Bei einer Übung auf dem britischen Militärstützpunkt in Gibraltar sollen James Bond und die beiden Doppel-Null-Agenten 002 und 004 versuchen, ein neues britisches Radarsystem zu überwinden. Die dortigen Soldaten sollen nur mit Paintballwaffen feuern. Einer der Agenten und zwei Soldaten werden jedoch von einem Unbekannten getötet. Bond verfolgt den Killer, der dabei ums Leben kommt. Man findet den Hinweis Smiert Spionom (russisch für Tod dem Spion, wie man später erfährt).
Nach diesem Vorfall wird Bond nach Bratislava beordert. Dort soll er zusammen mit seinem Kollegen Saunders dem KGB-General Georgi Koskov zur Flucht über die österreichisch-tschechoslowakische Grenze in den Westen verhelfen. Koskov hat sich Bond als Schutz ausgesucht, da er wie der MI6 befürchtet, dass ein Scharfschütze des KGB auf ihn angesetzt wurde. Dieser tritt in Gestalt der jungen Cellistin Kara Milovy in Erscheinung, doch kann sie Koskov nicht erschießen, weil ihr Bond zuvorkommt. Entgegen seinem Auftrag tötet er sie jedoch nicht, sondern lässt sie durch einen Streifschuss „den Hauch des Todes“ spüren, womit er sich den Unmut seiner Vorgesetzten zuzieht. Wie Bond später erfährt, ist sie Koskovs Freundin.
Koskov wird zunächst vom MI6 unter Beteiligung von Bond erfolgreich durch eine oberirdische Pipeline über die tschechoslowakisch-österreichische Grenze und dann mit einer Harrier nach England gebracht. Koskov berichtet M und anderen Mitarbeitern des Geheimdienstes, dass der neue Leiter der Spionageabteilung des KGB, General Leonid Pushkin, den alten Plan Smiert Spionam wiedererweckt habe und auch über eine Liste der westlichen Agenten, die getötet werden sollen, verfüge. Ziel des Planes sei es, die Großmächte gegeneinander auszuspielen und so einen Krieg zu provozieren. Koskov wird aus der Einrichtung des britischen Geheimdienstes entführt, weshalb der MI6 vermutet, dass er dem KGB in die Hände gefallen ist, und beschließt, Pushkin töten zu lassen. Dieser ist auf dem Weg nach Tanger zu dem dortigen Waffenhändler Brad Whitaker, welcher offenbar Geld unterschlagen hat.
Bond übernimmt den Auftrag selbst, entdeckt bei seinen Ermittlungen aber schnell Unstimmigkeiten bei Koskovs Angaben, denn sein Überlaufen und die Entführung waren inszeniert. Er bringt zunächst Kara Milovy aus dem Einflussbereich des KGB nach Wien und kommt ihr dort näher. Dann stellt er – mit Hilfe von Saunders – fest, dass Koskov ebenfalls mit Whitaker zusammenarbeitet, allerdings, um mit dem KGB-Geld Opium zu kaufen. Da Koskovs Plan, Pushkin durch Bond töten zu lassen, möglicherweise nicht mehr funktioniert, plant Whitaker selbst dessen Tötung. Bond bittet Saunders, Pässe für Kara zu besorgen; dabei wird dieser von Whitakers Gehilfen getötet, und es taucht, wie schon beim Tod von 004 in Gibraltar, auch hier der Hinweis Smiert Spionam auf.
Bond und Kara begeben sich nach Tanger, wo Bond sich mit Pushkin bespricht. Gemeinsam inszenieren sie dessen Tod, um Koskov in Sicherheit zu wiegen, was zunächst auch funktioniert. Als Bond jedoch Kara die Wahrheit über Koskov und sich eröffnet, werden sie von Koskov gefangen genommen. Kara, die immer noch in Koskov verliebt ist, hatte diesen informiert und Bond betäubt.
Bond und Kara, die ihren Irrtum mittlerweile erkannt hat, werden von Koskov auf einen russischen Stützpunkt in Afghanistan gebracht, von dem sie jedoch fliehen können. Bond befreit dabei auch Kamran Shah, einen stellvertretenden Kommandanten der Mudschahedin. Gemeinsam mit Shahs Männern vernichtet er die Opiumlieferung und kehrt schließlich nach Tanger zurück, wo er Whitaker tötet und Koskov von General Pushkin verhaftet wird.
