Tatort 217 - Der Pott
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21. Teil der Serie
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Tatort 217 - Der Pott
Tatort 217 - Der Pott
Deutschland 1989 - 92 Min.
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Inhalt

In einem Duisburger Stahlwerk wird mit einer Werksbesetzung gegen drohenden Arbeitsplatzabbau protestiert. Diese Aktion ist von der Gewerkschaft nicht legitimiert und wird von den Beschäftigten des Werks in Eigenregie durchgeführt. Die Bevölkerung unterstützt die Werksbesetzer mit Spenden, die bei einer Protestkundgebung im Werk öffentlich präsentiert werden sollen. Dieser „Pott“ mit mehr als einer halben Million Mark wird kurz vor dieser Präsentation bei einem Überfall gestohlen. Der Streik steht damit vor dem finanziellen Aus. Während Thanner seinen neuen Job bei einer Außenstelle des Bundeskriminalamtes in Bonn antritt, kümmert sich Schimanski um eine Leiche, die in einer Kleingartenanlage gefunden wurde, die in der Nähe einer Arbeitersiedlung in Duisburg-Hochfeld liegt, in der im Wesentlichen Familien der Stahlwerkarbeiter leben. Der Tote ist Günther Broegger, einer der Überfallenen im Stahlwerk. Erste Ermittlungen ergeben, dass Broegger offenbar ein zwielichtiger Charakter war. Die Obduktion der Leiche zeigt, dass es sich bei dem Mord um eine regelrechte Hinrichtung gehandelt haben muss. Weil Thanner nach Bonn gewechselt ist, bekommt Schimanski Jo Wilms vom Raubdezernat als vorläufigen Partner zugeteilt, da dieser der zuständige Ermittler im Falle des geraubten Potts ist und die Fälle nun zusammengehören. Im Verlaufe der weiteren Ermittlungen taucht immer wieder ein Mitglied der genannten BKA-Außenstelle im Umfeld der Streikenden auf, der sich auffällig für Broegger zu interessieren scheint. Außerdem überrascht Schimanski in Broeggers Wohnung die beiden Kleinkriminellen Struppek und Golonska, die offenbar irgendetwas gesucht haben. Struppek kann entkommen, und beide haben für den Mord an Broegger ein Alibi. Als Nächstes bittet Schimanski Thanner, in Bonn für ihn in der Sache zu recherchieren, da das BKA offenbar auch ein Interesse an dem Fall hat. Zwischenzeitlich bekommen die Streikenden Struppek in die Finger und wollen ihn zu einem Geständnis zwingen. Schimanski und Wilms lassen sich ins Werk schleusen und nehmen den bereits schwer verprügelten Struppek mit. Da er auch ein Alibi für den Überfall vorgibt, wird er zunächst laufengelassen. Bei der näheren Überprüfung des Alibis bricht dieses allerdings zusammen. Später will Struppek auspacken und wird von Golonska getötet. Da es hierfür keine Zeugen gibt, können Schimanski und Wilms ihm lediglich ein Geständnis des Diebstahls entlocken. Golonska sagt aus, dass Broegger die beiden Kleinkriminellen angeheuert hat, um den Überfall durchzuführen, was Schimanski kaum glauben kann, da Broegger immerhin Vertrauensmann der Belegschaft war. Da das Motiv für den Mord an Broegger nun auf die halbe Million des Diebstahls hindeutet, soll in der Richtung der Streikenden ermittelt werden. Thanner informiert Schimanski, dass Broegger offensichtlich in einer vertraulichen Datenbank des BKA geführt wurde. Ein Kontoauszug führt Schimanski und Thanner zu einer Bank in Bonn, die Auskunft gibt, dass Broegger vom BKA regelmäßige Zahlungen erhielt; er war ein V-Mann des Bundeskriminalamtes, der zur Bespitzelung der Belegschaft bei Weststahl eingeschleust worden war. Der Pott befindet sich also in der Obhut des BKA. Außerdem ergibt sich, dass Kollege Wilms von dieser Verrätertätigkeit des Ermordeten gewusst haben muss, aus irgendeinem Grunde Schimanski diese Information aber vorenthalten hat. Während Thanner aufgrund seiner Hilfestellung für Schimanskis Ermittlungen gefeuert wird und dabei erfährt, dass der Raub auf Broeggers eigene Initiative zustande kam, konfrontiert Schimanski Wilms mit seinem Verdacht, dass er der Mörder ist. Sie stellen den Mord nach, und Schimanski überprüft die Kugeln, die Wilms hierbei abgefeuert hat. Die kriminaltechnische Untersuchung ergibt, dass die Mordwaffe eine andere gewesen sein muss. Schimanski erinnert sich an eine Schießübung mit Wilms, bei der dieser heimlich die Waffen der beiden vertauscht hat. Schimanski lässt seine Waffe (die also eigentlich jene von Wilms ist) überprüfen, und es ist tatsächlich die Tatwaffe. Schließlich konfrontieren Schimanski und Thanner, der nach Duisburg zurückgekehrt ist, Wilms mit den Fakten. Er gibt den Mord zu und bezeichnet Broegger als Verräter. Als Wilms auf Thanner schießt, tötet Schimanski Wilms per Bauchschuss an der Stelle, an der sich der früher aus dem Stahlwerk entlassene Vater von Wilms erhängt hat. Es stellt sich heraus, dass Wilms dieses Erschießen vorgesehen hatte, damit die Werksbesetzer seine Lebensversicherung in Höhe von 700.000 Mark kassieren können. Der geraubte Pott ist allerdings verloren, da das BKA darauf besteht, Broeggers Tätigkeit geheim zu halten und das Geld nur an die Gewerkschaft zurückgeben will, welche die Werksbesetzung ablehnt.

