Tatort 252 - Der Fall Schimanski
Serienmitglied
29. Teil der Serie
Zur Serienübersicht
Navigation
Weiterführende Links
Datenbank-Suche
Tatort 252 - Der Fall Schimanski
Tatort 252 - Der Fall Schimanski
Deutschland 1991 - 88 Min.
Internationale Titel einblenden
Inhalt

Schimanski erzählt in einer Rückblende, wie er in kurzer Zeit seinen Job verloren hat: Alles beginnt damit, dass Schimanski mit seinen italienischen Freunden auf einem Campingplatz am Rhein, gegenüber dem Heizkraftwerk Huckingen feiert. Dort lernt er die verheiratete Corinna kennen, mit der er eine Affäre hat. Als sie nachts vom ominösen Fahrzeuglackierer Pfeifer bedroht wird, mischt sich Schimanski ein und kommt mit ihm in eine Rangelei. Dabei geht seine geliebte Jacke kaputt und er verlangt von Pfeifer als Schadensersatz 200 DM, die Pfeifer ihm am nächsten Tag in dessen Werkstatt geben will. Pfeifer übergibt Schimanski zwei Einundert-Mark-Scheine, die jeweils als besonderes Merkmal Spuren von blauem Autolack aufweisen. Was Schimanski nicht ahnt, ist, dass der Industrielle Bissinger in einem lackierten Wagen die Unterredung mitgehört hat. Als Schimanski sein Büro im Revier aufsucht, versucht er seinen verstimmten Kollegen Thanner mit dem Geld von Pfeifer zu besänftigen, da der von Thanners Schwester geliehene Wohnwagen vor deren Urlaubsantritt von ihm nicht wie versprochen gereinigt wurde. Thanner unterrichtet ihn nebenbei, dass der interne Ermittler Jahnke auf ihn wartet, der Schimanski der Beamtenbestechung bezichtigt. Pfeifer hatte sich im Revier gemeldet und behauptet, den Kommissar schon länger zu kennen und von ihm erpresst zu werden, weil er angeblich bei einer Straftat von ihm erwischt worden sei. Bei dieser Schilderung erwähnt Pfeifer, die letzte Rate auf dem Campingplatz an Schimanski übergeben zu haben. Dieser ist erbost und prüft telefonisch bei der Bank seinen Kontostand, wo ihm der Direktor mitteilt, dass er eine große Summe erhalten habe. Daraufhin wird seine Wohnung durchsucht, wobei Jahnke, Schäfer und Thanner weiteres Geld finden. Schimanski soll festgenommen werden, trickst die drei Kollegen jedoch aus und macht sich aufgrund eines Fernsehberichts, bei dem er Corinna gesehen hat, zu Staatssekretär Zech auf. Corinna ist dessen Frau und heißt eigentlich Nora Zech. Beim Versuch auf das Anwesen zu gelangen wird Schimanski von einem Wächter gestellt. Dort sind bereits Jahnke und Thanner zugegen, Schimanski möchte von Nora die Geschehnisse der Nacht auf dem Campingplatz bestätigt haben. Nora berichtet allerdings eine Variante, die zu Pfeifers Version passt, so dass Schimanski weiter belastet wird und nun vor die Wahl gestellt wird, zu kündigen oder nach Frankfurt an der Oder versetzt zu werden. Schimanski kündigt kurzerhand, meldet sich beim Arbeitsamt und nimmt einen Job als Ladendetektiv und Mädchen für alles in einem Supermarkt an. Eines Abends wartet Nora in Schimanskis Wohnung und schwört ihm gegenüber, gelogen zu haben, da sie unter Druck von Pfeifers Auftraggebern stehe. Sie habe ihrem Mann angedroht, ihn zu verlassen, um ihn unter Druck zu setzen, denn sie habe herausgefunden, dass ihr Mann Schmiergelder in der Schweiz hat. Daraufhin habe dieser Pfeifer auf sie angesetzt, damit sie ihn nicht anzeigen kann. Sie bittet Schimanski um Hilfe. Da er hofft, damit auch seinen eigenen Fall zu lösen, macht er sich auf, um Zech abzuhören, wodurch sich seine