Nachdem feststand, dass Roger Moore nicht für einen weiteren James-Bond-Film zur Verfügung stehen würde, dachten die Verantwortlichen über einen Neustart der Serie nach. Der neue Film sollte von Bonds erstem Auftrag handeln und zeigen, wie er zu dem Geheimagenten wurde, den alle Kinogänger aus den vorhergehenden Filmen kannten. Der Produzent Albert R. Broccoli stand der Idee skeptisch gegenüber, er wollte am bekannten Konzept der Serie festhalten. Also entwickelten Richard Maibaum und Michael G. Wilson ein Drehbuch, das in den ersten Minuten auf Ian Flemings Kurzgeschichte The Living Daylights basiert und dann eine eigenständige Geschichte entwickelt. Während des Schreibens stand noch nicht fest, von welchem Darsteller James Bond gespielt werden würde. Auch wenn ein Neustart der Serie nicht in Frage kam, so versuchten die Drehbuchautoren den Wechsel des Hauptdarstellers zur Einführung eines bodenständigeren und ernsthafteren James Bonds zu nutzen, als dies in den letzten Filmen mit Roger Moore der Fall gewesen war. Bond sollten weniger technische Spielereien zur Verfügung stehen, er sollte weniger Witze reißen, und ihm wurde auch nur ein Bond-Girl zur Seite gestellt.
Der Film trägt im englischen Original denselben Namen wie Ian Flemings Kurzgeschichte The Living Daylights. Im Film wird, analog zum literarischen Vorbild, die titelgebende Phrase verwendet, als Bond in Hinsicht auf seinen Schuss auf die Cellistin Kara meint: “I must have scared the living daylights out of her”, was so viel wie „Ich habe sie zu Tode erschreckt“ bedeutet. In der deutschen Synchronisation mutmaßt Bond, die Scharfschützin habe „bestimmt den Hauch des Todes gespürt“, womit der deutsche Titel zumindest als Annäherung an den Originaltitel angesehen werden kann.
Nachdem Roger Moore angekündigt hatte, im Anschluss an Im Angesicht des Todes (1985) keinen weiteren Bond-Film mehr zu drehen, begann die Suche nach einem Nachfolger. Angeblich wurde der bereits damals sehr bekannte Schauspieler Mel Gibson von United Artists für die Hauptrolle vorgeschlagen, von Broccoli aber abgelehnt. Eine weitere Option war der neuseeländische Schauspieler Sam Neill, der Favorit bei den Buchmachern war und auch schon Probeaufnahmen absolviert hatte. Michael G. Wilson erklärte schließlich, dass eine Vielzahl von Schauspielern bei Probeaufnahmen getestet wurde, von denen letztlich zwei ernstzunehmende Kandidaten übrigblieben: Der Waliser Timothy Dalton und der Ire Pierce Brosnan. Broccoli hatte bereits früh Pierce Brosnan ins Auge gefasst, den er 1981 bei den Dreharbeiten zu In tödlicher Mission kennengelernt hatte, in dem Brosnans damalige Ehefrau Cassandra Harris eine kleine Rolle spielte. Als Broccolis Interesse an Brosnan an die Öffentlichkeit drang, wurde die Fernsehserie Remington Steele von der NBC um eine Staffel verlängert. Brosnan musste seinen Vertrag erfüllen und stand für den Bond-Film nicht zur Verfügung. Letztlich wurde am 6. August 1986 bekanntgegeben, dass Timothy Dalton der neue James Bond werde. Er war bereits 1968 für Im Geheimdienst Ihrer Majestät einer der Kandidaten für die Rolle.
Maryam d’Abo bekam die Rolle des Bond-Girls Kara Milovy, nachdem sie ursprünglich als Pierce Brosnans Partnerin für seine Probeaufnahmen engagiert worden war. Da man von ihrem Talent überzeugt war, bot man ihr die Rolle im Film an. Zu diesem Zeitpunkt gingen alle Beteiligten noch davon aus, dass Brosnan auch ihr Partner im Film sein würde.
Walter Gotell hat seinen siebten und letzten Auftritt in der James-Bond-Reihe, davon sechsmal als der russische General Anatol Gogol (in Liebesgrüße aus Moskau spielte er Morzeny).
Die letzte Klappe gab es auch für Geoffrey Keen, der insgesamt sechsmal den distinguierten, britischen Verteidigungsminister Sir Frederic Gray spielte.
