981
3 Tatort 134 - Der unsichtbare Gegner 1982
4 Tatort 138 - Das Mädchen auf der Treppe 1982
5 Tatort 143 - Kuscheltiere 1982
6 Tatort 146 - Miriam 1983
7 Tatort 156 - Kielwasser 1984
8 Tatort 159 - Zweierlei Blut 1984
9 Tatort 164 - Rechnung ohne Wirt 1984
10 Tatort 167 - Doppelspiel 1985
11 Tatort 171 - Das Haus im Wald 1985
12 Tatort 184 - Schwarzes Wochenende 1986
13 Tatort 200 - Zahn um Zahn 1985
14 Tatort 180 - Der Tausch 1986
15 Tatort 188 - Freunde 1986
16 Tatort 194 - Spielverderber 1987
17 Tatort 205 - Gebrochene Blüten 1988
18 Tatort 232 - Zabou 1987
19 Tatort 209 - Einzelhaft 1988
20 Tatort 214 - Moltke 1988
21 Tatort 217 - Der Pott 1989
22 Tatort 222 - Blutspur 1989
23 Tatort 225 - Katjas Schweigen 1989
24 Tatort 230 - Medizinmänner 1990
25 Tatort 234 - Schimanskis Waffe 1990
26 Tatort 246 / Polizeiruf 110 142 - Unter Brüdern 1990
27 Tatort 244 - Bis zum Hals im Dreck 1991
28 Tatort 250 - Kinderlieb 1991
29 Tatort 252 - Der Fall Schimanski 1991
30 Polizeiruf 110 153 - Thanners neuer Job 1991
31 Schimanski 01 - Die Schwadron 1997
32 Schimanski 02 - Blutsbrüder 1997
33 Schimanski 03 - Hart am Limit 1997
34 Schimanski 04 - Muttertag 1998
35 Schimanski 05 - Rattennest 1998
36 Schimanski 06 - Geschwister 1998
37 Schimanski 07 - Sehnsucht 1999
38 Schimanski 08 - Tödliche Liebe 2000
39 Schimanski 09 - Schimanski muss leiden 2000
40 Schimanski 10 - Kinder der Hölle 2001
41 Schimanski 11 - Asyl 2002
42 Schimanski 12 - Das Geheimnis des Golem 2004
43 Schimanski 13 - Sünde 2005
44 Schimanski 14 - Tod in der Siedlung 2007
45 Schimanski 15 - Schicht im Schacht 2008
46 Schimanski 16 - Schuld und Sühne 2011
47 Schimanski 17 - Loverboy 2013
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Dieser Film ist auf folgenden Medien enthalten
Typ Titel Label Land Datum
Bonus Tatort: Die Akte Schimanski Deutschland 07.12.2021
Bonus Schimanski Tatort: Audiodeskription Deutschland
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Soundtrack
Typ Titel Label Land Datum
OST Schimanski Songs Selfmade
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