Vermutung, dass Zech von dem Industriellen Bissinger geschmiert wird, bewahrheitet. Zudem belauscht er ein Gespräch, das einen Hinweis auf eine Baronin von Massen-Hallberg gibt. Unverhofft erhält Schimanski von dieser Baronin ein Jobangebot, das sein Ex-Chef Königsberg ihm kulanterweise vermittelt hat und das Schimanski erfreut annimmt. Die Baronin gibt in ihrer Villa einen Empfang und möchte, dass Schimanski an diesem Abend als Bodyguard bei ihr arbeitet. Unerwartet trifft er dort auch Staatssekretär Zech mit Nora sowie den Industriellen Bissinger. Ebenso taucht der undercover arbeitende Kommissar Palu aus Saarbrücken auf, der Bissinger schon seit langem Geldwäsche nachweisen will. Zech droht Schimanski, damit dieser sich heraushalte. Als Schimanski Pfeifer in seiner Werkstatt aufsuchen will, ist dieser bereits tot, und er flüchtet vor Thanner, der mit Hänschen nach einem anonymen Anruf dorthin beordert worden ist. Da Schimanski entwischt ist, setzt Bissinger den Killer Pohl auf ihn an, mit dem er sich ein nächtliches Duell liefert. Bei der Vernehmung behauptet Pohl, ein harmloser Handelsvertreter zu sein und dass Schimanski auf ihn losgegangen sei. Da Schimanski das Gegenteil nicht beweisen kann und ihm keiner seine Geschichte glaubt, wird er von seinen ehemaligen Kollegen nunmehr für „verrückt“ gehalten. Hänschen entdeckt allerdings, dass Schimanski sich als Ziel einer Verschwörung wirklich in Gefahr befindet. Schimanski ist fest entschlossen, Zech und Bissinger „dazwischenzufunken“, um seine Unschuld zu beweisen. Er zieht die Baronin in sein Vertrauen und erfährt dabei, dass Bissinger in ein Gelände investieren will, das der Baronin gehörte. Schimanski ist klar, dass Bissinger auf diese Weise illegale Drogengelder waschen will. Als die Baronin ihn in ihrer Villa allein lässt, um zusammen mit Nora bei der Sparkasse Beweise gegen Bissinger aus einem Bankschließfach zu holen, erscheint Pohl und will Schimanski hinrichten. Glücklicherweise bemerkt der noch als vermeintliche Butler der Gräfin anwesende Palu den Eindringling und erschießt ihn im letzten Moment, bevor dieser seinerseits auf Schimanski feuern kann. Die Baronin und Nora haben nichts aus der Bank bekommen können, die Unterlagen waren bereits entnommen worden. Zech und Bissinger wollen in einem Luxushotel den großen Investitions-Coup öffentlich bekannt geben und als großen Erfolg feiern. Schimanski fasst den Plan, Zech auf der Pressekonferenz mit einer Mappe mit den vermeintlichen Unterlagen, die in Wirklichkeit nur aus leeren Blättern besteht, zu einem Geständnis zu bringen. Der Plan gelingt und der Staatssekretär gesteht, erpresst worden zu sein, um falsche Gutachten zu erstellen, die Bissinger die Investitionen in das Grundstück der Baronin ermöglichen sollten. Nachdem Schimanski den Wirtschaftsbetrug aufgeklärt hat, bietet ihm Jahnke die Rückkehr in den Polizeidienst an, doch Schimanski will nicht mehr und entschwebt vom Dach des Luxushotel-Hochhauses mit einem Flugdrachen über Duisburg. Zuvor zieht er seine Schimanski-Jacke aus und wirft sie vom Hoteldach, sie landet auf der Frontscheibe des Wagens, mit dem Thanner und Hänschen gerade abfahren wollen. In der Luft fliegt Schimanski über den Hafen und das Industriegebiet und gerät dabei vorübergehend in den Qualm eines Fabrikschlotes. In der Schlussszene, am Drachen hängend, ruft er wiederholt das Wort „Scheiße“.