Für die in der Einleitungssequenz auftauchenden Agenten 004 und 002 wurden die Schauspieler Frederick Warder und Glyn Baker engagiert, da sie eine gewisse Ähnlichkeit mit den Ex-Bonds Roger Moore bzw. George Lazenby hatten. Mit diesem Kniff wollte man den Zuschauer in den ersten Minuten des Films im Unklaren darüber lassen, wer der neue Darsteller des James Bond sein würde.
In Der Hauch des Todes tauchte zum ersten Mal seit 1973 wieder die Figur des CIA-Agenten Felix Leiter auf. John Terry wurde für die Rolle engagiert und es blieb sein einziger Auftritt in der Bond-Serie.
Desmond Llewelyn spielte wieder Q, die Rolle, die seit Liebesgrüße aus Moskau von keinem anderen Schauspieler verkörpert wurde.
Auch Robert Brown spielte zum bereits dritten Mal Bonds Vorgesetzten M.
Lois Maxwell, die von Dr. No bis Im Angesicht des Todes in vierzehn aufeinander folgenden Filmen Miss Moneypenny gespielt hatte, schied gemeinsam mit Roger Moore aus der Serie aus. An ihrer Stelle wurde die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 25-jährige britische Schauspielerin Caroline Bliss verpflichtet.
Die Dreharbeiten zu Der Hauch des Todes begannen am 29. September 1986 in den englischen Pinewood Studios und wurden in Marokko, Gibraltar und Österreich fortgesetzt. Die ersten Minuten von Der Hauch des Todes sind wie die gleichnamige Kurzgeschichte von Ian Fleming, die im Februar des Jahres 1962 in der ersten Ausgabe des Magazins der Londoner Sunday Times erschien. Bond soll einen Scharfschützen liquidieren, der sich dann als wunderschöne, von Maryam d’Abo gespielte Cellistin herausstellt.
Ein Teil dieses Bond-Films spielte in Wien, und da es bereits im Vorfeld der Dreharbeiten Probleme mit den Drehgenehmigungen für Bratislava gegeben hatte, drehte man auch die dort spielenden Szenen in Wien. Regisseur John Glen, der als 17-Jähriger im Team des Films Der dritte Mann mitgearbeitet hatte, sorgte als Hommage an diesen Film für die Szene am Wiener Riesenrad. Der österreichische Schauspieler Hanno Pöschl hat hier einen Kurzauftritt als Aufseher beim Riesenrad. Der damalige Bürgermeister von Wien, Helmut Zilk, hatte bereits im Vorfeld seine Unterstützung bei den Dreharbeiten angeboten: sollte es notwendig sein, könne das Team „auch die U-Bahn in die Luft sprengen“, meinte er mit einem Augenzwinkern.
Die Einführung der Charaktere der tschechoslowakischen Cellistin und des Überläufers finden in der Handlung rund um die Oper von Bratislava statt. Die Dreharbeiten nutzten für die Außenaufnahmen die Wiener Volksoper, die aufgrund ihrer Eckfassade gut erkennbar ist, während die Innenaufnahmen in den Wiener Sofiensälen stattfanden. Das als Agitačné stredisko betitelte Geschäftslokal auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in das die Agenten von der Volksoper eilen, ist die Confiserie zum süßen Eck in der Währingerstraße 65, deren Einrichtung und Auslagen heute noch größtenteils so bestehen. Eine Szene mit der Flucht per Reise durch eine Gaspipeline von Bratislava nach Wien findet ihr Ende in einem Gasometer an der slowakisch-österreichischen Grenze, wo Georgi Koskov in eine Harrier Senkrechtstarter steigt und durch das sich öffnende Dach des Gasometers abhebt. Die Innenaufnahmen für die Oper in Wien fanden im Schlosstheater Schönbrunn statt.
Die Szenen vor Karas Wohnung in Bratislava wurden am oberen Ende der Antonigasse in Hernals gedreht.
In der Hauch des Todes kommen folgende Technische Spielereien zum Einsatz:
Aston Martin V8 mit verschiedenen Gadgets. Zum Einsatz kommen ein Laser (analog zum Reifenschlitzer aus dem Film Goldfinger), der ein tschechoslowakisches Polizeiauto in zwei Teile schneidet, sowie zwei Raketen, die über ein Head-up-Display gesteuert werden, Spikes an den Reifen, ein Raketenantrieb, ausfahrbare Kufen an den Seiten und ein Selbstzerstörungsknopf.
