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Paul Newman
Bürgerlicher Name: Paul Leonard Newman
geboren: 26.01.1925 in Shaker Heights (Ohio)
verstorben: 26.09.2008 in Westport (Connecticut)
Biografie

Paul Newman wurde 1925 in Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland in Ohio geboren. Seine katholische Mutter stammte aus dem heute slowakischen Ort Pti?ie (damals Österreich-Ungarn) bei Humenné. Sein jüdischer Vater Arthur Sigmund Newman, polnisch-ungarischer Herkunft, zu dem er ein gespanntes Verhältnis hatte, betrieb ein erfolgreiches Sportartikelgeschäft. Bereits in jungen Jahren sammelte er erste schauspielerische Erfahrungen an einem Kindertheater in Cleveland. 1943 meldete er sich freiwillig zur US Navy, um Pilot zu werden. Da er aufgrund seiner Farbenblindheit nicht geeignet war, ein Flugzeug zu steuern, leistete er drei Jahre lang Dienst als Funker an Bord eines Torpedobombers im pazifischen Raum.

Zurück in Amerika lernte Newman 1947 die Schauspielerin Jacqueline Witte kennen, die er zwei Jahre später heiratete. Seinen Lebensunterhalt verdiente sich das junge Paar mit dem Sportgeschäft, das Newman von seinem Vater geerbt hatte. Die Ehe hielt jedoch nur wenige Jahre. Nachdem Newman 1949 sein Studium am Kenyon College abgeschlossen hatte, verkaufte er kurze Zeit später seine Anteile an dem Geschäft an seinen Bruder und schrieb sich an der Yale Drama School in New York ein, um Schauspielunterricht zu nehmen. Nach nur einem Vorsprechen an Lee Strasbergs legendärem Actors Studio wurde er dort 1953 zugelassen und begann sein Studium zusammen mit Eli Wallach, Rod Steiger, Julie Harris und Geraldine Page. Mit Jobs in Live-Fernsehsendungen und Engagements am Broadway verdiente er sich seinen Lebensunterhalt. In dieser Zeit lernte er Joanne Woodward kennen, die wie er am Broadway als Zweitbesetzung engagiert war. Erste Aufmerksamkeit erlangte er durch seine Rolle als Alan Seymour in dem Stück Picnic, das ein Erfolg wurde und ihm seinen ersten Hollywood-Filmvertrag bei der Warner Brothers einbrachte.

1954 spielte er seine erste Filmrolle, den griechischen Sklaven Basilius, in der Produktion Der silberne Kelch. Rückblickend bezeichnete Newman diese Rolle als eine Katastrophe. Seine Kostümierung war ihm derart peinlich, dass er sich nicht traute, in die Kamera zu schauen. Zur selben Zeit drehte er Probeaufnahmen mit James Dean für Jenseits von Eden unter der Regie von Elia Kazan, erhielt aber die Rolle des Aron nicht. Sein Vertrag erlaubte es ihm, an den Broadway zurückzukehren und dort in der Hauptrolle in The Desperate Hours mit Karl Malden aufzutreten. 1955 war er neben Eva Marie Saint und Frank Sinatra in dem live gesendeten Fernsehspiel Our Town zu sehen. Erst 1956 wagte er sich erneut vor die Filmkamera, diesmal als Box-Champion Rocky Graziano in Die Hölle ist in mir. Dieser Film offenbarte Newmans Starqualitäten und sein sportlicher Körper und seine stechend blauen Augen machten ihn bald darauf in Hollywood zu einem gefragten Schauspieler. 1957 erhielt er für Der silberne Kelch an der Seite von Pier Angeli den Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller. 1958, nachdem er von seiner ersten Frau 1957 geschieden worden war, heirateten Newman und Joanne Woodward.

Eine geschickte Drehbuchauswahl, seine Vielseitigkeit und sein Ehrgeiz brachten Newman künstlerischen und finanziellen Erfolg, sodass er bald in die Riege der gefragtesten Hollywoodstars aufstieg. Zu den wichtigsten und bekanntesten Filmen, in denen er mitwirkte, gehörten Der lange heiße Sommer (1958), Die Katze auf dem heißen Blechdach (1958), Exodus (1960), Haie der Großstadt (1961), Der Wildeste unter Tausend (1963), Ein Fall für Harper (1966), Der zerrissene Vorhang (1966), Man nannte ihn Hombre (1967), Der Unbeugsame (1967), Zwei Banditen (1969), Das war Roy Bean (1972), Der Clou (1973), Flammendes Inferno (1974), Schlappschuss (1977), The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (1982), Die Farbe des Geldes (1986), Hudsucker – Der große Sprung (1994), Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich (1994) und Road to Perdition (2002). Viele seiner frühen Filme wurden von Martin Ritt inszeniert, der großen Anteil an der Findung und Etablierung von Newmans Leinwandpersönlichkeit hatte. Mit dem Produzenten John Foreman gründete Newman Ende der 1960er Jahre die Newman-Foreman Productions, die mehrere erfolgreiche Filmproduktionen hervorbrachte. Mit seiner zweiten Frau Joanne Woodward drehte der Star 14 Filme zusammen.