Die Dreharbeiten fanden bereits 1988 statt. Die Idee zu der Handlung beruht auf einer Meldung im Magazin Der Spiegel vom 28. März 1988, die zu Beginn der Episode wörtlich zitiert wird. Hierbei geht es um den – allerdings nie verwirklichten – Vorschlag, das Gewaltmonopol des Staates in Bezug auf Demonstrationen und Streiks teilweise in die Hände privater Sicherheitsdienste zu geben.

Miroslav Nemec ist seit 1991 für den Bayerischen Rundfunk und Sabine Postel war seit 1997 für Radio Bremen als Tatort-Kommissar zu sehen. Leonard Lansink spielt den Privatdetektiv Wilsberg in der ZDF-Serie Wilsberg.

Horst Lettenmayers Augen und Wegrennen sind auch im Vorspann einer jeden Tatort-Folge zu sehen.

Willi Thomczyk als Hugo Wilms war bereits in dem Schimanski-Tatort Grenzgänger als Zuhälter Udo „Bombe“ Blickel zu sehen.

Rio Reiser ist im Film auch als Darsteller zu sehen. Gleich zu Anfang spielt er mit seiner Band für die streikenden Arbeiter im Stahlwerk das Lied „Über Nacht“.

Starttermine:
09.04.1989 Deutschland Erstausstrahlung ARD
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Besetzung
Nr. Darsteller Rollenname Synchronsprecher Bild InfoIMDb
1 Götz George Kriminalhauptkommissar Horst Schimanski
2 Eberhard Feik Kriminalhauptkommissar Christian Thanner
3 Ulrich Matschoss Kriminalrat Karl Königsberg  
4 Thomas Rech Jo Wilms  
5 Michael Brandner Struppek  
6 Guido Föhrweißer
(als Guido Föhrweisser)
Golonska  
7 Willi Thomczyk
(als Wilhelm Thomczyk)
Hugo Wilms  
8 Ruth Brück
(als Ruth Brück-Boltersdorf)
  
9 Angelika Hurwicz Mutter Wilms  
10 Sabine Postel Vera  
11 Barbara Engler   
12 Christoph Lindert Hoettges  
13 Horst Lettenmeyer Broegger  
14 Theo Maalek   
15 Miroslav Nemec Hochmeier  
16 Leonard Lansink
(als Leonhard Lansink)
  