Schlüsselfinder mit integriertem Gasauslöser und Bombe sowie Universalschlüssel.
Im Laboratorium von Q wird ein Gadget vorgestellt, das für die Amerikaner entwickelt wurde. Dieses Gerät, genannt „Ghetto Blaster“, ist als Radiorekorder getarnt und beherbergt einen Raketenwerfer.
Außerdem wird noch ein Sofa vorgestellt, bei dem sich Rückenteil und Sitzteil so zueinander drehen können, dass man einen Menschen im Inneren verschwinden lassen kann.
In Bratislava benutzt Bond ein Scharfschützengewehr der Marke Walther WA 2000. Bei diesem Gewehr handelt es sich um ein von der Firma Carl Walther GmbH entworfenes halbautomatisches Präzisionsgewehr. Von diesem Gewehr wurden laut Earl J. Sheehan, Präsident des amerikanischen Walther-Ablegers, nur 176 Exemplare produziert.
Das Flugzeug, mit dem Bond und Kara Milovy nach Afghanistan gebracht werden und das später am Berg zerschellt, ist eine Lockheed C-130 Hercules.
Im Film spielt mehrfach ein Audi 200 C3 eine Rolle. In Bratislava dient er Bond als Fluchtfahrzeug, in Tanger verfolgt Bond mit einem Audi 200 Avant den Mercedes von General Puschkin. Auf dem Vorplatz des Hotel Palais Schwarzenberg in Wien ist ein Audi 200 im Hintergrund zu sehen.
Ein letztes Mal wurde der Soundtrack von John Barry komponiert, der Titelsong The Living Daylights wurde von der norwegischen Popgruppe a-ha gesungen. Das Video zur Single wurde auch teilweise in den Pinewood Studios gedreht und zwar im damals größten Filmstudio der Welt, in dem das Innenset für Strombergs Tanker aus Der Spion, der mich liebte entstand.
Die ursprünglich für den Titelsong angefragten Pet Shop Boys zogen sich zurück, weil sie nicht den kompletten Soundtrack komponieren durften.
Zudem beauftragte John Barry die Band The Pretenders mit den beiden Stücken "If there Was a Man" (im Abspann) und "Where Has Everybody Gone?" (Der Song in Necros Walkman), die ebenfalls in den Soundtrack aufgenommen wurden.
Im Film läuft in der Q-Szene ferner das Stück Sacred Heart von Chris Blackwell.
Die Zuschauerzahlen waren, wie bereits während der gesamten 1980er-Jahre, rückläufig. In den USA wurden 14,2 Millionen Kinotickets verkauft, so wenige wie seit Der Mann mit dem goldenen Colt nicht mehr. In Deutschland hatte der Film 3,1 Millionen Zuschauer, auch das waren die wenigsten seit 1974 und ca. 300.000 weniger als beim Vorgängerfilm Im Angesicht des Todes.
1988 erhielt der Film eine Nominierung für den Saturn Award als Bester Fantasy Film.
Komponist John Barry wurde mit dem BMI Film Music Award ausgezeichnet.
In Deutschland erhielt der Film trotz der rückläufigen Zuschauerzahlen noch die Goldene Leinwand.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.
Domark entwickelte ein Computerspiel zum Film für den C64. Die Versionen für Amiga und Atari ST wurden zwar schon beworben, kamen aber nicht über ihr Entwicklungsstadium hinaus.
Als Timothy Dalton die Bond-Rolle übernahm, sollte und wollte er einen Gegenpol zum Klamauk der Moore-Ära liefern und wieder näher an der Romanvorlage Ian Flemings sein. Beim Publikum war Timothy Dalton von Beginn an umstritten, letztlich kehrte er nach Der Hauch des Todes noch einmal für Lizenz zum Töten zurück, bevor er die Rolle nach einer größeren Verzögerung des nächsten Bond-Films aufgab.
John Barry lieferte mit dem Soundtrack zu der Hauch des Todes seine Letzte Arbeit für die Bond-Filme ab. Er arbeitete mit Unterbrechungen seid dem Beginn der Filmreihe im Jahre 1962 bis 1987 für Bond-Produktionen. Nach Der Hauch des Todes kehrte er der Serie den Rücken. Versuche, ihn zurückzuholen, blieben erfolglos. Barry sagte in Interviews, das Kapitel „James Bond“ sei für ihn abgeschlossen. |