Die Dreharbeiten zu dem Film Indianapolis – Wagnis auf Leben und Tod 1969 weckten bei ihm ebenso das Interesse am Automobilrennsport wie bei seinen Kollegen James Garner und Steve McQueen.

Im Jahr 1979, im Alter von 54 Jahren, erreichte Newman bei den 24 Stunden von Le Mans im Team mit Rolf Stommelen und Dick Barbour auf einem Porsche 935 Platz 2, wobei der Porsche jedoch fast ausschließlich von Stommelen gefahren wurde. Im Alter von 70 Jahren war Newman 1995 Mitglied im Siegerteam beim 24-Stunden-Rennen von Daytona. Auch in den Folgejahren war er noch mehrfach am Start.

Newman gründete 1983 zusammen mit dem damaligen Lola-Generalimporteur Carl Haas das Newman/Haas-Team, das siegreichste Champ-Car-Team nach Penske Racing sowie Meisterteam von:
1984: Mario Andretti
1991: Michael Andretti
1993: Nigel Mansell
2002: Cristiano da Matta
2004-5-6-7: Sébastien Bourdais

Durch seine Kochleidenschaft angeregt gründete er seine eigene Lebensmittelkette Newman’s Own, die weit über 200 Millionen Dollar erwirtschaftete und durch die mehrere soziale Projekte finanziert wurden. So gründete er mit seiner Frau das The Hole in the Wall Gang Camp für krebskranke Kinder und solche mit lebensbedrohlichen Blutkrankheiten (1996 ausgezeichnet mit dem Lego-Preis). Im Gedenken an seinen, an einer Überdosis am 20.11.1978 verstorbenen, Sohn aus erster Ehe rief er die nach diesem benannte Scott Newman Foundation ins Leben, die sich dem Kampf gegen Drogenmissbrauch bei Jugendlichen verschrieben hat.

Ab den 1960er Jahren als aktiver Teilnehmer der Bürgerrechtsbewegung engagierte sich Newman auch politisch. Er unterstützte während des Kalten Krieges Abrüstungskampagnen und nutzte seine Popularität, um Spendengelder zu sammeln. Auf Präsident Nixons berüchtigter „Feindesliste“ stand er auf Rang 19, was er einmal als eine seiner besten Auszeichnungen gepriesen hat.

1994 erhielt Newman den Jean Hersholt Humanitarian Award, eine Auszeichnung für besondere humanitäre Verdienste im Sinne der Filmindustrie im Rahmen der Oscarverleihung.

Im Mai 2007 gab er in der US-Nachrichtensendung Good Morning America nach fünf Jahrzehnten als Schauspieler seinen Rücktritt bekannt. Als Gründe nannte er sein immer schlechter werdendes Gedächtnis sowie sein geschwundenes Selbstvertrauen. Anfang Juni 2008 berichteten Medien, dass Newman bereits seit mehreren Monaten an Lungenkrebs erkrankt sei und im New Yorker Sloan-Kettering-Krebszentrum stationär behandelt werde. Der Schauspieler, der als Kettenraucher galt, ließ wie schon zuvor Berichte über seine Krankheit zunächst dementieren. Im August verschlechterte sich sein Zustand jedoch so sehr, dass er die Chemotherapie abbrach und auf eigenen Wunsch nach Hause zurückkehrte. Newman starb am 26. September 2008 in seinem Haus in Westport, Connecticut.

Er war seit dem 29. Januar 1958 mit Joanne Woodward verheiratet und hatte aus seinen beiden Ehen fünf Töchter. Sein Sohn Scott Newman (1950–1978) aus erster Ehe starb am 20. November 1978 an einer Überdosis Drogen in Kombination mit Alkohol.

Eine Rolex Cosmograph Daytona Referenz 6239 aus dem Besitz Newmans wurde im Oktober 2017 für umgerechnet 15,3 Millionen Euro versteigert und war damit die bis dahin teuerste Armbanduhr der Welt.