Der Fall Schimanski markierte Götz Georges letzten Auftritt als Kommissar Horst Schimanski in der Reihe Tatort. Die Macher des letzten Falles erlaubten sich in der letzten Folge einige Gags, die für Schimanski unüblich waren. Schimanskis Vorgänger Kommissar Haferkamp bzw. dessen Darsteller Hansjörg Felmy war bereits in der ersten Schimanski-Folge Duisburg-Ruhrort indirekt beteiligt, indem er einige Sekunden deutlich auf einem Werbeplakat zu sehen gewesen war. Hier bei der Wohnungsdurchsuchung bei Schimanski untersucht Thanner dessen Bücher und findet ein Buch mit den Worten „das hat Dir doch damals der Haferkamp geschenkt“. In diesem Buch liegt dann das Schimanski untergeschobene vermeintliche Erpressungsgeld. Der Niederländische Kollege Hänschen, der auch stets nur bei diesem Namen genannt wurde, wird in einer Szene von Ermittler Jahnke gefragt „haben Sie eigentlich keinen Nachnamen?“, da dieser nie gefallen war. Er nennt diesen einmalig und es ist ein niederländischer Zungenbrecher, womit zum Ende offenbart wird, warum er immer nur mit dem Vornamen angesprochen wurde. Während der Ära Schimanski wurde wiederholt auf dessen häufige Fäkalsprache seitens der Medien eingegangen. Folgerichtigerweise verabschiedet sich die Figur mit dem mehrmaligen, lauten Ausruf des Wortes Scheiße.

Die letzte Folge wurde mit Schauspielern besetzt, die bereits in früheren Schimanski-Folgen markante Rollen gespielt hatten, unter ihnen Darsteller wie Brigitte Janner (Duisburg-Ruhrort, Zweierlei Blut), Ludger Pistor, Norbert Steinke oder Gerd Silberbauer (Moltke). Ferner hat Jochen Senf einen Gastauftritt als saarländischer Tatort-Kommissar Max Palu.

Das Lied Against the Wind zur Folge lieferte erneut Dieter Bohlen. Gesungen wurde es von der Sängerin Bonnie Tyler.

Die Nachfolge im WDR-Tatort trat im Mai 1992 das Team Flemming, Koch und Ballauf mit Martin Lüttge als Kommissar Flemming in Düsseldorf an. Diese Figur war bewusst nicht als Kopie des populären Duisburger Kommissars, sondern charakterlich vollständig anders angelegt.

1997 nahm Götz George die Rolle im Spin-off Schimanski wieder auf, in der er keinen Polizisten mehr darstellt, sondern einen Mann, der von seinen Kollegen für unkonventionelle Fälle eingesetzt wird. In den neuen Folgen bekam er eine feste Freundin, die im Tatort indes eher eine nebensächliche Komponente war. Der Thanner-Darsteller Eberhard Feik war bereits 1994 verstorben, so dass man auch diese Rolle in der ersten Folge sterben ließ. Nur Hänschen (Chiem van Houweninge) kehrte etwas später als ehemaliger Interpol-Ermittler zurück. Seinen Chef Königsberg ließ man in der Folge Schimanski muss leiden ebenfalls sterben.