17 Jochen Nickel   
18 Bernd Stegemann
(als Bernd Stegmann)
  
19 Axel Götz   
20 Markus Kissling   
21 Hartmut Nolte   
22 Georg Obermayer   
23 Horst Richter   
24 Ludger Pistor   
25 Rio Reiser Musiker  
26 Klaus Guth Personalchef Weststahl  
27 Ludwig Haas Leiter der BKA-Außenstelle Bonn  
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Stab
Musik
Rio Reiser
Drehbuch
Axel Götz, Thomas Wesskamp
Kamera
Bernd Neubauer
Schnitt
Monika Mertens
Produktionsfirmen
Bavaria Film GmbH (für den WDR)
Produktionsleitung
Bernd Huckenbeck (Aufnahmeleitung), Hannes Müller (Aufnahemleiter), Ernst R. von Theumer Jr. (Produktionsleiter), Victor von Theumer (Aufnahmeleiter)
Ton
Günter Blumhagen (Mischung), Armin Münch
Regieassistent
Sabine Bachthaler
Szenenbild
Gogol Behrendt
Bauten
Michael Assinger, Werner Kopp
Kostüme
Gerlind Gies
Maske
Noni Kuzmin, Peter Müller
Produzent
Wolfgang Hesse, Heidi Steinhaus
Regie
Karin Hercher
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21. Teil der Serie "Schimanski"
Folge Titel Jahr
1 Tatort 126 - Duisburg-Ruhrort 1981
2 Tatort 131 - Grenzgänger 1981
3 Tatort 134 - Der unsichtbare Gegner 1982
4 Tatort 138 - Das Mädchen auf der Treppe 1982
5 Tatort 143 - Kuscheltiere 1982
6 Tatort 146 - Miriam 1983
7 Tatort 156 - Kielwasser 1984
8 Tatort 159 - Zweierlei Blut 1984
9 Tatort 164 - Rechnung ohne Wirt 1984
10 Tatort 167 - Doppelspiel 1985
11 Tatort 171 - Das Haus im Wald 1985
12 Tatort 184 - Schwarzes Wochenende 1986
13 Tatort 200 - Zahn um Zahn 1985
14 Tatort 180 - Der Tausch 1986
15 Tatort 188 - Freunde 1986
16 Tatort 194 - Spielverderber 1987
17 Tatort 205 - Gebrochene Blüten 1988
18 Tatort 232 - Zabou 1987
19 Tatort 209 - Einzelhaft 1988
20 Tatort 214 - Moltke 1988
21 Tatort 217 - Der Pott 1989
22 Tatort 222 - Blutspur 1989
23 Tatort 225 - Katjas Schweigen 1989
24 Tatort 230 - Medizinmänner 1990
25 Tatort 234 - Schimanskis Waffe 1990
26 Tatort 246 / Polizeiruf 110 142 - Unter Brüdern 1990
27 Tatort 244 - Bis zum Hals im Dreck 1991
28 Tatort 250 - Kinderlieb 1991
29 Tatort 252 - Der Fall Schimanski 1991
30 Polizeiruf 110 153 - Thanners neuer Job 1991
31 Schimanski 01 - Die Schwadron 1997
32 Schimanski 02 - Blutsbrüder 1997
33 Schimanski 03 - Hart am Limit 1997
34 Schimanski 04 - Muttertag 1998
35 Schimanski 05 - Rattennest 1998
36 Schimanski 06 - Geschwister 1998
37 Schimanski 07 - Sehnsucht 1999
38 Schimanski 08 - Tödliche Liebe 2000
39 Schimanski 09 - Schimanski muss leiden 2000
40 Schimanski 10 - Kinder der Hölle 2001
41 Schimanski 11 - Asyl 2002
42 Schimanski 12 - Das Geheimnis des Golem 2004
43 Schimanski 13 - Sünde 2005
44 Schimanski 14 - Tod in der Siedlung 2007
45 Schimanski 15 - Schicht im Schacht 2008
46 Schimanski 16 - Schuld und Sühne 2011
47 Schimanski 17 - Loverboy 2013
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Dieser Film ist auf folgenden Medien enthalten
Typ Titel Label Land Datum
Bonus Tatort: Die Akte Schimanski Deutschland 07.12.2021
Bonus Schimanski Tatort: Audiodeskription Deutschland
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Soundtrack
Typ Titel Label Land Datum
OST Schimanski Songs Selfmade
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