Weiterführende Links:
Internet Movie Database

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Filmliste
Nr. Jahr Filmname Rollenname Synchronsprecher Bild
1. 1954 Der silberne Kelch Basil Harald Juhnke 
2. 1956 Die Hölle ist in mir Rocky Wolfgang Kieling 
3. 1957 Ein Leben im Rausch Larry Maddux Gert Günther Hoffmann 
4. 1958 Der lange heiße Sommer Ben Quick Gert Günther Hoffmann 
5. 1958 Einer muss dran glauben Billy The Kid Gert Günther Hoffmann 
6. 1958 Die Katze auf dem heißen Blechdach Brick Wolfgang Kieling 
7. 1959 Der Mann aus Philadelphia Anthony Judson Lawrence Gert Günther Hoffmann 
8. 1960 Exodus Ari Ben Canaan Gert Günther Hoffmann 
9. 1961 Haie der Großstadt Eddie Felson Gert Günther Hoffmann 
10. 1961 Paris Blues Ram Bowen Gert Günther Hoffmann 
11. 1962 Süßer Vogel Jugend Chance Wayne Wolfgang Kieling 
12. 1963 Der wildeste unter Tausend Hud Bannon  
13. 1963 Kein Lorbeer für den Mörder Andrew Craig Wolfgang Kieling 
14. 1964 Immer mit einem anderen Larry Flint Gert Günther Hoffmann 
15. 1964 Carrasco, der Schänder Juan Carrasco Michael Chevalier 
16. 1966 Ein Fall für Harper Lew Harper Gert Günther Hoffmann 
17. 1966 Der zerrissene Vorhang Professor Michael Armstrong Claus Biederstaedt 
18. 1967 Man nannte ihn Hombre John Russell Gert Günther Hoffmann 
19. 1967 Der Unbeugsame Luke Gert Günther Hoffmann 
20. 1968 Der Etappenheld Harry Frigg Claus Biederstaedt 
21. 1969 Indianapolis; Wagnis auf Leben und Tod Capua Michael Cramer 
22. 1969 Butch Cassidy und Sundance Kid Butch Cassidy Gert Günther Hoffmann 
23. 1970 Machenschaften Rheinhardt Gottfried Richter 
24. 1971 Sie möchten Giganten sein Hank Michael Chevalier 
25. 1972 Zwei glücklose Cowboys Jim Kane Manfred Schott 
26. 1972 Das war Roy Bean Richter Roy Bean Gert Günther Hoffmann 
27. 1973 Der Mackintosh-Mann Rearden Gert Günther Hoffmann 
28. 1973 Der Clou Henry Gondorff Gert Günther Hoffmann 
29. 1974 Flammendes Inferno Doug Roberts Gert Günther Hoffmann 
30. 1975 Unter Wasser stirbt man nicht Lew Harper Gert Günther Hoffmann 
31. 1976 Buffalo Bill und die Indianer der Star William 'Buffalo Bill' Cody Gert Günther Hoffmann 
32. 1977 Schlappschuss Reggie Gert Günther Hoffmann 
33. 1979 Quintett Essex Gert Günther Hoffmann 
34. 1980 Der Tag, an dem die Welt unterging Hank Anderson Gert Günther Hoffmann 
35. 1981 The Bronx Murphy Gert Günther Hoffmann 
36. 1981 Die Sensationsreporterin Gallagher Gert Günther Hoffmann 
37. 1982 The Verdict - Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit Frank Galvin Gert Günther Hoffmann 
38. 1984 Harry und Sohn Harry Keach Gert Günther Hoffmann 
39. 1986 Die Farbe des Geldes Eddie Gert Günther Hoffmann 
40. 1989 Die Schattenmacher Gen. Leslie R. Groves Gert Günther Hoffmann 
41. 1989 Blaze - eine gefährliche Liebe Earl Long Gert Günther Hoffmann 
42. 1990 Mr. & Mrs. Bridge Walter Bridge Hellmut Lange 
43. 1994 Hudsucker - der große Sprung Sidney J. Mussburger Gert Günther Hoffmann 
44. 1994 Nobodys Fool - Auf Dauer unwiderstehlich Sully Gert Günther Hoffmann 
45. 1998 Im Zwielicht Harry Ross Otto Mellies 
46. 1999 Message in a Bottle - Der Beginn einer großen Liebe Dodge Otto Mellies 
47. 2000 Ein heißer Coup Henry Joachim Höppner 
48. 2002 Road to Perdition John Rooney Otto Mellies 
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Weitere Mitwirkungen
 
Drehbuch
Jahr Titel Kommentar
1984 Harry und Sohn

Produzent
Jahr Titel Kommentar
1969 Indianapolis; Wagnis auf Leben und Todausführend
1969 Butch Cassidy und Sundance Kidausführender Co-Produzent
1970 Machenschaften
1971 Sie möchten Giganten seinausführend
1972 Das war Roy Beanausführender Co-Produzent
1984 Harry und Sohn

Regie
Jahr Titel Kommentar
1971 Sie möchten Giganten sein
1984 Harry und Sohn
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