Starttermine:
29.12.1991 Deutschland Erstausstrahlung ARD
nach oben
Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Götz George Kriminalhauptkommissar Horst Schimanski
2 Eberhard Feik Kriminalhauptkommissar Christian Thanner
3 Chiem van Houweninge Hans 'Hänschen' Scherpenzeel van Maaskant-Schoutens  
4 Ulrich Matschoss Karl Königsberg  
5 Jochen Senf Kriminalhauptkommissar Max Palu  
6 Lola Müthel Renate von Massen-Hallberg  
7 Maja Maranow Corinna / Nora Zech  
8 Peter Fitz Jahnke  
9 Alexander Radszun Zech  
10 Armin Rohde Pfeiffer  
11 Anton Pointecker Bissinger  
12 Heinrich Schafmeister Auftragskiller Pohl  
13 Brigitte Janner Psychologin  
14 Ludger Pistor Schäfer  
15 Fabio Sarno Italienischer Kumpel  
16 Andrea Sawatzki Zechs Sekretärin  
17 Norbert Steinke Bankdirektor Schmidt  
18 Gerd Silberbauer Journalist  
Stuntmen
19 Wojtek Prygel   
nach oben
Stab
Musik
Bonnie Tyler (Interpretin: 'Against the Wind'), Dieter Bohlen
Drehbuch
Axel Götz, Thomas Wesskamp
Kamera
Michael Faust, Hans Zinner
Schnitt
Rolf Basedow, Felicitas Lainer
Produktionsfirmen
WDR
Produktionsleitung
Ruben Hanne (Aufnahmeleiter)
Ton
Alfons Kagermeier, Armin Münch
Spezialeffekte
Heinz Ludwig, Pit Rotter
Regieassistent
Hans Schönherr
Szenenbild
Jochen Schumacher
Bauten
Fred Gutberg, Albrecht Hartmann
Kostüme
Rosemarie Hettmann
Maske
Angelika Schrott
Produzent
Frank Tönsmann (WDR), Veith von Fürstenberg
Regie
Hajo Gies
nach oben
29. Teil der Serie "Schimanski"
Folge Titel Jahr
1 Tatort 126 - Duisburg-Ruhrort 1981
2 Tatort 131 - Grenzgänger 1981
3 Tatort 134 - Der unsichtbare Gegner 1982
4 Tatort 138 - Das Mädchen auf der Treppe 1982
5 Tatort 143 - Kuscheltiere 1982
6 Tatort 146 - Miriam 1983
7 Tatort 156 - Kielwasser 1984
8 Tatort 159 - Zweierlei Blut 1984
9 Tatort 164 - Rechnung ohne Wirt 1984
10 Tatort 167 - Doppelspiel 1985
11 Tatort 171 - Das Haus im Wald 1985
12 Tatort 184 - Schwarzes Wochenende 1986
13 Tatort 200 - Zahn um Zahn 1985
14 Tatort 180 - Der Tausch 1986
15 Tatort 188 - Freunde 1986
16 Tatort 194 - Spielverderber 1987
17 Tatort 205 - Gebrochene Blüten 1988
18 Tatort 232 - Zabou 1987
19 Tatort 209 - Einzelhaft 1988
20 Tatort 214 - Moltke 1988
21 Tatort 217 - Der Pott 1989
22 Tatort 222 - Blutspur 1989
23 Tatort 225 - Katjas Schweigen 1989
24 Tatort 230 - Medizinmänner 1990
25 Tatort 234 - Schimanskis Waffe 1990
26 Tatort 246 / Polizeiruf 110 142 - Unter Brüdern 1990
27 Tatort 244 - Bis zum Hals im Dreck 1991
28 Tatort 250 - Kinderlieb 1991
29 Tatort 252 - Der Fall Schimanski 1991
30 Polizeiruf 110 153 - Thanners neuer Job 1991
31 Schimanski 01 - Die Schwadron 1997
32 Schimanski 02 - Blutsbrüder 1997
33 Schimanski 03 - Hart am Limit 1997
34 Schimanski 04 - Muttertag 1998
35 Schimanski 05 - Rattennest 1998
36 Schimanski 06 - Geschwister 1998
37 Schimanski 07 - Sehnsucht 1999
38 Schimanski 08 - Tödliche Liebe 2000
39 Schimanski 09 - Schimanski muss leiden 2000
40 Schimanski 10 - Kinder der Hölle 2001
41 Schimanski 11 - Asyl 2002
42 Schimanski 12 - Das Geheimnis des Golem 2004
43 Schimanski 13 - Sünde 2005
44 Schimanski 14 - Tod in der Siedlung 2007
45 Schimanski 15 - Schicht im Schacht 2008
46 Schimanski 16 - Schuld und Sühne 2011
47 Schimanski 17 - Loverboy 2013
nach oben
Dieser Film ist auf folgenden Medien enthalten
Typ Titel Label Land Datum
Bonus Tatort: Die Akte Schimanski Deutschland 07.12.2021
nach oben
Soundtrack
Typ Titel Label Land Datum
OST Schimanski Songs Selfmade
nach oben
Diese Filmseite wurde zum 481. mal aufgerufen.